2,6-Lutidin

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Strukturformel
Struktur von 2,6-Lutidin
Allgemeines
Name 2,6-Lutidin
Andere Namen

2,6-Dimethylpyridin

Summenformel C7H9N
Kurzbeschreibung

gelbe Flüssigkeit mit charakteristischem Geruch[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 108-48-5
PubChem 7937
Wikidata Q209284
Eigenschaften
Molare Masse 107,16 g·mol−1
Aggregatzustand

flüssig

Schmelzpunkt

−6 °C[1]

Siedepunkt

144 °C[1]

Dampfdruck

5,5 mbar (20 °C)[1]

pKS-Wert

6,60 (25 °C)[2]

Löslichkeit

löslich in Wasser[1]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung[3]
Gefahrensymbol Gefahrensymbol

Achtung

H- und P-Sätze H: 226​‐​302​‐​315​‐​319​‐​335
P: 261​‐​305+351+338[3]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet.
Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa).

Das 2,6-Lutidin (2,6-Dimethylpyridin) ist eine organische Verbindung, die zu den Heterocyclen (genauer: Heteroaromaten) zählt. Es besteht aus einem Pyridinring, der mit zwei Methylgruppen substituiert ist. Es gehört zur Stoffgruppe der Lutidine, einer Gruppe von sechs Konstitutionsisomeren mit der Summenformel C7H9N.

Das 2,6-Lutidin wurde aus Steinkohlenteer[4] und Knochenöl isoliert.[5] Es besitzt einen charakteristischen nussartigen Geruch.

Die Darstellung erfolgt analog der Hantzschen Dihydropyridinsynthese aus Acetessigsäureethylester (als β-Ketocarbonylverbindung), Formaldehyd und Ammoniak im Verhältnis 2:1:1 in Gegenwart von etwas Diethylamin.[6] Durch Oxidation der Methylgruppen entsteht die Dipicolinsäure.

In der organischen Synthese dient das 2,6-Lutidin als sterisch gehinderte Base, beispielsweise bei der Schützung von Alkoholen als Silylether.[7]

Einzelnachweise

  1. a b c d e f Eintrag zu CAS-Nr. 108-48-5 in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA (JavaScript erforderlich).
  2. CRC Handbook of Tables for Organic Compound Identification, Third Edition, 1984, ISBN 0-8493-0303-6.
  3. a b Datenblatt 2,6-Lutidine bei Sigma-Aldrich (PDF).Vorlage:Sigma-Aldrich/Abruf nicht angegeben
  4. G. Lunge, J. Rosenberg: „Ueber die Lutidine des Steinkohlentheers“, in: Berichte der deutschen chemischen Gesellschaft, 1887, 20 (1), S. 127–137; doi:10.1002/cber.18870200132.
  5. Merck Index, 11th Edition, 5485.
  6. „2,6-Dimethylpyridin“, in: Organic Syntheses, Coll. Vol. 2, p. 214 (1943); Vol. 14, p. 30 (1934).
  7. C. Wagner-Klemmer in: Römpp Online – Version 3.5, 2009, Georg Thieme Verlag, Stuttgart.