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|Straße = Münsterstr. 11
|Website = [https://www.glandorf.de/ www.glandorf.de]
|Bürgermeister = [[MagdaleneTorsten HeuvelmannDimek]]
|Bürgermeistertitel= BürgermeisterinBürgermeister
}}
 
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== Geografie ==
=== Lage ===
Glandorf liegt in der nördlichen Randzone der [[Westfälische Bucht|Westfälischen Bucht]] wenige Kilometer südlich des [[Teutoburger Wald]]s am [[Eltingmühlenbach|Glaner Bach]].
 
Glandorf grenzt im Norden an [[Lienen]], im Osten an [[Bad Iburg]] und [[Bad Laer]], im Süden an [[Warendorf]] und [[Sassenberg]] und im Westen an [[Ostbevern]].
=== Nachbargemeinden ===
Glandorf grenzt
 
=== Gemeindegliederung ===
im Norden an [[Lienen]]
 
im Osten an [[Bad Iburg]] und [[Bad Laer]]
 
im Süden an [[Warendorf]] und [[Sassenberg]]
 
im Westen an [[Ostbevern]]
 
=== Gemeindegliederung ===
Die Gemeinde Glandorf besteht aus folgenden Ortschaften:
 
* [[Averfehrden]] <small>(früher Narendorf)</small> (573 Einwohner)
* Glandorf (4.279)
* [[Schierloh (Glandorf)|Schierloh]] (297)
* [[Schwege]] (1.133)
* [[Sudendorf (Glandorf)|Sudendorf]] (333)
* [[Westendorf (Glandorf)|Westendorf]] (251)
 
Gesamt (6.866 Einwohner)
 
Gesamt 6.866 Einwohner (Stand: 1. Januar 2018).<ref>{{Internetquelle |url=https://www.glandorf.de/glandorf-bewegt/dorfentwicklung/auslegung-des-entwurfes-des-dorfentwicklungsplanes-fuer-die-dorfregion-glandorf |titel=Auslegung des Entwurfes des Dorfentwicklungsplanes für die Dorfregion Glandorf - Gemeinde Glandorf |sprache=de-de |abruf=2021-07-26}}</ref>
 
== Geschichte ==
Der Name Glandorf ist vermutlich keltischen Ursprungs, denn ''Glane'' bedeutet wohl „hell, klar, glänzend, fließend“; zudem war „Glan“ Bestandteil des Namens des keltischen Wassergottes [[Liste keltischer Götter und Sagengestalten|Glanus]] oder Glanos.<ref>[[:Datei:Glan Stein.jpg|Abbildung]] von der Kärntner [[Glan (KärntenGurk)|Glan]]</ref> Etwa im 6. Jahrhundert vor Christus wurden die [[Kelten]] durch die [[Germanen]] vertrieben, die das Gebiet daraufhin besiedelten. Anderer Ansicht ist der [[Namenforschung|Namenforscher]] [[Hermann Jellinghaus]].
{{Zitat
|Text=Kein Teil des alten Deutschlands zwischen Rhein und Elbe, also grade des Gebietes, in welchem keltische und slawische Ortsnamen bislang nicht nachgewiesen wurden, hat so zahlreiche Dorfnamen, die sich sicherer Deutung widersetzen, wie die Gegend der Ems und ihrer Zuflüsse. …Glandorf: Glanathorpe 1070. Von dem in die Ems fließenden Bache Glane. Man hat das Wort für keltisch erklärt. Aber dann wäre es nicht so häufig: Glane bei Wildeshausen und bei Gronau, Glanhorst, Kr. Minden, Glanemeier bei [[Barkhausen (Bad Essen)|Barkhausen]], [[Landkreis Wittlage|Kr. Wittlage]], die [[Glenne]], Kr. Lippstadt, der Glenbach im [[Deister]].
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Als Teil des Bistums Osnabrück wurde Glandorf 1803 nach dem [[Reichsdeputationshauptschluss]] von [[Georg III. (Vereinigtes Königreich)|König Georg&nbsp;III.]] dem [[Kurfürstentum Hannover]] zugeschlagen. Allerdings wurde das Kurfürstentum noch im selben Jahr von französischen Truppen besetzt und 1807 mit dem von [[Napoléon Bonaparte|Napoléon]] geschaffenen [[Königreich Westphalen]] zusammengeschlossen. Das [[Kirchspiel]] Glandorf hieß nun Commune oder [[Mairie]] Glandorf und gehörte zum Canton Ostbevern, der dem Arrondissement Warendorf unterstellt war. Nach dem Zusammenbruch des französischen Imperiums fiel Glandorf ab 1814 ans [[Königreich Hannover]].
 
Im Jahr 1833 setzte sich eine Auswanderungsbewegung nach Nordamerika in Gangein. Der Osnabrücker Geistliche, Gymnasiallehrer und gebürtige Glandorfer Johann Wilhelm Horstmann schiffte sich im September des Jahres1833 mit sechs weiteren Glandorfer Männern imaus dem Osnabrücker Amt Iburg in Amsterdam ein, erwarb im Dezember Land in [[Putnam County (Ohio)|Putnam County]] und gründete den Ort [[Glandorf (Ohio)]]. Die Ehefrauen und zehn weitere Familien folgten der Gruppe 1834 und 1835 stießen nochmal neun Familien aus Glandorf dazu. Damit war dieDie Auswanderungswelle aber noch nicht beendet, sie hielt bis Anfang des 20. Jahrhunderts an.
 
Am 1. Juli 1972 wurden die Gemeinden Averfehrden, Glandorf, Remsede, Schierloh, Schwege, Sudendorf und Westendorf in die Gemeinde Laer (ab dem 1. September 1975 ''Bad Laer'') eingegliedert. Am 1. Mai 1981 wurde die Gemeinde Glandorf ausgegliedert. Mit Ausnahme von Remsede kamen alle damals nach Laer eingemeindeten Orte zur Gemeinde Glandorf.<ref name="Gemeindeverzeichnis1970bis1982">{{Literatur |Hrsg=Statistisches Bundesamt |Titel=Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982 |Verlag=W. Kohlhammer GmbH |Ort=Stuttgart und Mainz |Datum=1983 |ISBN=3-17-003263-1 |Seiten=251 und 259}}</ref>
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Die folgende Übersicht zeigt die Einwohnerzahlen der Gemeinde Glandorf im jeweiligen Gebietsstand und jeweils am 31. Dezember.
 
Bei den Zahlen handelt es sich um Fortschreibungen des [[Landesamt für Statistik Niedersachsen|Landesamts für Statistik Niedersachsen]]<ref name="LSKN">
Bei den Zahlen handelt es sich um Fortschreibungen des [[Landesbetrieb für Statistik und Kommunikationstechnologie Niedersachsen|Landesbetriebs für Statistik und Kommunikationstechnologie Niedersachsen]]<ref name="LSKN">[http://www1.nls.niedersachsen.de/statistik/html/parametereingabe.asp?DT=K1000014&CM=Bev%F6lkerungsfortschreibung Landesbetrieb für Statistik und Kommunikationstechnologie Niedersachsen, Bevölkerungsfortschreibung]{{Toter Link|url=http://www1.nls.niedersachsen.de/statistik/html/parametereingabe.asp?DT=K1000014&CM=Bev%F6lkerungsfortschreibung |date=2019-09 |archivebot=2019-09-07 19:47:44 InternetArchiveBot }}</ref> auf der Basis der [[Liste der Volkszählungen in Deutschland|Volkszählung vom 9. Mai 2011]].
Landesamt für Statistik Niedersachsen (Hrsg.): [http://www1.nls.niedersachsen.de/statistik/ LSN-Online&nbsp;–&nbsp;die kostenfreie Regionaldatenbank für Niedersachsen], Tabelle A100001G</ref> auf der Basis der [[Liste der Volkszählungen in Deutschland|Volkszählung vom 9. Mai 2011]].
 
Bei den Angaben aus den Jahren 1961 (6. Juni) und 1970 (27. Mai) handelt es sich um die Volkszählungsergebnisse einschließlich der Orte, die seit dem 1. Mai 1981 zu Glandorf gehören.<ref name="Gemeindeverzeichnis1970bis1982" />
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|- style="background:#FFDDAA; text-align:center;"
|style="text-align:left" | '''Jahr''' || 1961 || 1970 || 1987 || 1990 || 1995 || 2000 || 2005 || 2010 || 2015 || 2017 || 2018
|2020 || 2021
|- style="text-align:center"
|style="text-align:left" | '''Einwohner''' || 4844 || 5077 || 5441 || 5686 || 6451 || 6706 || 6821 || 6724 || 6664 || 6665 || 6866
|6598 || 6619
|}
 
== Religionen ==
Glandorf ist traditionell eine [[Römisch-katholische Kirche|katholische]] Gemeinde. Die Religionszugehörigkeit der Steuerzahler (Stand: 31. Dezember 2001) verteilt sich auf ca. 400 evangelische und ca. 2900 katholische. Als konfessionslos gelten etwa 280 Einwohner.<ref>[httpZahlen nach: {{Internetquelle |url=https://www.nlsstatistik.niedersachsen.de/index.htmldownload/49278 Landesbetrieb|titel=Religionszugehörigkeit fürder StatistikSteuerzahler undnach KommunikationstechnologieGemeinden in Niedersachsen (LSKN)nach der Lohn- und Einkommensteuerstatistik 2001 |hrsg=Niedersächsisches Landesamt für Statistik|format=[[Microsoft Excel|XLS]]|abruf=2023-06-17}}</ref>
 
== Politik ==
=== Gemeinderat ===
Der [[Gemeinderat (Deutschland)|Gemeinderat]] hat gegenwärtig 18 Mitglieder. Dies ist die festgelegte Anzahl für eine [[Gemeinde]] mit einer Einwohnerzahl zwischen 6.001 und 7.000 Einwohnern.<ref>{{Internetquelle |titel=Niedersächsisches Kommunalverfassungsgesetz (NKomVG) |titelerg=§ 46 NKomVG - Zahl der Abgeordneten, aktuelle Fassung |abruf={{LOKALES_JAHR}}-{{LOKALER_MONAT}}-{{LOKALER_KALENDERTAG_2}} |url=https://voris.wolterskluwer-online.de/browse/document/cite/de557bc0-7c80-313f-941a-4c63ff44e836}}</ref> Die Ratsmitglieder werden durch eine [[Kommunalwahl]] für jeweils fünf Jahre gewählt. Hinzu kommt der Bürgermeister als stimmberechtigtes Mitglied des Rates.
Der [[Gemeinderat (Deutschland)|Gemeinderat]] hat gegenwärtig 18 Mitglieder aus drei Parteien oder Gruppen. Hinzu kommt die Bürgermeisterin als stimmberechtigte Vorsitzende des Rates.
 
Die folgende Tabelle zeigt die Kommunalwahlergebnisse seit 1996.
{| class="wikitable" style="text-align:center" width="100%"
|-
! colspan="2022" | Rat der Gemeinde Glandorf: Wahlergebnisse und Gemeinderäte
|-
!width=100|
!
! colspan="2"|[[Christlich Demokratische Union Deutschlands|CDU]]
! colspan="2" |[[Wählergruppe|UWG]]
! colspan="2"|[[Sozialdemokratische Partei Deutschlands|SPD]]
! colspan="2"|[[Bündnis 90/Die Grünen|GRÜNE]]
! colspan="2" |[[Wählergruppe|UWG]]FDP
! colspan="2" width=60| Gesamt
!width=80| Wahl-<br /> beteiligung
|-
! '''Wahlperiode''' || % || [[Datei:Gnome-system-users.svg|rahmenlos|20px|Mandate]]
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! % || [[Datei:Gnome-system-users.svg|rahmenlos|20px|Mandate]]
! % || [[Datei:Gnome-system-users.svg|rahmenlos|20px|Mandate]]
! %
![[Datei:Gnome-system-users.svg|rahmenlos|20px|Mandate]]
! % || [[Datei:WLM logo-2.svg|rahmenlos|20px|Gesamtanzahl der Sitze im Rat]]
! %
|-
|[[Kommunalwahlen in Niedersachsen 20162021|2016–20212021–2026]]
| 1996–2001
|42,5
|<!--CDU-->70,1 || 14
|8
|<!--SPD-->15,0 || 3
|34,3
|<!--GRÜNE-->2,3 || 0
|6
|<!--Wählergemeinschaften--> 12,6 || 2
|11,7
|2
|7,5
|1
|4,1
|1
!100
!18
!66,8
|-
|[[Kommunalwahlen in Niedersachsen 2016|2016–2021]]
|<!--CDU-->7047,1 || 149
|<!--Wählergemeinschaften--> 1235,7 || 26
|<!--SPD-->1517,02 || 3
|<!--GRÜNE-->2,3 || 0
|–
|–
!<!--Gesamt-->100
!<!--Sitze-->1918
!<!--Wahlbeteiligung-->7564,474
|-
|[[Kommunalwahlen in Niedersachsen 20012011|2001–20062011–2016]]
|<!--CDU-->7255,21 || 1410
|<!--SPDWählergemeinschaften-->1526,80 || 35
|<!--GRÜNESPD-->216,45 || 03
|<!--WählergemeinschaftenGRÜNE--> 92,75 || 20
|–
|–
!<!--Gesamt-->100
!<!--Sitze-->1918
!<!--Wahlbeteiligung-->6963,456
|-
|[[Kommunalwahlen in Niedersachsen 2006|2006–2011]]
|<!--CDU-->63,2 || 12
|<!--Wählergemeinschaften--> 12,67 || 2
|<!--SPD-->22,8 || 4
|<!--GRÜNE-->1,3 || 0
|–
|<!--Wählergemeinschaften--> 12,7 || 2
|–
!<!--Gesamt-->100
!<!--Sitze-->18
!<!--Wahlbeteiligung-->70,1
|-
|[[Kommunalwahlen in Niedersachsen 20112001|2011–20162001–2006]]
|<!--CDU-->5572,112 || 1014
|<!--SPDWählergemeinschaften-->169,487 || 32
|<!--GRÜNESPD-->215,468 || 03
|<!--WählergemeinschaftenGRÜNE-->252,954 || 50
|–
|–
!<!--Gesamt-->100
!<!--Sitze-->1819
!<!--Wahlbeteiligung-->6369,564
|-
| 1996–2001
|[[Kommunalwahlen in Niedersachsen 2016|2016–2021]]
|<!--CDU-->4770,1 || 914
|<!--SPDWählergemeinschaften-->1712,26 || 32
|<!--GRÜNESPD-->15,0 || 3
|<!--WählergemeinschaftenGRÜNE-->352,73 || 60
|–
|–
!<!--Gesamt-->100
!<!--Sitze-->1819
!<!--Wahlbeteiligung-->6475,744
|-
| colspan="1820" style="text-align:left" | <small>Prozentanteile gerundet.<br />Quellen: LandesbetriebLSN-Online&nbsp;–&nbsp;die fürkostenfreie StatistikRegionaldatenbank und Kommunikationstechnologiefür Niedersachsen,<ref>Landesamt für Statistik Niedersachsen (Hrsg.): [http://www1.nls.niedersachsen.de/statistik/ LandesbetriebLSN-Online&nbsp;–&nbsp;die fürkostenfreie StatistikRegionaldatenbank und Kommunikationstechnologiefür Niedersachsen], Tabelle 5000311]M5000314</ref>, Landkreis Osnabrück<ref>{{Webarchiv |url=http://www.landkreis-osnabrueck.de/pics/medien/1_1109319921/2001.pdf |wayback=20050525020723 |text=Landkreis Osnabrück (Hrsg.): Amtliche Endergebnisse der Kreiswahl am 9. September 2001 |format=PDF; 528&nbsp;kB}} Landkreis Osnabrück</ref><ref>{{InternetquelleWebarchiv |url=https://www.landkreis-osnabrueck.de/sites/default/files/downloads/wahl-2011-1.pdf |titelwayback=20200703162912|text=Die Kommunalwahl Landkreis Osnabrück vom 11(Hrsg.): SeptemberAmtliche 2011Endergebnisse (enthältder auchKreiswahl Ergebnisseam 2006)9. |hrsg=LandkreisSeptember Osnabrück |seiten=69, Spalte „Gemeindewahlen“ |abruf=2016-03-062001 |format=PDF; 8,0 &nbsp;MB}}</ref>.<br /> Bei unterschiedlichen Angaben in den genannten Quellen wurden die Daten des Landesbetrieb für Statistik und Kommunikationstechnologie verwendet,<br />da diese eine insgesamt höhere Plausibilität aufweisen.</small>
|}
 
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* Lichtenberg in der Gemeinde [[Feldberger Seenlandschaft]] im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte in Mecklenburg-Vorpommern
 
== Kultur und Sehenswürdigkeiten ==
== Stadtstruktur ==
{{Siehe auch|Liste der Baudenkmale in Glandorf}}
Der Mittelpunkt des Ortes ist der Thieplatz. Hier lag in der Vergangenheit der offene Dorfbrunnen. Im Oktober 2010 wurde der von der Künstlerin Elisabeth Lumme neu gestaltete Brunnen über der gut 100 Jahre alten Zisterne unter dem Thieplatz eingeweiht. Die historische Bausubstanz blieb bei der Umgestaltung weitestgehend erhalten. Mit der Sanierung des historischen Wasserspeichers waren allerdings nicht alle Glandorfer einverstanden.<ref>Anke Schneider: [http://www.noz.de/lokales/glandorf/artikel/403623/ein-schmuckstuck-im-herzen-glandorfs ''Ein Schmuckstück im Herzen Glandorfs''.] In: ''[[Neue Osnabrücker Zeitung]]'', 25. Oktober 2010; abgerufen am 14.&nbsp;Oktober 2015.</ref> An den Thie grenzt die beinahe komplett erhaltene Kirchhofsburg, in deren näherer Umgebung mehrere alte Fachwerkhäuser stehen.
 
Der Mittelpunkt des Ortes ist der Thieplatz. Hier lag in der Vergangenheit der offene Dorfbrunnen. Im Oktober 2010 wurde der von der Künstlerin Elisabeth Lumme neu gestaltete Brunnen über der gutetwa 100 Jahre alten [[Zisterne]] unter dem Thieplatz eingeweiht. Die historische Bausubstanz blieb bei der Umgestaltung weitestgehend erhalten. Mit der Sanierung des historischen Wasserspeichers waren allerdings nicht alle Glandorfer einverstanden.<ref>Anke Schneider: [http://www.noz.de/lokales/glandorf/artikel/403623/ein-schmuckstuck-im-herzen-glandorfs ''Ein Schmuckstück im Herzen Glandorfs''.] In: ''[[Neue Osnabrücker Zeitung]]'', 25. Oktober 2010; abgerufen am 14.&nbsp;Oktober 2015.</ref> An den Thie grenzt die beinahe komplett erhaltene Kirchhofsburg, in deren näherer Umgebung mehrere alte Fachwerkhäuser stehen.
 
An der B&nbsp;475 im Ortsteil Averfehrden ist der größte [[Findling]] im Raum Osnabrück aufgestellt. Der ursprünglich zusammenhängende Stein wurde ca. 300&nbsp;m nordöstlich des Aufstellungsortes gefunden. Einige Jahre nach dem Versetzen des Steines an seinen heutigen Standort löste sich ein keilförmiges Bruchstück, das [[David]] genannt wird, während der große Rest [[Goliat]]h heißt.
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=== Bauwerke ===
Eine [[Holländerwindmühle|Galeriewindmühle]] nach holländischer Bauart ist das Wahrzeichen von Glandorf. Sie wurde im Jahre 1840 in Betrieb genommen und war bis 1960 im Dienst. 1970 erwarb die Gemeinde das Gebäude. Seit 2000 wird der Innenraum der Mühle als Standesamtszimmer genutzt<ref>{{Internetquelle |autor= |url=https://www.glandorf.de/freizeit-tourismus/ausflugsziele/windmuehle-glandorf |titel=Windmühle Glandorf - Gemeinde Glandorf |werk= |hrsg= |datum= |abruf=2020-12-25 |sprache=de-de}}</ref>. Seit 2017 wirdwurde die zwischenzeitlich baufällige Mühle restauriert.
 
Das Theresien-Haus ist das ehemalige Krankenhaus und hieß zu der Zeit Theresien-Hospital. Heute befindet sich eine Einrichtung der [[Deutscher Caritasverband|Caritas]] für chronisch suchtkranke Menschen in dem Gebäude.
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Außerdem ist der Wehrspeicher auf dem Hof Högemann sehenswert. Das ehemals von einem Wassergraben umgebene Gebäude besteht aus einem massiven Sockelgeschoss, bei dem es sich um das Fragment eines Steinwerkes des 14. oder 15. Jh. handelt. Der darauf ruhende zweigeschossige Bau (zwei später verputzte Fachwerkstöcke, wetterseitig mit quadratischen Handstrichziegeln verblendet) mit einem auf einfach gekehlten Knaggen vorkragenden Dach entstand laut Eyinck vermutlich in der 1. Hälfte des 16. Jh. Demgegenüber Schepers mit der wohl unzutreffenden archivalischen Datierung der Fachwerkstöcke auf das Jahr 1768.<ref>{{Literatur |Autor=Josef Schepers |Titel=Haus und Hof deutscher Bauern. Westfalen Lippe |Ort=Münster |Datum=1960 |Seiten=101}}</ref><ref>{{Literatur |Autor=Alfons Eggert, Josef Schepers |Titel=Spieker, „Bauernburgen“, Kemenaden. Bäuerliche Speicherbauten im Münsterland. Ihre Bau-, Funktions- und Sozialgeschichte im europäischen Zusammenhang |Ort=Münster |Datum=1985 |ISBN= |Seiten=59}}</ref><ref>{{Literatur |Autor=Andreas Eyinck |Hrsg= |Titel=Mittelalterliche Fachwerkspeicher im Münsterland |Sammelwerk=Hausbau im Mittelalter |Band=2 |Ort= |Datum=1985 |ISBN= |Seiten=111-112}}</ref>
 
In der Straße "An„An der Kirche"Kirche“ liegt das ''Haus Wibbelsmann'', ein Fachwerkhaus aus der Zeit um 1820. In diesem wurde 1858 der Sprachforscher [[Franz Jostes]] geboren. 2020 initiierte der Heimatverein "Kultour„Kultour-Gut!" eine Spendenkampagne, um das Gebäude zu restaurieren. Diese Maßnahme steht nicht zuletzt vor dem Hintergrund, dass die meisten Fachwerkgebäude in Glandorf in den 1960er-Jahren abgerissen wurden. Nach Abschluss der Bauarbeiten soll im Gebäude u.&nbsp;a. eine Heimatausstellung entstehen.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.denkmalschutz.de/presse/archiv/artikel/haus-wibbelsmann-in-glandorf-wird-dsd-foerderprojekt.html |titel=Haus Wibbelsmann in Glandorf wird DSD-Förderprojekt |abruf=2021-01-26 |sprache=de}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=http://www.kultourgut-glandorf.de/unser-projekt-fuer-glandorf-sanierung-haus-wibbelsmann/ |titel=Die Sanierung von Haus Wibbelsmann {{!}} Kultour-Gut! Glandorf |abruf=2021-01-26 |sprache=de-DE}}</ref>
 
Zwei Fachwerkgebäude des frühen 19. Jhd.Jahrhunderts, -die Seilerei Lefken sowie die verzierte ''Tabakfabrik'' Herbermann-, befinden sich heute nicht mehr in Glandorf. Auf Grund von Baumaßnahmen, unter anderem der Umgehungsstraße nach [[Bad Iburg]], wurden diese 1968 in das [[LWL-Freilichtmuseum Hagen]] [[Translozierung|transloziert]].
 
=== Bilder ===
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Windmuehle Glandorf.jpg|Windmühle als Wahrzeichen
Glandorf, Theresien-Hospital.jpg|Ehemaliges Theresien-Hospital
Findling-Glandorf.jpg|[[David und Goliath (Findling)|David und Goliath]], größter Findling im Raum Osnabrück
</gallery>
 
=== Freizeit- und Sportinfrastruktur ===
Die Gemeinde Glandorf ist über verschiedene Routen an das überörtliche Radwegenetz angebunden.<ref>[https://www.glandorf.de/freizeit-tourismus/rad-und-wanderwege Themenradrouten im Raum Glandorf]</ref> Das ambitionierteste Freizeitangebot der Gemeinde stellt jedoch das kommunale Hallengartenbad mit seinem wetterunabhängigen Angebot dar.<ref>[https://www.glandorf.de/freizeit-tourismus/hallen-garten-bad Beschreibung des Hallengartenbades]</ref> Der Sportverein SC Glandorf e.&nbsp;V. verfügt über 13 Abteilungen, 3 Sportplätze und 2 Sporthallen für den Spiel und Trainingsbetrieb.<ref>[httphttps://www.sc-glandorf.de/ Homepage des Glandorfer SC von 1936 e.&nbsp;V.]</ref> Daneben gibt es den Verein Blau Weiß Schwege e.V. mit den Abteilungen Fußball, Tischtennis, Gymnastik, Turnen und Einrad.<ref>https://www.bw-schwege.de/</ref> Ganz dem Tennissport hat sich der Tennisclub (TC) Glandorf von 1975 e.V. verschrieben. Er verfügt über vier Außenplätze.<ref>https://www.tcglandorf.de/</ref> Im September 2022 wurde ein [[Trimm-dich-Pfad]] mit 18 Stationen eröffnet.<ref>https://www.glandorf.de/rathaus-politik/presse/aktuelle-meldungen/glandorf-bewegt-eroeffnung-des-trimm-pfades</ref> Auf dem Dinkelhof betreibt der dort ansässige Landwirt eine kombinierte [[Discgolf|Disc]]- und [[Swingolf]]anlage.<ref>[http://www.familienkultour.de/sport-und-spiel/niedersachsen/swin-golf-disc-golf-und-maislabyrinth-auf-dem-hof-horstmann Golfsportkombinationsanlage auf dem Dinkelhof]</ref>
 
=== Wirtschaft und Verkehr ===
Glandorf hat sich trotz seiner Gewerbe- und Industriebetriebe einen ländlich-bäuerlichen Charakter bewahrt. Im Ort gibt es 2.410 Arbeitsplätze (Stand 2020), davon mit 9,4 Prozent überdurchschnittlich viele in der Landwirtschaft. 47,5 Prozent der Beschäftigten arbeiten im produzierenden Gewerbe.<ref>https://www.ihk.de/blueprint/servlet/resource/blob/3010916/d8e05b54bae89e7bb77aa971a65f8a37/ihk-datenprofil-gemeinde-glandorf-data.pdf</ref> Größter Arbeitgeber der Gemeinde ist das Unternehmen B. Braun Avitum AG mit 480 Beschäftigten.<ref>https://www.bbraun.de/de/ueber-uns/medien/pressemitteilungen/news/2018/3--quartal/b--braun-beginnt-umbau--und-erweiterungsarbeiten-in-glandorf-und.html</ref>
Glandorf hat sich trotz seiner Gewerbe- und Industriebetriebe einen ländlich-bäuerlichen Charakter bewahrt.
 
Die Bundesstraßen [[Bundesstraße 475|475]] (West-Ost-Richtung) und [[Bundesstraße 51|51]] (Nord-Süd-Richtung) kreuzen sich im Gemeindeteil Glandorf.
Zeile 222 ⟶ 241:
* [[Wilhelm Erpenbeck]] (1892–1971), Politiker ([[Deutsche Zentrumspartei|Zentrum]], [[Christlich Demokratische Union Deutschlands|CDU]])
* [[Franz Konrad Ossege]] (1895–1982), Heimatdichter
* [[August Raske]], Bundesrichter (1901–1994), Bundesrichter
* [[Friedhelm Gieske]] (1928–2021), Manager beim [[RWE]]
* [[Alfons Lemper]] (1934–2013), Wirtschaftswissenschaftler und Professor
* [[Helmut Kortmann]] (* 1947), Gefäßchirurg in München und Hamburg<!--https://portal.dnb.de/opac.htm?method=showFullRecord&currentResultId=%22Helmut%22+and+%22Kortmann%22%26any&currentPosition=3-->
* [[Hermann-Josef Große Kracht]] (* 1962), katholischer Theologe
 
* [[August Raske]], Bundesrichter (1901–1994)
== Mit der Gemeinde verbundene Persönlichkeiten ==
* [[Martin Bäumer]] (* 1967), Politiker (CDU)
 
== Literatur ==
Zeile 230 ⟶ 254:
* Maria Brüggemann, Klaus Pusch: ''750 Jahre Schwege''. Krimphoff, Sassenberg 1985.
* Anne Aengenvoort: ''Migration, Siedlungsbildung, Akkulturation: die Auswanderung Nordwestdeutscher nach Ohio 1830–1914''. Steiner, Stuttgart 1999, ISBN 3-515-07423-6. S. 118.
* Dr. med. Bernhard Riese: ''Glandorf in alten Ansichten''. Europäische Bibliothek, Zaltbommel (Niederlande), 1981, ISBN 90-288-1877-4
* Sebastian Gottlöber, Frank Niermann: ''Du kommst aus Glandorf, wenn...'' Krützkamp, Glandorf 2017
* Frank Niermann, Karl-Heinz Krützkamp: ''Glandorf. Was sonst?'' Krützkamp, Glandorf 2015
Zeile 236 ⟶ 260:
 
== Weblinks ==
{{Commonscat|audio=0|video=0}}
* [https://www.glandorf.de/ Offizielle Website der Gemeinde Glandorf]
 
Zeile 243 ⟶ 267:
 
{{Navigationsleiste Städte und Gemeinden im Landkreis Osnabrück}}
{{Navigationsleiste Ortsteile von Glandorf}}
 
{{Normdaten|TYP=g|GND=4093561-9|VIAF=235932878159513664}}
 
[[Kategorie:Glandorf| ]]