Vietnamesen

Ethnie ursprünglich aus Nordvietnam
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 3. Dezember 2013 um 18:09 Uhr durch Howwi (Diskussion | Beiträge) (Änderungen von 80.129.252.126 (Diskussion) auf die letzte Version von Neojesus zurückgesetzt). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Die Vietnamesen (auch Kinh, vietn. người Việt oder người Kinh) sind eine Ethnie in Südostasien. Als Stammvölker gelten die Âu Việt aus Südchina und die Lạc Việt aus dem heutigen nördlichen Vietnam, die besonders mit der Dong-Son-Kultur verbunden werden. DNA-Untersuchungen des Hôpital Saint-Louis in Paris haben die Vermutung bestätigen können, dass die vietnamesische Bevölkerung sich vor langer Zeit aus der thai-/ indonesischen Bevölkerung und der südchinesischen Bevölkerung entwickelt hat.

Obwohl die Vietnamesen überwiegend in Südostasien leben, sind sie nach jahrhundertelanger Beeinflussung durch China Ostasien und vor allem den Südchinesen kulturell näher als den Südostasiaten. Laut Volkszählung von 1999 sind 86 Prozent der Bevölkerung Vietnams Vietnamesen. In der Volksrepublik China sind sie eine anerkannte ethnische Minderheit (28.199 laut Zensus 2010) und werden Gin (chinesisch 京族, Pinyin Jīngzú – „Gin-Volk"“) genannt. Da das Zeichen 京, Pinyin jīng, südchinesisch king (Vgl. dt. Nanking und Peking), normalerweise Hauptstadt bedeutet, ist es hier als phonetische Wiedergabe der vietnamesischen Eigenbezeichnung Kinh anzusehen.

Verbreitung

Ausgehend von Nordvietnam und Südchina eroberten die Vietnamesen große Teile des ehemaligen Champa-Königreiches und des Khmer-Reiches im heutigen Südvietnam. Sie sind die größte Bevölkerungsgruppe in den meisten Provinzen Vietnams und machen einen nennenswerten Anteil der Bevölkerung Kambodschas aus. Unter den Roten Khmer wurden zehntausende Vietnamesen ermordet. Viele Überlebende flohen nach Vietnam.

Im 16. Jahrhundert wanderten einige Vietnamesen nach China aus. Sie sprechen immer noch Vietnamesisch, sind aber stärker sinisiert als die Einwohner Vietnams. Sie sind eine der anerkannten ethnischen Minderheiten und bewohnen vor allem das Autonome Gebiet Guangxi der Zhuang und dessen Umgebung.

Spätestens seit dem Ende des Ersten Weltkrieges gab es Vietnamesen, die in Frankreich lebten und studierten. Als die Franzosen sich 1954 aus Vietnam zurückzogen, emigrierten einige Vietnamesen nach Frankreich.

Nach dem Ende des Vietnamkrieges gab es durch die Boatpeople, die vor dem Kommunismus geflohen sind, erneut Auswanderungswellen. Viele Vietnamesen fanden in Nordamerika, Westeuropa (vor allem in der ehemaligen Kolonialmacht Frankreich) und Australien ein neues Zuhause. Allerdings haben auch einige Vietnamesen als Vertragarbeiter in den ehemaligen RGW-Staaten gearbeitet (vor allem in der damaligen Sowjetunion, Polen, Tschechoslowakei und in der DDR) und leben auch heute noch dort bzw. in den jeweiligen Nachfolgestaaten.

Siehe auch

Commons: People of Vietnam – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise