„Flexibilität (Betriebswirtschaft)“ – Versionsunterschied

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
[gesichtete Version][gesichtete Version]
Inhalt gelöscht Inhalt hinzugefügt
K Bahnemann verschob die Seite Flexibilität (Betriebswirtschaft) nach Agilität: Betriebswirtschaftliche Flexibilität von Organisationen versteht sich heute unter dem Begriff Agilität
Keine Bearbeitungszusammenfassung
Zeile 1: Zeile 1:
Die '''Flexibilität''' ist die Anpassungsfähigkeit an sich ändernde Umstände. In der [[Produktionswirtschaft]] zählt sie zusammen mit der [[Kapazität (Wirtschaft)|Kapazität]] zu den wichtigsten Eigenschaften eines [[Produktionssystem (Unternehmen)|Produktionssystem]]s bzw. einer [[Produktiveinheit]].<ref>Hans Corsten: Produktionswirtschaft. 6. Auflage. Oldenbourg, München 1996 S.19–26.</ref>
Unter '''Agilität''' verteht man die Anpassungsfähigkeit von Unternehmen und Organisationen an sich ändernde Umstände. In der [[Produktionswirtschaft]] zählt sie zusammen mit der [[Kapazität (Wirtschaft)|Kapazität]] zu den wichtigsten Eigenschaften eines [[Produktionssystem (Unternehmen)|Produktionssystem]]s bzw. einer [[Produktiveinheit]].<ref>Hans Corsten: Produktionswirtschaft. 6. Auflage. Oldenbourg, München 1996 S.19–26.</ref>


== Flexibilität von Anlagen ==
== Flexibilität von Anlagen ==

Version vom 15. Dezember 2015, 19:39 Uhr

Unter Agilität verteht man die Anpassungsfähigkeit von Unternehmen und Organisationen an sich ändernde Umstände. In der Produktionswirtschaft zählt sie zusammen mit der Kapazität zu den wichtigsten Eigenschaften eines Produktionssystems bzw. einer Produktiveinheit.[1]

Flexibilität von Anlagen

Bei Anlagen unterscheidet man zwischen Mehrzweckanlagen, die auf verschiedene Weise genutzt werden können, und Spezialanlagen, die nur für einen bestimmten Zweck nutzbar sind. Beispiele für Mehrzweckanlagen sind CNC-Maschinen oder flexible Fertigungszentren. Eine Anlage gilt als umso flexibler, je weniger sich die Stückkosten ändern, wenn man vom optimalen Betriebspunkt abweicht.

Arten

  • Funktionssicherheitsflexibilität: Das Produktionssystem ist in der Lage, die gestellten Ziele auch bei Störungen weiterhin zu erreichen, da es auf veränderte Umstände reagieren kann.
  • Zielverbesserungsflexibilität:[2] Bieten sich durch Veränderung der Unternehmensumwelt neue Chancen, so können die ursprünglichen Ziele geändert werden, um bessere Alternativen wahrnehmen zu können.

Formen

Flexibilität tritt in verschiedenen Formen zu Tage:

  • Zeitlich: Die Reaktionsschnelligkeit eines Systems, z. B. Rüstzeiten.
  • Inhaltlich
    • Zielflexibilität: Darunter versteht man die Änderung des Ausmaßes eines Ziels oder den Zeitpunkt der geplanten Zielerreichung
    • Mittelflexibilität
      • Bestandsflexibilität: Die Anpassungsfähigkeit eines bestehenden Systems an aktuelle sich ändernde Umstände
      • Entwicklungsflexibilität: Die langfristige Anpassung (z. B. Erweiterung)

Flexibilität als Mittel zur Zielerreichung

Flexibilität ist kein Selbstzweck, sondern nur ein Mittel, Ziele zu erreichen. Das vorhandene Flexibilitätspotential sollte deshalb möglichst genau dem Flexibilitätsbedarf entsprechen, da ungenutzte Flexibilität Kosten erzeugt, denen kein Nutzen gegenübersteht (Überflexibilität), und im umgekehrten Fall die Funktionsfähigkeit des Systems gefährdet sein kann (Inflexibilität).

Das Flexibilitätspotential hängt neben den zur Verfügung stehenden Maschinen auch von den Materialbeständen und vom Personal ab. Mechatroniker sind beispielsweise flexibler einsetzbar als Elektroniker oder Mechaniker. Die benötigte Flexibilität kann jedoch ebenfalls geändert werden. Im Falle der Überflexbilität bietet sich eine Diversifikationsstrategie an, um die vorhandene Flexibilität besser nutzen zu können, bei Inflexibilität entsprechend eine Fokussierungsstrategie.

Kosten und Nutzen

Flexibilität hat einen Nutzen, da sie ermöglicht, Entscheidungen zu revidieren und zu einem späteren Zeitpunkt gegebenenfalls bessere Handlungsalternativen wahrzunehmen. Die Kosten ergeben sich meist daraus, dass Flexibilität aus Leistungsüberschüssen entsteht, wie z.B. überschüssige Maschinenstunden und große Materiallager. Während die Kosten dafür meist recht genau zu beziffern sind, gestaltet es sich in der Praxis schwierig, den Nutzen zu messen.

Einzelnachweise

  1. Hans Corsten: Produktionswirtschaft. 6. Auflage. Oldenbourg, München 1996 S.19–26.
  2. Corsten verweist in Produktionswirtschaft 6. Auflage, S. 20. auf Wildemann Strategische Investitionsplanung bei diskontinuierlichen Entwicklungen in der Fertigungstechnik in Dichtl(Hrsg.): Innovation und Wettbewerbsfähigkeit Wiesbaden, 1987, S.467ff.