„Gelber Sack“ – Versionsunterschied

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== Zukunft des Systems ==
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Der Gelbe Sack könnte langfristig verschwinden, meinen Wissenschaftler für [[Abfallwirtschaft]] wie Prof. Klaus Wiemer (Kassel) und Horst Fehrenbach im [[Institut für Energie- und Umweltforschung]] (Heidelberg): Da die Bereitschaft der Deutschen sinkt, ihren Müll zu trennen, könnten teure Sortiermaschinen bald sinnvoll sein. Dies gilt insbesondere, falls steigende Energiepreise einen Wettbewerb um die Abfallverwertung entstehen lassen. Bislang sind neue, aufwendige Sortiermaschinen aber nicht wirtschaftlich.
Der Gelbe Sack könnte langfristig verschwinden, meinen Wissenschaftler für [[Abfallwirtschaft]] wie Prof. Klaus Wiemer (Kassel) und Horst Fehrenbach im [[Institut für Energie- und Umweltforschung]] (Heidelberg): Da die Bereitschaft der Deutschen sinkt, ihren Müll zu trennen, könnten teure Sortiermaschinen bald sinnvoll sein. Dies gilt insbesondere, falls steigende Energiepreise einen Wettbewerb um die Abfallverwertung entstehen lassen. Bislang sind neue, aufwendige Sortiermaschinen aber nicht wirtschaftlich.
In Baden-Württemberg soll in Zukunft anstelle des gelben Sackes oder der gelben Tonne eine gelbe Wertstofftonne für Plastikmüll eingeführt werden. <ref> http://www.badische-zeitung.de/suedwest-1/gelber-sack-am-ende-wertstofftonne-soll-kommen--46428658.html </ref>
In Baden-Württemberg soll in Zukunft anstelle des gelben Sackes oder der gelben Tonne eine gelbe Wertstofftonne für Plastikmüll eingeführt werden. <ref> http://www.badische-zeitung.de/suedwest-1/gelber-sack-am-ende-wertstofftonne-soll-kommen--46428658.html </ref> In Herne wurde im Juli 2011 ein Pilotprojekt für eine Wertstoff für Verpackungen, Kunststoff, Holz, Metall und Elektrokleingeräte, die den gelben Sack ablösen soll, bereits gestartet. <ref> http://www.radioherne.de/Lokalnachrichten.1243+M50e96ab5a11.0.html </ref>


== Weblinks ==
== Weblinks ==

Version vom 12. Juli 2011, 21:02 Uhr

Als Gelben Sack bezeichnet man in Deutschland und Österreich einen in gelber Farbe gehaltenen Kunststoffsack, in dem der Leichtverpackungsmüll abgegeben werden kann, der mit einem Grünen Punkt versehen ist. Alternativ ist in vielen Städten die Nutzung einer gelben Tonne möglich.

Inhalt des Gelben Sackes / der Gelben Tonne

Gelbe Säcke vor der Abholung
Gelbe Tonne (Dritte von links)

Folgende Regel muss beachtet werden:[1] In den Gelben Sack oder die Gelbe Tonne gehören ausschließlich Verkaufsverpackungen aus Kunststoff, Metall oder Verbundmaterialien. Andere Gegenstände aus den gleichen Materialien, bspw. eine Kunststoffzahnbürste, Videokassetten, CDs, DVDs oder Einwegrasierer gehören nicht hinein. Mit zwei Ausnahmen: Glas gehört in den Altglascontainer, die Altglassammlung existierte auch schon vor der Einführung der Verpackungsverordnung, und Verpackungen aus Pappe (wie Cornflakespackungen) oder Papier gehören zum Altpapier.

Verpackungen, die über den Gelben Sack bzw. die Gelbe Tonne entsorgt werden (Beispiele):

  • Verpackungen aus Kunststoff
  • restentleerte Behälter für
    • Alufolie, Getränke- und Konservendosen, Kronkorken, Metallverschlüsse, Deckel, etc.
    • Körperpflegemittel, Spülmittelflaschen, Joghurtbecher, Plastiktuben,
    • Milch-, Saft- und Weinkartons (z. B. Tetra Pak®),
  • Tragetaschen, Eisverpackungen, Zahncremetuben, etc.
  • Verpackungen aus Metall
  • Verpackungen aus Verbundstoffen
  • Vakuumverpackungen für Kaffee, Styroporverpackungen, etc.

In einigen Gemeinden in Baden-Württemberg und Bayern werden Konservendosen weiterhin über Depotcontainer gesammelt. Der Gelbe Sack dient dort also nur zur Entsorgung von Verpackungen aus Kunststoffen, Verbundstoffen und Aluminiumfolien bzw. Aluminiumschalen.

Bei der Papierentsorgung werden die Kosten zwischen dualen Systemen und Kommunen geteilt. Die Kosten für den Verpackungsanteil im Altpapier tragen die dualen Systeme, den anderen Teil der Kosten übernehmen die Kommunen, die z. B. die Entsorgung von Druckerzeugnissen bezahlen.

Kartons aus Verbundstoffen (wie Getränkekartons von Milch, Saft oder Wein) gehören in den Gelben Sack, da aus dem Papieranteil dieses Verbundmaterials bspw. Hygienepapiere und Taschentücher hergestellt werden.

Abfuhr

Die Müllabfuhr bzw. private Entsorger holen die gelben Säcke meist gebündelt ab, dabei werden bestimmte Straßen einer Stadt zu bestimmten Wochentagen angefahren. Wann die Abholung erfolgt, ist meist bei der zuständigen Stadtverwaltung erfragbar, sofern keine Abfall-Information existiert. Über die Entsorgungslogistik gelangen die gelben Säcke zur Müllsortieranlage, welche nach einem ausgeklügelten Mechanismus die Sortierung vornimmt. Rechtsgrundlage bietet § 6 Verpackungsverordnung (VerpackV). Der leere gelbe Sack kommt in die Müllverbrennungsanlage.

Da oft eine händische Sortierung notwendig ist, werden Transporte in Billiglohnländer vorgenommen, auch Müllexport zum endgültigen Verbleib im Ausland kommt gelegentlich durch schwarze Schafe des Entsorgungsgewerbes zum Tragen, ebenso Falschabrechnungen, welche gemäß Bundesverband der Deutschen Entsorgungs-, Wasser- und Rohstoffwirtschaft (BDE) künftig mit Sicherheitsleistung belegt werden sollen.[2]

Zukunft des Systems

Der Gelbe Sack könnte langfristig verschwinden, meinen Wissenschaftler für Abfallwirtschaft wie Prof. Klaus Wiemer (Kassel) und Horst Fehrenbach im Institut für Energie- und Umweltforschung (Heidelberg): Da die Bereitschaft der Deutschen sinkt, ihren Müll zu trennen, könnten teure Sortiermaschinen bald sinnvoll sein. Dies gilt insbesondere, falls steigende Energiepreise einen Wettbewerb um die Abfallverwertung entstehen lassen. Bislang sind neue, aufwendige Sortiermaschinen aber nicht wirtschaftlich. In Baden-Württemberg soll in Zukunft anstelle des gelben Sackes oder der gelben Tonne eine gelbe Wertstofftonne für Plastikmüll eingeführt werden. [3] In Herne wurde im Juli 2011 ein Pilotprojekt für eine Wertstoff für Verpackungen, Kunststoff, Holz, Metall und Elektrokleingeräte, die den gelben Sack ablösen soll, bereits gestartet. [4]

Einzelnachweise

  1. des Dualen System Deutschland
  2. „Müllschwund und schwarze Schafe“ im Wirtschaftsteil der Frankfurter Allgemeine Zeitung
  3. http://www.badische-zeitung.de/suedwest-1/gelber-sack-am-ende-wertstofftonne-soll-kommen--46428658.html
  4. http://www.radioherne.de/Lokalnachrichten.1243+M50e96ab5a11.0.html