„Philip Sidney“ – Versionsunterschied

Sir '''Philip Sidney''' (* [[30. November]] [[1554]] in [[Penshurst (Kent)|Penshurst]], [[Kent]]; † {{JULGREGDATUM|27|10|1586|Link=1}} in [[ArnheimArnhem]]<ref>''Die kleine Enzyklopädie'',. Encyclios-Verlag, Zürich, 1950, Band 2, SeiteS. 610;. Roger Kuin (Hrsg.): ''The Correspondence of Sir Philip Sidney'',. 2012, S. 1318ff1318 ff.</ref>) war ein [[England|englischer]] Höfling, Soldat und Schriftsteller und galt als ein Idealbild des elisabethanischen Adligen, der sich sowohl als Dichter und Höfling hervortat als auch als Kämpfer für die protestantische Sache in Europa. Er war einer der ersten bedeutenden Autoren von englischer [[Prosa]].

Sidney war der Sohn Sir Henry Sidneys, der von Königin [[Elisabeth I.|Elisabeth &nbsp;I. Tudor]] zum Statthalter Irlands ernannt wurde, Bruder von [[Robert Sidney, 1. Earl of Leicester|Robert Sidney]] und Neffe des [[Robert Dudley, 1. &nbsp;Earl of Leicester]], dem Favoriten von Elizabeth &nbsp;I., als dessen Erbe er galt. Seine Schwester war [[Mary Sidney]], Countess of Pembroke. Er studierte in [[Universität Oxford|Oxford]] und [[Universität Cambridge|Cambridge]] und am [[Gray’s Inn]] in [[London]] und bereiste dann drei Jahre lang den europäischen Kontinent, wo er Kontakte zu bedeutenden protestantischen Kreisen knüpfte und u.&nbsp;a. die [[Bartholomäusnacht]] in [[Paris]] miterlebte, bei der tausende [[Hugenotten]] ermordet wurden und sich die englischen [[Protestant]]en unter seiner Führung in der englischen Botschaft verschanzten. 1575 zurückgekehrt, gewann er zunächst die Gunst der englischen Königin Elisabeth &nbsp;I., ohne dass er davon jedoch mit Blick auf seine Karriere am Hof nennenswert profitieren konnte.<ref>[http://www.etudes-episteme.org/2e/?writing-as-socio-political Dirk Weidmann,: ''Writing as Socio-Political Commitment. Sir Philip Sidney'sSidney’s Alternative''. In: ''Etudes Epistémè'', 2012, (21),; 2012[http://www.etudes-episteme.org/2e/?writing-as-socio-political etudes-episteme.org]</ref> Sidney heiratete [[Frances Walsingham|Frances]], die Tochter von Sir [[Francis Walsingham]], dem Staatssekretär und einflussreichen Geheimdienstchefs von Elisabeth &nbsp;I., und zog sich aber 1578 nach [[Wilton House]] in [[Wiltshire]], den Landsitz seines Schwagers, des [[Henry Herbert, 2. Earl of Pembroke|&nbsp;Earl of Pembroke]], zurück, wo er eine Reihe von ''Sonnets'' in dem gesuchten, an die [[Concetto|Concetti]] der Italiener sich anschließenden Stil des Zeitalters und den [[Schäferroman]] ''Arcadia'' verfasste.

Sidney wurde als das Ideal eines Höflings, [[Soldat]]en und [[Wissenschaftler|Gelehrten]] angesehen und erwies sich zugleich als freigebiger, einsichtiger Beförderer von Kunst und Wissenschaft. 1582 kehrte er an den Hof zurück und wurde zum Gouverneur von [[Vlissingen]] ernannt. 1583 wurde er zum [[Knight Bachelor]] („Sir“) geschlagen. Unter seinem Onkel, dem Earl of Leicester, gegen die Spanier fechtend, wurde er in der Schlacht bei [[Zutphen]] im September 1586 tödlich verwundet. Als Sterbender schickte er ein Schreiben an den jülisch-klevischen Leibarzt [[Johann Weyer]] in [[Wesel]] mit der Bitte um Hilfe.<ref>Sophie Crawford Lomas, Allen B.&nbsp;Hinds (Hrsg.): ''Calendar of State Papers Foreign.'', Bd.Band XXI/2 ''Elizabeth. June 1586 – March 1587''. His Majesty'sMajesty’s Stationery Office, London 1927, S. 201 ([https://www.british-history.ac.uk/cal-state-papers/foreign/vol21/no2/pp189-205 Digitalisat] bei British history online).</ref><ref>Text bei Gavin Alexander: ''Writing after Sidney: the literary response to Sir Philip Sidney, 1586-16401586–1640.'', Oxford: University Press, 2006, S. 38.</ref>. Sidney starb am 17./27. Oktober 1586 und wurde in der alten [[St Paul’s Cathedral]] in London beigesetzt. Titel des Earl of Leicester und Erbe seines Onkels gingen nach dem Tod von Robert Sidney 1588 an seinen jüngeren Bruder Robert Sidney.

Nach seinem Biographen Alan Stewart war sein Leben weitaus weniger ereignisreich als im historischen Gedächtnis überliefert. Er litt vor allem unter den Intrigen am Hof und dem Misstrauen ihm gegenüber und seinen Verbindungen zu unter Verdacht stehenden Adelsfamilien durch Elizabeth &nbsp;I. Da sein Ansehen auf dem Kontinent größer war als in England, suchte er dort Kontakte, um sich vorteilhaft zu vermählen, was durch seinen frühen Tod abgebrochen wurde. Für seine Schulden musste sein Schwiegervater Walsingham einstehen.

* Katherine Duncan-Jones, Jan van Dorsten (Hrsg.): ''Miscellaneous Prose of Sir Philip Sidney.'' Clarendon, Oxford 1972, ISBN 978-0-198119-1880811880-0.

* Donald V. Stump: ''Sir Philip Sidney. An Annotated Bibliography of Texts and Criticism, 1554-19841554–1984.'' Hall, New York 1994, ISBN 0-8161-8238-8.

{{Hinweis Meyers 1888–1890}}

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|GEBURTSORT=[[Penshurst (Kent)|Penshurst]], [[Kent]]

|STERBEORT=[[ArnheimArnhem]]