Mil Mi-14
Mil Mi-14 | |
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Mil Mi-14 der Polnischen Marine | |
Typ | Hubschrauber zur U-Jagd |
Entwurfsland | |
Hersteller | Mil |
Erstflug | September 1968 |
Indienststellung | 1977 |
Produktionszeit | 1970er bis 1991 |
Stückzahl | 230 |
Der Mil Mi-14 (russisch Миль Ми-14, NATO-Codename: Haze) ist ein in der UdSSR von Mil entwickelter und gefertigter, amphibientauglicher Hubschrauber zur U-Boot- und Minenabwehr. Der Mi-14 entstand auf Basis der Mil Mi-8 und besitzt daher die gleichen Außenabmessungen. Die zwei Isotow TW3-117MT Wellenturbinen mit je 1435 kW (= 1950 WPS) ermöglichten eine Höchstgeschwindigkeit von 230 km/h und eine Marschgeschwindigkeit von 215 km/h. In einem internen Waffenschacht können Torpedos und Wasserbomben mitgeführt werden.
Der Erstflug des W-14-Prototyps fand im September 1968 statt. Die Indienststellung erfolgte erst 1977 als Ersatz für den älteren, mit einem Kolbenmotor ausgerüsteten Mil Mi-4. Hergestellt wurde der Mi-14 in einem Werk in Kasan. Bis 1991 wurden 230 Stück gebaut.
Versionen
- W-14: Prototyp der Mi-14
- Mi-14PL (Nato-Codename: „Haze-A“): U-Boot-Jagd- (ASW-) Version. Ausgerüstet mit einem gezogenen Magnetortungsgerät APM-60 MAD (Magnetanomaliedetektor), bis zu 36 Sonarbojen vom Typ RGB-MN1 und einer einziehbaren Sonaranlage vom Typ OKA2, weiterhin ein I2-MÄ Suchradar. Die Bewaffnung besteht aus einem einzelnen AT-1 oder APR-2 Torpedo, einer Skat Nuklear-Wasserbombe oder bis zu 12 konventionellen Wasserbomben.(12 × Kaliber 50 kg, verwendet wurden der Typ „PLAB 50/65“ oder 8 × vom Kaliber 250 kg, verwendet wurden der Typ „PLAB 250/120“), weiterhin befanden sich im Heck optional zwei Abwurfcontainer für jeweils zwei Seemakierungsbomben. Optional Seemakierungsbomben „Tag“ vom Typ „OMAB 25-12D“ oder Seemakierungsbomben „Nacht“ vom Typ „OMAB 25-8N“, die auch gemischt eingebaut werden konnten.
Weiterhin konnten diese Container, auch einzeln, gegen bis zu zwei beheizbare Abwurfcontainer für Seemakierungsbojen vom Typ „Poplawok B“ ausgetauscht werden. Diese Funkbojen arbeiteten auf der Frequenz des Suchradars und sendeten, wenn sie vom Radarstrahl angestrahlt wurden, ein Signal an das Radar und erschienen als Funkmesskontaktpunkt auf dem Radarschirm. Die insgesamt neun Maschinen, die in der Volksmarine der DDR zum Einsatz kamen, verfügten neben der Ausrüstung für den Wasserbombeneinsatz auch über die Ausrüstung und Technik zum Einsatz von Torpedos wie auch der Skat, die auch als nukleare Waffe einsetzbar war. Die technische Ausrüstung dafür war am Flugplatz Parow eingelagert, die elektrische Technik war eingebaut. Die Torpedos sowie auch die Skat wurden in der Volksmarine nicht vorrätig gehalten, die Hubschrauberbesatzungen waren nicht für deren Einsatz ausgebildet. Der Einsatz der beiden Torpedotypen war in der westlichen Ostsee auf Grund der fehlenden Wassertiefe für die Mindesteintauchtiefe der Torpedos nicht möglich. Die Zielerfassungs- und Verfolgungstechnik sowie die rechentechnische Ausrüstung der Mi-14PL waren konvertabel mit denen einiger sowjetischer Küstenraketensysteme und denen einiger Systeme von sowjetischen Raketenschnellbooten, wie z. B. mit denen in der Volksmarine eingesetzten Raktenschnellbooten und denen der mobilen Küstenraketenstellungen der Volksmarine. In der Folge konnten die Komplexe zusammen handeln, wie z. B. Zielerfassung durch eine Mi-14PL sowie Datenübertragung an das Raketenschnellboot oder die mobile Küstenrakentenstellung. Die Abschussbasen blieben dadurch funkmesstechnisch passiv und konnten somit nicht vor Abschuss der Rakete geortet werden. Ein weiterer Vorteil war, dass das Radar der Mi-14PL auf Grund seiner größeren Einsatzhöhe als „fliegende Funkmessstation“ einen wesentlich größeren Erfassungsradius hatte als z. B. ein relativ niedrig eingesetztes Radar eines Raktenschnellbootes.
Das Zusammenwirken von Mi-14PL und Raketenschnellbooten war in der Volksmarine gängige Praxis und wurde regelmäßig geübt. Über das Zusammenwirken mit Küstenraketenstellungen ist nur die technische Möglichkeit bekannt.
weitere Versionen:
- Mi-14PL: Version mit der Möglichkeit die Ch-23 - Lenkwaffe einzusetzen.
- Mi-14PLM: Aufgewertete ASW-Version
- Mi-14PŁ: Polnische Bezeichnung der Mi-14PL. Auch bekannt als Mi-14PW.
- Mi-14BT (Nato-Codename: „Haze-B“) : Minenräum - Version mit Zugmitteln für bis zu 3 t schweres aktives oder passives Räumgerät am teilverglastem Rumpfheck
- Mi-14PS (Nato-Codename: „Haze-C“) : Such- und Rettungs- (SAR-) Version mit abklappbaren Suchscheinwerfern, doppelt so großen Türen und schwenkbarer Rettungswinde für bis zu 300 kg Last auf Basis des Mi-14BT.
- Mi-14PX : SAR-Training - Version der Polnischen Marine. Eine polnische Mi-14PL wurde zur Mi-14PX umgebaut nachdem die Geräte zur U-Boot-Jagd entfernt wurden.
- Mi-14PSch Eliminator : Umbauten von Mi-14BT in Löschhubschrauber. Der Umbau kostet etwa 1 Mio. USD.
- Mi-14GP : Zivilversion.
- Mi-14P : Ziviler Transporthubschrauber für 24 Passagiere
Einsatz
Die Mi-14 kam in folgenden Ländern zum Einsatz :
- Sowjetunion / Russland : Die Sowjetische Marine war größter Nutzer der Mi-14. Nach dem Zerfall der Sowjetunion wurden Mi-14 auch von den Nachfolgestaaten weiter benutzt.
- Bulgarien :
- Deutsche Demokratische Republik : In der DDR kamen neun Mi-14PL sowie sechs Mi-14BT hauptsächlich im Marinehubschraubergeschwader 18 der Volksmarine (MHG-18) in Parow bei Stralsund zum Einsatz. Die letzten deutschen Exemplare der Mi-14 befinden sich im Besitz des Militärmuseums auf dem alten Fliegerhorst in Peenemünde und des Militärhistorischen Museums der Bundeswehr auf dem Flugplatz Berlin-Gatow.
- Georgien :
- Jugoslawien :
- Kuba :
- Libyen : Libysche Mi-14 wurden durch den Ausbau ihrer Missionsausrüstung in normale Transporthubschrauber umgebaut.
- Nordkorea :
- Polen :
- Rumänien :
- Syrien :
- Ukraine : Die Ukrainischen Streitkräfte übernahmen Mi-14 aus dem Bestand der ehemaligen Sowjetunion.
Technische Daten
Kenngröße | Daten der Mil Mi-14PL |
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Konzeption | U-Jagdhubschrauber |
Länge | Rumpf 18,37 mit Rotor 25,32 m |
Höhe | 6,88 m |
Rotordurchmesser | 21,29 m |
Rotorkreisfläche | 355,92 m² |
Heckrotordurchmesser | 3,91 m |
Antrieb | zwei Turbinen TW3-117M |
Startleistung | je 1.620 kW |
Nennleistung | je 1.417 kW |
Kraftstoffvorrat | 3.800 l + 500 l |
Höchstgeschwindigkeit | 230 km/h |
Marschgeschwindigkeit | 165 - 210 km/h |
Steigleistung | 7,8 m/s bei normalen Startgewicht |
Steigzeit | 2,3 min auf 1.000 m bei normalen Startgewicht |
Dienstgipfelhöhe | 4.000 m bei normalen Startgewicht |
Reichweite | normal 800 km maximal 1.135 km |
Leergewicht | 8.275 kg |
Nutzgewicht | 3.000 kg |
Startgewicht | normal 13.000 kg maximal 14.000 kg |
Besatzung | 4 |
Bewaffnung
- Waffenzuladung bis zu 2.000 kg Waffen im internen Waffenschacht im Rumpfboden
- Torpedos
- 1 × AT-2-Torpedo (E45-7A, 533 mm)
- 1 × AT-1-Torpedo (E45-75A, 560 kg, 450 mm)
- 1 × T-67-„Strisch“-Torpedo (450 mm)
- 1 × AT-3-„Orlan“-Torpedo (UMGT-1, 450 mm)
- 1 × APR-2 „Jastreb-M“-Torpedo (350 mm)
- 1 × „Kolibri“-Torpedo (330 mm)
- Ungelenkte Wasserbomben
- 8 × PLAB-250-120-Wasserbombe (250 kg)
- 12 × PLAB-50-64-Wasserbombe (50 kg)
- 36 × OMAB 25-12D-Markierbomben (11 kg)
- 36 × PTB-NM „Zinara“
- 36 × PLAB-MK-Wasserbomben (7,5 kg in einer Dispenserbox im Schacht aufgehängt)
- 1 × nukleare Freifall-Wasserbombe „Skat“ (1 kT)
Vergleichbare Marinehubschrauber
- AgustaBell AB-212ASW (Bell UH-1N „Twin Huey“)
- Kaman SH-2F „Seasprite“
- Kamow Ka-27PL „Helix-A“
- Sikorsky SH-3D „Sea King“ (S-61)
- Sikorsky SH-60B „Seahawk“
- Westland „Lynx“ HAS Mk.3