„Müsavat Partiyası“ – Versionsunterschied
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Die '''Gleichheitspartei''', auch '''Müsawat''' ({{azS-Latn|''Müsavat Partiyası''}}), ist die älteste [[aserbaidschan]]ische [[politische Partei]]. Sie existierte zuerst von 1911 bis 1923 und führte die 1918–1920 bestehende Demokratische Republik Aserbaidschan, 1989 wurde die Müsawat neu gegründet. Seit 2010 erhält sie als Oppositionspartei keine Sitze mehr. Der derzeitige Vorsitzende ist [[Arif Hacılı]]. Die Ideologie ist der [[Liberalismus]], die Müsawat orientiert sich an der [[Politische Mitte|Mitte]] des Parteienspektrums. Bei der letzten Parlamentswahl in Aserbaidschan gingen nur noch wenige Mandate an die Partei „Müsawat“.<ref>Auswärtiges Amt: [http://www.auswaertiges-amt.de/diplo/de/Laenderinformationen/Aserbaidschan/Innenpolitik.html#t4 Politische Entwicklung des Aserbaidschan]</ref> |
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Die '''Gleichheitspartei''' ({{AzS|''Müsavat Partiyası''}}) ist die älteste [[aserbaidschan]]ische [[politische Partei]] und derzeit eine Oppositionspartei. |
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Sie existierte zuerst von [[1911]] bis [[1923]], [[1989]] wurde die Müsawat neu gegründet. Der derzeitige Vorsitzende ist [[İsa Qəmbər]]. |
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Ihre Ideologie ist der [[Liberalismus]] und orientiert sich zur Mitte. |
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Bei der letzten Parlamentswahl im Aserbaidschan gingen nur wenige Mandate an die Partei „Müsawat“.<ref>Auswärtiges Amt: [http://www.auswaertiges-amt.de/diplo/de/Laenderinformationen/Aserbaidschan/Innenpolitik.html#t4 Politische Entwicklung des Aserbaidschan]</ref> |
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[[Datei:Jabbarly.jpg|mini|hochkant|Der Poet und Drehbuchautor [[Cəfər Cabbarlı]] arbeitete im Untergrund für die Müsawat]] |
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Das anfängliche Programm der Partei war und ist insbesondere an die Volksgruppe der [[Aserbaidschaner]] und an die [[Muslim]]e gerichtet<ref name="mdguseinov">{{Literatur |Autor=Мирза Давуд Гусейнов |Titel=Тюркская демократическая партия федералистов "Мусават" в прошлом и настоящем |Ort=Baku |Datum=1927 |Kapitel=1: Программа и тактика}}</ref>: |
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# Die Einheit aller Muslime ungeachtet der Nationalität |
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# Wiederherstellung der Unabhängigkeit aller muslimischen Nationen |
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== Geschichte == |
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Die Müsavat-Partei wurde 1911 in [[Baku]] im damaligen [[Russisches Kaiserreich|Russischen Reich]] unter dem Namen ''Muslimische Demokratische Gleichheitspartei'' gegründet. Die Initiative zur Gründung der Partei kam von [[Məhəmməd Əmin Rəsulzadə]], welcher jedoch im Exil in [[Istanbul]] lebte.<ref>{{ |
Die Müsavat-Partei wurde 1911 in [[Baku]] im damaligen [[Russisches Kaiserreich|Russischen Reich]] unter dem Namen ''Muslimische Demokratische Gleichheitspartei'' gegründet. Die Initiative zur Gründung der Partei kam von [[Məhəmməd Əmin Rəsulzadə]], welcher jedoch im Exil in [[Istanbul]] lebte.<ref>{{Literatur |Autor=Maryam Orujlu |Titel=Müsavat Partiyası: Ölkədə və Mühacirətdə, 1911–1992 |Verlag=Azerneshr |Ort=Baku |Datum=2001 |Sprache=az |Kommentar=M. A. Resuloğlu (1962). ''Müsavat Partisinin kuruluşu''; Müsavat bülteni 14, Istanbul, 10 |Online=http://www.kitabxana.org/site/musavatoruclu.htm }}</ref> |
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Vor dem Ersten Weltkrieg hatte die Partei eine geringe Mitgliederzahl und agierte vom Untergrund aus. Obwohl die Partei [[Panturkismus|pantürkisch]] ausgerichtet war, unterstützte die Partei das Zarenregime im Ersten Weltkrieg.<ref name="mostashari144">{{ |
Vor dem Ersten Weltkrieg hatte die Partei eine geringe Mitgliederzahl und agierte vom Untergrund aus. Obwohl die Partei [[Panturkismus|pantürkisch]] ausgerichtet war, unterstützte die Partei das Zarenregime im Ersten Weltkrieg.<ref name="mostashari144">{{Literatur |Autor=Firouzeh Mostashari |Titel=On the Religious Frontier: Tsarist Russia and Islam in the Caucasus |Verlag=I.B.Tauris |Datum=2006 |ISBN=1-85043-771-8 |Seiten=144}}</ref> |
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Nach dem Zerfall der Zarenregierung und der Gründung der [[Aserbaidschanische Demokratische Republik|Aserbaidschanischen Demokratischen Republik]] war die Müsawat die dominierende politische Partei im neuen unabhängigen Staat. Allerdings war die Partei zu diesem Zeitpunkt eher nationalistisch, sozialistisch und säkular ausgerichtet. So wurde Aserbaidschan 1919 der erste islamisch geprägte Staat, der das Frauenwahlrecht einführte.<ref>{{Webarchiv |url=http://www.rochester.edu/SBA/suffragetimeline.html |text=''US Suffrage Movement Zeitleiste, von 1792 bis zur Gegenwart''; |wayback=20130723040530 |archiv-bot=2019-05-02 22:53:51 InternetArchiveBot}} Susan B. Anthony Center for Women’s Leadership (abgerufen am 19. August 2006)</ref> |
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In der Zeit, als Aserbaidschan in die [[Transkaukasische SFSR|Transkaukasische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik]] eingegliedert wurde, mussten die führenden Parteianhänger ins Exil und vom Ausland aus agieren. In der [[Aserbaidschanische SSR|Aserbaidschanischen Sozialistischen Sowjetrepublik]] hatte sie praktisch keine Bedeutung mehr und war verboten.<ref>{{Literatur |Autor=[[Tadeusz Swietochowski]] |Titel=Russian and Azerbaijan: A Borderland in Transition |Verlag=[[Columbia University]] Press |Datum=1995 |ISBN=0-231-07068-3 |Seiten=130}}</ref> 1989 wurde von aserbaidschanischen Intellektuellen die ''Neue Müsawat'' gegründet, im November 1992 fusionierte die mit der Exilpartei. |
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== Weblinks == |
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Aktuelle Version vom 12. August 2024, 12:37 Uhr
Gleichheitspartei Müsavat Partiyası | |
---|---|
Parteivorsitzender | Arif Hacılı (2014– ) |
Gründung | 1911 (Neugründung: 1989) |
Gründungsort | Baku, Russisches Reich |
Hauptsitz | Baku, Aserbaidschan |
Ausrichtung | Gegenwart: Nationalliberalismus Sozialliberalismus Wirtschaftsliberalismus Historisch: Klassischer Liberalismus Panislamismus Panturkismus |
Farbe(n) | blau |
Sitze Nationalversammlung | 0 / 125 (0 %) (2020)
|
Internationale Verbindungen | Liberale Internationale (LI) |
Europapartei | Allianz der Liberalen und Demokraten für Europa (ALDE) |
Website | [1] (aserbaidschanisch) |
Die Gleichheitspartei, auch Müsawat (aserbaidschanisch Müsavat Partiyası), ist die älteste aserbaidschanische politische Partei. Sie existierte zuerst von 1911 bis 1923 und führte die 1918–1920 bestehende Demokratische Republik Aserbaidschan, 1989 wurde die Müsawat neu gegründet. Seit 2010 erhält sie als Oppositionspartei keine Sitze mehr. Der derzeitige Vorsitzende ist Arif Hacılı. Die Ideologie ist der Liberalismus, die Müsawat orientiert sich an der Mitte des Parteienspektrums. Bei der letzten Parlamentswahl in Aserbaidschan gingen nur noch wenige Mandate an die Partei „Müsawat“.[1]
Inhaltliches Profil
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das anfängliche Programm der Partei war und ist insbesondere an die Volksgruppe der Aserbaidschaner und an die Muslime gerichtet[2]:
- Die Einheit aller Muslime ungeachtet der Nationalität
- Wiederherstellung der Unabhängigkeit aller muslimischen Nationen
- Ausweitung der materiellen und moralischen Hilfe an alle muslimischen Nationen, die für ihre Unabhängigkeit kämpfen
- Beihilfe für alle Muslime und islamische Staaten
- Die Zerstörung aller Barrieren, die die Ausbreitung der oben erwähnten Ideen verhindern
- Die Entwicklung von Kontakt mit anderen Parteien, die nach Fortschritt der Muslime streben
- Gegebenenfalls die Entwicklung von Kontakt and Meinungsaustausch mit anderen Parteien, die als Absicht das Wohlergehen des Menschentums haben
- Im Allgemeinen die Verschärfung der Mühe für die Existenz aller Muslime und die Weiterentwicklung des Verkehrs, des Handels und der Wirtschaft unter ihnen
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Müsavat-Partei wurde 1911 in Baku im damaligen Russischen Reich unter dem Namen Muslimische Demokratische Gleichheitspartei gegründet. Die Initiative zur Gründung der Partei kam von Məhəmməd Əmin Rəsulzadə, welcher jedoch im Exil in Istanbul lebte.[3]
Vor dem Ersten Weltkrieg hatte die Partei eine geringe Mitgliederzahl und agierte vom Untergrund aus. Obwohl die Partei pantürkisch ausgerichtet war, unterstützte die Partei das Zarenregime im Ersten Weltkrieg.[4]
Nach dem Zerfall der Zarenregierung und der Gründung der Aserbaidschanischen Demokratischen Republik war die Müsawat die dominierende politische Partei im neuen unabhängigen Staat. Allerdings war die Partei zu diesem Zeitpunkt eher nationalistisch, sozialistisch und säkular ausgerichtet. So wurde Aserbaidschan 1919 der erste islamisch geprägte Staat, der das Frauenwahlrecht einführte.[5]
In der Zeit, als Aserbaidschan in die Transkaukasische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik eingegliedert wurde, mussten die führenden Parteianhänger ins Exil und vom Ausland aus agieren. In der Aserbaidschanischen Sozialistischen Sowjetrepublik hatte sie praktisch keine Bedeutung mehr und war verboten.[6] 1989 wurde von aserbaidschanischen Intellektuellen die Neue Müsawat gegründet, im November 1992 fusionierte die mit der Exilpartei.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Offizielle Website der Partei (aserbaidschanisch)
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Auswärtiges Amt: Politische Entwicklung des Aserbaidschan
- ↑ Мирза Давуд Гусейнов: Тюркская демократическая партия федералистов "Мусават" в прошлом и настоящем. Baku 1927, 1: Программа и тактика.
- ↑ Maryam Orujlu: Müsavat Partiyası: Ölkədə və Mühacirətdə, 1911–1992. Azerneshr, Baku 2001 (aserbaidschanisch, kitabxana.org – M. A. Resuloğlu (1962). Müsavat Partisinin kuruluşu; Müsavat bülteni 14, Istanbul, 10).
- ↑ Firouzeh Mostashari: On the Religious Frontier: Tsarist Russia and Islam in the Caucasus. I.B.Tauris, 2006, ISBN 1-85043-771-8, S. 144.
- ↑ US Suffrage Movement Zeitleiste, von 1792 bis zur Gegenwart; ( des vom 23. Juli 2013 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. Susan B. Anthony Center for Women’s Leadership (abgerufen am 19. August 2006)
- ↑ Tadeusz Swietochowski: Russian and Azerbaijan: A Borderland in Transition. Columbia University Press, 1995, ISBN 0-231-07068-3, S. 130.