Philipperhymnus

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Der Philipperhymnus ist Bestandteil des Philipperbriefes des Paulus (Phil 2,5-11 EU). Bisweilen findet sich auch die Bezeichnung „Christushymnus“.

Theologische Bedeutung

Bei Phil 2,5-11 handelt es sich vermutlich um einen liturgischen Text. Sein zentrales Thema ist die Inkarnation des präexistenten Christus sowie sein Leiden, sein Tod und schließlich seine Himmelfahrt. Auffällig ist, dass das für Paulus sonst zentrale Auferstehungsmoment nicht explizit erwähnt wird.

Der Hymnus vereint sowohl hellenistische als auch jüdische Vorstellungen. Der Parallelismus des Aufbaus des Hymnus erinnert an die Grundstruktur einiger Psalmen, während die Erwähnung von über- und unteriridischen Mächten, deren Sklave der Mensch ist, stark an eine hellenistisch geprägte Weltanschauung erinnert.

Herkunft

Die Tatsache eines vom üblichen, paulinischen Wortschatz abweichenden Vokabulars, das Fehlen einer konkreten Erwähnung der Auferstehung sowie die runde, poetische Form deuten darauf hin, dass Paulus diesen Text nicht selbst verfasst, sondern übernommen hat.

Literatur

  • Gnilka, Joachim, Paulus von Tarsus. Apostel und Zeuge, Freiburg im Breisgau 1996, S. 235
  • Schnelle, Udo, Einleitung ins Neue Testament, Göttingen 2007