„Rodion Konstantinowitsch Schtschedrin“ – Versionsunterschied

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[[Datei:ScedrinRodion Shchedrin (2009-Plisecka104-21).JPGjpg|mini|Rodion Schtschedrin mit seiner Frau [[Maja Michailowna Plissezkaja|Maja Plissezkaja]], 2009]]
 
'''Rodion Konstantinowitsch Schtschedrin''' ({{ruS|Родион Константинович Щедрин}}, wiss. [[Transliteration]] ''{{lang|ru-Latn|Rodion Konstantinovič Ščedrin}}''; engl. ''Rodion Shchedrin''; *  [[16. Dezember]] [[1932]] in [[Moskau]]) ist ein [[Russland|russischer]] [[Komponist]] und [[Pianist]].
 
== Leben ==
Schtschedrin wurde 1932 als Sohn eines Komponisten, Musiklehrers und Violinisten, der [[Dmitri Dmitrijewitsch Schostakowitsch|Dmitri Schostakowitsch]] im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] als Sekretär diente, in Moskau geboren. Er kannte Schostakowitsch, der später zu seinem Förderer werden sollte, seit seiner Kindheit. Rodion besuchte zunächst die Moskauer Chorschule und studierte dann am [[Moskauer Konservatorium]] bei [[Juri Alexandrowitsch Schaporin|Juri Schaporin]] (Komposition) und [[Jakow Wladimirowitsch Flier|Jakow Flier]] (Klavier). Zu dieser Zeit hatte er Auftritte unter der Leitung von [[Arvid Jansons]]. 1964 wurde er zum Professor für Komposition am Moskauer Konservatorium, 1973 auf Wunsch von Schostakowitsch als dessen Nachfolger zum Präsidenten des [[Sowjetischer Komponistenverband|russischen Komponistenverbandes]] ernannt. Nach dem [[Prager Frühling|Einmarsch der Roten Armee in Prag]] 1968 weigerte er sich, eine prosowjetische Erklärung zu unterschreiben. Seine ''Carmen'' löste in der Sowjetunion einen Skandal aus und wurde erst auf Intervention von Schostakowitsch zugelassen. Er nahm an mehreren Festivals in westeuropäischen Staaten, beispielsweise am [[Münchner Klaviersommer]] 1982, teil. Bereits in den Siebzigerjahren wurde er Mitglied der [[Bayerische Akademie der Schönen Künste|Bayerischen Akademie der Schönen Künste]]. Seine Werke wurden von namhaften Dirigenten wie [[Leonard Bernstein]], [[Lorin Maazel]], [[Valery Gergiev]] oder [[Mariss Jansons]] zur Aufführung gebracht. Auf Anraten von [[Luciano Berio]] übersiedelte er Anfang der Neunzigerjahre nach [[München]], wovon er sich zu Zeiten der [[Perestroika]] eine größere materielle Sicherheit versprach. Nach dem Fall des kommunistischen Regimes erhielt er den Russischen Staatspreis und den [[Dmitri-Schostakowitsch-Preis]], im Dezember 2007 wurde er mit dem [[Verdienstorden für das Vaterland]] zweiter Klasse ausgezeichnet. Seit 1989 ist Schtschedrin Mitglied der [[Akademie der Künste (Berlin)]]. Heute lebt er abwechselnd in München und Moskau.
 
Auf Einladung von [[Walter Fink (Mäzen)|Walter Fink]] war er der 19. Komponist im jährlichen [[Rheingau Musik Festival#Komponistenporträts|Komponistenporträt]] des [[Rheingau Musik Festival]] 2009. Er stellte sich vor, in Anwesenheit seiner Frau, mit Kammermusik und der Liturgie ''Der versiegelte Engel'' vor. Rodion Schtschedrin war seit 1958 mit der 2015 verstorbenen Primaballerina [[Maja Plissezkaja]] verheiratet, die für seine Ballettmusiken mehrfach die Choreografien entwickelte.
 
Unter seinen Werken befinden sich die Ballette ''Anna Karenina'' (nach dem [[Anna Karenina|gleichnamigen Werk]] [[Lew Nikolajewitsch Tolstoi|Leo Tolstois]]) und ''Die Möwe'' (nach dem [[Die Möwe|gleichnamigen Werk]] [[Anton Pawlowitsch Tschechow|Anton Tschechows]]) sowie die Oper ''[[Tote Seelen (Oper)|Tote Seelen]]'' (nach dem [[Die toten Seelen|gleichnamigen Werk]] [[Nikolai Wassiljewitsch Gogol|Nikolai Gogols]]), für die er 1984 mit dem [[Leninpreis]] ausgezeichnet wurde. Weitere Werke sind unter anderen die szenische Liturgie ''Der versiegelte Engel'', mehrere Symphonien und Klavierkonzerte sowie Klavier- und Kammermusik.