„Richard R. Ernst“ – Versionsunterschied
Zur Navigation springen
Zur Suche springen
| [gesichtete Version] | [gesichtete Version] |
Inhalt gelöscht Inhalt hinzugefügt
Docmo (Diskussion | Beiträge) Keine Bearbeitungszusammenfassung |
|||
| Zeile 5: | Zeile 5: | ||
'''Richard Robert Ernst''' (* [[14. August]] [[1933]] in [[Winterthur]]; † [[4. Juni]] [[2021]] ebenda<ref>[https://www.srf.ch/news/schweiz/vater-des-mri-schweizer-chemie-nobelpreistraeger-richard-ernst-ist-verstorben ''Schweizer Chemie-Nobelpreisträger Richard Ernst ist verstorben.''] In: SRF.ch, 8. Juni 2021.</ref>) war ein [[Schweiz]]er [[Chemiker]], der 1991 den [[Nobelpreis für Chemie]] erhielt. |
'''Richard Robert Ernst''' (* [[14. August]] [[1933]] in [[Winterthur]]; † [[4. Juni]] [[2021]] ebenda<ref>[https://www.srf.ch/news/schweiz/vater-des-mri-schweizer-chemie-nobelpreistraeger-richard-ernst-ist-verstorben ''Schweizer Chemie-Nobelpreisträger Richard Ernst ist verstorben.''] In: SRF.ch, 8. Juni 2021.</ref>) war ein [[Schweiz]]er [[Chemiker]], der 1991 den [[Nobelpreis für Chemie]] erhielt. |
||
== |
== Leben == |
||
Richard R. Ernst studierte an der [[ETH Zürich]] Chemie und schloss 1962 mit einer [[Dissertation]] bei [[Hans H. Günthard]] und [[Hans Primas]] über das Thema ''Kernresonanz-Spektroskopie mit stochastischen Hochfrequenzfeldern''<ref>Richard R. Ernst: [https://www.research-collection.ethz.ch/handle/20.500.11850/133369 ''Kernresonanz-Spektroskopie mit stochastischen Hochfrequenzfeldern'']</ref> sein Doktorat in [[Physikalische Chemie|physikalischer Chemie]] ab.<ref>{{Academictree |chemistry |51803|Name=Richard R. Ernst |Datum=4. Februar 2018}}</ref> 1962–1968 wirkte er als Forscher bei der Firma [[Varian Associates]] in [[Palo Alto]], [[Kalifornien]], wo er die [[Kernspinresonanzspektroskopie#Puls-Fourier-Transform NMR|magnetische Kernspinresonanz]] (NMR)-Fourierspektroskopie, Rauschentkopplung und weitere Methoden entwickelte. 1968 kehrte er an die ETH Zürich zurück und baute eine Forschungsgruppe in NMR-Spektroskopie mit Schwergewicht auf methodischen Entwicklungen in flüssiger und fester Phase auf. Er stimulierte die Entwicklung der medizinischen [[Magnetresonanztomographie|Magnetresonanz-Tomographie]]. In Zusammenarbeit mit [[Kurt Wüthrich]] leistete er wichtige Beiträge zur Entwicklung der NMR-Strukturbestimmungsmethode von [[Biopolymer]]en in Lösung. Für seine bahnbrechenden Beiträge zur Entwicklung der hochauflösenden magnetischen Kernresonanz-Spektroskopie (NMR) erhielt er 1991 den Nobelpreis für Chemie.<ref>[http://www.michaelsimm.de/richard-ernst-nobelpreis-fuer-die-nmr-spektroskopie ''Michael Simm: Richard Ernst – Nobelpreis für die NMR-Spektroskopie, "Die Welt", 17. Oktober 1991'']</ref> 1998 [[Emeritierung|emeritierte]] er. |
Richard R. Ernst studierte an der [[ETH Zürich]] Chemie und schloss 1962 mit einer [[Dissertation]] bei [[Hans H. Günthard]] und [[Hans Primas]] über das Thema ''Kernresonanz-Spektroskopie mit stochastischen Hochfrequenzfeldern''<ref>Richard R. Ernst: [https://www.research-collection.ethz.ch/handle/20.500.11850/133369 ''Kernresonanz-Spektroskopie mit stochastischen Hochfrequenzfeldern'']</ref> sein Doktorat in [[Physikalische Chemie|physikalischer Chemie]] ab.<ref>{{Academictree |chemistry |51803|Name=Richard R. Ernst |Datum=4. Februar 2018}}</ref> 1962–1968 wirkte er als Forscher bei der Firma [[Varian Associates]] in [[Palo Alto]], [[Kalifornien]], wo er die [[Kernspinresonanzspektroskopie#Puls-Fourier-Transform NMR|magnetische Kernspinresonanz]] (NMR)-Fourierspektroskopie, Rauschentkopplung und weitere Methoden entwickelte. 1968 kehrte er an die ETH Zürich zurück und baute eine Forschungsgruppe in NMR-Spektroskopie mit Schwergewicht auf methodischen Entwicklungen in flüssiger und fester Phase auf. Er stimulierte die Entwicklung der medizinischen [[Magnetresonanztomographie|Magnetresonanz-Tomographie]]. In Zusammenarbeit mit [[Kurt Wüthrich]] leistete er wichtige Beiträge zur Entwicklung der NMR-Strukturbestimmungsmethode von [[Biopolymer]]en in Lösung. Für seine bahnbrechenden Beiträge zur Entwicklung der hochauflösenden magnetischen Kernresonanz-Spektroskopie (NMR) erhielt er 1991 den Nobelpreis für Chemie.<ref>[http://www.michaelsimm.de/richard-ernst-nobelpreis-fuer-die-nmr-spektroskopie ''Michael Simm: Richard Ernst – Nobelpreis für die NMR-Spektroskopie, "Die Welt", 17. Oktober 1991'']</ref> 1998 [[Emeritierung|emeritierte]] er. |
||
| Zeile 12: | Zeile 12: | ||
Er erhielt zahlreiche weitere Ehrungen, darunter den [[Wolf-Preis]] (1991), den [[Louisa-Gross-Horwitz-Preis]] (1991) und den [[Marcel-Benoist-Preis]] (1986). Er war Ehrendoktor der [[École polytechnique fédérale de Lausanne|ETH Lausanne]], der [[Technische Universität München|TU München]], der [[Universität Zürich]], der [[Universität Antwerpen]], der [[Babeș-Bolyai-Universität Cluj]] und der [[Universität Montpellier]]. Er war Mitglied der US [[National Academy of Sciences]], Foreign Member der [[Royal Society]], London, der [[Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina|Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina]],<ref>{{Leopoldina|398|Kommentar=mit Bild und CV|Datum=5. Juli 2016}}</ref> der [[Russische Akademie der Wissenschaften|Russischen Akademie der Wissenschaften]], der Koreanischen Akademie der Wissenschaft und Technologie, der [[Academia Europaea]], der [[American Academy of Arts and Sciences]] und Ehrenmitglied vieler weiterer Gesellschaften. Seit 1998 vergibt die Fachgruppe ''magnetische Resonanzspektroskopie'' der [[Gesellschaft Deutscher Chemiker]] jährlich einen nach ihm benannten Preis an drei Nachwuchswissenschaftler.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.gdch.de/netzwerk-strukturen/fachstrukturen/magnetische-resonanzspektroskopie/preise-ehrungen-awards-honors/ernst-award.html |titel=Ernst Award {{!}} Gesellschaft Deutscher Chemiker e. V. |abruf=2020-09-27 |sprache=de}}</ref> |
Er erhielt zahlreiche weitere Ehrungen, darunter den [[Wolf-Preis]] (1991), den [[Louisa-Gross-Horwitz-Preis]] (1991) und den [[Marcel-Benoist-Preis]] (1986). Er war Ehrendoktor der [[École polytechnique fédérale de Lausanne|ETH Lausanne]], der [[Technische Universität München|TU München]], der [[Universität Zürich]], der [[Universität Antwerpen]], der [[Babeș-Bolyai-Universität Cluj]] und der [[Universität Montpellier]]. Er war Mitglied der US [[National Academy of Sciences]], Foreign Member der [[Royal Society]], London, der [[Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina|Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina]],<ref>{{Leopoldina|398|Kommentar=mit Bild und CV|Datum=5. Juli 2016}}</ref> der [[Russische Akademie der Wissenschaften|Russischen Akademie der Wissenschaften]], der Koreanischen Akademie der Wissenschaft und Technologie, der [[Academia Europaea]], der [[American Academy of Arts and Sciences]] und Ehrenmitglied vieler weiterer Gesellschaften. Seit 1998 vergibt die Fachgruppe ''magnetische Resonanzspektroskopie'' der [[Gesellschaft Deutscher Chemiker]] jährlich einen nach ihm benannten Preis an drei Nachwuchswissenschaftler.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.gdch.de/netzwerk-strukturen/fachstrukturen/magnetische-resonanzspektroskopie/preise-ehrungen-awards-honors/ernst-award.html |titel=Ernst Award {{!}} Gesellschaft Deutscher Chemiker e. V. |abruf=2020-09-27 |sprache=de}}</ref> |
||
Richard Ernst lebte in [[Winterthur]] und starb dort Anfang Juni 2021 im Alter von 87 Jahren. |
Richard Ernst lebte in [[Winterthur]] und starb dort Anfang Juni 2021 im Alter von 87 Jahren.<ref>{{Internetquelle |url=https://trauer.sueddeutsche.de/todesanzeige/richard-ernst |titel=Traueranzeige Richard R. Ernst (Süddeutsche Zeitung)|abruf=2021-06-19 |sprache=de}}</ref> |
||
== Literatur == |
== Literatur == |
||
Version vom 19. Juni 2021, 07:21 Uhr
.jpg)
Richard Robert Ernst (* 14. August 1933 in Winterthur; † 4. Juni 2021 ebenda[1]) war ein Schweizer Chemiker, der 1991 den Nobelpreis für Chemie erhielt.
Leben
Richard R. Ernst studierte an der ETH Zürich Chemie und schloss 1962 mit einer Dissertation bei Hans H. Günthard und Hans Primas über das Thema Kernresonanz-Spektroskopie mit stochastischen Hochfrequenzfeldern[2] sein Doktorat in physikalischer Chemie ab.[3] 1962–1968 wirkte er als Forscher bei der Firma Varian Associates in Palo Alto, Kalifornien, wo er die magnetische Kernspinresonanz (NMR)-Fourierspektroskopie, Rauschentkopplung und weitere Methoden entwickelte. 1968 kehrte er an die ETH Zürich zurück und baute eine Forschungsgruppe in NMR-Spektroskopie mit Schwergewicht auf methodischen Entwicklungen in flüssiger und fester Phase auf. Er stimulierte die Entwicklung der medizinischen Magnetresonanz-Tomographie. In Zusammenarbeit mit Kurt Wüthrich leistete er wichtige Beiträge zur Entwicklung der NMR-Strukturbestimmungsmethode von Biopolymeren in Lösung. Für seine bahnbrechenden Beiträge zur Entwicklung der hochauflösenden magnetischen Kernresonanz-Spektroskopie (NMR) erhielt er 1991 den Nobelpreis für Chemie.[4] 1998 emeritierte er.
Richard R. Ernst war unter anderem Mitglied des Schweizerischen Wissenschaftsrates (2000–2002)[5], des Stiftungsrates der Marcel-Benoist-Stiftung und des Hochschulrates der Technischen Universität München.
Er erhielt zahlreiche weitere Ehrungen, darunter den Wolf-Preis (1991), den Louisa-Gross-Horwitz-Preis (1991) und den Marcel-Benoist-Preis (1986). Er war Ehrendoktor der ETH Lausanne, der TU München, der Universität Zürich, der Universität Antwerpen, der Babeș-Bolyai-Universität Cluj und der Universität Montpellier. Er war Mitglied der US National Academy of Sciences, Foreign Member der Royal Society, London, der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina,[6] der Russischen Akademie der Wissenschaften, der Koreanischen Akademie der Wissenschaft und Technologie, der Academia Europaea, der American Academy of Arts and Sciences und Ehrenmitglied vieler weiterer Gesellschaften. Seit 1998 vergibt die Fachgruppe magnetische Resonanzspektroskopie der Gesellschaft Deutscher Chemiker jährlich einen nach ihm benannten Preis an drei Nachwuchswissenschaftler.[7]
Richard Ernst lebte in Winterthur und starb dort Anfang Juni 2021 im Alter von 87 Jahren.[8]
Literatur
- Thomas Fuchs: Richard R.Ernst. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
- Richard Ernst im Munzinger-Archiv (Artikelanfang frei abrufbar)
- Richard R. Ernst: Nobelpreisträger aus Winterthur. Autobiografie in Zusammenarbeit mit Matthias Meili. Hier und Jetzt, Verlag für Kultur und Geschichte, Baden 2020, ISBN 978-3-03919-501-5.[9][10]
- Jakob Bächtold: Der ganz gewöhnliche Nobelpreisträger. In: Tages-Anzeiger, 9. Juni 2021 (Nachruf)
Weblinks
Commons: Richard Ernst – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
- Publikationen von und über Richard R. Ernst im Katalog Helveticat der Schweizerischen Nationalbibliothek
- Literatur von und über Richard R. Ernst im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Persönliche Website von Richard R. Ernst
- Richard R. Ernst auf der Website der ETH Zürich
- Richard R. Ernst auf der Website der Nobelstiftung (englisch)
- Informationen der Nobelstiftung zur Preisverleihung 1991 an Richard R. Ernst (englisch)
Einzelnachweise
- ↑ Schweizer Chemie-Nobelpreisträger Richard Ernst ist verstorben. In: SRF.ch, 8. Juni 2021.
- ↑ Richard R. Ernst: Kernresonanz-Spektroskopie mit stochastischen Hochfrequenzfeldern
- ↑ Informationen zu und akademischer Stammbaum von Richard R. Ernst bei academictree.org, abgerufen am 4. Februar 2018.
- ↑ Michael Simm: Richard Ernst – Nobelpreis für die NMR-Spektroskopie, "Die Welt", 17. Oktober 1991
- ↑ Schweizerischer Wissenschaftsrat SWR: Ehemalige Ratsmitglieder 2000-2011. Abgerufen am 16. Mai 2020.
- ↑ Mitgliedseintrag von Richard R. Ernst (mit Bild und CV) bei der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina, abgerufen am 5. Juli 2016.
- ↑ Ernst Award | Gesellschaft Deutscher Chemiker e. V. Abgerufen am 27. September 2020.
- ↑ Traueranzeige Richard R. Ernst (Süddeutsche Zeitung). Abgerufen am 19. Juni 2021.
- ↑ Matthias Meili: Er verkroch sich in seinem Labor, tauchte Wochen später wieder auf – und strahlte: Die Geschichte eines Nobelpreisträgers aus Winterthur. In: NZZ am Sonntag, 23. Mai 2020.
- ↑ Alois Feusi: Richard Ernst: Der Selbstzweifler, dem der Nobelpreis peinlich war. Besprechung seiner Autobiografie. NZZ, 21. Mai 2020, abgerufen am 22. Mai 2020.
| Personendaten | |
|---|---|
| NAME | Ernst, Richard R. |
| ALTERNATIVNAMEN | Ernst, Richard Robert (vollständiger Name) |
| KURZBESCHREIBUNG | Schweizer Chemiker, Nobelpreisträger |
| GEBURTSDATUM | 14. August 1933 |
| GEBURTSORT | Winterthur |
| STERBEDATUM | 4. Juni 2021 |
| STERBEORT | Winterthur |
Kategorien:
- Chemiker (20. Jahrhundert)
- Physikochemiker
- Hochschullehrer (ETH Zürich)
- Nobelpreisträger für Chemie
- Träger des Louisa-Gross-Horwitz-Preises
- Träger des Sterns von Rumänien (Komtur)
- Mitglied der Leopoldina (20. Jahrhundert)
- Mitglied der National Academy of Sciences
- Auswärtiges Mitglied der Royal Society
- Mitglied der Russischen Akademie der Wissenschaften
- Mitglied der Estnischen Akademie der Wissenschaften
- Mitglied der Academia Europaea
- Mitglied der American Academy of Arts and Sciences
- Ehrendoktor der ETH Lausanne
- Ehrendoktor der Technischen Universität München
- Ehrendoktor der Universität Zürich
- Ehrendoktor der Universität Montpellier
- Ehrendoktor der Babeș-Bolyai-Universität Cluj
- Ehrendoktor der Universität Antwerpen
- Autobiografie
- Person (Winterthur)
- Schweizer
- Geboren 1933
- Gestorben 2021
- Mann