Christian Koller

Schweizer Historiker

Christian Koller (* 2. September 1971 in Zürich) ist ein Schweizer Historiker und Direktor des Schweizerisches Sozialarchivs.

Christian Koller, 2022 in Zürich

Koller erwarb 1990 die Matura an der Kantonsschule Stadelhofen und studierte anschliessend an der Universität Zürich Allgemeine Geschichte, Wirtschafts- und Politikwissenschaften. 1996 erwarb er das Lizentiat und 1998 das Diplom für das Höhere Lehramt. Von 1996 bis 1998 unterrichtete er an verschiedenen Gymnasien, zugleich war er 1997/98 Wissenschaftlicher Assistent und Lehrbeauftragter an der Universität Zürich. 1998 promovierte er bei Jörg Fisch mit einer Arbeit zu europäischen Wahrnehmungen afrikanischer und asiatischer Kolonialsoldaten im frühen 20. Jahrhundert.[1] Von 1998 bis 2007 war Koller geschäftsführender Oberassistent und Lehrbeauftragter am Historischen Seminar der Universität Zürich. 2003 habilitierte er sich mit einer Arbeit zur Begriffsgeschichte von „Fremdherrschaft“.[2] Seit 2007 hat er verschiedene SNF-Projekte geleitet.[3]

2007 wurde Koller als Senior Lecturer an die Bangor University (Wales) berufen und 2013 zum Reader befördert. Zugleich lehrte er weiter als Privatdozent an der Universität Zürich. Dort wurde er 2011 zum Titularprofessor ernannt. Seit 2014 ist Koller Direktor des Schweizerischen Sozialarchivs in Zürich.[4] Koller lehrte auch an den Universitäten Bern und Basel, an der FernUni Schweiz, an der Hochschule für Technik und Wirtschaft Chur und an der Volkshochschule Zürich.

Koller ist Mitglied zahlreicher fachwissenschaftlicher Vereinigungen und hat an mehreren internationalen Forschungsnetzwerken mitgewirkt. Er war von 2003 bis 2017 Vorstandsmitglied des Arbeitskreises Militärgeschichte, von 2016 bis 2020 Mitglied der Kommission der Schweizerischen Nationalbibliothek und ist seit 2018 Co-Leiter von Swiss Sports History,[5] seit 2021 Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats der Reichspräsident-Friedrich-Ebert-Gedenkstätte, seit 2023 Mitglied der Maturitätsprüfungskommission des Kantons Aargau und seit 2024 Jurymitglied des Österreichischen Staatspreises für Geschichtswissenschaften.[6][7] Seit 2018 ist er Mitherausgeber der Schriftenreihe Krieg in der Geschichte beim Verlag Brill Schöningh.[8]

Kollers Schwerpunkte in Lehre und Forschung liegen in den Bereichen der Geschichte von Nationalismus und Rassismus, Historischer Semantik, Sportgeschichte, sozialen Bewegungen, industriellen Beziehungen, Gewalt- und Militärgeschichte, Geschichte interkultureller Kontakte, Migrationsgeschichte, Selbstzeugnisforschung, Stadtgeschichte, Erinnerungskulturen, Wissenschaftsgeschichte sowie ausgewählten Fragen der Informationswissenschaft.

Auszeichnungen

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Bücher (Auswahl)

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  • Buch und Regie mit Luís M. Calvo Salgado: Hans Hutter – ein Schweizer im Spanischen Bürgerkrieg/Un suizo en la Guerra Civil Española. Simsalafims, Zürich 2006. 50 Min.
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Einzelnachweise

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  1. Jürgen Zimmerer: Wilde Propaganda. In: FAZ.net. 5. Oktober 2001, abgerufen am 17. Dezember 2014.
  2. Christian Koller: Fremdherrschaft. Ein politischer Kampfbegriff im Zeitalter des Nationalismus, Campus, Frankfurt am Main 2005. Brandenburgische Landeszentrale für politische Bildung, archiviert vom Original am 8. Oktober 2007; abgerufen am 11. Januar 2015.
  3. Webseite des Schweizerischer Nationalfonds.
  4. Personalie: Das schweizerische Sozialarchiv unter neuer Leitung. In: nzz.ch. 25. Juni 2014, abgerufen am 17. Dezember 2014.
  5. sportshistory.ch
  6. Ausserparlamentarische Kommissionen admin.ch.
  7. Archivlink (Memento vom 17. Februar 2016 im Internet Archive)
  8. schoeningh.de