„Pawel Stepanowitsch Nachimow“ – Versionsunterschied

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'''Pawel Stepanowitsch Nachimow''' ({{RuS|Павел Степанович Нахимов}}, wiss. [[Transliteration]] ''{{lang|ru-Latn|Pavel Stepanovič Nachimov}}''; * {{JULGREGDATUM|5|7|1802|Link="true"}} in [[Gorodok]]; † {{JULGREGDATUM|12|7|1855|Link="true"}} in [[Sewastopol]]) war ein [[Admiral]] der [[Kaiserlich Russische Marine|Kaiserlich - Russischen Marine]]. Er kommandierte die verteidigenden Truppen zu Wasser und zu Land bei der Belagerung [[Sewastopol]]s im Zuge des [[Krimkrieg]]es.
'''Pawel Stepanowitsch Nachimow''' ({{RuS|Павел Степанович Нахимов}}, wiss. [[Transliteration]] ''{{lang|ru-Latn|Pavel Stepanovič Nachimov}}''; * {{JULGREGDATUM|5|7|1802|Link=1}} in [[Gorodok]]; † {{JULGREGDATUM|12|7|1855|Link=1}} in [[Sewastopol]]) war ein [[Admiral]] der [[Kaiserlich Russische Marine|Kaiserlich-Russischen Marine]]. Er kommandierte im [[Krimkrieg]] die Land- und Seestreitkräfte, die während der [[Belagerung von Sewastopol]] die Festung verteidigten.


== Leben ==
== Leben ==
Geboren wurde er als Sohn eines [[Russisches Kaiserreich|russischen]] [[Major]]s [[Außer Dienst|a.D.]] in Gorodok, einem Dorf nahe der Stadt [[Wjasma]] im [[Gouvernement Smolensk]]) und trat im Jahre 1815 in die Marineakademie [[Sankt Petersburg]] ein. Im Jahre 1817 unternahm er an Bord der Fregatte ''Phönix'' seine erste Seereise nach Schweden und Dänemark. Er bestand 1818 sein Examen und wurde im Rang eines Oberfähnriches unmittelbar der [[Baltische Flotte|Baltischen Flotte]] der [[Kaiserlich Russische Marine|Kaiserlich-Russischen Marine]] zugeteilt.
Nachimow wurde als Sohn eines [[Major]]s [[Außer Dienst|a. D.]] in Gorodok geboren, einem Dorf nahe der Stadt [[Wjasma]] im [[Gouvernement Smolensk]]. Er trat 1815 in die Marineakademie [[Sankt Petersburg]] ein und unternahm 1817 an Bord der Fregatte ''Phönix'' seine erste Seereise nach [[Schweden]] und [[Dänemark]]. 1818 bestand er sein Examen und wurde im Rang eines Oberfähnrichs der [[Baltische Flotte|Baltischen Flotte]] der Kaiserlich-Russischen Marine zugeteilt.


Zu Beginn seiner Marinekarriere beschränkten sich seine Erfahrungen auf die Unternehmungen in der [[Ostsee]] und eine etwas ausgedehntere Reise von [[Archangelsk]] im [[Weißes Meer|Weißen Meer]] zum Marinestützpunkt [[Kronstadt (Russland)|Kronstadt]] bei [[Sankt Petersburg]]. Im März des Jahres 1822 kam seine Laufbahn an einen glücklichen Wendepunkt, er wurde auf die [[Fregatte]] ''Kreisser'' versetzt. Das Schiff nahm unter dem Befehl [[Michail Petrowitsch Lasarew|Lasarews]] an dessen dritter Weltreise teil.
Zu Beginn seiner Marinelaufbahn beschränkten sich seine Erfahrungen auf Unternehmungen in der [[Ostsee]] und eine etwas längere Reise von [[Archangelsk]] im [[Weißes Meer|Weißen Meer]] zum Marinestützpunkt [[Kronstadt (Russland)|Kronstadt]] bei [[Sankt Petersburg]]. Im März des Jahres 1822 nahm seine Laufbahn eine Wende, als er auf die [[Fregatte]] ''Kreisser'' versetzt wurde, die unter dem Befehl von [[Michail Petrowitsch Lasarew]] an dessen dritter Weltreise teilnahm.


Während dieser drei Jahre dauernden Reise wurde Nachimow zum [[Leutnant]] befördert. Außerdem erhielt er mit dem [[Orden des Heiligen Wladimir]] 4. Klasse seine erste Auszeichnung. Danach wurde er auf das [[Linienschiff]] ''Asow'' versetzt, welches 1826 seine Jungfernfahrt von [[Archangelsk]] nach [[Kronstadt (Russland)|Kronstadt]] unternahm. Im Sommer 1827 segelte die ''Asow'' als Flaggschiff des russischen Geschwaders unter dem Oberbefehl des in den Niederlanden geborenen russischen [[Konteradmiral]]s [[Login Petrowitsch Heiden|Heiden]] zu einer gemeinsamen Expedition der [[Royal Navy|englischen]], [[Französische Marine|französischen]] und der [[Kaiserlich Russische Marine|russischen Marine]] gegen das [[Osmanisches Reich|Osmanische Reich]] in das [[Mittelmeer]]. Vor der Abreise der ''Asow'' besuchte Zar [[Nikolaus I. (Russland)|Nikolaus I.]] das Schiff und gab die Anweisung, dass im Falle von Kampfhandlungen mit dem Feind ''„auf russische Art“'' verfahren werden solle.
Während dieser drei Jahre dauernden Reise wurde Nachimow zum [[Leutnant]] befördert und erhielt mit dem [[Orden des Heiligen Wladimir]] 4. Klasse seine erste Auszeichnung. Danach wurde er auf das [[Linienschiff]] ''Asow'' versetzt, dessen Jungfernfahrt 1826 von Archangelsk nach Kronstadt führte. Im Sommer 1827 segelte die ''Asow'' als Flaggschiff des russischen Geschwaders unter dem Oberbefehl des [[Konteradmiral]]s [[Login Petrowitsch Heiden]], eines gebürtigen Niederländers, in das [[Mittelmeer]], um an einer gemeinsamen Expedition der [[Royal Navy|englischen]], [[Marine Nationale|französischen]] und russischen Flotte gegen das [[Osmanisches Reich|Osmanische Reich]] teilzunehmen. Vor dem Auslaufen besuchte Zar [[Nikolaus I. (Russland)|Nikolaus I.]] die ''Asow'' und gab die Anweisung, dass im Falle von Kampfhandlungen mit dem Feind ''„auf russische Art“'' verfahren werden solle.


Die ''Asow'' zeichnete sich in der Folge unter ihrem Kommandant [[Michail Petrowitsch Lasarew|Lasarew]] in der [[Schlacht von Navarino]] aus, in der die osmanische Flotte fast vollkommen zerstört wurde. Für seine außergewöhnlichen Leistungen wurde Nachimow zum Kommandanten eines Beuteschiffes ernannt und von den alliierten Regierungen ausgezeichnet.
Die ''Asow'' zeichnete sich unter dem Kommando Lasarews in der [[Schlacht von Navarino]] aus, in der die osmanische Flotte fast vollkommen zerstört wurde. Für seine außergewöhnlichen Leistungen wurde Nachimow zum Kommandanten eines erbeuteten Schiffes ernannt und von den alliierten Regierungen ausgezeichnet.


Während des [[Krimkrieg]]es machte sich Nachimow unter anderem durch die Vernichtung der osmanischen Flotte beim Sieg in der [[Seeschlacht bei Sinope]] im Jahre 1853 verdient. Seine größte Leistung erzielte er aber bei der darauffolgenden Belagerung von Sewastopol. Zusammen mit Admiral [[Wladimir Alexejewitsch Kornilow|Kornilow]] organisierte er die Verteidigung der Stadt und ihres Hafens, dem Heimathafen der [[Schwarzmeerflotte (Russland)|russischen Schwarzmeerflotte]]. Als Hafenkommandant und Militärgouverneur war Nachimow de facto Oberbefehlshaber der verteidigenden Land- und Seestreitkräfte. Am 28. Juni 1855 wurde er bei einer Inspektion der vorgelagerten Verteidigungsanlagen des [[Fort Malakow|Forts Malakow]] von einem Scharfschützen tödlich verwundet.
Während des [[Krimkrieg]]s machte sich Nachimow unter anderem durch die Vernichtung der osmanischen Flotte beim Sieg in der [[Seeschlacht bei Sinope]] im Jahre 1853 verdient. Seine größte Leistung vollbrachte er aber bei der darauffolgenden Belagerung von Sewastopol. Zusammen mit Admiral [[Wladimir Alexejewitsch Kornilow]] organisierte er die Verteidigung der Stadt und ihres Hafens, des Heimathafens der [[Schwarzmeerflotte (Russland)|russischen Schwarzmeerflotte]]. Als Hafenkommandant und Militärgouverneur war Nachimow de facto Oberbefehlshaber der verteidigenden Land- und Seestreitkräfte. Am 28. Juni 1855 wurde er bei einer Inspektion der vorgelagerten Verteidigungsanlagen des [[Fort Malakow|Forts Malakow]] von einem Scharfschützen tödlich verwundet.


== Ehrungen ==
== Ehrungen ==

=== Denkmale und Namensverleihungen ===
=== Denkmale und Namensverleihungen ===
[[Datei:Nachimow Statue, Sewastopol.jpg|miniatur|Nachimow Statue in [[Sewastopol]]]]
[[Datei:Nachimow Statue, Sewastopol.jpg|mini|Nachimow-Statue in [[Sewastopol]]]]
Nachimow wurde zusammen mit den beiden Admirälen [[Wladimir Alexejewitsch Kornilow|Kornilow]] und [[Wladimir Iwanowitsch Istomin|Istomin]] in der [[Wladimirkathedrale (Sewastopol)|Sankt-Wladimir-Kathedrale]] in Sewastopol beigesetzt. Mit diesen drei Personen fielen alle hauptverantwortlichen Admiräle der russischen Verteidiger bei der Belagerung von Sewastopol. Außerdem liegt dort [[Michail Petrowitsch Lasarew|Lasarew]] begraben.
Nachimow wurde zusammen mit den beiden Admirälen Kornilow und [[Wladimir Iwanowitsch Istomin|Istomin]] in der [[Wladimirkathedrale (Sewastopol)|Sankt-Wladimir-Kathedrale]] in Sewastopol beigesetzt. Mit diesen drei Personen fielen alle hauptverantwortlichen Admiräle der russischen Verteidiger bei der Belagerung von Sewastopol. Außerdem liegt dort Lasarew begraben.


Seit 1952 trägt die Schwarzmeer-Marinehochschule in Sewastopol Nachimows Namen.
Ihm zu Ehren wurde 1959 in Sewastopol auf dem nach ihm benannten Platz eine Statue errichtet und einer der Stadtrajone erhielt seinen Namen ([[Rajon Nachimow]]). Weiterhin wurde die durch [[Josef Stalin|Stalin]] im Jahre 1944 gegründete Marinekadettenschule in [[Sankt Petersburg]] und mit dem am 3. März 1944 gestifteten [[Nachimoworden]] die zweithöchste Auszeichnung der russischen Seekriegsflotte nach ihm benannt.

Ihm zu Ehren wurde 1959 in Sewastopol auf dem nach ihm benannten Platz eine Statue errichtet und einer der Stadtrajone erhielt seinen Namen ([[Rajon Nachimow]]). Weiterhin wurde die durch [[Josef Stalin|Stalin]] im Jahre 1944 gegründete Marinekadettenschule in [[Sankt Petersburg]] und mit dem am 3. März 1944 gestifteten [[Nachimoworden]] die zweithöchste Auszeichnung der russischen Seekriegsflotte nach ihm benannt.


Die [[Nachimow-Medaille]] würdigte Verdienste Angehöriger der sowjetischen Seekriegsflotte.
Die [[Nachimow-Medaille]] würdigte Verdienste Angehöriger der sowjetischen Seekriegsflotte.


=== Nach dem Admiral benannte Schiffe ===
=== Nach dem Admiral benannte Schiffe ===
* Die ''[[Admiral Nachimow (1925)|Admiral Nachimow]]'', ursprünglich ''Berlin III'', war ein Passagierschiff, welches am 31. August 1986 im [[Schwarzes Meer|Schwarzen Meer]] sank. Dabei kamen 398 Menschen ums Leben.
* Die ''[[Admiral Nachimow (Schiff, 1925)|Admiral Nachimow]]'', ursprünglich ''Berlin III'', war ein Passagierschiff, welches am 31. August 1986 im [[Schwarzes Meer|Schwarzen Meer]] sank. Dabei kamen 423 Menschen ums Leben.
* Die ''Admiral Nachimow'' war ein russischer [[Panzerkreuzer]], einer der ersten dieser Art, welcher u.a. im [[Russisch-Japanischer Krieg|Russisch-Japanischen Krieg]] eingesetzt wurde.
* Die ''[[Admiral Nachimow (Schiff, 1888)|Admiral Nachimow]]'' war ein russischer [[Panzerkreuzer]], einer der ersten dieser Art, welcher u. a. im [[Russisch-Japanischer Krieg|Russisch-Japanischen Krieg]] eingesetzt wurde.
* Der Ursprüngliche Name des leichten Kreuzers der [[Slawa-Klasse]] ''Tscherwona Ukraina'' (Rote Ukraine) war ''Admiral Nachimow''.
* Der ursprüngliche Name des leichten Kreuzers ''Tscherwona Ukraina'' (Rote Ukraine) war ''Admiral Nachimow'', Kiellegung 1913, Indienststellung 1927.
* Die ''Admiral Nachimow'', ein Kreuzer der Swerdlow-Klasse, Stapellauf 29. Juni 1951.
* Die ''Admiral Nachimow'', ein Kreuzer der [[Swerdlow-Klasse]], Stapellauf 29. Juni 1951.
* Die ''Admiral Nachimow'', ein Raketenkreuzer der Kresta-II-Klasse, Stapellauf 1969, verschrottet 1991.
* Die ''Admiral Nachimow'', ein Raketenkreuzer des [[Projekt 1134A|Projekt 1134A (''Kresta-II''-Klasse)]], Stapellauf 1969, verschrottet 1991.
* Die ''Admiral Nachimow'', ursprünglich ''Kalinin'', ein [[Schlachtkreuzer]] der [[Kirow-Klasse]], Stapellauf 1988.
* Die ''[[Admiral Nachimow (Schiff, 1988)|Admiral Nachimow]]'', ursprünglich ''Kalinin'', ein [[Lenkwaffenkreuzer]] der [[Projekt 1144|Kirow-Klasse]], Stapellauf 1986.

== Filme ==
* ''[[Admiral Nachimow (Film)|Admiral Nachimow]]'', UdSSR 1946, Regie: [[Wsewolod Illarionowitsch Pudowkin|Wsewolod Pudowkin]]


== Weblinks ==
== Weblinks ==
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* [http://nakhimov.boom.ru/ Russische Patriotenwebseite über Nachimow]
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* [http://www.hrono.ru/biograf/nahimov.html Nachimow auf hrono.ru (russisch)]
* [http://www.hrono.ru/biograf/nahimov.html Nachimow auf hrono.ru (russisch)]


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Aktuelle Version vom 13. September 2024, 19:43 Uhr

Pawel Stepanowitsch Nachimow
Nachimow auf einer sowjetischen Briefmarke (1987)

Pawel Stepanowitsch Nachimow (russisch Павел Степанович Нахимов, wiss. Transliteration Pavel Stepanovič Nachimov; * 23. Junijul. / 5. Juli 1802greg. in Gorodok; † 30. Junijul. / 12. Juli 1855greg. in Sewastopol) war ein Admiral der Kaiserlich-Russischen Marine. Er kommandierte im Krimkrieg die Land- und Seestreitkräfte, die während der Belagerung von Sewastopol die Festung verteidigten.

Nachimow wurde als Sohn eines Majors a. D. in Gorodok geboren, einem Dorf nahe der Stadt Wjasma im Gouvernement Smolensk. Er trat 1815 in die Marineakademie Sankt Petersburg ein und unternahm 1817 an Bord der Fregatte Phönix seine erste Seereise nach Schweden und Dänemark. 1818 bestand er sein Examen und wurde im Rang eines Oberfähnrichs der Baltischen Flotte der Kaiserlich-Russischen Marine zugeteilt.

Zu Beginn seiner Marinelaufbahn beschränkten sich seine Erfahrungen auf Unternehmungen in der Ostsee und eine etwas längere Reise von Archangelsk im Weißen Meer zum Marinestützpunkt Kronstadt bei Sankt Petersburg. Im März des Jahres 1822 nahm seine Laufbahn eine Wende, als er auf die Fregatte Kreisser versetzt wurde, die unter dem Befehl von Michail Petrowitsch Lasarew an dessen dritter Weltreise teilnahm.

Während dieser drei Jahre dauernden Reise wurde Nachimow zum Leutnant befördert und erhielt mit dem Orden des Heiligen Wladimir 4. Klasse seine erste Auszeichnung. Danach wurde er auf das Linienschiff Asow versetzt, dessen Jungfernfahrt 1826 von Archangelsk nach Kronstadt führte. Im Sommer 1827 segelte die Asow als Flaggschiff des russischen Geschwaders unter dem Oberbefehl des Konteradmirals Login Petrowitsch Heiden, eines gebürtigen Niederländers, in das Mittelmeer, um an einer gemeinsamen Expedition der englischen, französischen und russischen Flotte gegen das Osmanische Reich teilzunehmen. Vor dem Auslaufen besuchte Zar Nikolaus I. die Asow und gab die Anweisung, dass im Falle von Kampfhandlungen mit dem Feind „auf russische Art“ verfahren werden solle.

Die Asow zeichnete sich unter dem Kommando Lasarews in der Schlacht von Navarino aus, in der die osmanische Flotte fast vollkommen zerstört wurde. Für seine außergewöhnlichen Leistungen wurde Nachimow zum Kommandanten eines erbeuteten Schiffes ernannt und von den alliierten Regierungen ausgezeichnet.

Während des Krimkriegs machte sich Nachimow unter anderem durch die Vernichtung der osmanischen Flotte beim Sieg in der Seeschlacht bei Sinope im Jahre 1853 verdient. Seine größte Leistung vollbrachte er aber bei der darauffolgenden Belagerung von Sewastopol. Zusammen mit Admiral Wladimir Alexejewitsch Kornilow organisierte er die Verteidigung der Stadt und ihres Hafens, des Heimathafens der russischen Schwarzmeerflotte. Als Hafenkommandant und Militärgouverneur war Nachimow de facto Oberbefehlshaber der verteidigenden Land- und Seestreitkräfte. Am 28. Juni 1855 wurde er bei einer Inspektion der vorgelagerten Verteidigungsanlagen des Forts Malakow von einem Scharfschützen tödlich verwundet.

Denkmale und Namensverleihungen

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Nachimow-Statue in Sewastopol

Nachimow wurde zusammen mit den beiden Admirälen Kornilow und Istomin in der Sankt-Wladimir-Kathedrale in Sewastopol beigesetzt. Mit diesen drei Personen fielen alle hauptverantwortlichen Admiräle der russischen Verteidiger bei der Belagerung von Sewastopol. Außerdem liegt dort Lasarew begraben.

Seit 1952 trägt die Schwarzmeer-Marinehochschule in Sewastopol Nachimows Namen.

Ihm zu Ehren wurde 1959 in Sewastopol auf dem nach ihm benannten Platz eine Statue errichtet und einer der Stadtrajone erhielt seinen Namen (Rajon Nachimow). Weiterhin wurde die durch Stalin im Jahre 1944 gegründete Marinekadettenschule in Sankt Petersburg und mit dem am 3. März 1944 gestifteten Nachimoworden die zweithöchste Auszeichnung der russischen Seekriegsflotte nach ihm benannt.

Die Nachimow-Medaille würdigte Verdienste Angehöriger der sowjetischen Seekriegsflotte.

Nach dem Admiral benannte Schiffe

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Commons: Pawel Stepanowitsch Nachimow – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien