„Solf-Kreis“ – Versionsunterschied

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Der '''Solf-Kreis''' war eine [[Widerstand gegen den Nationalsozialismus|Widerstandsgruppe]] gegen den [[Nationalsozialismus]], die von Regimekritikern der teils liberalen, teils konservativen deutschen [[Elite]]n getragen wurde. Er entstand aus ehemaligen Angehörigen des [[SeSiSo-Club]]s, die sich zu
Der '''Solf-Kreis''' war eine [[Widerstand gegen den Nationalsozialismus|Widerstandsgruppe]] gegen den [[Nationalsozialismus]], die von Regimekritikern der teils liberalen, teils konservativen deutschen [[Elite]]n getragen wurde. Er entstand aus ehemaligen Angehörigen des [[SeSiSo-Club]]s, die sich zu
Teegesellschaften in der Berliner Wohnung von [[Johanna Solf]], der Witwe von [[Wilhelm Heinrich Solf]], zusammenfanden. Der Solf-Kreis leistete keinen aktiven Widerstand in Form eines geplanten oder versuchten Umsturzes. Er diente dem Meinungsaustausch von Regimegegnern und stand in Kontakt zu anderen Oppositionsgruppen in [[Reichswehr]] und [[Auswärtiges Amt|Auswärtigem Amt]]. Darüber hinaus gab es Verbindungen zu der kommunistischen [[Robert Uhrig|Uhrig]]-[[Josef Römer|Römer]]-Gruppe und zum [[Kreisauer Kreis]].
Teegesellschaften in der Berliner Wohnung von [[Hanna Solf]], der Witwe von [[Wilhelm Heinrich Solf]], zusammenfanden. Der Solf-Kreis leistete keinen aktiven Widerstand in Form eines geplanten oder versuchten Umsturzes. Er diente dem Meinungsaustausch von Regimegegnern und stand in Kontakt zu anderen Oppositionsgruppen in [[Reichswehr]] und [[Auswärtiges Amt|Auswärtigem Amt]]. Darüber hinaus gab es Verbindungen zu der kommunistischen [[Robert Uhrig|Uhrig]]-[[Josef Römer|Römer]]-Gruppe und zum [[Kreisauer Kreis]].


Dem Solf-Kreis gehörten Diplomaten aus dem Auswärtigen Amt, wie z. B. der Gesandte [[Otto Kiep]] an, aber auch Industrielle wie [[Nikolaus Christoph von Halem]] oder Publizisten wie Karl Ludwig Freiherr von Guttenberg.
Dem Solf-Kreis gehörten Diplomaten aus dem Auswärtigen Amt, wie z. B. der Gesandte [[Otto Kiep]] an, aber auch Industrielle wie [[Nikolaus Christoph von Halem]] oder Publizisten wie Karl Ludwig Freiherr von Guttenberg.


Am 10. September 1943 schleuste die Gestapo den Spitzel [[Paul Reckzeh]] in ein Treffen des Kreises bei [[Elisabeth von Thadden]] ein. Daraufhin wurden die meisten Mitglieder des Kreises verhaftet, so Johanna Solf und ihre Tochter [[Lagi von Ballestrem|Lagi Gräfin von Ballestrem]], geb. Solf.
Am 10. September 1943 schleuste die Gestapo den Spitzel [[Paul Reckzeh]] in ein Treffen des Kreises bei [[Elisabeth von Thadden]] ein. Daraufhin wurden die meisten Mitglieder des Kreises verhaftet, so Hanna Solf und ihre Tochter [[Lagi von Ballestrem|Lagi Gräfin von Ballestrem]], geb. Solf.
Nur wenige Angehörige des Solf-Kreises überlebten das Kriegsende.
Nur wenige Angehörige des Solf-Kreises überlebten das Kriegsende.


== Die Mitglieder des Solf-Kreises ==
== Die Mitglieder des Solf-Kreises ==
''Der Solf-Kreis war keine einheitliche Widerstandsorganisation, sondern eine Gruppe von Regimekritikern, die Kontakt zu anderen Widerstandskämpfern aufnahmen. Daher ist eine komplette Auflistung aller Mitglieder des Solf-Kreises nicht möglich. ''
''Der Solf-Kreis war keine einheitliche Widerstandsorganisation, sondern eine Gruppe von Regimekritikern, die Kontakt zu anderen Widerstandskämpfern aufnahmen. Daher ist eine komplette Auflistung aller Mitglieder des Solf-Kreises nicht möglich. ''
*[[Johanna Solf]]
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*[[Lagi von Ballestrem]]
*[[Lagi von Ballestrem]]
*[[Elisabeth von Thadden]]
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== Literatur ==
== Literatur ==
* Martha Schad: ''Frauen gegen Hitler''. Schicksale im Nationalsozialismus. München 2002, S. 169–200, ISBN 3-453-86138-8. (Kapitel: Widerstand wider Willen – Johanna Solf.)
* Martha Schad: ''Frauen gegen Hitler''. Schicksale im Nationalsozialismus. München 2002, S. 169–200, ISBN 3-453-86138-8. (Kapitel: Widerstand wider Willen – Hanna Solf.)


== Weblinks ==
== Weblinks ==

Version vom 20. Februar 2010, 16:15 Uhr

Hanna Solf

Der Solf-Kreis war eine Widerstandsgruppe gegen den Nationalsozialismus, die von Regimekritikern der teils liberalen, teils konservativen deutschen Eliten getragen wurde. Er entstand aus ehemaligen Angehörigen des SeSiSo-Clubs, die sich zu Teegesellschaften in der Berliner Wohnung von Hanna Solf, der Witwe von Wilhelm Heinrich Solf, zusammenfanden. Der Solf-Kreis leistete keinen aktiven Widerstand in Form eines geplanten oder versuchten Umsturzes. Er diente dem Meinungsaustausch von Regimegegnern und stand in Kontakt zu anderen Oppositionsgruppen in Reichswehr und Auswärtigem Amt. Darüber hinaus gab es Verbindungen zu der kommunistischen Uhrig-Römer-Gruppe und zum Kreisauer Kreis.

Dem Solf-Kreis gehörten Diplomaten aus dem Auswärtigen Amt, wie z. B. der Gesandte Otto Kiep an, aber auch Industrielle wie Nikolaus Christoph von Halem oder Publizisten wie Karl Ludwig Freiherr von Guttenberg.

Am 10. September 1943 schleuste die Gestapo den Spitzel Paul Reckzeh in ein Treffen des Kreises bei Elisabeth von Thadden ein. Daraufhin wurden die meisten Mitglieder des Kreises verhaftet, so Hanna Solf und ihre Tochter Lagi Gräfin von Ballestrem, geb. Solf. Nur wenige Angehörige des Solf-Kreises überlebten das Kriegsende.

Die Mitglieder des Solf-Kreises

Der Solf-Kreis war keine einheitliche Widerstandsorganisation, sondern eine Gruppe von Regimekritikern, die Kontakt zu anderen Widerstandskämpfern aufnahmen. Daher ist eine komplette Auflistung aller Mitglieder des Solf-Kreises nicht möglich.

Literatur

  • Martha Schad: Frauen gegen Hitler. Schicksale im Nationalsozialismus. München 2002, S. 169–200, ISBN 3-453-86138-8. (Kapitel: Widerstand wider Willen – Hanna Solf.)