Starogród (deutsch Althausen, früher auch Althaus) ist ein Dorf in der polnischen Woiwodschaft Kujawien-Pommern. Es gehört zum Powiat Chełmiński in der Landgemeinde Chełmno.
Starogród | ||
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Basisdaten | ||
Staat: | Polen | |
Woiwodschaft: | Kujawien-Pommern | |
Powiat: | Chełmno | |
Gmina: | Chełmno | |
Geographische Lage: | 53° 19′ N, 18° 23′ O | |
Einwohner: | 520 ([1]) | |
Postleitzahl: | 86-251 | |
Telefonvorwahl: | (+48) 56 | |
Kfz-Kennzeichen: | CCH | |
Wirtschaft und Verkehr | ||
Straße: | Kałdus–Kiełp | |
Nächster int. Flughafen: | Bydgoszcz | |
Verwaltung | ||
Webpräsenz: | www.starogrod.pl |
Geographie
Das Kirchdorf liegt etwa fünf Kilometer südlich von Chełmno (Kulm). Etwa drei Kilometer westlich verläuft die Weichsel.
Geschichte
Im Jahr 1222 gab es hier nur eine zerstörte Burg Kulm.[2] 1232 wurde vom Deutschen Orden an der Stelle der ehemaligen Befestigungsanlage der Prussen eine Burg angelegt. Es war der zweite feste Platz, den der Orden im Kulmerland angelegt hatte. Der Ort war strategisch günstig am Rand der Weichselniederung gelegen.[3] Neben der Burg entstand eine Siedlung die Alt Kulm genannt wurde. Diese Siedlung erhielt bereits 1233 Stadtrecht.[4][4] Wahrscheinlich gab es dort bereits um 1276 eine Kirche und Pfarrei, die erste urkundliche Erwähnung des Ortes stammt aber erst aus dem Jahr 1319. 1479 trat der ungarische König Matthias Corvinus, der den Ort ein Jahr zuvor von Söldnern des Ordens erworben hatte, die Siedlung an Polen ab.[3] 1505 wurde der Ort dem Bischof vom Kulm geschenkt, der das Schloss lange Zeit als Residenz nutzte.[3] 1754 entstand die Kirche der Heiligen Barbara an der Stelle der gotischen Kirche aus dem Jahr 1276.[4] 1777 wurde das Schloss verkauft und abgebaut.[5] Im 19. Jahrhundert befand sich in dem bedeutenden Kirchdorf der Sitz des Domänenamts Culm.[6]
Bis 1919 gehörte Althausen zum Landkreis Culm im Regierungsbezirk Marienwerder der Provinz Westpreußen des Deutschen Reichs.
Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges musste Althausen aufgrund der Bestimmungen des Versailler Vertrags zur Einrichtung des Polnischen Korridors an die Zweite Polnische Republik abgetreten werden. Am 6. September 1939 wurde die Region von der deutschen Wehrmacht besetzt.[7] Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs wurde Althausen im Januar 1945 von der Roten Armee eingenommen. Im selben Jahr wurde der Ort der Verwaltung der Volksrepublik Polen übergeben. Soweit die deutschen Einwohner nicht geflohen waren, wurden sie nach Kriegsende von der örtlichen polnischen Verwaltungsbehörde vertrieben.
Demographie
Jahr | Einwohner | Anmerkungen |
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1818 | 233 | davon 150 im Dorf und 83 auf dem Vorwerk[8] |
1864 | 339 | davon 166 im Dorf (fünf Evangelische, 161 Katholiken) und 173 auf der Königl. Domäne (zwölf Evangelische, 161 Katholiken)[9] |
1871 | 350 | [10] |
1885 | 478 | [11] |
1910 | 491 | am 1. Dezember, davon 172 im Dorf und 319 im Gutsbezirk[12] |
Ordensburg Althausen
1232 wurde vom Deutschen Orden an der Stelle einer Befestigungsanlage der Prussen eine Burg angelegt. Er war der zweite feste Platz den der Orden im Kulmerland angelegt hatte. Der Ort war strategisch günstig am Rand der Weichselniederung gelegen.[3] Neben der Burg entstand eine Siedlung die Alt Kulm genannt wurde. 1479 trat der ungarische König Matthias Corvinus, welcher den Ort ein Jahr zuvor von Söldnern des Ordens erworben hatte, die Siedlung an Polen ab.[3] 1505 wurde der Ort dem Bischof vom Kulm geschenkt, welcher das Schloss lange Zeit als Residenz nutzte.[3] Nachdem das Schloss in den Besitz des amtierenden Bischofs gekommen war, wurde es von diesem 1777 verkauft.[5] Das baufällige Schloss wurde dann abgebaut, und die Materialien wurden nach Graudenz zum Festungsbau verschafft.[3]
Wirtschaft und Infrastruktur
Starogród liegt an einer Nebenstraße, die etwa einen Kilometer nördlich in die Wojewodschaftsstraße 550 mündet. Diese führt in nordöstlicher Richtung nach etwa fünf Kilometern in die Kreisstadt Chełmno. Der Bahnhof Starogród lag an der Bahnstrecke Toruń–Chełmno.
Der nächste internationale Flughafen ist der 35 Kilometer südwestlich gelegene Ignacy-Jan-Paderewski-Flughafen Bydgoszcz.
Persönlichkeiten
- Adolf Ludwig Agathon von Parpart (1806–1867), Astronom, Musiker und Komponist.
Verweise
Weblinks
- Website des Schulzenamtes Starogród (polnisch)
- Informationen auf dem Tourismusportal der Stadt Toruń (polnisch)
Fußnoten
- ↑ Szukacz.pl, Starogród - Informacje dodatkowe, abgerufen am 27. September 2010
- ↑ Bender: Ueber Zantir, in: Zeitschrift für die Geschichte und Alterthumskunde Ermlands, Band 2 (Jahrgang 1861-1863), S. 192-226, insbesondere S. 212.
- ↑ a b c d e f g Erich Weise (Hrsg.): Handbuch der historischen Stätten. Band: Ost- und Westpreußen (= Kröners Taschenausgabe. Band 317). Kröner, Stuttgart 1966, DNB 456882979, S. 3–4.
- ↑ a b c Tourismuswebsite der Stadt Toruń, Chełmno - Starogród, abgerufen am 27. September 2010
- ↑ a b Johann Friedrich Goldbeck: Volständige Topographie des Königreichs Preussen. Teil II: Topographie von West-Preussen, Marienwerder 1789, S. 39, Ziffer 5.)
- ↑ August Eduard Preuß: Preußische Landes- und Volkskunde. Königsberg 1835, S. 416–419, Ziffer 31.
- ↑ starogrod.pl, Krótka historia Starogrodu, abgerufen am 27. September 2010
- ↑ Alexander August Mützell, Leopold Krug: Neues topographisch-statistisch-geographisches Wörterbuch des preussischen Staats. Band 1: A-F. Halle 1821, S. 19, Ziffern 592-593.
- ↑ E. Jacobson: Topographisch-statistisches Handbuch für den Regierungsbezirk Marienwerder, Danzig 1868, S. 70–71, Ziffern 2 und 3..
- ↑ Gustav Neumann: Geographie des Preußischen Staats. 2. Auflage, Band 2, Berlin 1874, S. 52–53, Ziffer 7.
- ↑ Michael Rademacher: Provinz Westpreußen, Landkreis Culm. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
- ↑ gemeindeverzechnis.de