„Nachtkerzenschwärmer“ – Versionsunterschied

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[[Datei:Proserpinus proserpina.jpg|thumb|Präparat eines Nachtkerzenschwärmers]]
Der '''Nachtkerzenschwärmer''' (''Proserpinus proserpina'') ist ein [[Schmetterling]] ([[Nachtfalter]]) aus der [[Familie (Biologie)|Familie]] der [[Schwärmer (Schmetterling)|Schwärmer]] (Sphingidae).
Der '''Nachtkerzenschwärmer''' (''Proserpinus proserpina'') ist ein [[Schmetterlinge|Schmetterling]] ([[Nachtfalter]]) aus der [[Familie (Biologie)|Familie]] der [[Schwärmer (Schmetterling)|Schwärmer]] (Sphingidae).


== Merkmale ==
== Merkmale ==
Der Nachtkerzenschwärmer ist ein mittelgroßer Schmetterling. Seine Vorderflügellänge beträgt etwa 21 Millimeter. In seinem Aussehen ähnelt er dem [[Taubenschwänzchen]], er besitzt jedoch gezackte Außenränder der Flügel und grüne Vorderflügel. Es handelt sich um einen dämmerungs- und nachtaktiven Schwärmer. - Charakteristisch für die Raupen von ''Proserpinus'' ist das Fehlen des bei Schwärmer-Raupen üblichen Analhorns. An seiner Stelle findet sich ein das Kopfende vortäuschender Augenfleck.
Der Nachtkerzenschwärmer ist ein mittelgroßer Schmetterling. Seine Vorderflügellänge beträgt etwa 21 Millimeter. In seinem Aussehen ähnelt er dem [[Taubenschwänzchen]], er besitzt jedoch gezackte Außenränder der Flügel und grüne Vorderflügel. Es handelt sich um einen dämmerungs- und nachtaktiven Schwärmer. Charakteristisch für die Raupen von ''Proserpinus'' ist das Fehlen des bei Schwärmer-Raupen üblichen Analhorns. An seiner Stelle findet sich ein das Kopfende vortäuschender Augenfleck.
Erwachsene [[Raupe (Schmetterling)|Raupen]] sind kurz vor der [[Verpuppung]] in der Regel braunschwarz. Junge Raupen sind dagegen grün gefärbt. Die Tiere überwintern als Puppe.
Erwachsene [[Raupe (Schmetterling)|Raupen]] sind kurz vor der [[Verpuppung]] in der Regel braunschwarz. Junge Raupen sind dagegen grün gefärbt. Die Tiere überwintern als Puppe.
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Proserpinus proserpina MHNT CUT 2010 0 495 L'Argentière-la-Bessée Hautes-Alpes, France - male dorsal.jpg|''Proserpinus proserpina'' ♂
Proserpinus proserpina MHNT CUT 2010 0 495 L'Argentière-la-Bessée Hautes-Alpes, France - male ventral.jpg|''Proserpinus proserpina'' ♂ △
Proserpinus proserpina MHNT CUT 2010 0 495 L'Argentière-la-Bessée Hautes-Alpes, France - female dorsal.jpg|''Proserpinus proserpina'' ♀
Proserpinus proserpina MHNT CUT 2010 0 495 L'Argentière-la-Bessée Hautes-Alpes, France - female ventral.jpg|''Proserpinus proserpina'' ♀ △
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=== Synonyme ===
=== Synonyme ===
*''Spynx proserpina'' Pallas, 1772 Spicilegia Zool. quibus novae... et obscurae anim. species... illustrantur 1: 26<ref name="Pittaway">A. R. Pittaway: ''The Hawkmoths of the western Palaearctic.'' Harley Books 1993, ISBN 0-946-58921-6</ref>
* ''Spynx proserpina'' Pallas, 1772 Spicilegia Zool. quibus novae... et obscurae anim. species... illustrantur 1: 26<ref name="Pittaway">Anthony Robert Pittaway: ''The Hawkmoths of the western Palaearctic.'' Harley Books 1993, ISBN 0-946-58921-6</ref>
*''Proserpinus aenotheroides'' Butler, 1876 Proc. zool. Soc. Lond. 1875: 621<ref name="Pittaway"/>
* ''Proserpinus aenotheroides'' Butler, 1876 Proc. zool. Soc. Lond. 1875: 621<ref name="Pittaway"/>
*''Pterogon gigas'' Oberthür, 1922<ref name="Fauna">{{Internetquelle|hrsg=Fauna Europaea, Version 1.3, 19.04.2007|titel=Proserpinus proserpina (Pallas 1772)|zugriff=03.01.2008|url={{FaunaEuropaea|ID=8846cbfa-a423-4dcb-9a0a-5d44c450e941|WissName=Proserpinus proserpina|Rang=Art|Linktext=nein}}}}</ref>
* ''Pterogon gigas'' Oberthür, 1922<ref name="Fauna">{{Internetquelle|hrsg=Fauna Europaea, Version 1.3, 19.04.2007|titel=Proserpinus proserpina (Pallas 1772)|zugriff=03.01.2008|url={{FaunaEuropaea|ID=8846cbfa-a423-4dcb-9a0a-5d44c450e941|WissName=Proserpinus proserpina|Rang=Art|Linktext=nein}}}}</ref>
*''Pterogon japetus'' Grum-Grshimailo, 1890<ref name="Fauna"/>
* ''Pterogon japetus'' Grum-Grshimailo, 1890<ref name="Fauna"/>
*''Sphinx oenotherae'' Denis & Schiffermüller, 1775 Ankündung syst. Werkes Schmett. Wienergegend: 43, 239<ref name="Pittaway"/>
* ''Sphinx oenotherae'' Denis & Schiffermüller, 1775 Ankündung syst. Werkes Schmett. Wienergegend: 43, 239<ref name="Pittaway"/>
*''Sphinx schieffermilleri'' Fuessly, 1779 Magazin Liebh. Ent. 2: 69<ref name="Pittaway"/>
* ''Sphinx schieffermilleri'' Fuessly, 1779 Magazin Liebh. Ent. 2: 69<ref name="Pittaway"/>


== Vorkommen ==
== Vorkommen ==
[[Datei:Proserpinus proserpina habitat map.png|thumb|Verbreitung des Nachtkerzenschwärmers]]
[[Datei:Proserpinus proserpina habitat map.png|mini|Verbreitung des Nachtkerzenschwärmers]]
Der Nachtkerzenschwärmer ist in [[Südeuropa]] und [[Mitteleuropa]] mit Ausnahme von Teilen der [[Iberische Halbinsel|Iberischen Halbinsel]], wo nur isolierte Vorkommen existieren, und den Mittelmeerinseln verbreitet. Sein Verbreitungsgebiet bildet ein 500 bis 1.000 Kilometer breites Band, welches von den [[Pyrenäen]] im Westen bis nach [[Turkestan]] im Osten reicht.<ref name="Ebert 4">Günter Ebert (Hrsg.): ''Die Schmetterlinge Baden-Württembergs'' Band 4, Nachtfalter II (Bombycidae, Endromidae, Lasiocampidae, Lemoniidae, Saturniidae, Sphingidae, Drepanidae, Notodontidae, Dilobidae, Lymantriidae, Ctenuchidae, Nolidae)., S. 168, Ulmer Verlag Stuttgart 1994. ISBN 3-800-13474-8</ref> In Österreich könnte die Art etwa in der Südsteiermark nachgewiesen werden.<ref>Tone Lesar und [[Heinz Habeler]], ''Lepidopterologie in Štajersko'', Joannea Zool. 9: 21–44 (2007)</ref>
Der Nachtkerzenschwärmer ist in [[Südeuropa]] und [[Mitteleuropa]] mit Ausnahme von Teilen der [[Iberische Halbinsel|Iberischen Halbinsel]], wo nur isolierte Vorkommen existieren, und den Mittelmeerinseln verbreitet. Sein Verbreitungsgebiet bildet ein 500 bis 1.000 Kilometer breites Band, welches von den [[Pyrenäen]] im Westen bis nach [[Turkestan]] im Osten reicht.<ref name="Ebert 4">Günter Ebert (Hrsg.): ''Die Schmetterlinge Baden-Württembergs'' Band 4, Nachtfalter II (Bombycidae, Endromidae, Lasiocampidae, Lemoniidae, Saturniidae, Sphingidae, Drepanidae, Notodontidae, Dilobidae, Lymantriidae, Ctenuchidae, Nolidae)., S. 168, Ulmer Verlag Stuttgart 1994. ISBN 3-800-13474-8</ref> In Österreich konnte die Art etwa in der Südsteiermark nachgewiesen werden.<ref>Tone Lesar und [[Heinz Habeler]]: ''Lepidopterologie in Štajersko.'' In: ''Joannea Zoologie.'' Band 9, 2007, S. 21–44 ({{ZOBODAT|pfad=pdf/JoanZoo_09_0021-0044.pdf}}).</ref> Auch in Hamburg wurden Exemplare gesehen.<ref>[https://www.mopo.de/hamburg/geschuetzte-tierart-auf-bauland-gesichtet-mega-zoff-um-neubau-der-gruner-jahr-zentrale-38298464 Geschützte Tierart auf Bauland gesichtet – Mega-Zoff um Neubau der Gruner+Jahr-Zentrale]</ref><ref>[https://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/hamburg_journal/Hamburg-Journal,sendung1141736.html Streit um seltenen Nachtkerzenschwärmer in der Hafencity]</ref>


=== Flug- und Raupenzeiten ===
=== Flug- und Raupenzeiten ===
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== Lebensweise ==
== Lebensweise ==
Die Wärme liebenden Raupen des Nachtkerzenschwärmers sind in Mitteleuropa nur an klimatisch begünstigten Stellen zu finden, die gleichzeitig luftfeucht sind. Sie leben [[Ernährung (Ökologie)#Spezialisierungstypen|oligophag]] an verschiedenen Arten von [[Nachtkerze]]n (''Oenothera'') und [[Weidenröschen]] (''Epilobium''). Häufig belegte Nahrungspflanzen sind das [[Zottiges Weidenröschen|Zottige Weidenröschen]] (''Epilobium hirsutum'') und das [[Kleinblütiges Weidenröschen|Kleinblütige Weidenröschen]] (''Epilobium parviflorum''), welche an Feuchtstandorten wie Bachufern und Wiesengräben anzutreffen sind. Selten werden Raupen am [[Schmalblättriges Weidenröschen|Schmalblättrigen Weidenröschen]] (''Epilobium angustifolium''), das auf Schlagfluren wächst, gefunden. Typische Fundstellen sind auch Sandgruben und Kiesabbaustellen, die mit [[Nachtkerzen]]arten wie der [[Gemeine Nachtkerze|Gemeinen Nachtkerze]] (''Oenothera biennis'') bewachsen sind.
Die Wärme liebenden Raupen des Nachtkerzenschwärmers sind in Mitteleuropa nur an klimatisch begünstigten Stellen zu finden, die gleichzeitig luftfeucht sind. Sie leben [[Ernährung (Ökologie)#Spezialisierungstypen|oligophag]] an verschiedenen Arten von [[Nachtkerze]]n (''Oenothera'') meist aber an [[Weidenröschen]] (''Epilobium''). Häufig belegte Nahrungspflanzen sind das [[Zottiges Weidenröschen|Zottige Weidenröschen]] (''Epilobium hirsutum'') und das [[Kleinblütiges Weidenröschen|Kleinblütige Weidenröschen]] (''Epilobium parviflorum''), welche an Feuchtstandorten wie Bachufern und Wiesengräben anzutreffen sind. Selten werden Raupen am [[Schmalblättriges Weidenröschen|Schmalblättrigen Weidenröschen]] (''Epilobium angustifolium''), das auf Schlagfluren wächst, gefunden. Typische Fundstellen sind auch Sandgruben und Kiesabbaustellen, die mit [[Nachtkerzen]]arten wie der [[Gemeine Nachtkerze|Gemeinen Nachtkerze]] (''Oenothera biennis'') bewachsen sind.
[[Datei:Proserpinus proserpina par Nemos.jpg|thumb|Abbildung der Art auf einer chromolithographischen Tafel von F. Nemos (1895)]]
[[Datei:Proserpinus proserpina par Nemos.jpg|mini|Abbildung der Art auf einer chromolithographischen Tafel von F. Nemos (1895)]]
Ebert nennt folgende Nahrungspflanzen<ref name="Ebert 4" />:
Ebert nennt folgende Nahrungspflanzen<ref name="Ebert 4" />:
*[[Schmalblättriges Weidenröschen]] (''Epilobium angustifolium'')
* [[Schmalblättriges Weidenröschen]] (''Epilobium angustifolium'')
*[[Rosmarin-Weidenröschen]] (''Epilobium dodonaei'')
* [[Rosmarin-Weidenröschen]] (''Epilobium dodonaei'')
*[[Zottiges Weidenröschen]] (''Epilobium hirsutum'')
* [[Zottiges Weidenröschen]] (''Epilobium hirsutum'')
*[[Kleinblütiges Weidenröschen]] (''Epilobium parviflorum'')
* [[Kleinblütiges Weidenröschen]] (''Epilobium parviflorum'')
*[[Vierkantiges Weidenröschen]] (''Epilobium tetragonum'')
* [[Vierkantiges Weidenröschen]] (''Epilobium tetragonum'')
*[[Weidenröschen]] (''Epilobium'' spec.)
* [[Weidenröschen]] (''Epilobium'' spec.)
*[[Nachtkerzen]] (''Oenothera'' spec.)
* [[Nachtkerzen]] (''Oenothera'' spec.)


Ähnlich wie die Raupen des [[Mittlerer Weinschwärmer|Mittleren Weinschwärmer]]s kann man die Raupen jedoch auch auf [[Fuchsien]] finden, die in Kübeln auf Balkon oder Terrasse gepflanzt sind.
Ähnlich wie die Raupen des [[Mittlerer Weinschwärmer|Mittleren Weinschwärmers]] kann man die Raupen jedoch auch auf [[Fuchsien]] finden, die in Kübeln auf Balkon oder Terrasse gepflanzt sind.


Die Falter besitzen einen gut ausgebildeten Saugrüssel und sind auf das Vorhandensein nektarreicher Blüten angewiesen, die in der Dämmerung besucht werden. Zu den Nektarpflanzen zählen verschiedene Vertreter aus den Familien der [[Nelkengewächse]] (Caryophyllaceaea), [[Geißblattgewächse]] (Caprifoliaceae) und [[Schmetterlingsblütler]] (Fabaceae).<ref name="Ebert 4" />
Die Falter besitzen einen gut ausgebildeten Saugrüssel und sind auf das Vorhandensein nektarreicher Blüten angewiesen, die in der Dämmerung besucht werden. Zu den Nektarpflanzen zählen verschiedene Vertreter aus den Familien der [[Nelkengewächse]] (Caryophyllaceaea), [[Geißblattgewächse]] (Caprifoliaceae) und [[Schmetterlingsblütler]] (Fabaceae).<ref name="Ebert 4" />

== Schutz ==
Als eine von 16 Schmetterlingsarten ist der Nachtkerzenschwärmer im [[Arten von gemeinschaftlichem Interesse#Anhang IV-Arten|Anhang IV der FFH-Richtlinie]] gelistet; er genießt damit einen EU-weiten Schutzstatus. In der Schweiz ist der Nachtkerzenschwärmer nach der [[Bundesgesetz über den Natur- und Heimatschutz|schweizerischen Verordnung über den Natur- und Heimatschutz]] Art. 20 Abs. 2, Anhang 3, geschützt.


== Quellen ==
== Quellen ==
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=== Literatur ===
=== Literatur ===
* Manfred Koch: ''Wir bestimmen. Schmetterlinge. Band 2. Bären, Spinner, Schwärmer und Bohrer Deutschlands.'' Neumann Verlag Radebeul 2. Auflage 1964
* [[Manfred Koch (Entomologe)|Manfred Koch]]: ''Wir bestimmen Schmetterlinge.'' Band 2: ''Bären, Spinner, Schwärmer und Bohrer Deutschlands.'' 2., erweiterte Auflage. Neumann, Radebeul/Berlin 1964, {{DNB|452481929}}.
* Hans-Josef Weidemann, Jochen Köhler: ''Nachtfalter, Spinner und Schwärmer'', Naturbuch-Verlag, Augsburg 1996, ISBN 3-89440-128-1
* Hans-Josef Weidemann, Jochen Köhler: ''Nachtfalter. Spinner und Schwärmer.'' Naturbuch-Verlag, Augsburg 1996, ISBN 3-89440-128-1.


== Weblinks ==
== Weblinks ==

Aktuelle Version vom 11. August 2022, 18:04 Uhr

Nachtkerzenschwärmer

Nachtkerzenschwärmer (Proserpinus proserpina)

Systematik
Klasse: Insekten (Insecta)
Ordnung: Schmetterlinge (Lepidoptera)
Familie: Schwärmer (Sphingidae)
Unterfamilie: Macroglossinae
Gattung: Proserpinus
Art: Nachtkerzenschwärmer
Wissenschaftlicher Name
Proserpinus proserpina
(Pallas, 1772)
Raupe des Nachtkerzenschwärmers (der Kopf ist rechts)

Der Nachtkerzenschwärmer (Proserpinus proserpina) ist ein Schmetterling (Nachtfalter) aus der Familie der Schwärmer (Sphingidae).

Der Nachtkerzenschwärmer ist ein mittelgroßer Schmetterling. Seine Vorderflügellänge beträgt etwa 21 Millimeter. In seinem Aussehen ähnelt er dem Taubenschwänzchen, er besitzt jedoch gezackte Außenränder der Flügel und grüne Vorderflügel. Es handelt sich um einen dämmerungs- und nachtaktiven Schwärmer. – Charakteristisch für die Raupen von Proserpinus ist das Fehlen des bei Schwärmer-Raupen üblichen Analhorns. An seiner Stelle findet sich ein das Kopfende vortäuschender Augenfleck. Erwachsene Raupen sind kurz vor der Verpuppung in der Regel braunschwarz. Junge Raupen sind dagegen grün gefärbt. Die Tiere überwintern als Puppe.

  • Spynx proserpina Pallas, 1772 Spicilegia Zool. quibus novae... et obscurae anim. species... illustrantur 1: 26[1]
  • Proserpinus aenotheroides Butler, 1876 Proc. zool. Soc. Lond. 1875: 621[1]
  • Pterogon gigas Oberthür, 1922[2]
  • Pterogon japetus Grum-Grshimailo, 1890[2]
  • Sphinx oenotherae Denis & Schiffermüller, 1775 Ankündung syst. Werkes Schmett. Wienergegend: 43, 239[1]
  • Sphinx schieffermilleri Fuessly, 1779 Magazin Liebh. Ent. 2: 69[1]
Verbreitung des Nachtkerzenschwärmers

Der Nachtkerzenschwärmer ist in Südeuropa und Mitteleuropa mit Ausnahme von Teilen der Iberischen Halbinsel, wo nur isolierte Vorkommen existieren, und den Mittelmeerinseln verbreitet. Sein Verbreitungsgebiet bildet ein 500 bis 1.000 Kilometer breites Band, welches von den Pyrenäen im Westen bis nach Turkestan im Osten reicht.[3] In Österreich konnte die Art etwa in der Südsteiermark nachgewiesen werden.[4] Auch in Hamburg wurden Exemplare gesehen.[5][6]

Flug- und Raupenzeiten

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Der Nachtkerzenschwärmer fliegt in Deutschland in einer Generation von Mai bis Mitte Juni. In Abhängigkeit von den klimatischen Bedingungen kann man die Falter bereits ab Ende April und bis Ende Juli beobachten. Die Erscheinungszeit der Raupen ist stark von der Witterung abhängig. In warmen Sommern kann man sie bereits Ende Juni antreffen, in kühlen und feuchten Jahren dagegen erst ab Mitte August.[3]

Die Wärme liebenden Raupen des Nachtkerzenschwärmers sind in Mitteleuropa nur an klimatisch begünstigten Stellen zu finden, die gleichzeitig luftfeucht sind. Sie leben oligophag an verschiedenen Arten von Nachtkerzen (Oenothera) meist aber an Weidenröschen (Epilobium). Häufig belegte Nahrungspflanzen sind das Zottige Weidenröschen (Epilobium hirsutum) und das Kleinblütige Weidenröschen (Epilobium parviflorum), welche an Feuchtstandorten wie Bachufern und Wiesengräben anzutreffen sind. Selten werden Raupen am Schmalblättrigen Weidenröschen (Epilobium angustifolium), das auf Schlagfluren wächst, gefunden. Typische Fundstellen sind auch Sandgruben und Kiesabbaustellen, die mit Nachtkerzenarten wie der Gemeinen Nachtkerze (Oenothera biennis) bewachsen sind.

Abbildung der Art auf einer chromolithographischen Tafel von F. Nemos (1895)

Ebert nennt folgende Nahrungspflanzen[3]:

Ähnlich wie die Raupen des Mittleren Weinschwärmers kann man die Raupen jedoch auch auf Fuchsien finden, die in Kübeln auf Balkon oder Terrasse gepflanzt sind.

Die Falter besitzen einen gut ausgebildeten Saugrüssel und sind auf das Vorhandensein nektarreicher Blüten angewiesen, die in der Dämmerung besucht werden. Zu den Nektarpflanzen zählen verschiedene Vertreter aus den Familien der Nelkengewächse (Caryophyllaceaea), Geißblattgewächse (Caprifoliaceae) und Schmetterlingsblütler (Fabaceae).[3]

Als eine von 16 Schmetterlingsarten ist der Nachtkerzenschwärmer im Anhang IV der FFH-Richtlinie gelistet; er genießt damit einen EU-weiten Schutzstatus. In der Schweiz ist der Nachtkerzenschwärmer nach der schweizerischen Verordnung über den Natur- und Heimatschutz Art. 20 Abs. 2, Anhang 3, geschützt.

Einzelnachweise

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  1. a b c d Anthony Robert Pittaway: The Hawkmoths of the western Palaearctic. Harley Books 1993, ISBN 0-946-58921-6
  2. a b Proserpinus proserpina (Pallas 1772). Fauna Europaea, Version 1.3, 19.04.2007, abgerufen am 3. Januar 2008.
  3. a b c d Günter Ebert (Hrsg.): Die Schmetterlinge Baden-Württembergs Band 4, Nachtfalter II (Bombycidae, Endromidae, Lasiocampidae, Lemoniidae, Saturniidae, Sphingidae, Drepanidae, Notodontidae, Dilobidae, Lymantriidae, Ctenuchidae, Nolidae)., S. 168, Ulmer Verlag Stuttgart 1994. ISBN 3-800-13474-8
  4. Tone Lesar und Heinz Habeler: Lepidopterologie in Štajersko. In: Joannea Zoologie. Band 9, 2007, S. 21–44 (zobodat.at [PDF]).
  5. Geschützte Tierart auf Bauland gesichtet – Mega-Zoff um Neubau der Gruner+Jahr-Zentrale
  6. Streit um seltenen Nachtkerzenschwärmer in der Hafencity
  • Manfred Koch: Wir bestimmen Schmetterlinge. Band 2: Bären, Spinner, Schwärmer und Bohrer Deutschlands. 2., erweiterte Auflage. Neumann, Radebeul/Berlin 1964, DNB 452481929.
  • Hans-Josef Weidemann, Jochen Köhler: Nachtfalter. Spinner und Schwärmer. Naturbuch-Verlag, Augsburg 1996, ISBN 3-89440-128-1.
Commons: Nachtkerzenschwärmer – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien