Bernd Goetzke

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Bernd Goetzke (* 15. Mai 1951 in Hannover) ist ein deutscher Pianist.

Leben

Mit 13 Jahren wurde Goetzke zum Frühstudium an der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover zugelassen. Bis zum Konzertexamen (1975) war er Schüler von Karl-Heinz Kämmerling. Von 1969 bis 1977 arbeitete Goetzke intensiv mit Arturo Benedetti Michelangeli zusammen, der ihn als seinen letzten Schüler bezeichnete. 2020 erschien zum 100. Geburtstag Michelangelis das Buch Auf der Suche nach dem Vollkommenen, in dem Bernd Goetzke im Rahmen eines Intervierwes ausführlich Auskunft über seine Zeit bei Michaelangeli gibt.[1]

Goetzke nahm auch an Beethoven-Kursen bei Wilhelm Kempff und Claudio Arrau teil.

1982 in Hannover selbst zum Professor berufen, wurde er zu einem der gefragtesten Klavierpädagogen in Deutschland. Er betreute eine große Zahl von jungen Pianistinnen und Pianisten, von denen inzwischen viele in einer Solokarriere stehen und ihrerseits Professuren innehaben. An der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover leitete er über 30 Jahre den Studiengang Soloklassen und gründete im Jahr 2000 gründete er das Institut zur Früh-Förderung musikalisch Hochbegabter, einen in Deutschland einmaligen Studienganf

Bernd Goetzke (rechts) und der Maler Ernst Marow bei den Klaviertagen Unterelbe 2016

Seit 2011 leitet Bernd Goetzke die jeweils im Herbst auf Schloss Bückeburg stattfindenden Klavier-Meisterkurse der Internationalen Musikakademie für Solisten (IMAS).[2] Er wirkt auch bei diversen weiteren Meisterkursen als Dozent, beispielsweise bei den Klaviertagen Unterelbe in Stade.[3] Die Auflistung der Meisterkurse der aktuellen Saison ist der wesentliche Inhalt seiner persönlichen Website.[4]

Goetzke fasziniert besonders die Klaviermusik des 20. Jahrhunderts. In vielen Konzerten und Aufnahmen spielt er Debussy, Messiaen, Bartók, Skrjabin, Schönberg, Gershwin u. a.

2018 erschienen die Briefe Debussys an seine Verleger erstmals in deutscher Sprache, übersetzt und herausgegeben von Bernd Goetzke.[5][6] Der Maler Ernst Marow hielt Goetzkes besondere Verbindung zu Debussy in einem Ölgemälde aus dem Jahr 2011 fest: Er porträtierte Goetzke vor einem in blau-schwarzen Tönen gemalten Flügel, auf dessen Notenpult der Namenszug Debussy steht.[7]

Einzelnachweise

  1. Jochen Köhler: Auf der Suche nach dem Vollkommenen, 2. Auflage. Wolke Verlag, September 2020, ISBN 978-3-95593-045-5
  2. Broschüre der IMAS zum 40-jährigen Jubiläum 2018 (PDF), S. 6.
  3. Internationaler Meisterkurs klaviertage-unterelbe.de
  4. Meisterkurse auf berndgoetzke.com
  5. Claude Debussy: Briefe an seine Verleger. Aus dem Französischen übersetzt und herausgegeben von Bernd Goetzke. Mit einem Geleitwort von Denis Herlin. 476 Seiten. Georg Olms Verlag, 2018, ISBN 978-3487085975.
  6. Bernd Goetzke übersetzt Claude Debussy haz.de, 12. September 2018.
  7. Portraits auf ernstmarow.de, siehe fünftes Bild von oben.