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Drechow wurde erstmals im Jahr 1250 urkundlich erwähnt. Bei Drechow befindet sich am Ufer der ''[[Blinde Trebel|Blinden Trebel]]'' ein slawischer Burgwall.
 
Nach Zugehörigkeit zum [[Fürstentum Rügen]] fiel Drechow 1326 an das [[Herzogtum Pommern]]. Nach dem [[Dreißigjähriger Krieg|Dreißigjährigen Krieg]] bis 1815 gehörte die Gegend zu [[Schwedisch-Pommern]] und danach zur preußischen [[Provinz Pommern]]. 1701 ging das Gut Drechow in das Eigentum der Familie [[Gadow (Adelsgeschlecht)|von Gadow]] über. Der Hofjunker und Kurator des adeligen Klosters Barth Hans Jürgen von Gadow hielt Mitte des 18. Jahrhunderts mit Hugelsdorf und Neuhof sowie Rönkendorf und Drechow alle Gadow-Güter in einer Hand. Sein Sohn Carl-Ludwig von Gadow (1719–1801) erbt dann diese Begüterungen und wird, die Familie stammt ursprünglich aus der Mark Brandenburg, 1778 in die mecklenburgische Ritterschaft aufgenommen. Seine Frau Sophie stammte aus der bekannten Familie [[Quitzow (Adelsgeschlecht)|von Quitzow]]. Einer der namhaftesten Vertreter dieser Familie als Gutsherr auf Drechow wurde August jun. von Gadow, bis zu seinem Tod 1929 in dieser Funktion. Sein Schwiegervater war der einflussreiche Politiker, der Oberpräsident [[Helmuth von Maltzahn (Oberpräsident)|Helmuth von Maltzahn]]. Gadows Ehefrau Agnes Freiin von Maltzahn lebte bis 1952. Sie war bis zur Bodenreform 1945 die Gutsherrin, während der Sohn, Oberstleutnant Adolf von Gadow, den Gutsbesitz in Hugelsdorf leitete.<ref>{{Literatur |Autor=[[Walter von Hueck|Walter v. Hueck]], [[Klaus von Andrian-Werburg|Klaus Freiherr v. Andrian-Werburg]], [[Christoph Franke (Genealoge)|Christoph Franke]], Silve-Marie v. Hueck geb. v. Bentivegni |Titel=Genealogisches Handbuch der Adeligen Häuser / A (Uradel). 1996 |Hrsg=Stiftung [[Deutsches Adelsarchiv]] |Sammelwerk=[[Genealogisches Handbuch des Adels|GHdA]] |Band=XXIV |Nummer=111. Gadow. I. Linie (Hugelsdorf) |Verlag=C. A. Starke |Ort=Limburg an der Lahn |Datum=1996 |ISBN=978-3-7980-0700-0 |ISSN=0435-2408 |Seiten=68–73 |Online=https://d-nb.info/948556811 |Abruf=2022-02-14}}</ref> 1945 wurde der Rittmeister und Pastor Mogens von Gadow (1899–1991) im Zuge der Bodenreform enteignet. Bis 1952 war Drechow Teil des [[Landkreis Franzburg-Barth|Landkreises Stralsund]] und gehörte danach bis 1994 zum [[Kreis Stralsund-Land]] im [[Bezirk Rostock]].
 
'''Katzenow:''' In Katzenow befand sich ein Rittergut, um die 528 ha groß. Es gehörte Anfang des 20. Jahrhunderts dem Herrenhaus-Mitglied, [[Kammerherrenschlüssel|Kammerherr]] August Graf von Behr-Negendank-Semlow (1866–1942). Katzenow war zu dieser Zeit Teil eines Familienfideikommiss. Das Gut wurde durch einen Verwalter geleitet, 1914 Werner Holsten. 1921 bestätigt das ''Pommersche Güter-Adressbuch'' diese Verhältnisse, während die letzte Ausgabe dieser Standardliteratur der Land- und Forstwirtschaft 1939 den Ort nicht mehr als Sitz eines Gutes führte.
 
'''Krakow:''' Das Gut Krakow war im 13. Jahrhundert im Besitz der Familien von [[Krakewitz (Adelsgeschlecht)|Krakevitz]] und ab dem 14. Jahrhundert von [[Moltke (Adelsgeschlecht)|Moltke]]. Während der Zeit der Besatzung Pommerns 1807 bis 1810 war der Hof Nr. 3 in Krakow eine französische Domaine.<ref>{{Literatur |Autor=[[Heinrich Berghaus]] |Titel=Landbuch des Herzogthums Pommern und des Fürstenthums Rügen. Enthaltend Schilderung der Zustände dieser Lande in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts |Band=IV. Theils. Band II. Regierungsbezirk Stralsund |Nummer=Nachweisung der vormaligen Französischen Dotations-Domainen in Neu-Vorpommern und Rügen |Verlag=W. Dietze, Königliche Regierungs-Buchdruckerei |Ort=Anklam, Stralsund |Datum=1868 |Seiten=12 |Online=https://www.google.de/books/edition/Landbuch_des_Herzogthums_Pommern_und_des/8coAAAAAcAAJ?hl=de&gbpv=1&dq=Krakow+Franzburg&pg=PA12&printsec=frontcover |Abruf=2022-02-15}}</ref> Das eingeschossige, sanierte Gutshaus wurde Anfang des 19. Jahrhunderts gebaut. Nach 1870 etwa wurde August [[Hollen (Adelsgeschlecht)|von Hollen]] Grundbesitzer auf Gut Krakow.<ref>{{Literatur |Titel=Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Freiherrlichen Häuser. 1877 |Sammelwerk="[[Gothaischer Hofkalender|Der Gotha]]" Hofkalender |Nummer=Hollen |Auflage=27 |Verlag=[[Justus Perthes]] |Ort=Gotha |Datum=1876-11-25 |Seiten=369 |Online=https://www.google.de/books/edition/Gothaisches_genealogisches_Taschenbuch_d/mqwTAAAAYAAJ?hl=de&gbpv=1&dq=Krakow+August+von+Hollen&pg=PA369&printsec=frontcover |Abruf=2022-02-15}}</ref> Otto Putzier aus Nehringen, Pächter mehrerer Rittergüter, war zuletzt der Eigentümer des 389 ha Gutes Krakow, Verwalter Fritz Baumann. Der landwirtschaftliche Betrieb selbst hatte nicht den Status eines Rittergutes.
 
'''Werder:''' Die Geschichte von Werder wurde auch durch ein Rittergut geprägt. Die spät nobilitierte Familie [[von Schlagenteuffel]] besaß spätestens seit dem ersten Drittel 19. Jahrhundert<ref>{{Literatur |Titel=Das Provinzial-Recht des Herzogthums Neu-Vorpommern, und des Fürstenthums Rügen. 1837 |Band=Vierter Theil. II. Titel 11 |Nummer=1805 |Verlag=Akademische Buchhandlung C. A. Koch |Ort=Greifswald |Datum=1837 |Seiten=180 |Online=https://www.google.de/books/edition/Das_Provinzial_Recht_Provincial_Recht_de/TGBlAAAAcAAJ?hl=de&gbpv=1&dq=Schlagenteuffel+Werder&pg=PA180&printsec=frontcover |Abruf=2022-02-14}}</ref> das Gut Werder, so in alten Matrikeln stehend.<ref>{{Literatur |Titel=Matrikeln und Verzeichnisse der pommerschen Ritterschaft vom XIV. bis in das XIX. Jahrhundert |Hrsg=[[Robert Klempin]], [[Gustav Kratz]] |Sammelwerk=Vorgängerausgabe der Güteradressbücher |Band=VI. Uebersichten der ritterschaftlichen Familien in Schwedisch-Pommern im XVIII und |Nummer=Ritterschaftliche Districte 1802 |Verlag=In Commission bei A. Bath (Mittler`s Sortimentsbuchhandlung) |Ort=Berlin |Datum=1863 |Seiten=549 |Online=http://digital.ub.uni-duesseldorf.de/ihd/content/pageview/7793062?query=Schlagenteuffel |Abruf=2022-02-14}}</ref> Der Rittergutsbesitzer von Schlagenteuffel auf Werder war 1844 zunächst kommissarisch Verwalter des Landrat-Amtes, erhielt aber bald die Bestallung zum Landrat des Kreises Franzburg.<ref>{{Literatur |Titel=Amts-Blatt der Preußischen Regierung zu Stralsund. 1844 |Sammelwerk=Öffentliche Bekanntmachungen. Regierungsbezirk Stralsund |Band=Sachregister der dem Amtsblatte der Königlichen Regierung zu Stralsund vom Jahre 1844 und dem öffentlichen Anzeiger erschienenen Verordnungen und Bekanntmachungen etc |Auflage=27 |Verlag=Königliche Regierungs-Buchdruckerei |Ort=Stralsund |Datum=1844 |Seiten=15 |Online=https://www.google.de/books/edition/Amtsblatt_der_Preu%C3%9Fischen_Regierung_zu/Wyc_AAAAcAAJ?hl=de&gbpv=1&dq=Schlagenteuffel+Werder&pg=PP21&printsec=frontcover |Abruf=2022-02-14}}</ref> Ihm unterstanden in dieser Aufgabe ebenso die Provinzial-Feuer-Societäten.<ref>{{Literatur |Titel=Handbuch über den Königlich Preußischen Hof und Staat für das Jahr 1846 |Nummer=Handbuch pro 1845 |Verlag=[[Rudolf Ludwig Decker|Deckersche]] Geh. Ober-Hofbuchdruckerei |Ort=Berlin |Datum=1846 |Seiten=794 |Online=https://www.google.de/books/edition/Handbuch_%C3%BCber_den_K%C3%B6niglich_Preu%C3%9Fisch/n981cxRucYsC?hl=de&gbpv=1&dq=Schlagenteuffel+Werder&pg=PA794&printsec=frontcover |Abruf=2022-02-14}}</ref> Der Nachfahre Friedrich<ref>{{Literatur |Titel=Jahresbericht über das Königl. Joachimsthalsche Gymnasium, womit der am 27. September stattfindenden öffentlichen Prüfung ergebenst einladet Dr. F. G. Kiessling, Provinzialschulrath und Director |Verlag=Gebr. Unger |Ort=Berlin |Datum=1867 |Seiten=74 |Online=http://digital.ub.uni-duesseldorf.de/ulbdsp/periodical/pageview/4191768?query=Schlagenteuffel |Abruf=2022-02-14}}</ref> von Schlagenteuffel-Pöglitz (1852–1931)<ref>{{Literatur |Titel=Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Adeligen Häuser. Zugleich Adelsmatrikel der Deutschen Adelsgenossenschaft. 1935. Teil B. Adelige Häuser des seit Anfang des 15. Jahrhunderts bis zur Neuzeit nachgewiesenen deutschen Erbadels (späterer rittermäßiger Landadel, patrizischer Stadtadel, Reichsbriefadel, Landesbriefadel, Uradel und alter Adel nichtdeutschen Ursprungs, Offiziers-und Beamtenadel) |Nummer=Schlagenteuffel |Auflage=27 |Verlag=Justus Perthes |Ort=Gotha |Datum=1934-11 |Seiten=510 |Online=https://d-nb.info/010781056 |Abruf=2022-02-14}}</ref> ist der Majoratsherr, vor Ort vertreten durch Eduard von Schlagenteuffel. Es war mit 135 ha ein kleiner Besitz.
'''Werder:''' Die Geschichte von Werder wurde auch durch ein Rittergut geprägt. Friedrich<ref>{{Literatur |Titel=Jahresbericht über das Königl. Joachimsthalsche Gymnasium, womit der am 27. September stattfindenden öffentlichen Prüfung ergebenst einladet Dr. F. G. Kiessling, Provinzialschulrath und Director |Verlag=Gebr. Unger |Ort=Berlin |Datum=1867 |Seiten=74 |Online=http://digital.ub.uni-duesseldorf.de/ulbdsp/periodical/pageview/4191768?query=Schlagenteuffel |Abruf=2022-02-14}}</ref> von Schlagenteuffel-Pöglitz ist der Majoratsherr, vor Ort vertreten durch Eduard von Schlagenteuffel. Es war mit 135 ha ein kleiner Besitz.
 
== Wappen, Flagge, Dienstsiegel ==
Die Gemeinde verfügt über kein amtlich genehmigtes Hoheitszeichen, weder [[Wappen]] noch [[Flagge]]. Als [[Dienstsiegel]] wird das kleine Landessiegel mit dem [[Wappen Pommerns|Wappenbild des Landesteils Vorpommern]] geführt. Es zeigt einen aufgerichteten [[Greif (Wappentier)|Greifen]] mit aufgeworfenem Schweif und der Umschrift „GEMEINDE DRECHOW“.<ref>[{{Webarchiv|url=https://daten.verwaltungsportal.de/dateien/legalframework/2/5/2/0/4/66_2019-01-15_C5_A8F4.pdf |wayback=20191211095041 |text=Hauptsatzung § 1 Abs.2] |archiv-bot=2023-04-16 16:33:00 InternetArchiveBot }} (PDF).</ref>
 
== Sehenswürdigkeiten ==
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{{Navigationsleiste Städte und Gemeinden im Landkreis Vorpommern-Rügen}}
 
{{Normdaten|TYP=g|GND=7704415-0|VIAF=237512216}}
 
[[Kategorie:Drechow| ]]