„Landesparlament“ – Versionsunterschied

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
[gesichtete Version][gesichtete Version]
Inhalt gelöscht Inhalt hinzugefügt
K Änderungen von 93.186.10.83 (Diskussion) auf die letzte Version von V.Glas zurückgesetzt
Markierung: Zurücksetzung
Zeile 9: Zeile 9:
[[Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland|Konstitutionell]] ist die [[Bundesrepublik Deutschland]] ein Bund der [[Land (Deutschland)|deutschen Länder]], an den sie freiwillig [[Zuständigkeit|Kompetenzen]] abgetreten haben. Die Landesparlamente sind daher Ausdruck des deutschen [[Föderalismus]] und bewahren die Tradition der regionalen Gesetzgebungskompetenz. Allerdings darf ein Landesparlament nicht in die Gesetzgebung des Bundes eingreifen.<ref>{{Internetquelle |autor=[[Roland Sturm]] |url=https://www.bpb.de/izpb/159332/demokratie-als-leitgedanke-des-deutschen-foederalismus |titel=Demokratie als „Leitgedanke“ des deutschen Föderalismus |hrsg=[[Bundeszentrale für politische Bildung]] |datum=2013-05-03 |abruf=2022-01-13}}</ref>
[[Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland|Konstitutionell]] ist die [[Bundesrepublik Deutschland]] ein Bund der [[Land (Deutschland)|deutschen Länder]], an den sie freiwillig [[Zuständigkeit|Kompetenzen]] abgetreten haben. Die Landesparlamente sind daher Ausdruck des deutschen [[Föderalismus]] und bewahren die Tradition der regionalen Gesetzgebungskompetenz. Allerdings darf ein Landesparlament nicht in die Gesetzgebung des Bundes eingreifen.<ref>{{Internetquelle |autor=[[Roland Sturm]] |url=https://www.bpb.de/izpb/159332/demokratie-als-leitgedanke-des-deutschen-foederalismus |titel=Demokratie als „Leitgedanke“ des deutschen Föderalismus |hrsg=[[Bundeszentrale für politische Bildung]] |datum=2013-05-03 |abruf=2022-01-13}}</ref>


Hauptaufgaben des Landesparlaments sind die Kontrolle der [[Landesregierung (Deutschland)|Landesregierung]], der Erlass von [[Landesrecht|Landesgesetzen]] und die Gestaltung und Freigabe des Landeshaushaltes.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.bpb.de/politik/grundfragen/deutsche-demokratie/39353/landesparlamente |titel=Landesparlamente |abruf=30.11.2020 }}</ref>
Hauptaufgaben des Landesparlaments sind die Kontrolle der [[Landesregierung (Deutschland)|Landesregierung]], der Erlass von [[Landesrecht|Landesgesetzen]] und die Gestaltung und Freigabe des Landeshaushaltes.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.bpb.de/politik/grundfragen/deutsche-demokratie/39353/landesparlamente |titel=Landesparlamente |abruf=2020-11-30}}</ref>


== Landesparlamente in Deutschland ==
== Landesparlamente in Deutschland ==

Version vom 22. April 2023, 21:36 Uhr

Gesamtanzahl der Abgeordneten in den deutschen Landesparlamenten
(nach Parteizugehörigkeit, unabhängig von Fraktionszugehörigkeit)
CDU und CSU
  
  
610 (16)
SPD
  
453 (16)
Grüne
  
313 (15)
AfD
  
250 (14)
Linke
  
114 0(8)
FDP
  
71 (10)
FW und BVB/FW
  
  
048 0(4)
Andere*)
  
15 0(6)
Parteilose
  
20 0(7)
*) 
Andere: Bündnis Deutschland 8 (2), SSW 4 (1), BSW 3 (3).

Insgesamt 1894 Mandate, in Klammern Anzahl der Landesparlamente. Stand: 7. September 2024

Gesamtstimmenanteile der Parteien bei den jeweils letzten Landtagswahlen
Stand: 22. September 2024
 %
40
30
20
10
0
30,6
19,6
15,8
13,2
5,1
4,4
3,9
1,7
5,7
Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Anmerkungen
Anmerkungen:
a CDU 24,1 %, CSU 6,5 %
f FW 4,3 %, BVB/FW 0,1 %

Landesparlament ist der Sammelbegriff für die Parlamente der Länder der Bundesrepublik Deutschland. Im Grundgesetz (Art. 28, Art. 54 Abs. 3 GG) werden die Landesparlamente allgemein als Volksvertretungen der Länder bezeichnet.

In den Flächenländern heißt das Landesparlament Landtag. Die Zusammensetzung der Landtage wird in Landtagswahlen festgelegt, die Wahlperiode liegt bei fünf Jahren (im Stadtstaat Bremen bei nur vier Jahren). In den Stadtstaaten existieren statt Landtag andere Bezeichnungen: Abgeordnetenhaus in Berlin und Bürgerschaft in Bremen und Hamburg. Der gewählte Abgeordnete eines Landesparlamentes wird als Mitglied des Landtages (MdL) bzw. Mitglied des Abgeordnetenhauses (MdA), der Bremischen Bürgerschaft (MdBB) oder der Hamburgischen Bürgerschaft (MdHB) bezeichnet.

Hierarchie und Aufgaben

Konstitutionell ist die Bundesrepublik Deutschland ein Bund der deutschen Länder, an den sie freiwillig Kompetenzen abgetreten haben. Die Landesparlamente sind daher Ausdruck des deutschen Föderalismus und bewahren die Tradition der regionalen Gesetzgebungskompetenz. Allerdings darf ein Landesparlament nicht in die Gesetzgebung des Bundes eingreifen.[1]

Hauptaufgaben des Landesparlaments sind die Kontrolle der Landesregierung, der Erlass von Landesgesetzen und die Gestaltung und Freigabe des Landeshaushaltes.[2]

Landesparlamente in Deutschland

Bundesland Volksvertretung Letzte
Wahl
Legislatur-
periode
Nächste Wahl
(voraussichtlich)
Baden-Württemberg Baden-Württemberg Landtag von Baden-Württemberg 14. März 2021 17. Frühjahr 2026
Bayern Bayern Bayerischer Landtag 14. Oktober 2018 18. 8. Oktober 2023
Berlin Berlin Abgeordnetenhaus von Berlin 26. September 2021 19. 12. Februar 2023
Brandenburg Brandenburg Landtag Brandenburg 1. September 2019 07. 3. Quartal 2024
Bremen Bremen Bremische Bürgerschaft 26. Mai 2019 20. 14. Mai 2023
Hamburg Hamburg Hamburgische Bürgerschaft 23. Februar 2020 22. 1. Quartal 2025
Hessen Hessen Hessischer Landtag 28. Oktober 2018 20. 8. Oktober 2023
Mecklenburg-Vorpommern Mecklenburg-Vorpommern Landtag Mecklenburg-Vorpommern 26. September 2021 08. Herbst 2026
Niedersachsen Niedersachsen Niedersächsischer Landtag 9. Oktober 2022 19. Herbst 2027
Nordrhein-Westfalen Nordrhein-Westfalen Landtag Nordrhein-Westfalen 15. Mai 2022 18. Frühjahr 2027
Rheinland-Pfalz Rheinland-Pfalz Landtag Rheinland-Pfalz 14. März 2021 18. Frühjahr 2026
Saarland Saarland Landtag des Saarlandes 27. März 2022 16. Frühjahr 2027
Sachsen Sachsen Sächsischer Landtag 1. September 2019 07. 3. Quartal 2024
Sachsen-Anhalt Sachsen-Anhalt Landtag von Sachsen-Anhalt 6. Juni 2021 08. 2. Quartal 2026
Schleswig-Holstein Schleswig-Holstein Schleswig-Holsteinischer Landtag 8. Mai 2022 20. Frühjahr 2027
Thüringen Thüringen Thüringer Landtag 27. Oktober 2019 07. Herbst 2024

Die Dauer einer Legislaturperiode beträgt in Bremen vier Jahre, in allen anderen Landesparlamenten fünf Jahre.

Wahlen

Wahlmodus

Der Wahlmodus hängt im Einzelnen vom jeweiligen Land ab. Alle Landeswahlgesetze sehen jedoch (im Wesentlichen) ein Verhältniswahlsystem vor.

Das Land Bremen ist in zwei Wahlbereiche (Stadtgemeinden Bremen und Bremerhaven) aufgeteilt, auf die die Fünf-Prozent-Hürde getrennt Anwendung findet und zwischen denen kein Verhältnisausgleich stattfindet. In Bayern bildet jeder Regierungsbezirk einen Wahlkreis, der seinerseits in Stimmkreise unterteilt ist; die Ergebnisse der Wahlkreise werden dabei nicht miteinander verrechnet, auch wenn die Fünf-Prozent-Hürde landesweit berechnet wird.

Jedes Land ist in Wahlkreise (nicht identisch mit den Landkreisen) eingeteilt, und diese Wahlkreise wiederum in Stimmbezirke, die über jeweils ein Wahllokal verfügen.

Außer in Bremen, Hamburg und dem Saarland wird in jedem Wahlkreis ein Abgeordneter direkt in den Landtag gewählt. Daneben gibt es noch die Landesliste einer jeden Partei, von welcher Abgeordnete in den Landtag gelangen, wenn eine Partei mehr im prozentualen Gesamtergebnis beteiligt ist als durch ihre gewonnenen Direktmandate bereits reflektiert ist (siehe auch: Überhang- und Ausgleichsmandat). In Berlin kann jede Partei entscheiden, ob sie mit einer Landesliste oder mit Bezirkslisten antritt.

Bei den Landtagswahlen in Baden-Württemberg entschied sich der Wähler bis 2021 mit einer Stimme sowohl für einen Kandidaten als auch dessen Landesliste, wobei die Liste nach den Stimmergebnissen der Kandidaten in ihren Wahlkreisen gebildet wurde. Zur Landtagswahl 2026 wurde ein Zwei-Stimmen-Wahlrecht nach Vorbild des Bundestagswahlrechts eingeführt. Im Saarland gibt es eine reine Listenwahl. In den anderen Bundesländern gibt es wie bei der Bundestagswahl zwei separate Stimmen für Direktmandat und Landesliste, wobei in Bayern Erst- und Zweitstimmen für die Berechnung der Sitzverteilung zusammengezählt werden.

Ein Volksentscheid vom 14. Juni 2004 in Hamburg führte in der Hansestadt zur Ablösung der reinen Listenwahl durch ein neues Wahlsystem. Es wurde erstmals bei der Bürgerschaftswahl am 24. Februar 2008 verwendet, gibt den Wählern mehr Einfluss auf die personelle Zusammensetzung der Bürgerschaft und beinhaltet eingeschränkt offene Listen in Mehrmandatswahlkreisen.

Das Wahlrecht in Bremen sieht für die beiden Wahlbereiche Bremen und Bremerhaven jeweils die Möglichkeit vor, fünf Stimmen auf die Listen für den Wahlbereich oder konkrete Kandidierende zu verteilen.

Wahlmodi in den deutschen Ländern[3]
Land Wahl­periode in Jahren Wahl­alter
aktiv/
passiv
Wahlsystem Listenform Stim­men­zahl Mandate
(davon in Wahl­kreisen)
Sperr­klausel Grund­mandats­klausel Aus­gleichs­mandate Sitz­zuteilungs­verfahren
Baden-Württemberg Baden-Württemberg 5 16/18 Personalisierte Verhältniswahl geschlossen 02 120 (70) landesweit nein ja Sainte-Laguë
Bayern Bayern 5 18/18 Personalisierte Verhältniswahl offen 02 180 (90) landesweit nein getrennt nach Regierungs­bezirken Hare/Niemeyer
Berlin Berlin 5 18/18 Personalisierte Verhältniswahl geschlossen 02 130 (78) landesweit inkl. ungültige ein Mandat ja Hare/Niemeyer
Brandenburg Brandenburg 5 16/18 Personalisierte Verhältniswahl geschlossen 02 088 (44) landesweit; nicht für Sorben ein Mandat ja Hare/Niemeyer
Bremen Bremen 4 16/18 Verhältniswahl m. offenen Listen offen 05 083 (0) getrennt in Bremen und Bremerhaven Sainte-Laguë
Hamburg Hamburg 5 16/18 Verhältniswahl m. offenen Listen offen 10 121 (71) landesweit nein ja Sainte-Laguë
Hessen Hessen 5 18/18 Personalisierte Verhältniswahl geschlossen 02 110 (55) landesweit nein ja Hare/Niemeyer
Mecklenburg-Vorpommern Mecklenburg-Vorpommern 5 18/18 Personalisierte Verhältniswahl geschlossen 02 071 (36) landesweit nein ja Hare/Niemeyer
Niedersachsen Niedersachsen 5 18/18 Personalisierte Verhältniswahl geschlossen 02 135 (87) landesweit nein ja d’Hondt
Nordrhein-Westfalen Nordrhein-Westfalen 5 18/18 Personalisierte Verhältniswahl geschlossen 02 181 (128) landesweit nein ja Sainte-Laguë
Rheinland-Pfalz Rheinland-Pfalz 5 18/18 Personalisierte Verhältniswahl geschlossen 02 101 (51) landesweit nein ja Sainte-Laguë
Saarland Saarland 5 18/18 Verhältniswahl geschlossen 01 051 (0) landesweit d’Hondt
Sachsen Sachsen 5 18/18 Personalisierte Verhältniswahl geschlossen 02 120 (60) landesweit zwei Mandate ja d’Hondt
Sachsen-Anhalt Sachsen-Anhalt 5 18/18 Personalisierte Verhältniswahl geschlossen 02 091 (45) landesweit nein ja Hare/Niemeyer
Schleswig-Holstein Schleswig-Holstein 5 16/18 Personalisierte Verhältniswahl geschlossen 02 069 (35) landesweit; nicht für SSW ein Mandat ja Sainte-Laguë
Thüringen Thüringen 5 18/18 Personalisierte Verhältniswahl geschlossen 02 088 (44) landesweit nein ja Hare/Niemeyer


Wahlergebnisse

Stärkste und zweitstärkste Parteien in den Landesparlamenten. Die Farbe des Landes entspricht jeweils der Farbe der stärksten Partei der letzten Wahl, die Farbe des Punktes der zweitstärksten (Stand 27. März 2022).
  • CDU
  • CSU
  • SPD
  • Grüne
  • Linke
  • AfD
  • Letzte Landtagswahlergebnisse

    Die Tabelle listet die prozentualen Anteile an den gültigen Stimmen, die für die landesweite proportionale Verteilung der Mandate ausschlaggebend sind (z. B. Landesstimmen oder Zweitstimmen). Gelistet sind alle Ergebnisse, die 1 Prozent überschreiten, sowie alle Ergebnisse von Parteien, die im Bundesdurchschnitt mindestens 0,5 Prozent oder in mindestens vier Ländern 1 Prozent erreichten. Wahlergebnisse, die zum Überschreiten einer Sperrklausel führten, sind fettgedruckt.

    Bundesland letzte
    Wahl
    Wahl­beteiligung CDU/
    CSUa
    SPD Grüne AfD FDP Freie
    Wähler
    /
    BVB/FWb
    Linke BSW Tier-
    schutz-
    partei
    PARTEI Basis ÖDPc weitere Parteiene Sonst.
    bad
    Baden-Württemberg
    2021 63,8 24,1 11,0 32,6 09,7 10,5 03,0 03,6 1,2 1,0 0,8 4,3
    bay
    Bayern
    2023 73,1 a37,0a 08,4 14,4 14,6 03,0 15,8 01,5 0,5 0,5 0,9 1,8 1,6
    ber
    Berlin
    2023 62,9 28,2 18,4 18,4 09,1 04,6 00,3 12,2 2,4 1,4 0,5 0,1 4,3
    bra
    Brandenburg
    2024* 72,9 12,1 30,9 04,1 29,2 00,8 0b2,6b 03,0 13,5 2,0 0,9c 0,9
    Bremen
    Bremen
    2023 56,8 26,2 29,8 11,9 0 05,1 10,9 1,1 1,0 0,8 0,4 BIW 9,4; Volt 2,0 1,5
    ham
    Hamburg
    2020 63,2 11,2 39,2 24,2 05,3 05,0 00,6 09,1 0,7 1,4 0,7 Volt 1,3 2,1
    hes
    Hessen
    2023 66,0 34,6 15,1 14,8 18,4 05,0 03,5 03,1 1,5 0,8 0,5 0,2 4,0
    mev
    Mecklenburg-Vorpommern
    2021 70,8 13,3 39,6 06,3 16,7 05,8 01,1 09,9 1,7 0,8 1,7 0,1 3,1
    nie
    Niedersachsen
    2022 60,3 28,1 33,4 14,5 11,0 04,7 00,8 02,7 1,5 0,9 1,0 1,4
    nor
    Nordrhein-Westfalen
    2022 55,5 35,7 26,7 18,2 05,4 05,9 00,7 02,1 1,1 1,1 0,8 0,1 2,1
    rhe
    Rheinland-Pfalz
    2021 64,4 27,7 35,7 09,3 08,3 05,5 05,4 02,5 1,7 1,1 0,7 2,9
    saa
    Saarland
    2022 61,4 28,5 43,5 05,0 05,7 04,8 01,7 02,6 2,3 1,0 1,4 0,1 bunt.saar 1,4 1,8
    sac
    Sachsen
    2024 74,4 31,9 07,3 05,1 30,6 00,9 02,3 04,5 11,8 0,8 0,2 0,1 Freie Sachen 2,2; Tierschutz hier 1,0 1,4
    san
    Sachsen-Anhalt
    2021 60,3 37,1 08,4 05,9 20,8 06,4 03,1 11,0 1,4 0,7 1,5 0,1 3,6
    sch
    Schleswig-Holstein
    2022 60,3 43,4 16,0 18,3 04,4 06,4 00,6 01,7 0,7 0,7 1,1 SSW 5,7 0,9
    thu
    Thüringen
    2024 73,6 23,6 06,1 03,2 32,8 01,1 01,3 13,1 15,8 0,2 Tierschutz hier 1,0 2,2
    Gesamtd e30,6f 19,6 15,8 13,2 05,1 0f4,4g 03,9 01,7 1,0 0,9 0,7 0,5h 2,6
    * 
    Vorläufiges amtliches Endergebnis
    a 
    CSU nur in Bayern
    b 
    BVB/FW nur in Brandenburg
    c 
    Plus Brandenburg nur in Brandenburg
    d 
    Stand: 22. September 2024. Anteil in Prozent an erhaltenen Wählerstimmen von allen gültig abgegebenen Stimmen der letzten 16 Wahlen zu Landtagen, Bürgerschaften oder Abgeordnetenhäusern; bei Zwei-Stimmen-System wurde die Landes- bzw. Zweitstimme der Wählers gezählt; in Bayern werden beide Stimmen für die proportionale Sitzverteilung zusammengezählt, die Summe wurde durch zwei geteilt; in Bremen und Hamburg hat jeder Wähler fünf Stimmen für die Landesliste, hier wurde die Zahl der gültigen Wahlzettel proportional nach der Anzahl der Stimmen aufgeteilt.[4]
    e 
    Andere Parteien mit mindestens 1 % bei der Wahl.
    f 
    CDU 24,1 %, CSU 6,5 %
    g 
    Freie Wähler 4,3 %, BVB/FW 0,1 %
    h 
    ÖDP 0,5 %, Plus Brandenburg 0,0 %

    Wahltermine

    Die Wahltermine werden vom Landtag oder vom Landesinnenministerium festgelegt. Dafür gibt es bei regulären Neuwahlen ein vorgegebenes Zeitfenster. Für vorgezogene Neuwahlen wird ein Beschluss des Landtages, des Landtagspräsidenten oder des Ministerpräsidenten auf Auflösung des Landtages bzw. vorzeitige Beendigung der Wahlperiode benötigt. Gewählt wird regelmäßig an einem Sonntag; häufig sehen die Wahlgesetze auch allgemeine Feiertage als Möglichkeit vor.

    Kritik an Wahlterminen

    Vereinzelt wird Kritik an der Anzahl der Wahltermine in Deutschland und der Dauer der Wahlperioden laut, da der Bundesrat in einem hohen Maß auch an der Gestaltung der Bundespolitik beteiligt ist. Häufige Wahlen führen in den Augen der Kritiker zu einem Dauerwahlkampf, der die Politik lahmlege. Als Lösung wurde häufig gefordert, die Wahlperioden zu verlängern. Inzwischen gibt es in allen Bundesländern mit Ausnahme Bremens eine fünfjährige Wahlperiode, lediglich dort wird alle vier Jahre gewählt. Ein anderer Vorschlag ist die Gleichtaktung der Wahltermine aller deutschen Länder mit außerplanmäßigen Wahlterminen nur bei Koalitionsbrüchen. Dies würde zu verkürzten Wahlperioden in den betroffenen Ländern führen, die nur bis zum nächsten Takt reichen würden. Dazu müsste der verfassungsmäßige Status der Länder geändert werden. Man spricht hier von der horizontal simultanen Variante der Wahlterminierung innerhalb eines Mehrebenensystems, während derzeit auf beiden Ebenen konsekutiv gewählt wird.

    Derzeit wird in folgenden Ländern zumindest annähernd gleichzeitig gewählt:

    • Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Sachsen-Anhalt (März der durch fünf mit Rest eins teilbaren Jahre: 2006, 2011, …)
    • Berlin und Mecklenburg-Vorpommern (September der durch fünf mit Rest eins teilbaren Jahre: 2006, 2011, …)
    • Bayern und Hessen (September der durch fünf mit Rest drei teilbaren Jahre: 2008, 2013, …)
    • Brandenburg, Sachsen und Thüringen (August bzw. September der durch fünf mit Rest vier teilbaren Jahre: 2009, 2014, …)
    • Nordrhein-Westfalen, Saarland und Schleswig-Holstein (Frühjahr der durch fünf mit Rest zwei teilbaren Jahre: 2012, 2017, …)

    Statistiken deutscher Landesparlamente

    Aktuelle Sitzverteilungen

    Folgende Übersicht listet die Anzahl der Abgeordneten pro Fraktion bzw. Gruppe und die fraktionslosen Abgeordneten nach Partei auf.

    Parlament von Wahl Sitze gesamt
    (abs. Mehrheit)
    Regierungs­fraktionen CDU/
    CSU
    SPD Grüne AfD Linke FDP FW/
    BVB/FW
    Andere Fraktions­lose
    Sitze %
    bad
    Baden-Württemberg[5][6]
    2021 154 0(78) 100 64,9 42 19 58 17 18
    bay
    Bayern[7][8]
    2023 203 (102) 127 62,6 CSU
    85
    17 32 32 37
    ber
    Berlin[9]
    2023 159 0(80) 086 54,1 52 34 34 16 21 (FL) 2 (BSW 1, parteilos 1)
    bra
    Brandenburg[10]
    2019 088 0(45) 050 56,8 15 25 10 24 10 BVB/FW
    G04G
    Bremen
    Bremen[11][12]
    2023 087 0(44) 048 55,2 24 28 10 10 05 BD 7 3 (parteilos)
    ham
    Hamburg[13]
    2020 123 0(62) 086 69,9 16 53 33 06 10 (FL) (FL) 5 (FDP 1, BSW 1, AfD 1, parteilos 2)
    hes
    Hessen[14]
    2023 133 0(67) 075 56,4 52 23 22 25 08 3 (parteilos)
    mev
    Mecklenburg-Vorpommern[15]
    2021 079 0(40) 043 54,4 12 34 05 13 09 05 1 (AfD)
    nie
    Niedersachsen[16]
    2022 146 0(74) 081 55,5 47 57 24 17 1 (AfD)
    nor
    Nordrhein-Westfalen[17][18]
    2022 195 0(98) 115 59,0 76 56 39 12 12
    rhe
    Rheinland-Pfalz[19]
    2021 101 0(51) 054 53,5 31 39 09 06 06 06 (FL) 4 (BSW 1, parteilos 3)
    saa
    Saarland[20]
    2022 051 0(26) 029 56,9 19 29 03
    sac
    Sachsen[21]
    2019 119 0(60) 066 55,5 44 10 12 34 14 (FL) (FL) 5 (AfD 1, BD 1, FW 1, parteilos 2)
    san
    Sachsen-Anhalt[22]
    2021 097 0(49) 056 57,7 40 09 06 23 12 07
    sch
    Schleswig-Holstein[23]
    2022 069 0(35) 048 69,6 34 12 14 05 SSW 4
    thu
    Thüringen[24]
    2019 090 0(46) 041 45,6 21 08 05 18 28 G04G 6 (parteilos)
    Gesamt 1.894 610
    (525+85)
    453 313 246 114 70 47
    (43+4)
    11 30+
    Gesamt einschließlich Fraktionslosen 610
    (525+85)
    453 313 250 114 71 48
    (44+4)
    15* Parteilos
    20
    Anteil in % 100,0 32,2 % 23,9 % 16,5 % 13,2 % 6 % 3,7 % 2,5 % 0,8 % 1,1 %
    Fraktionen (Gruppen) in Landesparlamenten 15+1 16 15 14 8 8 (1) 2 (1) 2
    Regierungsbeteiligungen 9 12 10 3 2 1
    Ministerpräsidenten 7 7 1 1

    Die Sitzanzahlen der Parteien mit den jeweils meisten Sitzen sind fett geschrieben. Parteien, die an der Landesregierung beteiligt sind, sind durch grauen Hintergrund hervorgehoben. Die Partei, die den Ministerpräsidenten stellt, ist dunkelgrau hervorgehoben. Die Sitzanzahlen geschäftsführender Regierungsparteien sind kursiv geschrieben.

    (FL) 
    Nur fraktionslose Abgeordnete, siehe Spalte Fraktionslose.
    + 
    Davon parteilos 20, AfD 4, BSW 3, FDP, BD, und FW je 1
    * 
    BD 8, SSW 4, BSW 3


    Frauenanteil

    Die folgende Liste zeigt die Anteile der weiblichen Landtagsabgeordneten in den einzelnen Landesparlamenten (vergleiche Entwicklung ab 2015):

    Land Stand Anteil siehe auch:
    Abschnitt im Hauptartikel des Parlaments
    Baden-Württemberg Baden-Württemberg Aug. 2019 26,6 %[25]
    Bayern Bayern Nov. 2018 26,8 %[26] Frauenanteil im Bayerischen Landtag
    Berlin Berlin März 2017 32,5 %[27]
    Brandenburg Brandenburg ab Okt. 2019 31,8 %
    Bremen Bremen Aug. 2019 36,9 %[28]
    Hamburg Hamburg Feb. 2021 (2017) 46 %[29] 38,8 %[30]
    Hessen Hessen Jan. 2019 33,6 %[31]
    Mecklenburg-Vorpommern Mecklenburg-Vorpommern Juni 2019 25,4 %[32]
    Niedersachsen Niedersachsen Apr. 2018 (Mai 2012) 27,7 % (29,2 %)[33]
    Nordrhein-Westfalen Nordrhein-Westfalen ab Juni 2022 33,8 %[34] Frauenanteil im Landtag Nordrhein-Westfalen
    Rheinland-Pfalz Rheinland-Pfalz ab Apr. 2016 35,6 %[35]
    Saarland Saarland ab Apr. 2017 37,3 %
    Sachsen Sachsen ab Okt. 2019 26,9 %
    Sachsen-Anhalt Sachsen-Anhalt Apr. 2018 21,8 %[36]
    Schleswig-Holstein Schleswig-Holstein ab Juni 2017 30,1 %[37]
    Thüringen Thüringen ab Nov. 2019 31,1 %[38]

    Siehe auch

    Literatur

     Wikinews: Deutsche Landtagswahl – in den Nachrichten

    Einzelnachweise

    1. Roland Sturm: Demokratie als „Leitgedanke“ des deutschen Föderalismus. Bundeszentrale für politische Bildung, 3. Mai 2013, abgerufen am 13. Januar 2022.
    2. Landesparlamente. Abgerufen am 30. November 2020.
    3. Wilko Zicht: Das Wahlrecht bei Landtagswahlen. In: Wahlen, Wahlrecht und Wahlsysteme. 27. Oktober 2019, abgerufen am 4. März 2020.
    4. siehe: Deutscher Bundestag – Summe der Wählerstimmen der Länder (Wählerstimmenkonto) in Festsetzung der staatlichen Mittel für das Jahr 2016 (PDF; 132 kB); siehe auch Quelle: Komplette Liste der Wählerstimmen bei Landtagswahlen in Deutschland
    5. landtag-bw.de - Abgeordnetenprofile
    6. landtag-bw.de - Sitzplan
    7. bayern.landtag.de - Abgeordnete
    8. bayern.landtag.de - Fraktionen
    9. parlament-berlin.de - Fraktionen
    10. landtag.brandenburg.de - Plenarsitzordnung
    11. bremische-buergerschaft.de - Mitglieder
    12. bremische-buergerschaft.de - Sitzplan
    13. hamburgische-buergerschaft.de
    14. Abgeordnete des Hessischen Landtags
    15. landtag-mv.de
    16. Landtag Niedersachsen – Sitzverteilung 19. Wahlperiode
    17. Landtag Nordrhein-Westfalen – Die Fraktionen
    18. Landtag Nordrhein-Westfalen – Sitzplan
    19. landtag.rlp.de
    20. landtag-saar.de
    21. landtag.sachsen.de
    22. landtag.sachsen-anhalt.de
    23. landtag.ltsh.de
    24. thueringer-landtag.de (Memento des Originals vom 26. Oktober 2018 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.thueringer-landtag.de
    25. |wayback=20180425120357 |text=Landtag von Baden-Württemberg, 16. Wahlperiode: Altersstruktur und Geschlecht der Abgeordneten.@1@2Vorlage:Toter Link/www.landtag-bw.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im März 2022. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. Landtag von Baden-Württemberg (Stand 1. August 2019)
    26. Volkshandbuch 18. Wahlperiode (PDF; 4,2 MB)
    27. kuerschners.com (Memento des Originals vom 26. August 2017 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/kuerschners.com
    28. Bremische Bürgerschaft: Statistiken zur 20. WP
    29. https://www.hamburg.de/gleichstellungsmonitor/hamburgische-buergerschaft/ Abgerufen am 27. Februar 2021.
    30. kuerschners.com (Memento des Originals vom 26. August 2017 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/kuerschners.com. Abgerufen am 25. August 2017.
    31. Frauenstatistik Stand 14. Januar 2019 (Memento des Originals vom 20. Januar 2021 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/hessischer-landtag.de (PDF) Abgerufen am 9. September 2019.
    32. Handbuch: Der Landtag Mecklenburg-Vorpommern, 7. Wahlperiode 2016–2021 (PDF; 4,4 MB), 5. Auflage Juni 2019, S. 132.
    33. kuerschners.com (Memento des Originals vom 26. August 2017 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/kuerschners.com Abgerufen am 26. April 2018.
    34. Landtag Nordhrein-Westfalen: Landtag NRW: Verteilung der Geschlechter im 18. Landtag NRW. Abgerufen am 7. April 2023.
    35. landtag.rlp.de: Abgeordnete – 16. Wahlperiode 2011 – 2016 (Memento vom 20. Juli 2012 im Internet Archive)
    36. Landtagsdrucksache 7/2749 (PDF)
    37. bento.de: Der Frauenanteil im Landtag in Schleswig-Holstein ist enttäuschend (Memento vom 23. Februar 2018 im Internet Archive)
    38. Ein Viertel der Frauen ist raus. Spiegel Online; abgerufen am 17. Januar 2020.