I agree about NoUI, if only because pushing pixels around for hours is a mind-numbling development activity if you care. The text, however, is endlessI agree about NoUI, if only because pushing pixels around for hours is a mind-numbling development activity if you care. The text, however, is endless blabber ("Cupcakes ...? For me!?", "No, I swear, that's not my dick pic!", "Oh", "Um", "Oh", "Yeah", "Waaaaaaaaaaaaahhhhhhhh!!!!!", "No, No! NO!", "Yay!", "Nah", ...), with a few good thoughts.
The author should have explored the solution space better and offered a catalog of UI avoidance tactics and reduced the anecdotal.
His agreeable 3 principles are unfortunately dealt with superficially: - Do not start the solution with a screen wireframe but observe natural processes, - leverage computers instead of serving them, - use data (sensors etc). That is probably incomplete, e.g. if you just think of the simplest tactic that someone else does the "UI work" (externalized costs or: NoUI for whom).
On the other hand, I found the visualizations and the "waste" of book pages to make duration or amount more tangible actually entertaining (G. Krishna's goal) as opposed to the half-baked and chattery text which was also difficult to skim....more
~20% Introductory essay by Geoff Pevere ~20% Atom Egoyan interviewed by Geoff Pevere ~60% Screenplay: mainly dialo"WE'RE HERE TO ENTERTAIN, NOT TO HEAL"
~20% Introductory essay by Geoff Pevere ~20% Atom Egoyan interviewed by Geoff Pevere ~60% Screenplay: mainly dialogues, few clues about the plot and location, hardly about the camera
The essay gives an overall overview of Egoyan's work, recurring ideas and attempts to tie the films to Egoyan's personality and life story and "the traditional paths of Canadian self doubt" (18). Exotica appears in the essay, but not really prominently.
"media become environment [...] People watching screens, monitors, photographs, mirrors and [...] their own flesh" (17) "Egoyan's characters are caught transfixed by images [...] in Egoyan's world, mediated images represent the limits of experience [...] redemptive power of human intimacy is the only refuge from mediated experience..." (36), "Egoyan's films [...] want to keep us from wholesale immersion in the fiction, as they regard that desire for immersion as tragic." (37), "...entertainment is [...] what keeps us apart." (40) "...make an audience question their own reasons for watching it." (16) "'Have you noticed,' a character in Exotica asks in a moment that offers a key to the entirety of Egoyan's work, 'that the things you want are the things that slip away?'" (23) "In Exotica [...] the only coherent point of view is in fact the film's and not the characters." (40) ...
In the interview one learns that the emotional terrain of Exotica is probably Egoyan's confusing sex experience as an adolescent with a girl who was once abused he didn't know about:
"There was a tremendous loneliness in the process of sexual communion. [...] this film, more than any other, was an attempt to work out the charade of sexuality and the possibility of creating a sexual environment in which the relationships were quite platonic." (48)
"...what a writer does. That's not what I do. I'm a strategist. [...] What a director or a strategist likes to do is organise scenes and environments and people in a peculiar way or particular manner to communicate an idea." (47)
A few statements e.g. by his cinematographer Paul Sarossy would not have hurt, because the book contains almost nothing about the camera and the great light work, although they were important for the film in my opinion....more
ANFÄNGE DES EINBEZUGS DES GEMÄLDES INS GEMALTE: DER BILDINHALT "WEISS" SICH ALS GEGENSTAND IM RAUM, VOR ZUSCHAUERN USW.; KUNST WIRD SELBSTREFLEKTIV, IANFÄNGE DES EINBEZUGS DES GEMÄLDES INS GEMALTE: DER BILDINHALT "WEISS" SICH ALS GEGENSTAND IM RAUM, VOR ZUSCHAUERN USW.; KUNST WIRD SELBSTREFLEKTIV, IST NICHT MEHR NUR ÜBER ETWAS, SONDERN BESCHÄFTIGT SICH MIT IHREM EIGENEM VORGEHEN
Der Aufsatz in der Merve-Edition ist eigtl. nur 40 Seiten lang, und mit augenfreundlicher Schriftgröße und weitem Zeilenabstand gedruckt; der hintere Teil enthält alle 12 besprochenen Bilder Manets in Farbe. Hin- und Herblättern ist aber umständlich, wenn man das Gesagte mit dem Gemalten vergleichen will. Einfacher ist es, alle Bilder mit Google Images zu suchen, auch weil sie dort größer zu sehen sind (mind. 1024x).
Der Titel ist wörtlich zu nehmen: Foucault schreibt allgemeinverständlich über Édouard Manets Malerei und fast nichts über den Maler, die Person, seine Zeit. Die Leinwand z.B. als rechteckige Wand, die ein Davor und ein Dahinter trennt bzw. verdeckt, wurde nicht mehr mit Tiefe u.ä. zum Verschwinden gebracht, sondern Teil der Darstellung. Manet betont häufig die Vertikalen und Horizontalen und integriert Betrachter und die reale Raumbeleuchtung (frontal/wenig Schatten) statt die Lichtquelle im Bild zu erfinden. Manets Bilder sind relativ "flach".
Manche erwarten mglw. mehr Originalität von Michel Foucault, der Aufsatz ist zumindest kurzweilig und informativ. Foucault meint mit Manet nicht nur Anfänge des Impressionismus sondern aller zeitgenössischer Kunst gefunden zu haben.
WIE ALTE MUSIK WIRKLICH GESPIELT WURDE, IST UNBEKANNT
Mittelalter, Renaissance, Barock: S49: "Wahrscheinlich sind die Gesänge der Christengemeinden auf WIE ALTE MUSIK WIRKLICH GESPIELT WURDE, IST UNBEKANNT
Mittelalter, Renaissance, Barock: S49: "Wahrscheinlich sind die Gesänge der Christengemeinden auf zwei Wegen in das Abendland gelangt. Eine wesentliche Entwicklung geht von Palästina aus, nimmt während des Zuges über Ägypten dort ansässige Musizierformen auf und endet in Rom. Der zweite, östliche Weg führt von Palästina über die vorderasiatischen Gemeinden, vor allem Antiochien, eine Stadt von griechischer Kultur und Sprache, über Byzanz nach Mailand."
Gröninger behandelt Alte Musik primär über die Namen und Karrieren bedeutender Musiker. Zum Begriff/Wesen Alter Musik, zur Ideengeschichte oder ihrer Aufführungspraxis erfährt man insgesamt leider wenig, allenfalls sein mitabgedruckter Aufsatz "Alte Musik im Rundfunk" gibt einen Eindruck, wie viel interessanter das Buch hätte sein können:
S43: "Die Musik des Barockzeitalters ist ihrer letzten Sinngebung nach Ausdruck eines Objektiven, Überindividuellen; es ist nicht der Mensch mit seinen persönlichen Empfindungen und Gefühlen, der im Vordergrunde steht, sondern die Musik ist letztendlich - und das wird besonders in der Bachschen Musik deutlich - Spiegelung der göttlichen Weltordnung. Daher kommt es, daß die Musik der Barockzeit wesentlich vom Instrument her zu verstehen ist, das doch dem menschlichen Empfindungsleben entrückter ist als die Singstimme. Aus der geistigen Welt, in der die Barockmusik wurzelt, ist es auch zu begreifen, daß sie in ihrem Stil rein musikalischen Grenzen folgt. Die Klangfarben der verschiedenen Instrumente dienen in erster Linie dazu, die Struktur eines Werkes deutlich zu machen, eine Aufgabe, der in erster Linie die Blasinstrumente, die in der Barockzeit eine wesentliche Rolle spielen, entsprechen. Dem gleichen Zweck wird die menschliche Stimme untergeordnet; auch sie dient in erster Linie der Hervorhebung musikalischer Zusammenhänge. (...) Der Ausdruck 'bel canto' bedeutet der Auffassung der Zeit entsprechend nicht schön, sondern instrumental singen. (...) Daß mit dem Ende des Barock und im Zeitalter der Empfindsamkeit mehr und mehr das menschliche Gefühl Gegenstand der musikalischen Darstellung wird, (..., damit tritt erst) die menschliche Stimme als vornehmster Träger menschlicher Empfindungen in den Vordergrund. Die Musikinstrumente müssen nun den beseelten Klang der menschlichen Stimme nach Möglichkeit nachzuahmen versuchen. (...) Die Grundlage bilden nun die Streichinstrumente."
Gröninger betont ansonsten musikhistorische Personen, Höfe/Kapellen usw. und über sie bestimmte musikalische Entwicklungen, die er dann nur noch oberflächlich bespricht. Das mag an der Tatsache liegen, dass es sich um Radiotexte (mit konkreten Musikbeispielen) handelt, oder doch daran, dass Gröninger - wie er häufig betont - nicht weiß, wie früher gespielt wurde, da vieles gar nicht notiert sondern nach heute vergessenem Usus improvisiert/verziert wurde - auf Instrumenten, die anders gebaut und gespielt wurden und mit ihrem "naturhaften" Klang fremde Hörgewohnheiten ansprachen. In den 1950ern weigerten sich klassische Musiker sogar für Gröninger mit alten Instrumenten, die er für sein authentisches Musikprojekt zusammensuchte oder nachbauen ließ, zu spielen bzw. zu experimentieren: Es wäre rufschädigend für sie. Manche Stücke wurden auch für einen speziellen Saal geschrieben, wodurch sich authentische Aufführungen und Aufnahmen schon dadurch als schwierig erweisen. Wie auch immer: Gröningers Cappella Coloniensis (1954) setzte mit der historischen Aufführungspraxis einen wichtigen Pfeiler für die wissenschaftlich fundierte Auseinandersetzung mit Alter Musik.
Gröninger setzt die Kenntnis der musikalischen Fachsprache oft einfach voraus. Wer dann eine Oper vom Oratorium nicht unterscheiden kann, wird häufig in der Wikipedia nachlesen müssen. Besser man liest das Buch aber sowieso am Rechner mit YouTube im Hintergrund - dort finden sich nahezu alle genannten Musiker. Mit den historischen Melodien im Ohr wird der trockene Gröninger noch ganz unterhaltsam. Manchmal, leider selten, gibt er auch Einblicke in die damaligen Zustände wie bspw. das Musikvebot in christlichen Kirchen oder die spätere Massenproduktion minderwertiger Musikwerke für die Opernhäuser Venedigs, wo die im Parterre Sitzenden von den Logen aus schon mal bespuckt und mit Äpfeln beworfen wurden.
Die interessanteren 2/3 des Buchs behandeln verschiedene Paradiesvorstellungen und (mühsame) Arbeit als göttliche „ARBEIT IST ZUM LEBENSSTIL GEWORDEN“
Die interessanteren 2/3 des Buchs behandeln verschiedene Paradiesvorstellungen und (mühsame) Arbeit als göttliche Strafe, beleuchten das Friedensreich Arkadien und goldene Zeitalter, den Bauerndichter Hesiod, Vergil und Diogenes, streifen Cucania (Schlaraffenland) als Erfindung athener Komödiendichter und Gegenentwurf zum Arbeitsparadies des Thomas Morus 2000 Jahre später. Daneben verweist der Autor auf das "Recht auf Faulheit" von Paul Lafargue und auf den depressiven Jean-Jacques Rousseau, der das Verlies höher schätzte als die Arbeit und die Gesellschaft seiner Mitmenschen.
Koch widmet Thomas Mann ein langes Kapitel; nicht, weil er Wesentlicheres zur Faulheit beizutragen hätte als Andere. Er gefällt nur einfach dem Germanisten Koch schon seit Studienzeiten und gilt als prominenter Vertreter deutscher Literatur. Entsprechend zerrt Koch aus dem Werk, was irgendwie zum Buchthema passt, und wer dann mit Mann (bisher) wenig anfangen kann, wird vom Kapitel mglw. gelangweilt.
Koch unterscheidet im Buch zwischen Arbeit als Plage (ponos/labor) und Arbeit als Werk (ergon/opus). Faulheit unterteilt er in Muße/otium (Antike), Müßiggang/otiositas (n. Paulus) sowie in Trägheit der Seele/acedia (Mittelalter) und in die erholsame Apathie während der Freizeit/recreatio (Neuzeit). Als eigenständige Sphäre der Nicht-Arbeit ist Freizeit ein modernes Phänomen, das sich erst durch die Liquidierung unproduktiver Momente während der Arbeitszeit ausbildete und vorher eher vermischt war; mittlerweile wird sie wieder entgrenzt.
Faulheit wird hier nicht verherrlicht, Arbeit aber auch nicht. Faulheit "in Vollendung ist Regression in den Tod" und habe seinen Reiz erst als Erholung von der Arbeit. Außerdem bedarf es Disziplin, um wirklich faul zu sein.
Die Erklärungen zur endgültigen Umwertung der Arbeit seit der Neuzeit, also weg von der „Mußepräferenz“ hin zum gottgefälligen Leiden und zur moralischen Pflicht in einer kapitalist. Gesellschaft, und die damit einhergehende Sozialdisziplinierung sind in Ordnung, las ich bei arbeitskritischen Autoren aber schon analytischer und entschiedener. Ebenfalls essayistisch z.B. bei: