Bruno Krusch

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Bruno Krusch (* 8. Juli 1857 in Görlitz; † 29. Juni 1940 in Hannover) war ein deutscher Historiker und Archivar.

Der Sohn eines Maurermeisters und Architekten bestand 1876 das Abitur und begann ein Studium an der Universität Leipzig, wo Wilhelm Arndt sein Lehrer wurde. 1879 promovierte er in Leipzig mit der Arbeit Der 84-jährige Ostercyclus und seine Quellen. 1879 wurde er als Hilfsarbeiter unter Georg Waitz bei den Monumenta Germaniae Historica (MGH) tätig. 1884 gab er zusammen mit Arndt das Geschichtswerk Gregors von Tours heraus, 1888 in eigener Verantwortung die sogenannte Fredegarchronik und 1896 den ersten Band der Leidensgeschichten und Lebensbeschreibungen der Heiligen aus merowingischer Zeit. Für die Monumenta, bei denen er 1903 Mitglied der Zentraldirektion wurde, forschte er bis zu seinem Tod. Von 1882 an war Krusch als Archivar berufstätig, erst bei der Preußischen Archivverwaltung, 1887 in Marburg, 1890 in Hannover, 1900 in Breslau, 1907 in Osnabrück, 1910 als Direktor des Staatsarchivs Hannover. 1923 trat er in den Ruhestand. Sein jüngerer Bruder war der Geologe und Leiter der Preußischen Geologischen Landesanstalt Paul Krusch.

Seine Forschungsschwerpunkte waren die frühmittelalterliche Chronologie, die Ausgabe merowingischer Historiographie und Hagiographie sowie die Ausgabe frühfränkischer Rechtsquellen. Krusch wurde 1911 Mitglied der Göttinger Gesellschaft der Wissenschaften und 1925 der Preußischen Akademie der Wissenschaften. Eine eingehende Würdigung seines wissenschaftlichen Werkes hat Krusch, dessen 150. Geburtstag sich im Jahr 2007 jährte, nie erfahren.

Schriften

  • Studien zur fränkischen Diplomatik. Der Titel der fränkischen Könige. Berlin 1937.
  • Die Lex Bajuvariorum. Textgeschichte, Handschriftenkritik und Entstehung. Berlin 1924.
  • Geschichte des Staatsarchivs zu Breslau. Leipzig 1908.
  • Studien zur christlich-mittelalterlichen Chronologie. Der 84-jährige Ostercyclus und seine Quellen. Leipzig 1880.

Literatur