„Robert Schläpfer“ – Versionsunterschied

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Nach der Heirat 1951 mit Elisabeth Frick übersiedelte die Familie 1955 von Zürich nach [[Liestal]], wo Robert Schläpfer eine Stelle als Lehrer an der Realschule (heute Sekundarschule) übernahm. 1961 wurde er in Liestal Konrektor des ersten basellandschaftlichen Gymnasiums, von 1965 bis 1975 Direktor des neu gegründeten Kantonalen Lehrerseminars in Liestal. Ab 1976 arbeitete Schläpfer am Sprachatlas der deutschen Schweiz und gleichzeitig als Lektor beim Lehrmittelverlag ''sabe''. Gleichzeitig begann seine Lehrtätigkeit an der [[Universität Basel]], zuerst als Lektor, nach seiner [[Habilitation]] zunächst als [[Privatdozent]], dann als vollamtlicher Extraordinarius für [[Deutsche Philologie]], insbesondere für [[Dialektologie]].
Nach der Heirat 1951 mit Elisabeth Frick übersiedelte die Familie 1955 von Zürich nach [[Liestal]], wo Robert Schläpfer eine Stelle als Lehrer an der Realschule (heute Sekundarschule) übernahm. 1961 wurde er in Liestal Konrektor des ersten basellandschaftlichen Gymnasiums, von 1965 bis 1975 Direktor des neu gegründeten Kantonalen Lehrerseminars in Liestal. Ab 1976 arbeitete Schläpfer am Sprachatlas der deutschen Schweiz und gleichzeitig als Lektor beim Lehrmittelverlag ''sabe''. Gleichzeitig begann seine Lehrtätigkeit an der [[Universität Basel]], zuerst als Lektor, nach seiner [[Habilitation]] zunächst als [[Privatdozent]], dann als vollamtlicher Extraordinarius für [[Deutsche Philologie]], insbesondere für [[Dialektologie]].


Schläpfer arbeitete an der Dokumentation der [[jenische Sprache|jenischen Sprache]]. Gemeinsam mit [[Hansjörg Roth]] erarbeitete er eine umfassende Bestandsaufnahme des Schweizer Jenisch. Der [[Radgenossenschaft der Landstrasse]] gehörte er in deren Gründungszeit als Vorstandsmitglied an (1975–1980).<ref>Scharotl, 21 (1996), Nr. 1, S. 12, 14.</ref>
Schläpfer arbeitete an der Dokumentation der [[jenische Sprache|jenischen Sprache]]. Gemeinsam mit [[Hansjörg Roth]] erarbeitete er eine umfassende Bestandsaufnahme des Schweizer Jenisch. Der [[Radgenossenschaft der Landstrasse]] gehörte er in deren Gründungszeit als Vorstandsmitglied an (1975–1980).<ref>Scharotl, 21 (1996), Nr. 1, S. 12, 14.</ref> Die jenischen Organisationen Zigeunermission und Radgenossenschaft der Landstrasse betrachten das jenische Wörterbuch, das auf der Grundlage der Arbeiten Schläpfers von Hansjörg Roth 2002 herausgegeben wurde, als nicht als repräsentativ und lehnten es offiziell ab. An den Bund schrieben sie 2005: „Dieses Wörterbuch wurde ohne die Zustimmung der jenischen Organisationen erstellt..“ <ref>Stellungnahme der Radgenossenschaft und der Zigeunermission, Vernehmlassung des Bundes betreffend ILO-Abkommen Nr. 169 (Teilbericht 1), vom 31. Oktober 2005: http://home.balcab.ch/venanz.nobel/qwant/vernehmlassungRG051128.html (abgerufen am 11. Juni 2017)</ref>.


== Werke ==
== Werke ==

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Robert Schläpfer (1923–2001)

Robert Schläpfer (* 26. Dezember 1923 in Zürich; † 14. Oktober 2001 in Liestal) war ein Schweizer Dialektologe und Sprachwissenschafter.

Leben

Robert Schläpfer, Bürger von Zürich und Trogen, wuchs als Sohn eines Metzgers und einer ehemaligen Weissnäherin in Zürich auf. Nach dem Besuch der dortigen Primar- und Sekundarschule besuchte er die kantonale Oberrealschule (heute Mathematisch-Naturwissenschaftliches Gymnasium). Er studierte anschliessend Deutsche Sprach- und Literaturwissenschaft, Geschichte und Volkskunde an der Universität Zürich, unter anderem bei dem Sprachwissenschaftler Rudolf Hotzenköcherle und beim Volkskundler Richard Weiss. In den letzten Semestern des Studiums und nach dem Abschluss während insgesamt sieben Wintersemestern war er Explorator für den Sprachatlas der deutschen Schweiz, der von Heinrich Baumgartner und Rudolf Hotzenköcherle begründet wurde. Er promovierte bei Rudolf Hotzenköcherle über die Mundart des Kantons Basel-Landschaft.

Nach der Heirat 1951 mit Elisabeth Frick übersiedelte die Familie 1955 von Zürich nach Liestal, wo Robert Schläpfer eine Stelle als Lehrer an der Realschule (heute Sekundarschule) übernahm. 1961 wurde er in Liestal Konrektor des ersten basellandschaftlichen Gymnasiums, von 1965 bis 1975 Direktor des neu gegründeten Kantonalen Lehrerseminars in Liestal. Ab 1976 arbeitete Schläpfer am Sprachatlas der deutschen Schweiz und gleichzeitig als Lektor beim Lehrmittelverlag sabe. Gleichzeitig begann seine Lehrtätigkeit an der Universität Basel, zuerst als Lektor, nach seiner Habilitation zunächst als Privatdozent, dann als vollamtlicher Extraordinarius für Deutsche Philologie, insbesondere für Dialektologie.

Schläpfer arbeitete an der Dokumentation der jenischen Sprache. Gemeinsam mit Hansjörg Roth erarbeitete er eine umfassende Bestandsaufnahme des Schweizer Jenisch. Der Radgenossenschaft der Landstrasse gehörte er in deren Gründungszeit als Vorstandsmitglied an (1975–1980).[1] Die jenischen Organisationen Zigeunermission und Radgenossenschaft der Landstrasse betrachten das jenische Wörterbuch, das auf der Grundlage der Arbeiten Schläpfers von Hansjörg Roth 2002 herausgegeben wurde, als nicht als repräsentativ und lehnten es offiziell ab. An den Bund schrieben sie 2005: „Dieses Wörterbuch wurde ohne die Zustimmung der jenischen Organisationen erstellt..“ [2].

Werke

  • Die viersprachige Schweiz (hrsg. mit Hans Bickel). Sauerländer, Aarau 2000, ISBN 3-7941-3696-9.
  • Baselbieterdeutsch gestern, heute, morgen. In: Baselbieter Heimatbuch. Liestal. 22(1999), S. 41–44.
  • Allein auf dieser verdammten Welt. Das andere Leben des Josef Knöpflin (hrsg. mit Hansjörg Roth). Helbing und Lichtenhahn, Basel 1996.
  • Mundart und Standardsprache im reformierten Gottesdienst. Eine Zürcher Untersuchung (mit Beat Rüegger und Fritz Stolz). Sauerländer, Aarau 1996.
  • Mehrsprachigkeit eine Herausforderung (hrsg. mit Hans Bickel). Sauerländer, Aarau 1994
  • Das Spannungsfeld zwischen Mundart und Standardsprache in der deutschen Schweiz. Spracheinstellungen junger Deutsch- und Welschschweizer. Eine Auswertung der Pädagogischen Rekrutenprüfungen 1985 (mit Jürg Gutzwiller und Beat Schmid). Sauerländer, Aarau 1991.
  • Rudolf Hotzenköcherle: Dialektstrukturen im Wandel. Gesammelte Aufsätze zur Dialektologie der deutschen Schweiz und der Walsergebiete Oberitaliens (hrsg. mit Rudolf Trüb). Sauerländer, Aarau 1986.
  • Rudolf Hotzenköcherle: Die Sprachlandschaften der deutschen Schweiz (hrsg. mit Niklaus Bigler). Sauerländer, Aarau 1984.
  • Schweizerhochdeutsch in einem hochdeutschen Wörterbuch für die deutsche Schweiz. Universitätsverlag, Freiburg 1983.
  • Die viersprachige Schweiz (als Hrsg.). Benziger, Zürich 1982.
  • Jenisch. Zur Sondersprache des Fahrenden Volkes in der deutschen Schweiz. In: Schweizerisches Archiv für Volkskunde, Basel, Bd. 67 (1981), S. 13–38.
  • Sprachatlas der deutschen Schweiz (hrsg. v. Rudolf Hotzenköcherle, mit Konrad Lobeck, Robert Schläpfer, Rudolf Trüb und Paul Zinsli). Francke, Bern 1962–2003.
  • Die Mundart des Kantons Baselland. Versuch einer Deutung der Sprachlandschaft der Nordwestschweiz. Huber, Frauenfeld 1956.
  • Die Einleitung der Ehe in einem Bündner Dorf. Der Hengertbrauch und seine gegenwärtige Wandlung in St. Peter. In: Schweizerisches Archiv für Volkskunde, Basel, Bd. 48 (1952), S. 1–30.

Anmerkungen

  1. Scharotl, 21 (1996), Nr. 1, S. 12, 14.
  2. Stellungnahme der Radgenossenschaft und der Zigeunermission, Vernehmlassung des Bundes betreffend ILO-Abkommen Nr. 169 (Teilbericht 1), vom 31. Oktober 2005: http://home.balcab.ch/venanz.nobel/qwant/vernehmlassungRG051128.html (abgerufen am 11. Juni 2017)