„Nacken“ – Versionsunterschied

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Version vom 9. April 2017, 01:31 Uhr

Nacken

Als Nacken (lat.: Nucha; anat: Regio cervicalis posterior oder Regio nuchae[1]) wird der hintere Teil des Halses bezeichnet.[2] Er ist für die Beweglichkeit des Kopfes und großer Teile des Oberkörpers verantwortlich.

Anatomie

Zum Nacken gehören anatomisch unter anderem die Halswirbelsäule und ihre Verbindung zum Hinterkopf (Genick), die Nackenmuskulatur und Rezeptoren der Oberflächen- und Tiefensensibilität.

Begrenzt wird der Nacken nach vorne im oberen Teil durch die Hinterseite des Musculus sternocleidomastoideus und im unteren Bereich durch die Vorderseite des Musculus trapezius. Nach oben setzt man als Begrenzung die Linea nuchae superior des Hinterhauptbeins an und nach unten den Pars transversa des Musculus trapezius. Damit entspricht die Nackenregion von ihrer Ausdehnung her etwa dem Pars descendens des Musculus trapezius.[3]

Nackenmuskulatur

Überblick über die Nackenmuskulatur

Die Nackenmuskulatur stellt eine funktionelle Weiterführung der Rückenmuskeln dar und wird deshalb oft als Teil der autochthonen Rückenmuskulatur besprochen. Sie ist für die Drehung, Streckung, Beugung und Neigung des Kopfes zuständig. Die Nackenmuskulatur wird von der Fascia nuchae umhüllt. Man kann die Nackenmuskulatur in eine vordere und in eine hintere Gruppe (auch als tiefe Nackenmuskulatur bezeichnet) einteilen[4]:

Die vordere Gruppe setzt sich zusammen aus dem Musculus rectus capitis lateralis und dem Musculus rectus capitis anterior. Manchmal wird sie auch als Teil der prävertebralen Halsmuskulatur aufgefasst.

Die hintere Gruppe besteht aus dem großen hinteren geraden Kopfmuskel (Musculus rectus capitis posterior major), dem kleinen hinteren geraden Kopfmuskel (Musculus rectus capitis posterior minor), dem oberen schrägen Kopfmuskel (Musculus obliquus capitis superior) und dem unteren schrägen Kopfmuskel (Musculus obliquus capitis inferior).

Blutgefäße

Oberhalb eines Sehnenbogens, der sich zwischen den Ansatzstellen des Musculus sternocleidomastoideus und den des Musculus trapezius aufspannt, durchbricht die Arteria occipitalis die Fascia nuchae. Sie tritt somit seitlich in die Nackeregion ein, wo sie mit der Arteria vertebralis unterschiedlich stark verbunden ist. Ihre begleitende Vene ist die Vena occipitalis, die sich durch eine sehr variable Ausprägung auszeichnet und manchmal sogar durch eine Vena azygos nuchae ersetzt sein kann. Die Arteria vertebralis wiederum ist ein Ast der Arteria subclavia und wird im Trigonum arteriae vertebralis (ein dreieckiges anatomisches Areal, das vom Musculus rectus capitis posterior major, vom Musculus obliquus capitis inferior und vom Musculus obliquus capitis superior gebildet wird) sichtbar. Als weitere Arterie wäre die Arteria cervicalis profunda zu nennen. Sie verläuft zwischen den Musculi semispinales capitis und den Musculi semispinales cervicis.

Nerven

Ein wichtiger Nerv ist der Nervus occipitalis major. Er verläuft unter der Haut in direkter Nachbarschaft zur Arteria occipitalis. Er verläuft zwischen dem ersten Halswirbel und dem zweiten Halswirbel, erscheint unter dem Musculus obliquus capitis und durchbohrt schließlich die Musculi semispinalis capitis und den Musculus trapezius. Zusammen mit dem oberen Ast des Nervus occipitalis minor ist er für die Haut des Hinterkopfes zuständig.

Der Nervus occipitalis tertius entspringt aus dem hinteren Ast des dritten Spinalnerven und innerviert untere Teile des Hinterkopfes und der oberen Nackenregion.[5]

Der Nervus suboccipitalis innerviert die tiefen, kurzen Nackenmuskeln (Musculi capitis) und tritt zwischen Hinterhauptbein und Arcus posterior atlantis in die Nackenregion ein.

Nackenschmerzen

Die komplexen anatomischen Strukturen der Nacken- und Halsmuskulatur, der Wirbelsäule und der Nervenwurzeln machen den Bereich des Nackens anfällig für eine Vielzahl somatischer und funktioneller Störungen, die sich in akuten oder chronischen Schmerzen im Nackenbereich, oft auch ausstrahlend in Schulter und Arm oder auch den Hinterkopf, bemerkbar machen. Nackenschmerzen gehören zu den häufigsten Gründen für Konsultationen beim Hausarzt. Etwa 9,5 % der Männer und 13,5 % der Frauen waren Mitte der 1990er Jahre nach einer Studie von chronischen Nackenschmerzen betroffen.[6]

Schwindel, Kopfschmerzen und Sensibilitätsstörungen – von Hyperästhesien über Parästhesien bis zur Asensibilität – können bei entsprechender Ursache hinzukommen.

Organische Ursachen von Nackenschmerzen

Funktionelle Ursachen von Nackenschmerzen

[8]

Literatur

Commons: Nacken – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Nacken – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

  1. Eintrag zu Nacken im Flexikon, einem Wiki der Firma DocCheck
  2. Definition „Nacken“ im Duden, zuletzt eingesehen am 14. August 2011
  3. Eintrag zu Regio cervicalis posterior im Flexikon, einem Wiki der Firma DocCheck
  4. Eintrag zu Nackenmuskulatur im Flexikon, einem Wiki der Firma DocCheck
  5. Eintrag zu Nervus occipitalis tertius im Flexikon, einem Wiki der Firma DocCheck
  6. J. Schumacher, E. Brähler: Prävalenz von Schmerzen in der deutschen Bevölkerung – Ergebnisse repräsentativer Erhebungen mit dem Gießener Beschwerdebogen. In: Der Schmerz. 13. Jahrgang, Nr. 6, S. 375–384, doi:10.1007/s004820050215.
  7. Nackenschmerzen: Ursachen bei gesundheit.de, abgerufen am 15. Mai 2016.
  8. Nackenschmerzen - Ursachen und Behandlung bei schmerztherapie-arlom.de, abgerufen am 15. Mai 2016.