„Peter Weibel (Künstler)“ – Versionsunterschied

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[[Datei:Weibel.jpg|mini|hochkant|Peter Weibel (2013)]]
'''Peter Weibel''' (* [[5. März]] [[1944]] in [[Odessa]];<ref>{{Internetquelle |autor=Oliver Bentz |url=https://www.tagblatt-wienerzeitung.at/nachrichten/reflexionen/zeitgenossen/72538-Peter-Weibel.html |titel="Jeder kann seine Kreativität im Netz zeigen" – Peter Weibel |sprache=de |abruf=2022-03-28}}</ref> † [[1. März]] [[2023]] in [[Karlsruhe]]<ref>{{Internetquelle |autor=ZKM |url=https://zkm.de/de/magazin/2023/03/das-zkm-trauert-um-peter-weibel |titel=Das ZKM trauert um Peter Weibel |werk=[[Zentrum für Kunst und Medien]] |datum=2023-03-02 |abruf=2023-03-02}}</ref><ref>''[https://taz.de/Nachruf-auf-Peter-Weibel/!5919647/ Nachruf auf Peter Weibel: Zwischen Idee und Vorstellung]'', von Carmela Thiele, [[Die Tageszeitung|taz]] 3. März 2023</ref>) war ein [[österreich]]ischer Künstler, [[Ausstellungsmacher|Ausstellungskurator]], Kunst- und [[Medientheorie|Medientheoretiker]]. Er leitete seitab Januar 1999 das [[Zentrum für Kunst und Medien]] in Karlsruhe.
 
== Leben ==
Peter Weibel war das Kind einer [[Russlanddeutsche]]n und eines Wehrmachtsoffiziers. Er verbrachte seine Kindheit und Schulzeit im oberösterreichischen [[Ried im Innkreis]]. Nach der Schule studierte er zunächst für ein Jahr in Paris [[Französische Sprache|Französisch]], [[Film]] und [[Komparatistik]], begann 1964 in [[Wien]] zunächst ein Studium der [[Medizin]] und wechselte dann zur [[Mathematik]] mit dem Schwerpunkt [[Logik]],. welchesWeibel er jedochgab nicht an, ein Universitätsstudium abgeschlossen hatzu haben.
 
Weibels Werk lässt sich Genres [[Konzeptkunst]], [[Performance (Kunst)|Performance]], [[Avantgardefilm|Experimentalfilms]], [[Videokunst]], [[Digitale Kunst|Computerkunst]] und allgemein [[Medienkunst]] zuordnen.
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[[Datei:Peter Weibel.jpg|mini|„Die Weltkugel als Koffer“ (2004), Installation im [[Österreichischer Skulpturenpark|Österreichischen Skulpturenpark bei Graz]]]]
 
Peter Weibel setzte seine künstlerischen Themen in unterschiedlichsten Materialien, Formen und Techniken um: in Texten, [[Skulptur]]en, [[Installation (Kunst)|Installationen]], Filmen und Videos. 1978 wandte er sich auch der Musik zu. Er gründete zusammen mit [[Loys Egg]] die Band „Hotel„[[Hotel Morphila Orchester“Orchester]]“. Mitte der 1980er Jahre erforschte er die Möglichkeiten der [[computer]]gestützten Bearbeitung von [[Videotechnik|Video]]. Anfang der 1990er Jahre realisierte er erste interaktive computerbasierte Installationen, mit denen er das Verhältnis von Medien und Wirklichkeitskonstruktion thematisierte.
 
In seinen zahlreichen Vorträgen und Artikeln publizierte Weibel über zeitgenössische Kunst, [[Mediengeschichte]], [[Medientheorie]], [[Film]], [[Videokunst]] und [[Philosophie]]. Als Theoretiker und Kurator setzte er sich für eine Kunst und eine Kunstgeschichtsschreibung ein, die [[Technikgeschichte]] und [[Wissenschaftsgeschichte]] berücksichtigt. In seiner Funktion als Lehrer an Universitäten und langjähriger Leiter von Institutionen wie der [[Ars Electronica]], Linz, dem [[Institut für Neue Medien]] in [[Frankfurt am Main]], und dem [[Zentrum für Kunst und Medien]] (ZKM) [[Karlsruhe]] beeinflusste er besonders die europäische Szene der sogenannten Computerkunst durch Konferenzen, Ausstellungen und Publikationen.
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== Kontroverse um angebliche Dissertation ==
Für mediales Aufsehen sorgten Plagiatsgerüchte um Weibels angebliches Doktorat.<ref>{{Internetquelle|url=https://diepresse.com/home/kultur/kunst/597577/Zweifel-an-Dissertation-von-Peter-Weibel-?from=rss |titel=Zweifel an Dissertation von Peter Weibel |werk=DiePresse.com |datum=2010-09-27 |zugriff=2018-01-07}}</ref> In seinem Lebenslauf gab Weibel über Jahre hinweg an, eine Dissertation verfasst zu haben, allerdings ohne klarzustellen, dass es nie zu einem [[Rigorosum]] kam, er also den Doktorgrad nicht erlangt hatte. Weibel spielte in seinen Angaben somit mit der Unterscheidung Dissertation/Doktorat, was der Medienwissenschaftler [[Stefan Weber (PlagiatsgutachterKommunikationswissenschaftler)|Stefan Weber]] ironisch als Weibelsches Dissertations-Doktorats-Paradoxon bezeichnete.<ref>''[https://plagiatsgutachten.de/das-weibelsche-dissertations-doktorats-paradoxon-wdd-paradoxon/ Das Weibelsche Dissertations-Doktorats-Paradoxon (WDD-Paradoxon)]''. In: ''plagiatsgutachten.com'' 2010</ref> Mit der Unterscheidung zwischen der angeblich verfassten Dissertation und dem – von ihm niemals behaupteten – Doktorat umging Weibel den Vorwurf der Erschleichung eines akademischen Grades.
 
== Politisches Engagement ==
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* 2019: ''Open Codes'', Azkuna Zentroa, Bilbao
* 2020: ''Das Orale in Kunst und Kultur'', Kunstmuseum Wolfsburg
* 2023: ''Schlosslichtspiele'', Konzert von [[Kraftwerk (Band)]] in (gemeinsame Vorbereitung), Karlsruhe
* 2023: ''Schlosslichtspiele Light Festival'', Karlsruhe
 
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* zusammen Holger Jost: ''[[Claus Bremer]]: Mitspiel. Die Aktivierung des Publikums: Vom dynamischen Theater zur Theaterstadt. Dramaturgische Texte 1948-1971.'' zkm book im Alexander Verlag, Berlin 2014, ISBN 978-3-89581-336-8.
* ''Beuys Brock Vostell. Aktion Demonstration Partizipation 1949-1983''. Hatje Cantz, Ostfildern 2014, ISBN 978-3-7757-3864-4.
* mit [[Ulrich Arnswald]] und [[Friedrich Stadler]]: ''Der Wiener Kreis – Aktualität in Wissenschaft, Literatur, Architektur und Kunst''. LIT Verlag, Wien 2019, ISBN 978-3643509376.
 
== Literatur ==
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[[Kategorie:Hochschullehrer (State University of New York at Buffalo)]]
[[Kategorie:Hochschullehrer (Universität für angewandte Kunst Wien)]]
[[Kategorie:Mitglied der Nordrhein-Westfälischen Akademie der Wissenschaften und der Künste]]
[[Kategorie:Träger des Großen Ehrenzeichens für Verdienste um die Republik Österreich (1952)]]
[[Kategorie:Träger des österreichischen Ehrenkreuzes für Wissenschaft und Kunst I. Klasse]]