„Grimoald der Ältere“ – Versionsunterschied

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*Matthias Becher: ''Der sogenannte Staatsstreich Grimoalds. Versuch einer Neubewertung'', in: Karl Martell in seiner Zeit, hg. von J. Jarnut/U. Nonn/M. Richter/M. Becher/W. Reinsch, Sigmaringen 1994, S. 119–147.
*Matthias Becher: ''Der sogenannte Staatsstreich Grimoalds. Versuch einer Neubewertung'', in: Karl Martell in seiner Zeit, hg. von J. Jarnut/U. Nonn/M. Richter/M. Becher/W. Reinsch, Sigmaringen 1994, S. 119–147.



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Version vom 10. März 2007, 01:13 Uhr

Grimoald der Ältere (* um 615; † 656/657 oder 662 in Paris) war ein Fränkischer Hausmeier aus dem Geschlecht der Karolinger bzw. Pippiniden, Sohn Pippins des Älteren.

Grimoald übernahm nach einem kurzen Machtkampf 643 das Hausmeieramt seines 640 verstorbenen Vaters. Dies hatte nach dem Tod Dagoberts I. 638 oder 639 der Erzieher Sigiberts III., Otto, inne. Der Tod des Königs und die Unmündigkeit seines Nachfolgers führte auch zu einem Aufstand Radulfs, des Herzogs von Thüringen, der die Gelegenheit wahrnehmen wollte, die fränkische Oberhoheit abzuschütteln. Grimoald begleitete 640/641 Sigibert III. und dessen Heer auf dem Feldzug gegen die Thüringer, wobei es zu einer totalen Niederlage der königlichen Truppen kam. Im Chaos der Schlacht gelang es Grimoald, dem jungen König persönlich das Leben zu retten und so seine Freundschaft zu gewinnen. 642/643 ist dann seine Stunde da: Er lässt Otto, den Hausmeier, durch den alemannischen Herzog Leuthar ermorden und wird 643 endlich selbst Hausmeier. Grimoald führte in den nächsten Jahren praktisch völlig selbstständig die Regierungsgeschäfte für seinen König.

Sigibert III. führte eine über viele Jahre kinderlose Ehe, so dass er schließlich die Hoffnung aufgab, eigene Kinder zu bekommen. Grimoald überredete den König, seinen eigenen Sohn als Childebertus adoptivus (also unter einem Merowinger-Namen, sein wirklicher Name ist unbekannt) zu adoptieren, wodurch der Hausmeier hoffte, die merowingische Dynastie zugunsten seiner eigenen Familie stürzen zu können. Allerdings gebar die Königin plötzlich doch noch einen eigenen gesunden Sohn, der Dagobert getauft und von seinem Vater zum Nachfolger proklamiert wurde, wobei seine Erziehung Grimoald obliegen sollte. Nach den Überlieferungen des Liber Historiae ließ der Hausmeier Dagobert nach dem Tod seines Vaters im Jahre 656 scheren und als Mönch nach Irland schicken. Grimoald hatte sein Ziel erreicht, und sein eigener Sohn wurde König des austrischen Reichsteils.

Dieser, der als Childebert (III.) adoptivus regierte, scheint zumindest in Austrasien auch sechs Jahre lang, bis zum seinem eigenen Tod 662 anerkannt worden zu sein. Grimoald hingegen wurde wegen dieser Handlungen von Sigiberts Bruder Chlodwig II., der in Neustrien regierte, aus einem Hinterhalt gefangen genommen, nach Paris gebracht und dort 656 oder 657 im Kerker hingerichtet.

Die Dynastie Pippins des Älteren schien damit und nach dem frühen Tod Childeberts 662 bereits erloschen. Aus der Verbindung von Grimoalds Schwester Begga mit Ansegisel, dem Sohn Arnulfs von Metz, ging jedoch Pippin der Mittlere hervor, der die Macht im Frankenreich schließlich wieder für die Familie errang. Pippin der Mittlere wird allerdings entsprechend seiner väterlichen Herkunft den Arnulfingern zugeordnet.

Grimoald war einer Gründer der Abteien in Stablo und Malmedy

siehe auch: Grimoald

Literatur

  • Matthias Becher: Der sogenannte Staatsstreich Grimoalds. Versuch einer Neubewertung, in: Karl Martell in seiner Zeit, hg. von J. Jarnut/U. Nonn/M. Richter/M. Becher/W. Reinsch, Sigmaringen 1994, S. 119–147.


VorgängerAmtNachfolger
Pippin von LandenFränkischer Hausmeier
643662
Pippin der Mittlere