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=== Die Zukunft der Wikiversity ===
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Die kleinen Wikimedia-Projekte liegen für die meisten Wikipedianer meist etwas außerhalb des Blickfelds. In diesem Fall soll das Augenmerk aus einem aktuellen Anlass heraus auf die Lehr- und Lernplattform [[Wikiversity]] gelenkt werden.

Mein Besuch bei der [http://wiki.zum.de/ZUM.de/ZUM-Wiki-Seminar/ZUM-Wiki-Seminar_2013 jährlichen Tagung] der [[Zentrale für Unterrichtsmedien im Internet|ZUM-Wiki-Family]] in [[Frankfurt am Main]] am vergangenen Wochenende bot die Gelegenheit, Gemeinsamkeiten und Unterschiede zur Wikiversity zu diskutieren. Der gemeinnützige Verein ZUM betreibt seit 2004 das [http://wiki.zum.de/Hauptseite ZUM-Wiki], in dem Lehrer freie Lernmaterialien untereinander austauschen und weiterentwickeln können. Das Wiki hat derzeit 140&nbsp;aktive Autoren im Monat, auf Wikiversity sind es etwa&nbsp;80. Schulen können sich bei der ZUM eigene Wikis einrichten lassen und darin mit ihren Schülern arbeiten. Aus dieser [http://wiki.zum.de/Wiki-Family ZUM-Wiki-Family] sind beispielsweise das [http://wikis.zum.de/kas/Hauptseite KAS-Wiki] der Kölner [[Kaiserin-Augusta-Schule]] oder das neu erstellte [http://wikis.zum.de/projektwiki/Hauptseite Projektwiki] für einen möglichst niederschwelligen Einstieg in das Arbeiten mit Wikis im Schulunterricht hervorgegangen.

Während das ZUM-Wiki schon recht bekannt ist und auch viele hochwertige Inhalte für alle Schulfächer aufweist, die ebenso wie die Wikipedia unter der Lizenz CC-BY-SA&nbsp;3.0 vorliegen, steht die Lehr- und Lernplattform der Wikimedia Foundation [https://de.wikiversity.org/wiki/Hauptseite Wikiversity] daneben deutlich im Abseits. Deshalb wird derzeit in der Wikiversity-[[:v:Wikiversity:Cafeteria#Campus_aufr.C3.A4umen|Cafeteria]] über die Zukunft der Plattform diskutiert. Nach einem [[Wikiversity#Geschichte|vielbeachteten Start]] ist die deutschsprachige Wikiversity seit 2008/2009 auf einem absteigenden Ast.

Die damals aufgebauten Strukturen mit [[:v:Wikiversity:Campus|Fachbereichen]], [[:v:Kategorie:Institute|Instituten]] und [[:v:Kategorie:Kolloquium|Kolloquien]] waren der Organisation staatlicher Universitäten nachgebildet worden, wurden aber zu keinem Zeitpunkt wirklich mit Leben erfüllt. Kursmaterialien, die man etwa in der englischen oder in der französischen Wikiversity durchaus vorfindet, gibt es in der deutschen Sprachversion bis heute so gut wie nicht. Der Mainstream in Schule und Universität hält sich weiterhin fern.

Derzeit führen auf der deutschsprachigen Wikiversity etwa eine Handvoll Professoren Lehrveranstaltungen mit Studenten durch, die dort Studienleistungen erbringen. Eine lebendige Community gibt es aber schon seit mehreren Jahren nicht mehr. Der aktuelle Trend zur Entwicklung freier Lehrmaterialien ([[Open Educational Resources|OER]]) ist ebenso an der Wikiversity vorbeigegangen wie der Boom im netzbasierten [[E-Learning]]. Hier finden beispielsweise keine [[Massive Open Online Course|MOOCs]] statt, und die Plattform ist auch technisch veraltet, weil dort weder Multimedia-Inhalte noch Applets eingebunden werden können. Beides wäre technisch möglich, wegen der Beschränkung auf freie Formate und auf Wikimedia Commons als Medienarchiv bleibt aber YouTube als die wichtigste Plattform für akademische Videos außen vor. Daran scheitert auch der Einsatz von Wikiversity als sogenanntem [[Umgedrehter Unterricht|Flipped Classroom]], bei dem Vorlesungen auf Video aufgezeichnet und von den Studenten angesehen werden, bevor sie in die eigentliche Lehrveranstaltung kommen, in der dann über diesen Stoff direkt diskutiert werden kann. Hinzu kommt, dass Universitäten und Schulen mittlerweile über eigene Lernplattformen verfügen, so dass es dort in der Regel keinen Bedarf mehr für eine Plattform wie die Wikiversity gibt.

Überlegungen zu einem erneuten Relaunch des Projekts setzten zuletzt bei der Idee an, den „Campus“ zu beseitigen, der sich zunehmend als ein menschenleeres [[Potemkinsches Dorf]] darstellte. Die Umbauarbeiten wären aber so umfangreich, dass sie niemand ernstlich in Angriff nehmen möchte, zumal sich eine Änderung der Situation im übrigen dadurch wahrscheinlich nicht einstellen würde. Auch eine Re-Integration in einen eigenen Kurs-Namensraum auf Wikibooks, aus der die Wikiversity ursprünglich hervorgegangen war, ist erwogen worden. Sie wäre dem Einfrieren des Projekts ganz sicherlich vorzuziehen. Die Diskussion dauert an.

''Bei den Mitgliedern der ZUM bedanke ich mich noch einmal sehr herzlich für die freundliche Aufnahme, für den produktiven Austausch und für die Anregungen, die ich aus der Veranstaltung mitgenommen habe.'' ([[Benutzer:Aschmidt|A]]., 24.3.)

==SEO-Forschung hat keinen Zutritt==
==SEO-Forschung hat keinen Zutritt==
[[File:Mad scientist.not.png|thumb|Muss leider draußen bleiben]]
[[File:Mad scientist.not.png|thumb|Muss leider draußen bleiben]]

Version vom 25. März 2013, 01:08 Uhr

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Die Zukunft der Wikiversity

Logo der Wikiversity

Die kleinen Wikimedia-Projekte liegen für die meisten Wikipedianer meist etwas außerhalb des Blickfelds. In diesem Fall soll das Augenmerk aus einem aktuellen Anlass heraus auf die Lehr- und Lernplattform Wikiversity gelenkt werden.

Mein Besuch bei der jährlichen Tagung der ZUM-Wiki-Family in Frankfurt am Main am vergangenen Wochenende bot die Gelegenheit, Gemeinsamkeiten und Unterschiede zur Wikiversity zu diskutieren. Der gemeinnützige Verein ZUM betreibt seit 2004 das ZUM-Wiki, in dem Lehrer freie Lernmaterialien untereinander austauschen und weiterentwickeln können. Das Wiki hat derzeit 140 aktive Autoren im Monat, auf Wikiversity sind es etwa 80. Schulen können sich bei der ZUM eigene Wikis einrichten lassen und darin mit ihren Schülern arbeiten. Aus dieser ZUM-Wiki-Family sind beispielsweise das KAS-Wiki der Kölner Kaiserin-Augusta-Schule oder das neu erstellte Projektwiki für einen möglichst niederschwelligen Einstieg in das Arbeiten mit Wikis im Schulunterricht hervorgegangen.

Während das ZUM-Wiki schon recht bekannt ist und auch viele hochwertige Inhalte für alle Schulfächer aufweist, die ebenso wie die Wikipedia unter der Lizenz CC-BY-SA 3.0 vorliegen, steht die Lehr- und Lernplattform der Wikimedia Foundation Wikiversity daneben deutlich im Abseits. Deshalb wird derzeit in der Wikiversity-Cafeteria über die Zukunft der Plattform diskutiert. Nach einem vielbeachteten Start ist die deutschsprachige Wikiversity seit 2008/2009 auf einem absteigenden Ast.

Die damals aufgebauten Strukturen mit Fachbereichen, Instituten und Kolloquien waren der Organisation staatlicher Universitäten nachgebildet worden, wurden aber zu keinem Zeitpunkt wirklich mit Leben erfüllt. Kursmaterialien, die man etwa in der englischen oder in der französischen Wikiversity durchaus vorfindet, gibt es in der deutschen Sprachversion bis heute so gut wie nicht. Der Mainstream in Schule und Universität hält sich weiterhin fern.

Derzeit führen auf der deutschsprachigen Wikiversity etwa eine Handvoll Professoren Lehrveranstaltungen mit Studenten durch, die dort Studienleistungen erbringen. Eine lebendige Community gibt es aber schon seit mehreren Jahren nicht mehr. Der aktuelle Trend zur Entwicklung freier Lehrmaterialien (OER) ist ebenso an der Wikiversity vorbeigegangen wie der Boom im netzbasierten E-Learning. Hier finden beispielsweise keine MOOCs statt, und die Plattform ist auch technisch veraltet, weil dort weder Multimedia-Inhalte noch Applets eingebunden werden können. Beides wäre technisch möglich, wegen der Beschränkung auf freie Formate und auf Wikimedia Commons als Medienarchiv bleibt aber YouTube als die wichtigste Plattform für akademische Videos außen vor. Daran scheitert auch der Einsatz von Wikiversity als sogenanntem Flipped Classroom, bei dem Vorlesungen auf Video aufgezeichnet und von den Studenten angesehen werden, bevor sie in die eigentliche Lehrveranstaltung kommen, in der dann über diesen Stoff direkt diskutiert werden kann. Hinzu kommt, dass Universitäten und Schulen mittlerweile über eigene Lernplattformen verfügen, so dass es dort in der Regel keinen Bedarf mehr für eine Plattform wie die Wikiversity gibt.

Überlegungen zu einem erneuten Relaunch des Projekts setzten zuletzt bei der Idee an, den „Campus“ zu beseitigen, der sich zunehmend als ein menschenleeres Potemkinsches Dorf darstellte. Die Umbauarbeiten wären aber so umfangreich, dass sie niemand ernstlich in Angriff nehmen möchte, zumal sich eine Änderung der Situation im übrigen dadurch wahrscheinlich nicht einstellen würde. Auch eine Re-Integration in einen eigenen Kurs-Namensraum auf Wikibooks, aus der die Wikiversity ursprünglich hervorgegangen war, ist erwogen worden. Sie wäre dem Einfrieren des Projekts ganz sicherlich vorzuziehen. Die Diskussion dauert an.

Bei den Mitgliedern der ZUM bedanke ich mich noch einmal sehr herzlich für die freundliche Aufnahme, für den produktiven Austausch und für die Anregungen, die ich aus der Veranstaltung mitgenommen habe. (A., 24.3.)

SEO-Forschung hat keinen Zutritt

Muss leider draußen bleiben

Wikipedianer und Linkspammer spielen seit Jahren Hase und Igel. Wenn die Linksetzer kommen und einen neuen Trick versuchen, sind die Wikipedianer meistens schon da. Aber wie wir auch wissen: Linksetzer sind lernfähig, und ihre Methoden verfeinern sich. Ein spannender Fall tauchte letztens in der Diskussion zur Spam-Blacklist und auf Sveberts Benutzerdiskussion auf. Ein mehr oder weniger professioneller Linksetzer, der Wikipedia oberflächlich verstand, der meinte Gutes zu tun, der eigentlich aber doch nur spammte. Letztlich landete der inkriminierte Link auf der Spam-Blacklist.

In der Spam-Diskussion tauchte die Website forschung-und-wissen.de auf. Diese Website wird von einem SEO-Praktizierer betrieben, dessen Namen wir aus Nettigkeit nicht nennen wollen. Forschung und Wissen selbst enthält kaum Werbung, dies scheint jedoch keine Absicht zu sein, sondern eher daran zu liegen, dass die Werbung nicht gebucht wird. Bei Forschung und Wissen schreiben mies bezahlte Autoren kurze, leicht lesbare Texte mit begrenzter Tiefe in deutscher Sprache zu Ergebnissen wissenschaftlicher Forschung. Die Texte sind jetzt auch nicht schlimmer, als das was eine lokale Tageszeitung an „Wissenschaftsjournalismus“ anbietet, aber auch nicht wirklich besser.

Im Gegensatz zu den Tageszeitungen allerdings haben die Suchmaschinenoptimierer ihre Artikel planmäßig in Wikipedia verlinkt. Sie haben dazu mit mehreren Accounts und IPs seit Juli 2012 jeweils ein paar Sätze Inhalt geschrieben und diese mit ihrer Website belegt. Forschung und Wissen gehört damit zu einer neuen Generation von SEO-Leuten, die Wikipedia verstehen. Wer seine Spam-Links so einbauen kann, dass sie gesichtet werden, kennt sich mit den internen Abläufen hier ganz gut aus. Dass im speziellen Fall die originale Studie ein weit besserer Beleg gewesen wäre als der Forschung-und-Wissen-Artikel – geschenkt; dass die eingefügten Inhalte in die Wikipedia-Artikel grenzwertig relevant waren – geschenkt; immerhin wurden sie regelmäßig gesichtet und der Link-Einfüger ist sich keiner Schuld bewusst.

Die gewerbsmäßigen Linksetzer werden besser. Immerhin sind sie schon so gut erzogen, dass sie zumindest versuchen, Wikipedia-konforme Inhalte zu erzeugen. Aber sie lernen auch, wie man mit dem System spielt. Aber noch werden wir auch besser darin, sie zu erkennen. df, 20.3.13

Wikidata traf Archäologie

Am Sonnabend, den 16. März, war es endlich soweit. Nach einiger Vorbereitung wurde in würdiger Umgebung der Bibliothek des Auswärtigen Amtes am Werderschen Markt in Berlin das Symposium Wikidata trifft Archäologie durchgeführt. Die Tagung widmete sich der Sammlung und Darstellung insbesondere von Geodaten im archäologischen Bereich. Mehr als 50 Teilnehmer aus sechs Ländern nahmen an der Veranstaltung teil. Darunter befanden sich viele Vertreter des Deutschen Archäologischen Instituts (DAI), aus der deutschsprachigen Wikipedia-Community und von Wikimedia Deutschland, aber auch von weiteren Institutionen sowie Einzelpersonen. Eröffnet wurde die Tagung mit Grußworten der Ministerialdirigentin Anna Elisabeth Prinz, ihr folgten Begrüßungen vom Generalsekretär des DAI, Ortwin Dally und dem Präsidiumsmitglied von Wikimedia Deutschland, Jens Best.

Tagungsteilnehmer während des Beitrages von Tom Elliot.

In einem ersten Beitragsslot stellte Elton Barker von der University of Southampton das Projekt Pelagios vor, anschließend der Niederländer René Voorburg sein Projekt vici.org und schließlich in einem aufgezeichneten Beitrag Tom Elliot von der New York University das Projekt Pleiades. Der erste Teil der Tagung befasste sich somit mit schon bestehenden Projekten in diesem Bereich, Pelagios mit der Visualisierung von Ortsangaben in antiken Quellen und wissenschaftlicher Literatur, Pleiades mit der Community-generierten Karte zur Visualisierung antiker Orte, Namen und Regionen, vici.org mit einer aus der Praxis heraus entstandenen Karte von archäologischen Stätten des römischen Reiches.

Im zweiten Slot stellten mehrere Mitarbeiter des Deutschen Archäologischen Instituts die Bemühungen der Organisation in diesem Bereich vor, den DAI Geoserver, den DARIAH Geo-browser, den DAI.gazeteer und die Versuche, schon bestehende Projekte unter dem Dach des DAI auszuwerten und zu bündeln. Nach der Pause folgte Peter Henrich mit einem Vortrag mit dem provozierenden Titel Jeder kann Limes – du auch! Archäologisches Fachwissen und virtuelle Realität im World-wide-web. Henrich kritisierte (zurecht) vor allem die Übersichtsartikel im Bereich des Limes und im weiteren Umfeld, fand aber dennoch sehr anerkennende Worte für die Artikel des Wikipedia-Limesprojektes. Für Wikipedianer auch nicht neu war die Erkenntnis, dass Wikipedia keine wissenschaftliche Ressource ist und dass Fehler in der Wikipedia heute schnell eine weite Verbreitung finden. Doch außerhalb der Wikipedia ist das offenbar in vielen Bereichen noch weniger bekannt und präsent, als wir uns das oft vorstellen mögen. Von manchen Teilnehmern – bezeichnenderweise Nichtwikipedianern – wurden die berechtigten Kritiken als zum Teil ungerechtfertigt angesehen, da etwa Fehler sich zu allen Zeiten auch in Fachpublikationen befunden hätten und auch von dort aus immer gestreut worden seien. Nach Henrichs Vortrag entbrannte somit die intensivste und lebhafteste Diskussion, die schnell abschweifte und Henrich mit Vorwürfen konfrontierte, die er gar nicht zu vertreten hatte.

In einem dritten zusammenhängenden und abschließenden Slot stellten dann die Vertreter der Wikimedia-Projekte ihre Arbeit vor, zunächst Angelika Mühlbauer und Johannes Kroll von Wikimedia Deutschland das RENDER-Projekt und die Wikipedia-Limeskarte, für die Angelika und Johannes die technische Betreuung und die Programmierung übernommen hatten. Es folgte Hartmann Linge, der Spiritus rector des Wikipedia-Limesprojektes, der über das Projekt berichtete und die Arbeit, die von vor allem drei Personen in den letzten Wochen und Monaten in die Erstellung der Limes-Karte gesteckt worden war. Martin Rulsch folgte mit einem kurzen Bericht über den Export der in der Wikipedia gesammelten Daten zu Limeskastellen in eine maschinenlesbare Form. Abschließend stellte Lydia Pinscher Wikidata vor. Wikidata wurde von Beginn an als Datenspeicher für die Karte vorgesehen, bei der Erstellung profitierten wir besonders davon, dass jetzt ein zentraler Ort etwa für Interwiki-Links vorhanden ist und solche Daten endlich zentral ausgewertet und vor allem zentral verlinkt werden können.

Wozu das nun alles? Im Rahmen meiner Tätigkeit als Wikipedian in Residence beim DAI wollten wir immer auch nachhaltig arbeiten und einerseits die Möglichkeiten von Wikipedia zeigen und andererseits das Potential des DAI nutzen. Auf Vorschlag von Reinhard Förtsch, der bei der Tagung auch die Diskussionsleitung übernommen hatte, wollten wir die schon vorhandenen Daten in der Wikipedia und weitere Daten etwa aus der Datenbank Arachne des DAI nutzen, um eine bislang in der Form noch fehlende Limeskarte des ganzen römischen Reiches zu schaffen. Diese Idee nahm immer genauere Formen in der Vorstellung an und wurde zunächst als Idee zu einer virtuellen und jederzeit erweiterbaren Karte weiter entwickelt. Mittlerweile finden sich mehr als 1000 Datensätze in der Karte, die in etwa drei Monaten von nur drei Bearbeitern eingepflegt wurden. Auch die Karte wurde in diesem Zeitraum von Johannes Kroll programmiert. Noch ist es eine Beta-Version. Noch nicht alle Daten sind vorhanden, auch die Optik ist natürlich noch verbesserbar. Die Ideen gehen aber schon weiter. In den nächsten Schritten sollen die noch existierenden Lücken in den Limites geschlossen und weitere militärische Bauten im Hinterland erfasst werden, später auch zivile Orte. Zur Mitarbeit sind alle herzlich aufgerufen.

Abschließend an der Stelle ein herzlicher Dank, nein vielfacher Dank. Zunächst an das Deutsche Archäologische Institut, namentlich an Reinhard Förtsch als Ideengeber und Frau Kehrer für die unermüdliche Betreuung und Co-Organisation. Dank an das Auswärtige Amt als Gastgeber und an alle Gäste, die zum Teil von recht weit herkamen. Dank an Wikimedia Deutschland, an das Wikidata-Team, an Angelika und Johannes, vor allem Letzterer mußte immer wieder auf unsere Wünsche eingehen. Vielen Dank an Barbara Fischer für einen Großteil der Organisation. Ohne sie wäre diese wunderbare Tagung nicht so geräuschlos über die Bühne gegangen. Dank an Martin und an die anderen Helfer aus der Community. Aber ganz besonders der Dank an das Limesprojekt und hier neben den anderen Helfern ganz besonders an drei Personen, die das Rückgrat all dessen sind, was wir in diesem Bereich in den letzten Jahren erreicht haben, und die letztlich das Rückgrat dieser Entwicklung sind, die eine solche Tagung mit einer schon fast größenwahnsinnigen Idee wie dieser Karte Leute wie Reinhard Förtsch oder mich erst denken lassen: Veleius, der endlich zu uns fand, Mediatus, der leider nicht kommen konnte, und natürlich Hartmann Linge, der neben der praktischen Arbeit an der Karte auch noch einen Gutteil der Organisation der Tagung übernommen hatte. Ohne Menschen wie euch wäre die Wikipedia nichts.

PS: Bilder und Videos von der Veranstaltung folgen. M.C.

Bericht über den Fotoflugkurs 22.–24.02.2013 am Flugplatz Nordholz-Spieka

„Wer einmal das Fliegen erlebt hat, der wird auf Erden stets mit zum Himmel gewandten Augen einhergehen; denn dort wird er mit seinen Gedanken immer sein.“

Leonardo Da Vinci

Vom 22. bis 24. Februar 2013 fand auf dem Gelände des Flugplatzes Nordholz-Spieka ein Kurs für Fotografie aus dem Flugzeug heraus statt. Unterstützt von Wikimedia Deutschland konnten neun begeisterte Fotografen daran teilnehmen, um auch in Zukunft die Bebilderung von Wikipedia aktiv mit Bildern aus der Luft zu unterstützen.

Enteisung am Flughafen Wien

Die Anreise am Freitag gestaltete sich bei allen Beteiligten wohl etwas unterschiedlich. Für Leute wie mich, die mit dem Auto anreisten, wurde es eine stundenlange Tour, die Bahnfahrt anderer Teilnehmer war wohl recht entspannend und der Abholservice am Bahnhof funktionierte auch sehr gut. Lediglich für Flugreisende war der Abflug in Wien etwas schwierig, da erst die Enteisung abgewartet werden musste und damit der Start um einige Zeit verschoben wurde. Aber wen stört dies, wenn ein tolles Wochenende vor einem liegt?

So war es am Freitagabend eine gesellige Runde mit den Piloten der Sportfluggruppe Nordholz/Cuxhaven Werner, Jan und Ludolf sowie den Organisatoren der Veranstaltung Ralf und Ralf. Viele Themen wurden erst mal theoretisch angesprochen: von geeigneten Brennweiten über Verschlusszeiten bis hin zu Innen- und Außenfokussierung. Diskutiert wurde natürlich auch, welcher Platz für die Fotografie in der Do 27 wie gut geeignet ist: das kleine Fenster vorne rechts beim Navigator oder die beiden Fenster in der hinteren Sitzreihe, insbesondere hinten rechts auf dem Boden sitzend und „nach hinten“ fotografierend.

Am Samstag ging es los, der erste Start war für etwa 8:00 Uhr geplant. Also früh aufgestanden, gefrühstückt und auf zum Flughafen. Die Temperatur von ca. +1 Grad machte natürlich entsprechende Kleidung notwendig, warm und bequem, damit die Beweglichkeit als Fotograf auch weiterhin gewährleistet war.

Für erfahrene Flieger ist es dennoch immer wieder ein tolles Erlebnis, wenn der Flieger startet, die Position auf der Startbahn einnimmt und die Maschinen aufgedreht werden, der Flieger abhebt und das Spiel in der Luft beginnt.

Die Do 27

Für den Flugneuling, besonders in den kleinen Maschinen wie der Do 27, ist das Erleben natürlich noch viel intensiver, das Gefühl abzuheben und zu schweben, fliegen, getragen von der Luft unter den Tragflächen.

Einmal in der Luft bekommt der Gedanke „über den Wolken, muss die Freiheit wohl grenzenlos sein“ von Reinhard Mey eine ganz neue und eigene Bedeutung. Straßen, Flüsse, Brücken und andere Begrenzungen verlieren an Bedeutung. Der Fahrwerkshebel in der Hand des Piloten, der Höhenmesser und die Geschwingkeitsanzeige gaben das deutliche Signal: Wir fliegen und alles ist in Ordnung.

Die Flugrouten im Detail

Insgesamt 6 Flüge konnten am Samstag in 3 Gruppen à 3 Fotografen gemacht werden. Fast unzählbar, wie oft der Auslöser gedrückt wurde. Bei mir alleine waren es rund 2000 Aufnahmen oder rund 60 GByte. Leider war das Wetter nicht so klar, wie es sich ein Fotograf gerne wünscht, aber glücklicherweise schafft es moderne Software, die Bilder aufzubereiten.

Formationsflug am Samstag mit der Gomhouria 181 Mk6 und der Piper L-18C

Einer der Höhepunkte war am frühen Nachmittag der Formationsflug mit 3 Flugzeugen. Die Do 27 vorne weg, gefolgt von einer Gomhouria 181 Mk6 und einer Piper L-18C. Auch hier gab es zahlreiche tolle Bilder, die von den Fotografen in den verschiedenen Fliegern gemacht wurden.

Ein ebenfalls interessanter Moment, als der Pilot den Flieger gegen den Wind drehte, etwas hoch zog und damit ein Gefühl von Stillstand in der Luft erzeugte. „Wir fliegen jetzt mit ca. 30 km/h über dem Boden.“ Einfach unvergesslich.

Warten auf den Zug

Dann gab es bei einer weiten Umrundung einer Eisenbahnbrücke den Ausruf des Piloten: „Von hinten kommt ein Zug“, nur wo ist jetzt hinten? Es war eine Frage der Zeit, bis die Stellung der Maschine zur Brücke und die Position des Zuges passten. Darüber hinaus war es durchaus eine Herausforderung an das Auge, die Kamera, die Speicherfähigkeit, Scharfstellung und Geduld, bis das Bild zum rechten Zeitpunkt aufgenommen werden konnte. So ist der Zug genau mittig auf der Brücke und die Perspektive durchaus gelungen.

Im Verlauf der Flüge wurde jedem Teilnehmer deutlich bewusst, dass die Frage nach Brennweite und ISO-Einstellung, Verschlusszeit und Nutzung von Stabilisatoren oder nachführendem Autofokus gut bedacht werden müssen, um ein gelungenes Bild zu ermöglichen. Manchmal ist der Stabilisator, der bei Aufnahmen am Boden aus der freien Hand sehr hilfreich ist, einfach störend, weil er bei der Fluggeschwindigkeit und den sich ändernden Bedingungen für die Bildaufnahme zu träge reagiert. Wer auch immer die Kamera mit an Bord nimmt, muss sich tatsächlich vorher mit der Theorie ein wenig auseinandersetzen. Das alles wurde an diesem Wochenende deutlich vermittelt.

Leider verschlechterten sich die Wetterverhältnisse: Schneefall in der Nacht und am Sonntag verhinderten weitere Flüge. Also entschlossen wir uns zu einem Besuch des benachbarten Aeronauticum – einem Luftschiff- und Marinefliegermuseum auf dem ehemaligen Gelände eines der größten und wichtigsten Luftschiff-Stützpunkte im Ersten Weltkrieg. Hier waren zahlreiche Luftschiffe vom Typ ‚Zeppelin‘ stationiert, was im Museum eindrucksvoll geschildert wird. Neben zahlreichen ausgestellten Flugzeugen im Außengelände wird hier ebenfalls der Simulator einer Breguet BR 1150 Atlantic gezeigt.

Vielen Dank an die Organisatoren, an die Sportfluggruppe Nordholz/Cuxhaven e. V. und Wikimedia Deutschland, welche die Finanzierung übernommen haben.

Nun werden mit den erworbenen Kenntnissen sicherlich viele weitere Flüge stattfinden, zahlreiche Bilder gemacht und veröffentlicht. Was dann noch bleibt: der Wunsch selbst zu fliegen … Michael Kramer, 16.03. Ein weiterer Fotoflugkurs findet im Herbst statt Ra Boe

Zu wenige deutsche Übersetzer im Translatewiki

Dem Translatewiki, das unter anderem für die Lokalisierung der Wikipedia-Software MediaWiki verwendet wird, fehlt es an aktiven Übersetzern. Seitdem sich Kghbln weitgehend von der Arbeit zurückgezogen hat, ist „tote Hose“. Allein für das Projekt FUEL ist eine Reihe von Systemtexten noch nicht übersetzt. Ich kann die teilweise große Anzahl an Nachrichten, die regelmäßig freigegeben werden, alleine kaum bewältigen. Deshalb wird nach weiteren engagierten Usern gesucht. Wer noch keinen Account hat, besucht zur Registrierung einfach den Startassistenten. Ich kann seit dieser Woche auch Übersetzerrechte vergeben. Die ganze Community freut sich auf deine Beiträge! Metalhead64, 16.03.

ArtikelFeedbackTool – Anders, besser, Freitag! ... Dienstag

Als das ArtikelFeedbackTool Ende letzten Jahres startete, geschah das mit durchaus großen Erwartungen. Einige Monate später gibt es nun eine Diskussion über die Qualität des Feedbacks, die viele dieser Erwartungen zurechtrückt.

Zugleich öffnen sich neue Wege durch die jetzt kommende, lang erwartete neue Version, die viele durch die Community angeregte Verbesserungen mit sich bringt. In der Summe ermöglichen diese einen neuen Blick auf das abgegebene Feedback – ein neues Skript aus der Community unternimmt Ähnliches durch eine stärkere Einbindung des Feedbacks in die normale Beobachtungsliste.

Was tun?

Weit über 20.000 Rückmeldungen hat das Artikel-Feedback-Tool bisher in der deutschsprachigen Wikipedia eingespielt. Und wer ausgefeilte Kommentare und Vorschläge erwartete, sieht sich angesichts der Realität enttäuscht. Gelegentlich gibt es den innig erwarteten kenntnisreichen Kommentar durchaus, aber meist beschränkt sich das Feedback allein auf ein kurzes positives oder negatives Votum, eine Anmerkung scheinbar minderer Güte oder vor allem Fragen nach Unerwartetem, nach Dingen, die Wikipedia doch gar nicht sein soll.

Deutlich zu erkennen ist, dass Erwartungen von Lesern oft nicht übereinstimmen mit dem, was die Community in über einem Jahrzehnt intensiver, aber auch selbstbezogener Diskussion als Modell und Definition für die Wikipedia festgelegt hat. Leser suchen Dinge (und finden sie nicht), die nach diesem Kanon unenzyklopädisch, unangebracht, banal oder deplatziert sind, von Autoren angenommenes Vorwissen fehlt den Lesern.

Und trotz des damit verbundenen Frusts: das ist eine spannende Konstellation. Schnell löst sie den Reflex aus, die entsprechenden Leser für unfähig zu erklären, die Wikipedia zu verstehen oder ihnen geistige Schlichtheit zu unterstellen. So manches eher schwache Feedback macht das einem leicht. Und doch bietet sich darin vielleicht auch ein Anlass, nach über einem Jahrzehnt einmal über sich selbst nachzudenken. So tat es bereits Ende Januar die Redaktion Biologie in einer sehr spannenden Diskussion zu eigenen Vorstellungen und Lesererwartungen.

Denn in den letzten zwölf Jahren arbeiteten wir alle mit einem Leserbild, das sich aus Annahmen und eigener Erfahrung speiste. Naturgemäß war das eine grobe Näherung, kein schlüssiges Bild. Unabhängig von der Tiefe der geistigen Durchdringung der Materie, die manche Kommentare zeigen, erfährt dieses Bild in den Kommentaren des AFT nun eine Ergänzung, eine Korrektur. Es stellen sich Fragen, deren Antworten durchaus nützlich sein können – wenn man sich ihnen stellt. Die Frage „Wie lassen sich Leserinteressen besser mitdenken?“ kann dabei durchaus auch heißen, das man liebgewonnene Traditionen auch anhand schlichten Feedbacks einmal in Frage stellt.

Besser machen!

Aber so einfach ist es natürlich nicht – allein dadurch, dass man sich das teils halbgare Feedback näher anschaut und nutzbar macht, wird es nicht besser. Denn trotzdem enthält das Feedback ja auch viel Unkommentiertes, Redundantes, Unsinniges oder Unbrauchbares. Diese Freibank an Rückmeldungen auszusortieren, wurde zeitweise zur Belastung für Autoren, in der en-WP war dies einer der Gründe, warum die Einführung des AFT nach einem Meinungsbild nicht in der bisherigen Form fortgesetzt werden wird.

Ursache für den Aufwand war aber weniger das Feedback selbst, sondern vor allem ein ziemlich umständliches Verfahren im Umgang damit, die Moderation war unübersichtlich und teils redundant.

Ab Freitag! Dienstag nun wird allmählich das neue Moderationssystem eingeführt, anfangs bei nur wenigen Artikeln, danach bei immer mehr, abhängig vom Stand der Bugfixes, denn die neue Version wird gleichzeitig auch getestet. Ziel ist es, am Ende für mehr Benutzerfreundlichkeit zu sorgen und das Feedback durch effizientere Moderation besser zu filtern, sortieren und darzustellen. Dabei helfen Dinge wie weniger, aber präzisere Moderationsoptionen, Autoarchivierung, schnelleres Abarbeiten von Vandalismus, Verschiebungen auf Diskussionsseiten und mehr – am Ende dann soll das Feedback für die Nutzung durch Autoren klar besser aufbereitet sein. Wer sich an den mit der Einführung bzw. der Testphase verbundenen Aufgaben beteiligen will, findet nähere Informationen auf der Diskussionsseite zum AFT, gesucht werden z.B. Übersetzer für das Tool selbst und seine Hilfeseiten. Aber auch Menschen, die sich mit über die Einstellungen der neuen Version Gedanken machen wollen, werden gesucht. Im Raum stehen hierbei Fragen wie z.B. “Wann sind Kommentare unangemessen?” oder “Wieviel Zeit sollte vergehen, bis ein Kommentar autoarchiviert wird?”

Besser machen durch selber machen

Aber nicht allein große Relaunches helfen dabei, auch kleine Tools und Skripte können unseren Blick verändern. So hatte vor kurzem se4598 ein Skript programmiert, das bei Bedarf gutes Feedback auf die Diskussionsseite des Artikels verschob – die Funktion kam so gut an, dass die Entwickler des AFT sie prompt in die neue Version übernahmen.

DerHexer hat nun ein Tool geschrieben, das eine neue Perspektive auf das Feedback ermöglicht. Anlaß war die Beobachtung, dass Feedback meist über die Zentrale Rückmeldungsseite gelesen und so als unsystematischer großer Strom wahrgenommen wird. Die Feedbackseiten individueller Artikel hingegen werden kaum gelesen.

Schaut man sich Feedbackseiten einzelner Artikel aber an, ist es bereits eine hilfreiche Aussage, wenn ein Artikel ein bestimmtes Ergebnis an positivem oder negativem Feedback erreicht hat, so dass man darüber nachdenken kann, was vielleicht noch zu verbessern ist. Optimal also, sich dies unmittelbar auf der eigenen Beobachtungsliste anzeigen zu lassen. Und genau das tut nun dieses kleine Tool: Das Skript ergänzt vor jedem bewerteten Artikel der eigenen Beobachtungsliste die Prozentzahl des positiven Feedbacks. Bei unter 35 % wird der Hintergrund rot, zwischen 35 und 65 % gelb und bei über 65 % grün eingefärbt. Die Prozentzahl selbst verlinkt zur Feedbackseite des jeweiligen Artikels. Weitere Informationen zum Skript findet Ihr hier, dort gibt es auch Möglichkeiten zur Beteiligung. DB_(WMDE), 13.3.13

Neues vom Toolserver und Tool Labs

Letztes Jahr hat es viele heftige Diskussionen über die Zukunft des Toolservers gegeben. Der Plan, langfristig alle dort laufenden Tools in die Labs-Infrastruktur der Wikimedia Foundation umzuziehen, hat für Beunruhigung gesorgt. Inzwischen ist Einiges passiert, so dass es Zeit für ein Update ist:

Das Wesentliche: Der Plan, mit Labs/Tool Labs eine angemessene Infrastruktur für Tool-Entwicklung aufzubauen, wird gerade realisiert. Die Tools, die gerade auf dem Toolserver laufen, setzen dafür die Maßstäbe. Ihr könnt dabei helfen, diese Maßstäbe zu konkretisieren, indem Ihr die Liste der Tools mit technischen Details zu Euren Tools ergänzt. Sowohl die Wikimedia Foundation als auch Wikimedia Deutschland gehen derzeit davon aus, dass Labs eine passende Alternative für den Toolserver werden kann, längerfristig auch ein Nachfolger. Derzeit ist Labs aber noch nicht dafür bereit, all die Projekte vom Toolserver aufzunehmen und das zu ändern, wird auch noch etliche Monate dauern. Solange gibt es keinen Grund zur Sorge: Der Toolserver wird nicht abgeschaltet. Er ist ein wichtiger Teil unserer Infrastruktur und wir nehmen an, dass er mindestens noch das ganze Jahr 2013 hindurch weiterlaufen wird. Einen festen Zeitplan für die Bereitstellung der nötigen Funktionalitäten in Labs erwarten wir im Mai, sobald wir mehr wissen, geben wir Euch sofort Bescheid.

Alle, die den Toolserver regelmäßig nutzen, merken, dass er derzeit oft starke technische Probleme hat. Teilweise liegt das an Hardware-Problemen. An denen sind wir dran und gehen davon aus, dass es demnächst spürbar besser wird. Ein anderer Grund ist die sehr hohe admininistrative Arbeitslast, die derzeit auf nur zwei ehrenamtliche Toolserver-Admins aufgeteilt ist, einer davon arbeitet ehrenamtlich, die andere in Teilzeit. Um sie zu entlasten, sind wir zur Zeit auf der Suche nach einer dritten Person, die sich darum kümmert. Wenn Ihr mögliche Kandidaten kennt, dann weist sie bitte auf unsere Stellenausschreibung hin.

Team: Die WMF und WMDE arbeiten eng zusammen, damit es mit den Vorbereitungen des Umzugs vorangeht: Beide Chapter haben Mitarbeiter für das Vorhaben aufgestellt. Hier eine kleine Vorstellung des Teams: Bei der Foundation hat Marc Pelletier Ende Februar seine Arbeit aufgenommen. Er wird Tool Labs aufbauen, also den Teil innerhalb von Labs, in dem Tools entwickelt und betrieben werden sollen. Marc ist nicht nur professioneller Systemadministrator, sondern auch ein langjähriges aktives Communitymitglied auf der englischsprachigen Wikipedia und Toolserver-Nutzer, der seine Tools schon umgezogen hat. Die Community-Managerin Sumana Harihareswara sammelt Feedback und verbessert damit die Dokumentation zu Labs und Tool Labs. Sumana hilft uns auch bei der Organisation von Workshops. Wir stehen mit Ryan Lanes Labs-Team in Kontakt. Bei Wikimedia Deutschland koordiniert Silke Meyer (das bin ich ;) ) alles, was mit dem Toolserver zu tun hat. Dazu gehört die Unterstützung der Toolserver-Admins, damit sie den Server im bestmöglichen Zustand halten können und der Umzug/die Migration vom Toolserver zu Labs. Der RENDER-Entwickler Johannes Kroll wird das RENDER-Projekt nach Labs umziehen, sobald die technischen Voraussetzung in Labs geschaffen sind. Danach wird er mit seinen Erfahrungen andere Projekte bei der Migration unterstützen, wenn gewünscht. Kein Entwickler, der seine Software umziehen möchte und Hilfe dazu braucht, soll allein gelassen werden! Ab April wird dieses Team noch von Lydia Pintscher in der Community-Kommunikation unterstützt, die derzeit noch voll bei Wikidata im Einsatz ist.

Der derzeitige Stand von Labs: Wie erwähnt, sind Labs und Tool Labs noch nicht dafür bereit, all die Projekte vom Toolserver aufzunehmen. Bisher laufen schon über 150 Projekte in Labs, darunter sind auch Bots und Webservices, die vom Toolserver bereits umgezogen sind. Die Mailingliste und der IRC-Channel #wikimedia-labs connect sind freundliche Orte für Menschen, die Fragen haben. Zögert nicht, dort reinzuschauen und uns zu fragen. Momentan sind die wichtigsten technischen Themen, in die Arbeit gesteckt wird, gemeinsamer Speicherplatz für Nutzer bzw. Projekte, Datenbank-Replikation der Wikimedia-Projekte und Nutzer-Datenbanken. Oft ist es aber auch einfach eine Frage der Kommunikation: So ist uns aufgefallen, dass viele Community-Mitglieder annehmen, es gäbe in Labs keine Datenbank-Replikation. Das ist ein Missverständnis: Sowohl die replizierten Datenbanken als auch Nutzer-Datenbanken sind Funktionalitäten, die in naher Zukunft bereitstehen. Wir halten Euch auf dem Laufenden!

Soweit ein erstes Update zur Toolserverdiskussion, das aber sicher nicht das letzte gewesen sein wird. Wir werden euch regelmäßig auf den neuesten Stand bringen, wenn sich Neuigkeiten ergeben. Wenn Ihr mehr Fragen habt, Labs ausprobieren oder sogar schon Tools umziehen wollt, dann könnt Ihr uns gern schreiben. Wenn Ihr mit uns direkt darüber sprechen möchtet, dann kommt doch zum Hackathon im Mai in Amsterdam – wir werden dort präsent sein. Auch wenn wichtige Teile der Infrastruktur dann noch nicht fertig sein werden, planen wir einen Workshop und eine „Ecke“ für diejenigen, die Fragen haben oder Labs ausprobieren wollen. Wir freuen uns, Euch dort zu treffen! SM 12.3.13

Professionelles/bezahltes Schreiben in der Wikipedia ist ein emotionales Thema. Es ist gerade einmal sechs Wochen her, dass ich im Rahmen des CPB-Projekts Die Grenzen der Bezahlung hier im Kurier einen Aufruf startete, und um Meinungen, Erkenntnisse, Einstellungen und Erfahrungen bat. Die Reaktion war überwältigend. Auf den diversen entstandenen Diskussionsseiten und Initiativen haben sich vermutlich mehrere hundert Wikipedianer geäußert; mittlerweile existieren ein WikiProjekt, eine Projektdiskussion, eine Umfrage, ein POV-Abfrage-Tool und viele, viele Ideen.

Die Zusammenfassung der Diskussion: So langsam ist aber auch der erste Schwung aus der Diskussion heraus. Damit dieser Schwung nicht verloren geht, habe ich versucht, die Diskussion der ersten 6 Wochen in all ihren Ausläufern zusammenzufassen, um zu bewahren das Wissen der Welt und die Meinungen der Wikipedianer. Die Diskussion und die mit ihr verbundenen Aktionen ergaben meines Erachtens einen recht präzisen Überblick über die Praxis der Wikipedianer im Umgang mit bezahlten Schreibern – unhöflich aber unbestimmt – und einen Überblick über das Ausmaß der bezahlten Aktivitäten innerhalb der Wikipedia: Bezahltes Schreiben findet in großen Mengen statt, aber noch sind die Akteure wenig kenntnisreich und verstehen Wikipedia bestenfalls oberflächlich.

Probleme und Chancen: Bezahltes Schreiben wirft dabei grundsätzliche Fragen zum Selbstverständnis der Wikipedia zwischen Offenheit und Nicht-Kommerzialität auf, die sich auch langfristig kaum auflösen lassen. Mehr praktisch und alltäglich gibt es natürlich Probleme mit der Neutralität von Artikeln, wenn diese von Autoren mit Interessenkonflikt verfasst werden. Auch die meist geringen Wikipedia-Kenntnisse der bisherigen bezahlten Autoren verursachen nicht unerhebliche Arbeit. Aber auch sozial und für die Community kann Bezahlung einiges verändern. Ein Projekt, das von Freiwilligen erstellt wird, verändert seinen Charakter erheblich, wenn unfreiwillige Autoren in größerem Maßstab teilnehmen. Dort, wo kenntnisreiche bezahlte Autoren die Qualität der Artikel verbessern können, könnten diese natürlich auch Einfluss auf die Meta-Diskussionen und die Stimmung innerhalb der Community nehmen, und dort Probleme aufwerfen.

Die Diskussion erbrachte einen Überblick über die derzeitigen Maßnahmen der Wikipedianer im Umgang mit bezahltem Schreiben, die zwischen Accounts verifizieren und „Sperren und Anschreien“ liegen und jede Menge Ideen für neue, vielleicht effektivere Maßnahmen, die auch langfristig das Entstehen eines größeren Problems innerhalb der Wikipedia verhindern.

Die Zusammenfassung der Diskussion stand zwei Wochen im WikiProjekt Umgang mit bezahltem Schreiben zur Diskussion. Jetzt ist sie soweit, auch weiter verbreitet zu werden. Wer sich für den aktuellen Stand der Paid-Editing-Diskussion der deutschsprachigen Wikipedia interessiert, findet diesen auf Wikipedia:Die Grenzen der Bezahlung/6 Wochen. df, 12.3.

Wikidata Phase 1 (Sprachlinks) ist da

Wie vor zwei Wochen angekündigt wurde, wurde heute die erste Phase von Wikidata (Sprachlinks) in der deutschen Sprachversion aktiviert. Interwikilinks in der Seitenleiste eines Artikels kommen jetzt von Wikidata, zusätzlich zu denen, die im Wikitext stehen. Um sie zu editieren, muss man einfach nur den “Links editieren”-Link am Ende der Linkliste klicken. Sie müssen nicht mehr per Hand im Wikitext des Artikels gepflegt werden. Wie das genau aussieht, sieht man zum Beispiel hier.

Wo finde ich mehr Informationen und kann Fragen stellen? In der englisch-sprachigen Wikipedia findet man eine Seite mit allen notwendigen Informationen für Autoren. Es wäre toll, wenn jemand helfen könnte, fehlende Informationen von dort in Wikipedia:Wikidata einzuarbeiten. Weiterhin gibt es eine Liste der häufigsten Fragen. Weitere Fragen können gern auf Wikipedia:Projektdiskussion/Wikidata gestellt werden. Am Freitag gibt es außerdem um 18:00 eine Sprechstunde im IRC. Das ganze findet in #wikimedia-office auf freenode statt und jeder ist recht herzlich eingeladen.

Ich möchte über Wikidata auf dem Laufenden gehalten werden. Um auf dem Laufenden zu bleiben rund um Wikidata, kannst du dich in den Newsletter eintragen, der jede Woche auf der Nutzerdiskussionsseite zugestellt wird. LP 6.3.13

Flow Funding: Fördergelder suchen Projekte!

Die Wikimedia Foundation hat ein Pilotprojekt zum Flow Funding bewilligt (hier gehts zur Projektbeschreibung). Ziel des Projekts ist es, Fördergelder der Foundation dezentral durch ehrenamtlich aktive Freiwillige in einem unkomplizierten unbürokratischen Prozess mit Projekten der Communitys zusammenzubringen. Jeder, der diesen Text liest, ist herzlich eingeladen, selbst am Flow Funding teilzunehmen und Projekte vorzuschlagen.

Für das Pilotprojekt wurden 10 "Flow Funder" aus verschiedenen Ländern ausgewählt. Für die deutsche Community habe ich, Benutzer:Poupou l'quourouce die Ehre, diese Rolle in dem Pilotprojekt, das bis Juli 2013 läuft, einnehmen zu dürfen. Jeder Flow Funder darf über ein Budget von insgesamt 2.000 US-Dollar entscheiden, pro Projekt sollen mindestens 500 US-Dollar vergeben werden. Das Geld wird dann direkt von der Foundation an das geförderte Projekt ausgezahlt. Als Flow Funder komme ich also selbst mit dem Geld nicht in Berührung sondern kümmere mich nur um die Vermittlung. Informationen zum Flow Funding Projekt allgemein sind auf dieser Übersicht verlinkt.

Wie funktioniert das Flow Funding?

Meine Rolle besteht konkret darin, förderfähigen Projekten, die an mich herangetragen werden oder die mir anderweitig auffallen, Gelder aus meinem Flow Funding Budget zuzuweisen und dafür zu sorgen, dass die Foundation das Geld auch dorthin überweist. Dabei muss ich mich an die Förderrichtlinien der Foundation halten. Ich nehme demjenigen der ein Projekt durchführen möchte also gewissermaßen einfach den Papierkram mit der Foundation ab.

Wer mehr darüber wissen möchte, wie das funktionieren soll, kann hier einige Fragen und Antworten finden. Wer eine Idee hat und Fördergelder aus dem Flow Funding bekommen möchte, kann sich einfach mit ein paar erklärenden Sätzen auf meiner Antragsseite melden. Es wäre schön, wenn es gelingen würde, das Budget von 2.000 US-Dollar bis zum Ende des Pilotprojekts tatsächlich zu vergeben! Ich bin jedenfalls sehr gespannt, welche Projekte sich ergeben werden!

Nach der Pilotphase

Ob sich dieses Flow Funding Modell bewährt, wird nach Abschluss des Pilotprojektes im Juli 2013 ausgewertet. Ich freue mich deshalb in jedem Fall über eure Rückmeldung, was ihr von dem Projekt haltet und was vielleicht anders oder besser sein könnte, damit das in die Auswertung einfließen kann, auch wenn ihr kein Projekt fördern lassen möchtet. pou, 6.3.

Erster Aufruf: World War I
Ein Edit-a-thon in ganz Europa

Ein Aufruf von John Andersson, Wikimedia Sverige, für eine gemeinsame europaweite Schreibwerkstatt am 29. Juni 2013. Nächstes Jahr wird es 100 Jahre her sein, dass Europa sich im Ersten Weltkrieg gegenseitig zerstörte. Ziel der Schreibwerkstätten in Kooperation mit Museen soll es sein, die entsprechenden Wikipedia-Artikel anlässlich des Gedenkjahres auszubauen. Wer Lust hat, John bei seiner Mammut-Aufgabe zu unterstützen, und sich vorstellen kann, im deutsch-sprachigen Raum entsprechend aktiv zu werden, liest bitte den unten stehenden Aufruf:

Help us organise a World War I edit-a-thon in Germany in June 2013 To remember the beginning of the First World War 99 years ago Wikimedia Sweden as a part of the Europeana Awareness project is organising several WWI edit-a-thons on Saturday 29th of June 2013. This is to ensure that the Wikipedia articles on World War I are at their best for the spike in visitors that occurs around the 28th of July each year, the date that marks the beginning of WWI. These events will also help us to prepare for the 100-year commemoration of the war in 2014 as we then will have ongoing cooperations with relevant GLAMs and other actors.

The main goals of the edit-a-thons are to expand and create WWI articles as well as to to illustrate them with material from Europeana's enormous WWI portal Europeana1914-1918.eu. The most productive contributor in the edit-a-thons will receive a nice prize based on a specific point system.

To really show how far Europe and the world has come in the last hundred years, we would like to see as many countries cooperate in this initiative as possible and work to make both the quality and quantity of WWI articles better in Wikipedia in as many languages as possible. We believe that edit-a-thons together with experts will contribute to this and hopefully also give us a lot of positive media attention and attract new contributors. So far volunteers and Chapters have expressed interest in working with this in Sweden, United Kingdom, Australia and Belgium. Wikimedia Deutschland has also promised to help out if volunteers decide to proceed with organizing the event.

To make the most of the event we would also like to see cooperation with GLAMs, universities and other experts on the subject. If you are wondering who to contact, see for example this list on WWI museums and sights. As part of the preparations we are also encouraging you to suggest WWI articles that need some extra love as well to upload pictures from Europeana 1914-1918 to Wikimedia Commons and connect them to suitable articles on this project page.

Wikimedia Sweden has an event budget that can help covering the direct costs for organizing an edit-a-thon in Germany or any other European country (around 200 euros per country that can be used for e.g. snacks or pizza, a prize, or the cost of renting the venue).

If you think that your country should be a part of this or if you have any suggestions or questions, don't hesitate to contact John Andersson at Wikimedia Sweden.--Barbara Fischer (WMDE) (Diskussion) 14:11, 5. Mär. 2013 (CET)[Beantworten]

Wikidata trifft Archäologie: „Letzter Aufruf“

Inzwischen liegt das Programm für das Symposium „Wikidata trifft Archäologie“ am 16. März 2013 in Berlin vor. Die Teilnehmerliste wird in wenigen Tagen geschlossen.

Vom Auswärtigen Amt der Bundesrepublik Deutschland werden aus Sicherheitsgründen folgende Teilnahmebedingungen vorgegeben:

  • Die Teilnehmernamen werden der Polizei bekannt gegeben.
  • Die Teilnehmer müssen sich am Veranstaltungstag mit einem amtlichen Lichtbildausweis ausweisen können.
  • Der Zugang zum Außenministerium erfolgt über den Eingang Werderscher Markt 1, 10117 Berlin.
  • Es werden keine Pkw-Parkplätze vorgehalten.
  • Jeder Gast und sein Gepäck werden am Eingang durchleuchtet.
  • Nach 11:00 Uhr ist kein Zugang mehr möglich.
  • Die Teilnehmerliste wird zum 8. März geschlossen. Lieber anmelden als nicht, da nur angemeldete Teilnehmer den Zutritt erhalten werden.

Wer teilnehmen möchte, kann sich noch bis zum 8. März 2013, 24:00 Uhr auf unserer Teilnehmerliste eintragen.
Hartmann, 2.3.

Weitere Informationen

Der Toolserver ist tot, es lebe Wikilabs aka Null Information 2.0

Die unendliche Geschichte geht weiter. Ein weiteres Mal ist nicht klar, ob Nummer 5 noch lebt oder nicht. Erleben wir gerade die lang herbeigesehnte Wiedergeburt des Phönix und wohin führt die gelbe Backsteinstraße überhaupt im Moment? Nichts genaues weiß man nicht. Und so harren wir der Dinge, während Sisyphos hinter den Kulissen werkelt und das merlotrote Präzisonsuhrwerk steht. S., 2.3.

Update 3.2.: Nachdem dieser kryptische Kurierbeitrag auf Fehlinformationen beruhte, hier eine Richtigstellung: Aus der Diskussionsseite von Benutzer:Merlissimo und den lapidar unter Nichts genaues weiß man nicht verlinkten Informationsquellen, die dazu nichts verlauten ließen, nahm ich an, dass eine mangelnde Informationspolitik herrscht. Nachfolgender Text von HaeB Ursprungsedit klärt dies auf. Danke dafür!

Auf der Toolserver-Mailingliste (dem üblichen Ort für Benachrichtigungen über technische Probleme mit dem Toolserver) hatte DaB. durchaus über aktuelle Probleme mit s5 – dem Server des Toolserver-Clusters, der für die deutschsprachige Wikipedia zuständig ist – informiert [1][2][3]. Außerdem hatte sich dort Anfang Februar Silke Meyer als neue Toolserver-Koordinatorin für Wikimedia Deutschland vorgestellt und etwas zum aktuellen Stand der Toolserver-Migration auf Tool Labs gesagt[4]. Gefolgt diese Woche von der Vorstellung samt "short term plans" [5] des neuen Foundation-Mitarbeiters Marc Pelletier (Coren, langjähriges Communitymitglied auf en: und selbst Botbetreiber), der speziell für die Unterstützung von Tool Labs und der Migration zuständig sein wird[6]. Soweit ich das dort sehe, wurde auch auf einen zentralen Kritikpunkt, den Merlissimo im Oktober geäußert hatte, reagiert: "I have had confirmation this weekend that the DB replication made available to Tool Labs users will, in fact, allow the creation of databases alongside the project ones. This means that one of the use cases that seemed the most troublesome in the transition (joins between the WMF databases and tool-specific ones) will be fully supported." Auf mw:Toolserver/List of Tools gibt es eine Liste von existierenden Bots und Tools, auf deren technische Anforderungen bei der Migration auf Tool Labs Rücksicht genommen werden soll. Diverse für die deutschsprachige Wikipedia wichtige wurden dort bereits eingetragen; falls etwas fehlt, ist jetzt sicher ein guter Moment, um das dort zu ergänzen. (HaeB, 3.3.)

DDR-Tagespresse geht online – Bundestag zieht nach

Seit Mitte Februar sind alle Ausgaben des Zentralorgans der SED zwischen dem 23. April 1946 und dem 3. Oktober 1990 von der Staatsbibliothek Berlin (StaBi) vollständig digitalisiert und online abrufbar. Der Zugriff auf das Archiv unter der etwas sperrigen Adresse zefys.staatsbibliothek-berlin.de/ddr-presse ist kostenlos für alle, die bereits einen Bibliotheksausweis der StaBi Berlin besitzen. Alternativ gibt es die Möglichkeit, sich ein kostenloses OpenID-Konto bei xlogon.net anzulegen, was die StaBi auch ausführlich erklärt. Neben den kompletten historischen Ausgaben der Tageszeitung Neues Deutschland sind derzeit schon die Jahrgänge 1945 bis 1964 der Berliner Zeitung abrufbar. Es sollen nicht nur die restlichen Ausgaben dieser Zeitung folgen, sondern auch der komplette Bestand der Neuen Zeit. Finanziert wird das Projekt, das im Juni 2009 begonnen wurde, mit Mitteln der Deutschen Forschungsgemeinschaft, die Scans werden vom Fraunhofer IAIS und der Firma ArchivInForm erstellt und bearbeitet. Auch wenn die politische Berichterstattung in den digitalisierten Beständen auf keinen Fall unserem neutralen Standpunkt entspricht, ergibt sich mit diesem Archiv eine weitreichende Möglichkeit, DDR-spezifische Ereignisse in unserem Artikelbestand zu belegen und auch im zeithistorischen Kontext zu sehen.
Quasi im direkten Gegenzug hat der Deutsche Bundestag alle Drucksachen und Plenarprotokolle der sieben Legislaturperioden von 1949 bis 1976 als durchsuchbare PDF-Dateien online gestellt. Der Bundestag selbst sieht darin einen Beitrag zur Transparenz seiner parlamentarischen Arbeit, der Wikipedianer hinter diesem Beitrag sieht darin einen Beitrag zur steigenden Quantität und Qualität unserer Einzelnachweise zum Bundestag und zu seinen Entscheidungen. Nicht nur die Dokumente der ersten sieben Wahlperioden, sondern auch die Dokumente bis zur 13. Wahlperiode (bis 1998) können unter pdok.bundestag.de abgerufen werden.
Beide Archive sind übrigens nicht vom „Leistungsschutzrecht“ betroffen. SK(B), 1.3.

225 Studien über Wikipedia im Jahr 2012

What U learned us, Lords of the flies? WP als Forschungsobjekt, Report 2012

Wie einem Eintrag im Wikimedia-Blog zu entnehmen ist, hält die Beschäftigung von Wissenschaftlern mit der Wikipedia an. Dafür benutzen die Akademiker auch Bergsteiger- und Genetiker-Slang, „our Everest“ wegen der Schwierigkeit der wissenschaftlichen Bewältigung unserer Enzyklopädie, oder "the fruit fly of social software", weil die "Frucht"fliege Drosophila melanogaster als Modellorganismus schon auf alles und jedes hin untersucht wurde. Der im zweiten Jahr erscheinende monatliche Wikimedia Research Newsletter erfasste 2012 genau 225 Studien und machte daraus ein 90-seitiges und 15 MB schweres Jahrbuch aus Zusammenfassungen. Wer lieber gleich ad fontes gehen will, erhält hier Zutritt, übrigens auch zu den 87 erfassten Studien des Jahrgangs 2011. Es ist zu hoffen, dass die Forscher weniger schlampig gearbeitet haben als ihre IT-Verantwortlichen – einige Links sind bereits erloschen, und natürlich fehlen stabile DOIs. So ist etwa die interessant klingende Studie „Bieber no more: First Story Detection using Twitter and Wikipedia“ nicht mehr unmittelbar auffindbar, obwohl sie ausgerechnet bei einem Workshop der SIGIR (en:Special Interest Group on Information Retrieval) präsentiert wurde. Drosophila-Forschung hat auch etwas Parasitäres: Die Artikel über die freie Enzyklopädie Wikipedia sind nicht etwa alle open access, sondern manche sind kostenpflichtig. Auf 15 Dollar käme etwa „Conflict, critism, or confidence: an empirical examination of the gender gap in wikipedia contributions“. Solche Wissenschaftler sollten sich schämen! Aa, 28. 2.

Null Information

Neben dem ganzen Wirbel um das bezahlte Schreiben soll auch das kostenfreie Lesen nicht zu kurz kommen. Die hier viel gescholtene (oft, aber nicht immer, zu Unrecht) Spendenempfänger- und Infrastrukturbetreiberorganisation der Wikipedia hat den Knight News Challenge Grant gewonnen und informiert im Zuge dessen in einem interessanten Blogbericht über die Fortschritte bei Wikipedia Zero, einer Kooperation mit Mobilfunkbetreibern zum datenkostenfreien Zugriff auf Wikimediaseiten aus deren Netzen. Neben Orange, Saudi Telecom (STC) und Telenor erweitert jetzt Vimpelcom den Dienst um 100 Millionen auf 330 Millionen potentielle Nutzer in 36 Ländern. Der Zugriff läuft über die Mobilversion der Wikipedia (m.wikipedia.org), die derzeit noch kein Editieren erlaubt. Einen guten Überblick über die Projekte für Mobiltelefone bietet das Metawiki oder das Gewinnervideo bei der Knight Foundation. Sprachausgabe kommt dort auch vor, was die Assoziation mit sprechenden Autos noch verstärkt.

Disclaimer: Der Autor dieser Zeilen wird von keiner dieser Organisationen bezahlt dies zu schreiben und ist auch kein Endkunde jeniger etc. etc. S., 27.2.

Bienenfresser-Paar wird Bild des Jahres

Seit 2006 können die Benutzerinnen und Benutzer aller Wikimedia-Projekte das »Bild des Jahres« unserer Bild- und Mediendatenbank Wikimedia Commons wählen. Kandidaten waren diesmal alle 988 Bilder, die im Jahr 2012 von der Gemeinschaft als »featured picture« ausgezeichnet wurden. 3990 Personen – ein neuer Rekord – stimmten in zwei Runden ab und wählten ein Bild von Pierre Dalous, Benutzer:Kookaburra 81, mit 347 Stimmen zum klaren Sieger:

Bienenfresser-Paar beim Füttern
Bienenfresser-Paar beim Füttern

Er fotografierte ein Paar Bienenfresser in dem Moment, als das Weibchen (links) von seinem Partner gefüttert wird.
Der Kurier gratuliert dem Gewinner des von Freiwilligen organisierten Wettbewerbs, doch auch die anderen 43 Finalisten sind eines näheren Blickes wert. mh, 26.2.

„Deutschland wird gelb“

„Deutschland wird gelb“, auch in Lippstadt
... und das Original

Unter dem Slogan „Deutschland wird gelb“ werden aktuell überall in Deutschland ehemalige blaue Praktiker-Baumärkte zu gelben Max Bahr umbenannt. Begleitet wird die Kampagne durch eine Prospekt- und Posterreihe, in der Sehenswürdigkeiten der verschiedenen deutschen Städte in neuem, gelbem Licht erleuchten – mit einer kurzen Recherche im Internet lassen sich Motive wie die Wartburg, die Hamburger Landungsbrücken oder das Schweriner Schloss finden.

Heute Morgen nun bekam der Autor dieser Zeilen ein SMS einer Freundin in Lippstadt mit den Worten „Du bist ja berühmt! Oder was machst du auf dem Max-Bahr-Plakat am Lippstädter Wasserturm?“ – Sie hatte meinen Namen an einem Werbeplakat eben jener Kampagne entdeckt. Auf dem Bild wird ein Handwerker gezeigt, der das Lippstädter Wahrzeichen, den Wasserturm, gelb anmalt. Grundlage des Bildes war eine Fotografie des Turmes von mir und entsprechend der Lizenzbedigungen haben die Werbetreibenden meinen Namen, die Plattform Wikimedia commons und auch die Lizenz GFDL auf dem Bild vermerkt (über Details der korrekten Nutzung lässt sich sicher streiten – als Fotograf bin ich zufrieden). Neugierig geworden suchte ich nun nach dem Bild und wurde in Form einer Broschüre fündig, deren Kopf links abgebildet ist – von allein hätte ich den Zusammenhang zu meinem Bild sicher nicht hergestellt – umso mehr freut es mich, dass die Agentur wie in der Lizenz gewünscht meinen Namen eingebaut, abgedruckt und auch plakatiert hat.

Obwohl ich bei den oben angegebenen Gebäuden keine entsprechenden Vermerke finden konnte (und diese wahrscheinlich nicht aus commons stammen), bin ich mir sicher, dass es auch weitere Orte in Deutschland gibt, bei denen Max Bahr der Einfachheit halber Bilder aus der Wikipedia verwendet hat – vielleicht habt ihr ja selbst entsprechende Prospekte im Haus und könnt mal nachschauen und vergleichen. AR 24.2.13

Wikidata ist seit langem in der Entwicklung, und es ist an der Zeit, den ersten Teil auf allen verbleibenden Wikipedien in Betrieb zu nehmen. Phase 1 ist die zentrale Speicherung von Sprachlinks. Dies wird bereits von der ungarischen, hebräischen, italienischen und englischen Wikipedia genutzt. Der nächste Schritt ist es, die Erweiterung auf allen übrigen Wikipedien einzuschalten. Wir planen dies aktuell für den 6. März.

Was ist Wikidata? Wikidata ist ein zentraler Ort, um Daten zu speichern, die man üblicherweise in Infoboxen findet. Stelle es dir als ähnlich zu Wikimedia Commons vor aber für Daten (wie zum Beispiel die Einwohnerzahl eines Landes oder die Länge eines Flusses) und nicht für Multimediainhalte. Der erste Teil des Projektes (zentrale Speicherung von Sprachlinks) wird jetzt auf die Wikipedien gebracht. Der Rest folgt in den nächsten Wochen. Wo es hingehen soll, zeigt dieses Beispiel gut.

Was wird passieren? Sprachlinks in der Seitenleiste eines Artikels werden von Wikidata kommen zusätzlich zu denen, die im Wikitext stehen. Um sie zu editieren, muss man einfach nur den “Links editieren”-Link am Ende der Linkliste klicken. Sie müssen nicht mehr per Hand im Wikitext des Artikels gepflegt werden. Wie das genau aussieht, sieht man zum Beispiel hier.

Wo finde ich mehr Informationen und kann Fragen stellen? In der englisch-sprachigen Wikipedia findet man eine Seite mit allen notwendigen Informationen für Autoren. Es wäre toll, wenn jemand helfen könnte, diese Information in Wikipedia:Wikidata einzuarbeiten. Weiterhin gibt es eine Liste der häufigsten Fragen. Weitere Fragen können gern auf Wikipedia:Projektdiskussion/Wikidata gestellt werden.

Ich will über Wikidata auf dem Laufenden gehalten werden. Um auf dem Laufenden zu bleiben rund um Wikidata, kannst du dich in den Newsletter eintragen, der jede Woche auf der Nutzerdiskussionsseite zugestellt wird. Frühere Ausgaben gibt es hier. LP 21.2.13

Konkurrenz für Wikipedia.org aus Fernost?

"Konkurrenz belebt das Geschäft" hat sich wohl auch der Betreiber von wiki86.com gedacht und dort "China Wikipedia" erschaffen. Man findet auf der Seite Informationen zu so berühmten Persönlichkeiten wie Dirk Novitsky und Karl Max. Zugegeben, der Kurier hinkt etwas hinterher; schon lange wird "China Wikipedia" von Wikipedia.org-Autoren als verlässliche Quelle in Einzelnachweisen genutzt. Das (etwas sehr) schlichte aber dafür zeitlose Design der Seite kann sicherlich noch nicht mit der ansprechenden Optik der Wikipedia.org mithalten. Doch was langjährige Wikimedianer wohl am meisten irritieren wird, ist der fehlende Edit-Knopf und auch die anscheinend recht strenge Lizenzierung ("Copyright@2004-2010") kann nicht ganz überzeugen. Also doch nur der billige Versuch mit dem Namen "Wikipedia" ein paar Werbe-Yuan zu generieren? IP 11:00, 21. Feb. 2013 (CET)[Beantworten]

Nach all den frustrierenden Diskussionen rund um schlecht versteckte und ganz offen bezahlte PR von Wikim/pedianern und sonstigem Filz hat sich die Erkenntnis herauskristallisiert, dass sich bezahlte Benutzer nicht vermeiden lassen werden und besser als neue Benutzergruppe akzeptiert werden sollten, sofern sie in ein festes Korsett aus Regeln gepackt sind. Die neue Gruppe der (Arbeitstitel) Paid Editors.

Fakt ist: Kommerzielles Schreiben muss grundsätzlich nichts Schlechtes sein, es ist nur wichtig dieses von den Inhalten der ehrenamtlichen Schreibern abzusetzen, damit keine gegenseitigen Verdachtsmomente Misstrauen auslösen, weil kommerzielle Schreiber z.B. sich gezwungen fühlen zu lügen. Je offener ein Dialog zwischen dem enzyklopädischen Interesse von Wikipedia mit den kommerziellen Interessen von Unternehmen stattfindet, desto transparenter kann die Zusammenarbeit mit den bezahlten Autoren gestaltet und dem Vorwurf der bewussten Unterwanderung der Wikipedia durch die Wirtschaft etwas entgegengesetzt werden.

Die Akzeptanz einer neuen Benutzergruppe wird wohl die Zustimmung der Community per Meinungsbild erfordern, deswegen sind die Wikipedianer herzlich eingeladen auf obiger Seite mitzudiskutieren und -gestalten. J 16.2.13

Begleitende Worte

Diese Benutzergruppe wird kein Allheilmittel gegen alle Interessenskonflikte sein, sie bietet aber eine Möglichkeit zur transparenten Artikelarbeit für Unternehmen und PR-Agenturen. Die jetzige Kategorisierung als Verifizierte Benutzer ist unzureichend, da solch ein Status erst beim Aufruf der Benutzerseite ersichtlich wird. Auch ist solchen Benutzern keinerlei Grenzen in der Mitbestimmung der Community (Adminwahl, Meinungsbilder, usw.) gesetzt. Außerdem ist die Intention der Benutzerverifizierung nicht das Eindämmen von werbenden Inhalten, sondern allein der Schutz der missbräuchlichen Verwendung von Unternehmensnamen und Personennamen als Benutzername. Eine neue Paid-Editor-Benutzergruppe soll dagegen Mitbestimmungsgrenzen für diese Gruppe einschränken und ihre Sichtbarkeit in der Versionshistorie erhöhen. Die Wikipedia Community würde so auch klar die Grenzen für Werbetreibende und kommerzielle Einmischung in das Projekt ziehen. Sv 17.2.13

Christian Lindner lässt kritischen Bericht zu WP-Manipulationen löschen

Christian Lindner (FDP) hat über Anwälte den kritischen Artikel Wikipedia-Manipulation: Der perfekte Lebenslauf für Lindner in der Wirtschaftswoche löschen lassen. In diesem wird über Manipulationen am WP-Artikel zu seiner Person berichtet, die mit einer IP des Düsseldorfer Landtags erfolgten. Die Kanzlei hat außerdem Website-Betreiber angeschrieben, die Links auf diesen Artikel gesetzt haben. Nach Meinung der Kanzlei machen sich die Seiten-Betreiber damit den Artikel zu Eigen und verbreiten ihn weiter. Anscheinend hat die Einschüchterungsaktion schon gewirkt, wie Heise-Online schreibt, da schon sieben gelöschte Links gefunden wurden. Das Ganze soll dazu dienen, die „unwahren“ Behauptungen aus Wikipedia zu löschen, da diese solange im WP-Artikel stehen würden, solange sie durch den Artikel belegt werden. Der Autor dieser Zeilen hofft auf den Streisand-Effekt. 333 (Diskussion) 21:31, 15. Feb. 2013 (CET) P. S.: Der Artikel der Wirtschaftswoche kann noch im Internet Archive eingesehen werden. ---> Bei Interesse siehe auch diese Disk auf WP:FZW. Pittigrilli (Diskussion) 21:05, 20. Feb. 2013 (CET)[Beantworten]

Vive la révolution

Sturm auf die schändlichen Bausteinbastionen

Die Unterdrückung manifestiert sich: Ein berüchtigter, hinterhältiger Magnat, der Allgemeinheit bekannt unter dem Titel MerlBot, bürdet der unschuldigen Fachportal-Arbeiterschaft auf perfide Art und Weise nicht stemmbare Mangellisten auf. Der 22. Februar wird jedoch der Tag sein, an dem sich die arbeitende Klasse erhebt. Das gesamte Wikiproletariat verkündet mit einer Stimme:

Wir werden uns nicht länger kampflos der sich ausbreitenden Baustein-Flut ergeben. Wir werden nicht schweigend in der Nacht untergehen. Gemeinsam werden wir die Tastaturen malträtieren, Quellen ausbeuten, Textwüsten vernichten und Bausteine zerhacken. Schmeißt die Guillotine an! Heute feiern wir gemeinsam den Start des Wartungsbaustein-Wettbewerbs.

Schließ auch du dich der Rebellion an. Vive la révolution! Flo, Nik, 15.2.2013

Neues Tool für Unternehmens-Artikel: Wikipedia Corporate Index

Arne Klempert, ein Wikipedia-Urgestein seit 2003, hat als Director Digital bei der Kommunikationsagentur Fleishman-Hillard gestern ein neues Werkzeug für die Analyse von Unternehmens-Artikeln in der Wikipedia vorgestellt.[7] Der so genannte Wikipedia Corporate Index (WCI) bewertet laut eigener Aussage »alle rund 15.000 deutschsprachigen Unternehmensartikel in einer standardisierten Score Card«. Ziel ist es demnach, eine »Entscheidungsgrundlage für Maßnahmen zur Verbesserung von Unternehmensdarstellungen in der Wikipedia sowie die Basis für Vergleiche mit dem Wettbewerb« zu liefern.
Rund 40 Indikatoren werden in vier Bereichen ausgewertet:

  • Autoren und Bearbeitungen
  • Inhalt und Struktur
  • Verlinkung
  • Seitenaufrufe

Am Ende steht eine Gesamtbewertung des Artikels auf einer Skala von 0 bis 100[8]. Fleishman-Hillard will in Zukunft vorgefertigte Rankings zum Beispiel für die DAX- und Eurostoxx-Unternehmen und zu bestimmten Branchen anbieten. Das Tool ist kostenlos, nach einer Anmeldung können Nutzer Artikel in Echtzeit auswerten und individuelle Ranglisten anfertigen. Eine Version des WCI für die englisch­sprachige Wikipedia ist in Planung. Die Agentur selbst verbessert keine Wikipedia-Einträge. Sie »unterstützen Unternehmen aber gerne mit tiefergehenden Analysen und beraten sie bei der Entwicklung und Implementierung einer nachhaltigen Wikipedia-Strategie.« Dass ein Wikipedianer mit Erfahrung dahinter steckt, merkt man am nächsten Satz: »Wesentlich ist dabei, dass diese Strategie im Einklang mit Zielen und Richtlinien der Community ist.«

Eine kurze Stichprobe ergab, dass der Index noch nicht wie angekündigt vollständig ist: So existieren [9] (54 Punkte) und [10] (58 Punkte), [11] und [12] jedoch trotz Wikipedia-Artikel noch nicht. mh, 14.2.

Kritische Anmerkungen: hässlicher Filz

Die FAQ des WCI teilt uns mit, dass Fleishman-Hillard selbst keine Artikelarbeiten für Unternehmen durchführen wird:

„Nein. Grundsätzlich nehmen wir keine derartigen Auftragsarbeiten an. Wir unterstützen Unternehmen aber gerne mit tiefergehenden Analysen und beraten sie bei der Entwicklung und Implementierung einer nachhaltigen Wikipedia-Strategie. Wesentlich ist dabei, dass diese Strategie im Einklang mit Zielen und Richtlinien der Community ist.“

Die Vermutung liegt nahe, dass eine „nachhaltige Wikipedia-Strategie“ keinesfalls mit unseren Grundsätzen im Einklang steht: Sowohl auf Seiten der Agentur Fleishman-Hillard wie auch der anfragenden Unternehmen liegen handfeste wirtschaftliche Interessen vor. Das WCI ist ein Paradebeispiel eines typischen PR-Angriffs auf die Wikipedia. Ein besonders fades Geschmäckle bringt bei diesem Angriff aber die Verquickung eines alten Wikipedianers in dieses Trauerspiel mit sich. Arne Klempert war jahrelanges Vorstandsmitglied des WMDE. Eine missbräuchliche Verwendung der Wikipedia-Logos auf der WCI-Website habe ich hier schon mal gemeldet. Leider fließt dieses Fallbeispiel wohl zu spät in die Diskussionen um die Guidelines on potential conflicts of interest ein, da die Diskussionen zu den Guidelines eigentlich schon beendet sind: “We anticipate closing the comment period on January 15, 2013.Anmerkung und Überschriftenänderung Sv, 15.2.

Wikimedia UK Governance Review veröffentlicht

Die Wikimedia Foundation und Wikimedia UK haben gestern, am 7. Februar, die Ergebnisse einer Prüfung der Führungsstrukturen und Führungsqualität bei Wikimedia UK veröffentlicht. Als eine gemeinnützigen Zwecken dienende, steuerbefreite Stiftung („charity“) unterliegt Wikimedia UK hier in Großbritannien verschiedenen rechtlichen Vorgaben.

Das so genannte „Governance Review“ war im Oktober 2012 anlässlich der Gibraltarpedia-Kontroverse gemeinsam von Wikimedia Foundation und Wikimedia UK in Auftrag gegeben worden. Hauptschwerpunkt der von Compass Partnership, einem externen Management-Beratungsunternehmen, durchgeführten Prüfung waren die mit QRpedia, Monmouthpedia und Gibraltarpedia verbundenen Interessenkonflikte, die im September 2012 zum Gegenstand kritischer Presseberichterstattung geworden waren.

Angekündigt wurde die Veröffentlichung des Berichts auf dem Blog der Wikimedia Foundation, wo auch ein Dokument mit Fragen und Antworten zum Thema eingesehen werden kann. Der abschließende Bericht selbst ist als pdf-Dokument auf der Webseite von Wikimedia UK verfügbar. Zusätzlich ist auch eine von Compass Partnership erstellte Chronologie der Ereignisse um QRpedia, Monmouthpedia und Gibraltarpedia verfügbar.

Der Bericht spricht eine Reihe detaillierter Empfehlungen für Wikimedia UK aus, darunter auch, dass Wikimedia UK möglichst schnell zu einem endgültigen Abkommen mit den Eigentümern von QRpedia kommen sollte. Andernfalls sollte Wikimedia UK seine eigene Software-Plattform entwickeln. Die Wikimedia Foundation und Wikimedia UK haben in ihrem Fragen-und-Antworten-Dokument deutlich gemacht, dass sie bis auf Weiteres nicht planen, neue Projekte nach dem Muster von Monmouthpedia und Gibraltarpedia zu unterstützen. Die bestehenden Projekte laufen jedoch weiter.

Die von Compass Partnership erstellte Chronologie spricht auf Seite 20 davon, dass die Wikimedia Foundation zwischen Anfang 2012 und August 2012 von Wikimedia UK nicht ausdrücklich über die potenziellen Interessenkonflikte informiert worden sei. Ferner geht aus der Chronologie hervor (Seite 15), dass eine Direktorin von Wikimedia UK, Joscelyn Upendran, schon im August 2012, einige Wochen vor Beginn der Presseberichterstattung, freiwillig aus dem Vorstand von Wikimedia UK ausgeschieden war. Als Grund für ihren Rücktritt nannte die studierte Rechtsanwältin die „QRpedia-Situation“. In ihrer Rücktrittserklärung sagte sie, persönliche Loyalitäten hätten möglicherweise davon abgelenkt, was im besten Interesse der Organisation sei und den Umgang mit tatsächlichen oder vermeintlichen Interessenkonflikten beeinträchtigt.

Auf Meta ist eine Diskussionsseite angelegt worden. A. K. 17:20, 8. Feb. 2013 (CET)[Beantworten]

9.2. Update: Chris Keating, der Vorstandsvorsitzende von Wikimedia UK, hat heute Nachmittag bekannt gegeben, dass eine Einigung mit Roger Bamkin und Terence Eden, den Eigentümern von QRpedia, erzielt worden ist. Die Urheberrechte werden WMUK übergeben, und WMUK wird die Plattform in Zukunft betreuen. Bamkin und Eden werden als ehrenamtliche Berater weitermachen und behalten das moralische Recht, als Ersteller der Plattform genannt zu werden, erhalten aber keine Bezahlung dafür. Inwieweit Wikimedia UK Monmouthpedia und Gibraltarpedia in Zukunft unterstützen wird, ist noch zu klären. A. K. 18:37, 9. Feb. 2013 (CET)[Beantworten]

PB wird 5

Die ersten Bestätigungen auf Wikipedia:Persönliche Bekanntschaften waren am 8. Februar 2008 um 22:31 Uhr (MEZ) vorgenommen worden. Innerhalb der nunmehr 5 Jahre, die seither vergangen sind, stieg die Teilnehmerzahl auf immerhin knapp 1200 an.
Langjähriger „Spitzenreiter“ war Stefan gewesen, der von Stammtisch zu Stammtisch wieselte und nie ohne eine Flasche regionaltypischen Gerstensaftes zurückkehrte. Damit war er in diesem Sinne der bekannteste de-Wikipedianer. Klar, daß das Hexi nicht auf sich sitzen lassen wollte. Und in einer beständigen Aufholjagd zog er schließlich gleich und davon. Gründervater Ulli kann bislang noch die Bronzemedaille verteidigen, aber Gustav und Marcus lauern schon im Hinterhalt
Auffällig ist, daß innerhalb der Top 50 fast jeder jeden kennt. Und auf wichtigen Treffen weiß man oft schon ohne Blick auf die Teilnehmerliste, wer alles wohl „mindestens“ da sein wird. Mir ist da sogar auf der AdminCon mal ein Fauxpas passiert: Ich denke „Ach, da ist ja auch South“, aber es war stattdessen der diesem physiognomisch ähnliche Neuzugang Rosakoalaglitzereinhorn, der wohl auch noch eine Affäre mit dessen Freundin hatte. Da hätte man sich leicht verplappern können …

Die meisten teilnehmenden Wikipedianer indes gehen in der Hauptsache auf ihren lokalen Stammtisch. Und der zieht in Berlin, Hamburg, Ruhrgebiet oder München, der Siedlungsdichte entsprechend, auch schon 20 und mehr Leute an, während ein Mittelhessen-Treffen, auf dem nicht zufällig das komplette Schiedsgericht zu Besuch ist, auch mal aus nur 3 Männekes (Fräuekes scheinen in der Region rar zu sein) bestehen kann.
Wikipedianer wandern, knipsen und besuchen Museen, um dann final in ein Lokal einzuziehen. Und dort kann der Eingeweihte dann schnell die Haupttypen der Wikipedianer erkennen:
Während die typischen Lokalwikipedianer über anzulegende Burgen- und Kirchenartikel plauschen, surfen die echten WP-Nerds im Netz, korrigieren WP-Artikel und setzen Vandalismus zurück. Zum Rest wenden sie sich nur kurz für die neuesten News, wer gerade mal wieder gesperrt wurde. Ernsthaft unterbrochen werden die Kollegen nur durch die Brandrede des WP-Oppositionellen, der über Mißstände in Adminschaft, Hamburg-Verschwörung und Vereinsfilz aufklärt, die er auch weiterhin selbstlos als Vertreter der „kleinen“ Wikipedianer bekämpfen will.
Davon kriegen die WP-Insider wenig mit. Sie sitzen oder stehen etwas abseits und fechten ihren inoffiziellen Wettbewerb aus, wer im Laufe der letzten Woche mehr Liesbeth- oder TJ-Socken entdeckt hat. Wer hinten liegt, kann seinen Rückstand damit wettmachen, daß er den Klarnamen von Benutzer:Arno Nym rausgefunden hat, welcher auch im Artikelnamensraum nachlesbar ist.

Man munkelt, daß auch vor PB sich schon Wikipedianer „in echt“ getroffen hatten. Aber mit dem Gimmick ist es nochmal feierlicher. Das Treffen endet nicht mehr mit dem Handschlag oder mit der Ankunft zu Hause, sondern erst mit der letzten neuen Bestätigung. Und dann auch noch nicht richtig, da ja der Spbot in den nächsten Tagen noch die Rückbestätigungen verkündet.
Hauptsache, wir behalten im Auge, daß auch hinter den uns nie begegneten Wikipedianern Menschen stecken. Wir wissen nicht, wie sie aussehen und wie ihre Stimme klingt, aber es reicht meistens auch, nur zu lesen, was sie schreiben. Sie können im Disput mit einer Kollegin oder einem Kollegen, mit denen wir schon oft nett ein Bier geschlürft haben, durchaus auch mal richtig liegen. op 08.02.

Nachtrag 10.02.:
Datenbankmitwarter Wiegels hat uns noch einmal ein paar interessante Statistiken ermittelt:
Bestätigungsquoten der „Spitzengruppen“
Gruppengröße 10 25 50 100 250 500 1000
Quote 100 % 97,7 % 85,3 % 61,8 % 30,0 % 12,5 % 3,9 %
Demnach kennt innerhalb der „TOP 10“ in der Tat jeder jeden und in der „TOP 25“ kennt man üblicherweise genau einen anderen Gruppenzugehörigen nicht!
In der „TOP 50“ kennt man dann nur noch statistisch 43 interne Kolleg(innen)z, also 7 nich, und innerhalb der „TOP 100“ (in der ist man momentan leichtzumerkenderweise genau dann, wenn man mehr als ca. 100 PB-Bekanntschaften hat) kennt „man“ dann 62 doch und 38 nich (man kennt also statistisch 38 „Outsider nach TOP-100-Definition“).
Bald darauf, nach 141 Teilnehmern, verläßt man die In-Groups, innerhalb derer sich durchschnittlich mehr Leute kennen als nicht kennen – jedenfalls kennt „man“ „TOP 250“-intern üblicherweise nur noch um 30 %, also 75 Wikipedianer/innen derer, die ebenfalls „TOP 250“ sind …
Letzteres sollte man aber nicht fehlinterpretieren:
Viele der „TOP 250“er kennen gar keine 75 Mitwikipedianer, schon gar nicht „TOP-250“-intern!! Hier kennen die regen Kenner für die weniger regen Kenner statistisch mit. op 10.02.2013

Gesucht: ein sicherer Ort für gemeinfreie Bilder

Nach der Löschung von Abbildungen gemeinfreier deutscher Gemälde aufgrund einer abweichenden Schutzfrist im US-Copyright entbrannte auf WP:Kurier eine Diskussion über den „Löschwahn auf Commons“. Bei vielen der dort eingebrachten Vorschläge ging es letztlich darum, wie auf eine rechtssichere und nachhaltige Bewahrung gemeinfreier Werke insbesondere im deutschen Rechtsgebiet hingewirkt werden könnte.

Ich habe dies einmal zum Anlass genommen, die Wikimedia Foundation direkt nach ihrem eigenen Standpunkt zu fragen. Die offizielle Anwort der dortigen Rechtsabteilung steht nun auf Meta, eine deutsche Übersetzung findet ihr nachfolgend:

Wie innerhalb der Wikimedia-Community bereits ausführlich diskutiert wurde, hat das Oberste Bundesgericht der Vereinigten Staaten im Urteil Golan v. Holder die Verfassungsmäßigkeit des Gesetzes zur Umsetzung des ‘Uruguay Round Agreements Act’ (URAA) von 1994 bekräftigt. In der Praxis hat sich das URAA dahingehend ausgewirkt, dass zahlreiche nicht-US-amerikanische Werke der Gemeinfreiheit entzogen und wieder unter Urheberrechtsschutz gestellt wurden, sogar dann, wenn sie in ihrem Ursprungsland frei verfügbar waren. Als Folge dessen hostet die Wikimedia Foundation mittlerweile auf ihren Servern Werke, die inzwischen möglicherweise wieder dem Urheberrecht unterliegen.

Durch dieses Gesetz [1] verständlicherweise erzürnt und frustriert, haben Mitglieder der Wikimedia-Community vorgeschlagen, die betreffenden Werke aus Wikimedia Commons zu entfernen und auf Drittserver außerhalb der USA auszulagern. Dies würde allerdings leider gegen die Policy der Wikimedia Foundation und gegen die Gesetze der USA verstoßen.

Welche Jurisdiktion bei Eigentumstiteln im Internet Anwendung findet, stellt sich mitunter sehr kompliziert dar. Klar ist jedoch, dass für die Projekte von Wikimedia US-Recht gilt. Die Wikimedia Foundation ist in Florida eingetragen und hat ihren Hauptsitz in Kalifornien. Die Server, auf denen alle Wikimedia-Projekte gehostet sind, stehen in Virginia und Florida [2].

Der Standort der Server, der Ort der Eintragung als Organisation und Firmensitz sind nur drei von vielen Faktoren, aufgrund derer US-Recht gilt. Daraus folgt, dass, selbst wenn alle Wikimedia-Server außerhalb der USA gebracht und durch nicht-US-amerikanische Organisationen kontrolliert würden, die Projekte dennoch US-amerikanischem Recht unterlägen, allein aufgrund der rechtlichen und physischen Präsenz der Wikimedia Foundation. Auch bei der Verlinkung oder Einbettung von urheberrechtsverletzenden Inhalten könnte die Foundation entweder als direkter oder als indirekter Urheberrechtsverletzer [gemeint ist Rechtsfigur des Störers, JE] haftbar gemacht werden.

Einmal angenommen, die Pflichten von Wikimedia nach US-amerikanischem Recht ließen sich gegen die Auflagen eines anderen Landes austauschen, würden hierdurch wahrscheinlich mehr neue Probleme entstehen als alte behoben. Das US-Recht verfügt über bestimmte Vorteile, die es nirgendwo sonst auf der Welt gibt. Der erste Zusatzartikel zur Verfassung der USA beispielsweise bietet einen starken Schutz für Wikimedia-Projekte, den es in anderen Ländern nicht unbedingt gäbe (das gab auch Jimmy Wales bei der Diskussion über den SOPA-Gesetzesentwurf zu bedenken). Zudem können, wie bereits verschiedentlich zum Ausdruck gebracht wurde, sich die Urheberrechtsgesetze jedes Landes plötzlich ändern, insbesondere dann, wenn internationaler Druck ausgeübt wird.

Was unsere Policy angeht, so ist es für die Wikimedia Foundation von entscheidender Bedeutung, dass alle in ihren Projekten verwendeten Informationen auf freien Lizenzen beruhen oder gemeinfrei sind, um eine freie und einfache Weiterverbreitung zu erlauben. Diese Vorgabe ist im Leitbild der Foundation ausdrücklich festgehalten und in den Nutzungsbedingungen weiter ausgeführt. Das Board hat eine Resolution verabschiedet, in der festgelegt ist, dass diese Vorgaben von allen Wikimedia-Projekten einzuhalten sind und nicht umgangen oder unterlaufen werden dürfen. Demzufolge würden das Entfernen der potenziell betroffenen Bilder aus Wikimedia Commons und ihre Auslagerung in ein lokales Projekt nicht den geltenden Leitlinien von Wikimedia entsprechen.

Natürlich könnten unsere Leitlinien auch geändert werden. Bereits heute sind im Rahmen einer so genannten Exemption Doctrine Policy (Leitlinie zum Vorgehen bei Ausnahmen, „EDP“) in begrenztem Umfang Ausnahmen bei der Vorgehensweise in urheberrechtlichen Fragen möglich. Solche Ausnahmen sind jedoch auf Anwendungen beschränkt, die nach US-Recht zulässig sind, wie die freie Benutzung urheberrechtlich geschützter Werke im Rahmen des US-amerikanischen Konzepts des fair use (was auch Werke einschließen könnte, die nach dem URAA erneut dem Urheberrecht unterliegen). Anders ausgedrückt: Mithilfe der EDP können Wikimedia-Leitlinien gelockert werden, die strenger sind als US-Recht, die EDP darf jedoch nicht zur Umgehung dieses Rechts eingesetzt werden. Das US-Recht stellt den begrenzenden Faktor dar, was das Hosten von Werken mit wiederhergestelltem urheberrechtlichen Status angeht, und deshalb kann die EDP hier keine Lösung sein. Allerdings benötigen Wikimedia-Projekte wie unten angemerkt keine Ausnahmegenehmigung gemäß der EDP, um betroffene Werke, für die keine Take-down-notices vorliegen, auch weiterhin zu hosten.

Handlungsempfehlung:

Letztendlich sind alle Wikimedia-Projekte verpflichtet, die jüngsten Änderungen im US-amerikanischen Urheberrecht einzuhalten. Es ist jedoch nach wie vor unklar, wie sich dies auf die einzelnen Werke auswirken wird. Die Community sollte jedes potenziell betroffene Werk anhand der durch die Rechtsabteilung herausgegebenen Leitlinien sowie anhand des ursprünglichen Gesetzeswortlauts prüfen und Werke entfernen, die eindeutig einen Verstoß darstellen [3]. Bleiben jedoch bei einem Werk nach der Überprüfung anhand der Leitlinien Zweifel hinsichtlich seines Status, wäre eine Löschung noch vor Erhalt einer offiziellen Take-down-notice möglicherweise überstürzt, denn diese Anordnungen enthalten oft Informationen, die für die Ermittlung des Urheberrechtsstatus entscheidend sind. Aufgrund der Komplexität des URAA wird wahrscheinlich nur für eine geringe Zahl der möglicherweise betroffenen Werke eine solche Anordnung erlassen. Diese Leitlinien weichen von den proaktiven Systemen ab, wie sie die Community derzeit hinsichtlich anderer Urheberrechtsverletzungen anwendet. Aufgrund der Komplexität und Faktenfülle der URAA-Analyse wäre jedoch eine aktive Vorgehensweise übereilt.

Diese Vorgehensweise bietet zwar keine abschließende, rasche oder gar erfolgreiche Lösung für die durch das URAA entstandenen Probleme, sie stellt jedoch eine sorgfältig abgewogene Reaktion auf die widersprüchlichen Ziele dar, einerseits gesetzliche Pflichten einzuhalten und andererseits gemeinfreie Werke zu bewahren.

Neue Lösungsvorschläge zu diesem Problem sind willkommen. Allerdings gilt für alle Projekte und Dateien von Wikimedia grundsätzlich US-Recht, ganz gleich, wo diese genutzt, hochgeladen oder gespeichert werden.

Anmerkungen:

  1. Die Wikimedia Foundation hat gegen diese Entscheidung Widerspruch eingelegt und gemeinsam mit der Electronic Frontier Foundation einen Amicus-Schriftsatz beim Obersten Bundesgericht eingereicht.
  2. Bis vor kurzem wurden alle Daten von Wikimedia auf zwei Servereinrichtungen in Florida gehostet, mittlerweile jedoch befindet sich der Hauptserver in Ashburn, Virginia. Näheres zum Umzug nach Virginia findet sich hier.
  3. Werke sollten nur dann gelöscht werden, wenn festgestellt wurde, dass sie gegen das Gesetz verstoßen und nicht im Rahmen einer geltenden EDP-Ausnahmeregelung wie fair-use („lautere Nutzung“) verwendet werden können.

Soweit das Statement der WMF. Aus der Antwort lassen sich m.E. für die Diskussion mindestens drei wichtige Gesichtspunkte entnehmen:

(a) Das Haftungsregime im US-Copyright macht keinen Unterschied zwischen Hosting und Einbettung von Inhalten. Daher erteilt die WMF allen Gedankenspielen im Hinblick auf einen “Commons Europe Server” erst einmal eine deutliche Absage.

Das WMF-Statement ist in dieser Haltung eindeutig. Wichtig erscheint mir jedoch die kleine Einschränkung “erst einmal”. Denn eine verbleibende Möglichkeit, die sich Raymonds Vorschlag entnehmen lässt, zielt eben nicht auf die vorsätzliche Umgehung des US-Rechts, sondern die Ausnutzung der darin angelegten urheberrechtlichen Schranken. Zur Erinnerung: Raymond dachte laut über eine Softwareerweiterung nach, die auf das US-amerikanische “Fair Use”-Prinzip gemünzt ist. In Deutschland gemeinfreie, in US-Jurisdiktion geschützte Inhalte könnten demnach in reduzierter Auflösung an die en-Wikipedia ausgeliefert und mit einem automatisch erzeugten Fair-Use-Baustein versehen werden. Raymond selbst wies darauf hin, dass das Fundraising ja bereits so ein GeoIP-gestütztes Verfahren für die Anzeige der Banner einsetzt. Das Szenario wäre demnach folgendes: Wenn jemand in den USA ein nach URAA geschütztes Bild aufrufen würde, würde er nur die dort erlaubte Fair-Use-Variante zu sehen bekommen.

Wenngleich der Vorschlag auf den ersten Blick bestechend klingt, gebe ich zumindest folgendes zu bedenken: Im Endergebnis liefe eine solche Umsetzung auf “content by country” heraus. Man muss sich schon sehr genau klar machen, was dies hieße: nämlich die Abkehr von der Leitidee global einheitlicher Zugangsprinzipien im Wikimedia-Kontext – eine Idee, die im Hinblick auf mögliche Filtermechanismen bislang durch die Community stets verteidigt wurde.

(b) Die WMF empfiehlt der Community, besonnen auf das URAA zu reagieren und etwaige Take-down-Notices abzuwarten. Dies schließt vorausschauendes Handeln aber nicht aus.

Konsens dürfte sein, dass niemand gerne Inhalte auf Commons löscht – nicht die WMF, nicht die Admins. Erst recht nicht, wenn es sich um wertvolle Beiträge zum kulturellen Erbe handelt. Der Empfehlung seitens der WMF, erst einmal abzuwarten und keinesfalls vorauseilend zu agieren, könnte man nun die mangelnde Rechtssicherheit für etwaige Nachnutzer entgegenhalten. Aber gerade hier hat die Community mit verschiedenen Vorlagen längst tragfähige Lösungen gefunden. Analog zu Bestimmungen z. B. in der Verwendung markenrechtlich geschützter Inhalte könnte – gemünzt auf die potenziell unter die längeren US-Schutzfristen fallenden Werke – ein Template geschrieben werden, das besagt: „Dieses Werk ist in den USA vermutlich noch bis 20xx geschützt, in allen anderen Jurisdiktionen gilt es jedoch durch Ablauf der 70 Jahre pma als gemeinfrei.“

Zum anderen ist auch der Upload bestimmer Werkgruppen auf de-wp denkbar. So könnte man womöglich das Risiko eindämmen, dass durch Commons-Löschungen manchmal pauschal ganze Kategorienstämme wegfallen. Bots, welche die in Frage stehenden Files abgrasen, lassen sich sicherlich entwickeln. Klar ist aber auch: Mit einer Take-down-Notice belegte Dateien haben auch auf de-wp nichts zu suchen.

(c) Niemand verbietet uns eine Massensicherungskopie. Aber um was geht es dabei eigentlich?

Aus den bisherigen Diskussionen haben wir entnommen, dass es viele in der de-Community zumindest freuen würde, wenn wir einen sicheren Ort für bestimmte Commons-Inhalte, die nach hiesiger Jurisdiktion gemeinfrei und durch das US-Copyright gefährdet sind, anbieten würden. Ein eigener Server ohne Einbindung in die WMF-Infrastruktur ist natürlich grundsätzlich denkbar. Und dennoch gibt es Detailfragen, auf die wir Antworten benötigen:

  • Wer unternimmt die Einzelfallprüfung, ob die Speicherung eines Items (rechtlich) geboten und ggfs. auch zulässig ist?
  • Fallen unter die gleiche Kategorie der Sicherungsbedürftigkeit nicht auch Texte von Wikisource? Wie soll damit umgegangen werden?
  • Wer kann/soll in Haftung genommen werden, wenn auf dem Server rechtswidrige Inhalte hinterlegt sind?
  • Warum benötigt es überhaupt eine Doppelstruktur, wenn theoretisch Drittanbieter (wie z. B. Flickr) eine Art Brückentechnologie bis zur endgültigen Gemeinfreiheit “all areas” darstellen könnten?

Letztlich geht es doch darum, dass wir auch für eine eigene “second-best-Lösung” die Gewissheit benötigen, dass sich am Ende jemand um die Administrierung des Servers und die “Eingangskontrolle” der Inhalte kümmert. Der Verein ist diesbezüglich für alle Umsetzungsvorschläge offen. --Jan Engelmann (WMDE) (Diskussion) 14:51, 6. Feb. 2013 (CET)[Beantworten]

Musketiere – die neuen Helden des Projekts

Berlin-Kreuzberg, 2. Februar 2013. Mantel und Degen ließen sie an der Garderobe zurück. Nur bewaffnet mit dem Rechner stellten sich die unerschrockenen Musketiers an diesem trüben, regnerischen Samstagnachmittag den neuen Herausforderungen der Epoche. Nach dem Motto Einer für alle, Alle für mich! oder so ähnlich, sollte la plus grande encylopédie du monde, die Wikipedia, von bösen Fehlern, Unzulänglichkeiten und hässlichen Petitessen befreit werden. In unerschrockener Manier wurde sogar wirklich der eine oder andere Artikel bearbeitet oder einem Novizen geholfen. Man bereicherte eine discussion de délétion hier, setzte ein révert dort, und zwischendurch parlierte man galant und dinierte vor allem ausgiebig die Köstlichkeiten der internationalen Küche. Das Treffen in Berlin war amüsant und interessant, kam doch heraus, dass Arbeiten erledigt wurden, auf die man sonst nie Lust hat. Doch wie war es drüben in den Überseegebieten, im fernen Amerika? Oder im finsteren Westen der Republik, wo sich im ausgelassenen Karneval sogar die Jecken als Enzyklopädisten gerieren? Schlesinger Wir schalten um nach …

Dortmund: Im Chaostreff Dortmund, dem CTDO, füllten sich recht schnell die beiden Haupträume mit Musketieren, die aus den unterschiedlichsten Ecken NRWs anritten – sie kamen aus den fernen Städten Köln und Aachen ebenso wie aus Bielefeld und Unna sowie den wilden Tiefen des Sauerlands zusammen, um … vor allem da zu sein. Klappkisten wurden aufgestellt, Werkseinkäufe der Aachener Lebkuchen- und Solinger Gummitier-Produzenten gesellten sich recht schnell zu weißen und rosa Mäusen und auch der Getränke waren reichlich vorhanden. Man machte sich sodann an den Plan, einen Plan zu machen und währenddessen fingen tatsächlich erste Recken an, sich durch QS-Listen, Löschanträge, Neuzugänge und andere Listen zu arbeiten. Man munkelt, einzelne hätten sich den tiefgreifenden Gesprächen unter gemütlichem Blau-Grün-Licht gar durch Lesen ausführlichster Artikel entzogen, die sie „bewerten wollten“. Im Zentrum standen denn aber wohl die tiefgehenden Gespräche und die hohe Kunst der Philosophie. Achim Raschka Derweil versammelten sich in der …

neuen Welt drei deutsche und ein amerikanischer Musketier am Hofe zu einem petit déjeuner. Ein weiterer Musketier wurde aus dem fernen New Mexico zugeschaltet. Neben Artikelbebilderung und -bekartung mit Kartenpuzzeln kam auch die Frage auf, ob es in Kalifornien enzyklopädisch relevante Festivals gäbe, die es zu bebildern lohnt. Ebenso wurde festgestellt, dass die Leute im Nachbardorf unsere Briefmarkensammlung nicht anschauen wollen, eventuell weil es keine Links auf die Bilder gibt. Während einige Pappkameraden mangels Zielwasser so auf dem Papier über eine Löschung nicht hinauskamen, war es auch hier eine sehr erfolgreiche Veranstaltung, deren Wiederholung angestrebt wird. Saehrimnir

Wissensaushandlungsprozesse in kontroversen Themen

Es ist ein Glücksfall wenn sich ein wissenschaftliches Werk mit einem der größten Probleme in der Wikipedia beschäftigt: Der Entwicklung von Artikeln in umstrittenen Themen. Marius Beyersdorff [13] hat dazu eine Diskursanalyse angelehnt an Michel Foucault am Beispiel der Homöopathie schon vor über einem Jahr vorgelegt. Welchen Nutzen man bei Wikipedia daraus ziehen kann, hat sich zwar schon jemand gefragt, aber ein Ergebnis habe ich noch nicht gefunden. Deshalb von mir eine kleine, praxisnahe Darstellung.

  • Seitensperrungen sind ein maßgeblicher Faktor der Artikelgestaltung; sie Verändern die Dynamik des Wissensaushandlungsprozesses. (S. 115 ff.) Die Folge wäre, dass man jede Sperre in Länge und Umfang (Voll/Halb) öfters kritisch hinterfragt; vielleicht mit maximalen Default-Einstellungen von zwei Wochen.
  • Füllwörter und abwertende Formulierungen sollten vermieden werden, insbesondere in der Einleitung. (S. 163 ff.)
  • Die Definition der Neutralität ist zentral für den Wissensaushandlungsprozess und die Auslegung der Richtlinie ist stark abhängig vom Wissenschaftsverständnis des Benutzers. (S. 163 ff.) Mein Vorschlag wäre das Wissenschaftsverständnis der Benutzers in das Diskursfragment (hier: Artikel + Diskussionsseite + Versionsgeschichte) einzubeziehen, also zu thematisieren. Aus unterschiedlichen Grundhaltungen werden sonst leicht Inkompatibilitäten der Begriffe (S. 237). Dazu kann man auch Subjektgruppen bilden.
  • Ein großes Problem ist die Unfähigkeit auf Argumente ein zu gehen. (S. 169 f.) Dazu könnte man Diskussionsabschnitte einrichten auf dem jeder Beitrag entfernt werden kann, der nicht auf das aktuelle(?) Argument eingeht. Unsachliche, polemische und normative Formulierungen sollten vermieden werden.
  • Interessant ist, dass Beyersdorff die „schweren“ und eindeutigen „Vandalismen“ im Artikel einfach als Ausdruck von Kontroversen betrachtet. Die Frage ist also wie man Kontroversen beendet und nicht wie man Vandalismus beendet.
  • „Additionale Entwicklung als Möglichkeit der Konsensfindung.“ (S. 237 ff.) Aufblähen der Artikel, bis jeder zufrieden ist? Ich glaube das will hier niemand.
  • Die Zeit, die von einzelnen Usern aufgebracht wird, ihr Interesse, ihre Durchsetzungsfähigkeit und Motivation sind wichtige Faktoren im Wissensaushandlungsprozess.

Die Frage ist also, ob Wikipedia neue oder modifizierte Entscheidungsinstanzen braucht, damit sich Artikel in „umstrittenen“ Themenbereichen besser konstituieren können. Richtlinien konstituieren Machtelemente und beeinflussen so die Wissensproduktion. Aber insbesondere im betrachteten Thema konnte Beyersdorff keine klaren Entscheidungsprozesse ausmachen. Der Vorschlag des Autors geht dann in die Richtung, die Macht gewachsener Strukturen einzudämmen und die Möglichkeit der Diskursentwicklung immer in so viele Hände geben wie möglich. Ich interpretiere das als die Forderung: „Das ist alles schon ausdiskutiert, lies die Archive“ nicht mehr als Argument zuzulassen. Gγ 3.2.2013

Nette Post bekommen

hat der Wikipediaautor Benutzer:Aschmidt von den Herren der Sucomo Consulting, einer innovativen vielversprechenden Agentur, deren Schwerpunkt darin liegt, interessierte Unternehmen darüber aufzuklären, wie sie die Wikipedia als effektive PR-Plattform nutzen können, schließlich wird Wikipedia als weltgrößte Online Enzyklopädie täglich millionenfach genutzt, und ihre Unternehmensartikel landen in Suchmaschinen an prominenter Stelle, was für aufstrebende Unternehmen ein großer Vorteil ist. Hintergrund für das freundliche, aber bestimmte Schreiben ist Aschmidts kritische Haltung zum Paid Editing, die er in der Wikipedia mit diesem Beitrag verdeutlichte. Er solle doch künftig einen etwas anderen Ton anschlagen und eindeutig abwertende Aussagen in Zukunft unbedingt zu unterlassen. Ich bin überhaupt nicht gewillt, mir das in der bislang vorherrschenden Form weiter anzusehen, so Sucomo Consulting. Wer die zurzeit etwas aufgeregt verlaufende Debatte mitverfolgen möchte, lese bitte hier weiter. S 22.3.13

Markus Glaser ist Vorsitzender der WCA

Die Wikimedia Chapters Association hat mit Markus Glaser einen neuen Ratsvorsitzenden gewählt. Markus ist 2012 von der WMDE-Mitgliederversammlung als Ratsmitglied in die WCA gewählt worden und löst nun den bisherigen Vorsitzenden Fae ab. Auf den WMDE-Vereinskanälen war es in letzter Zeit etwas ruhiger geworden um die WCA, unsere zweite Vorsitzenden Delphine Ménard benennt nun im Vereinsblog die Gründe dafür. NE_WMDE, 19.3.

Wikimedia Hackathon in Amsterdam

In diesem Jahr findet die große internationale Entwicklerkonferenz Wikimedia Hackathon zum ersten Mal in Amsterdam statt. Vom 24. bis 26. Mai 2013 ist Wikimedia Nederland Gastgeber für MediaWiki-Entwickler, Coder, Hacker und andere technisch versierte Wikimedia-Interessierte. Themen werden neben dem Visual Editor, Lua, Wikidata, Render, Glamtools und Open Street Map auch der Toolserver und die Zusammenarbeit der WMF-Entwickler mit den Projektcommunitys sein. Wikimedia Deutschland stellt für Teilnehmende aus Deutschland Reisestipendien zur Verfügung. Mehr Informationen im WMDE-Blog und auf der Eventseite. Happy Hacking! NE_WMDE, 19.3.

Alle Jahre wieder: Kuriose Artikel gesucht

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Der April naht in großen Schritten und damit das traditionelle 1.-April-Spezial der allseits beliebten Hauptseiten-Rubrik Schon gewusst?. Auch in diesem Jahr sind alle aufgerufen, besonders skurrile oder merkwürdige neue Artikel vorzuschlagen. Aus allen Vorschlägen werden noch bis zum 29. März in geheimer Abstimmung die vier kuriosesten Beiträge gewählt, die zum Tag der Scherze die Hauptseite zieren dürfen. Weitere Informationen unter: WD:Schon gewusst#1.-April-Spezial.18.3. Cd

Den neutralen Point of View

gibt es gar nicht! Das jedenfalls behauptet der Rostocker Professor Clemens H. Cap und schiebt nach, dass hinter Wikipedias anspruchsvoller Neutralitätsforderung ein veraltetes Wissenskonzept stecke. Er fordert daher in einem Aufsatz, dass unsere Artikel in mehreren Varianten, nicht Versionen, gleichberechtigt nebeneinander den Lesern präsentiert werden müssten. Das sogenannte gesicherte Wissen, so Cap, sei eine Illusion. Statt dessen sei Wissen umkämpft, es gebe stets vorherrschendes Wissen und davon abweichende Meinungen. Da hat er es uns aber gegeben, wir sind beeindruckt, Wikipedia wird sich wohl neu ausrichten müssen :-) Nachzulesen ist dies alles in einem interessanten Blogbeitrag von Stefan Mey bei ZDF-Hyperland. S. 18. März 2013

21.-23. März: Köln - Ruhrgebiet - Hamburg

Das sind die Stationen der zweiten gemeinsamen Tour des Teams Community und des RENDER-Teams von Wikimedia Deutschland, nachdem man bereits in München, Nürnberg, Stuttgart und Dresden war. Angelika Mühlbauer und Denis Barthel bringen mit RENDER, den Planungen für Community-Unterstützung bei WMDE und dem AFT ein paar Themen mit, zu denen sie Gespräche führen wollen. Im Gegenzug sind sie ganz Aug und Ohr für Diskussionen zu allem interessanten mit den lokalen Communitys. Begonnen wird die Tour in Köln, danach geht es weiter ins Ruhrgebiet, bevor es dann in Hamburg zum Finale kommt. Nähere Informationen finden sich auf den verlinkten Stammtisch-Seiten. DB_WMDE, 18.03.

Bot or not to Bot

Seit bald zwei Wochen werden die Interwiki-Links von Wikidata eingespielt, sofern nicht lokale Interwiki-Links vorhanden sind. Letzteres dürfte in den meisten Artikeln noch der Fall sein. Doch die Entfernung ist nicht ganz so trivial, wie sie erscheint, darüber wird bereits seit geraumer Zeit diskutiert. Und während noch diskutiert wird, die deutsche Wikipedia kann ja nicht ohne, wird die Qualität unserer Interwiki-Verlinkungen schlechter und schlechter, und jeden Tag nimmt die Zahl der Artikel zu, die hinterher manuell überprüft werden müssen, weil Verschiebungen in anderen Wikipedia-Sprachversionen seit zwei Wochen nicht mehr in der deutschsprachigen Wikipedia eingearbeitet werden. Da stellt sich dann doch die Frage: Kriegen unsere Botbetreiber das schlicht technisch nicht auf die Reihe? Oder sind sie verunsichert, nach dem Theater, das im letzten Jahr bei der Defekter-Weblink-Aktion veranstaltet wurde und trauen sich nicht? Verdammt noch mal, auf was warten wir eigentlich? MaB, 17.03.

Community-Projektbudget: Antragsentwurf für Veränderungen zur Diskussion gestellt

Nicole Lieger von Wikimedia Deutschland hat hier einen von der Geschäftsstelle in Berlin wohl auf Bitte des Vereinspräsidiums erarbeiteten Änderungsentwurf für die nächste Mitgliederversammlung von WMDE eingestellt und diesen zur Diskussion gestellt. Da das Community-Projektbudget eines der umstrittensten Themen in der Community, im Verein und zwischen diesen ist, würde der Autor dieser Zeilen es begrüßen, wenn Nicoles Aufforderung zur Diskussion rege gefolgt würde. Al., 17.03.

Meilenstein Eurovision

Lys Assia, Gewinnerin 1956

Ein Meilensteinchen regnete direkt vom Pophimmel zu uns herab. Mit der 2013er-Teilnehmerin Aliona Moon, geschrieben am 16. März 2013 um 23:06 Uhr, haben wir nun alle Sänger und Gruppen, die jemals beim Eurovision Song Contest aufgetreten sind. Seit 1956 haben dort mehr als 1000 Künstler teilgenommen. Aber nicht nur das, wir haben auch alle Moderatoren und alle Veranstaltungsorte des Contests. Grundsätzlich haben wir zu jedem Wettbewerb einen Artikel und zu jedem Teilnehmerland einen Länderartikel (z.B. Österreich beim Eurovision Song Contest). Mit dieser Fülle und Geschlossenheit ist die deutschsprachige Wikipedia, den Relevanzkriterien sei Dank, nun das größte Eurovisions-Lexikon der Welt.

Der Eurovision Song Contest (vormals Grand Prix Eurovision de la Chanson) eignet sich prima für ein länderübergreifendes Konzept wie Wikipedia. So gibt es nicht nur verschiedene Sprachen und Schrifttypen zu beachten, sondern auch Musikgenres, Traditionen und Kulturen zu berücksichtigen. Auch die Biografien lesen sich höchst unterschiedlich: Sind aus wenigen Künstlern Weltstars geworden, ward so manch anderer nie mehr gesehn im Musikgeschäft. Dann bleibt uns nur, Daumen zu drücken, möge der beste Titel gewinnen beim Wettbewerb in Malmö in neun Wochen … Tromla, 17. März 2013

GLAM-Treffen im Allgäu

In den Archiven schlummert noch viel.

Das Wikimedia-Projekt GLAM hatte am Wochenende vom 8. bis zum 10. März 2013 ein Treffen in Kaufbeuren. Etwa 20 Teilnehmer tauschten sich dort über Möglichkeiten, Perspektiven und natürlich auch Probleme aus, die eine enzyklopädische Zusammenarbeit mit Galleries, Libraries, Archives and Museums so mit sich bringt. Zwei sogenannte Wikipedians in Residence, Marcus Cyron und Kilian Kluge berichteten über ihre – positiven wie negativen – Erfahrungen im Deutschen Archäologischen Institut und in der Stiftung Stadtmuseum Berlin. Auch andere Teilnehmer informierten über ihre praktischen Erfahrungen mit Institutionen wie beispielsweise dem Wiener Bundesdenkmalamt. Ein weiterer Punkt war ein Gespräch über das Paid Editing. Im kulturellen Rahmenprogramm der von Benutzer:Ordercrazy aus Kaufbeuren perfekt organisierten Veranstaltung waren ein Besuch im evangelischen Kirchenarchiv und eine nächtliche Stadtführung durch die mittelalterliche Stadt echte Highlights. Der lokalen Presse ist das GLAM-Treffen natürlich nicht entgangen, es erschien ein kurzer Bericht. Im Blog von Wikimedia Deutschland gibt es einen ausführlichen Beitrag zu der gelungenen Tagung von Lilli Iliev. S., 16. März 2013

Meilenstein 10.000 französische Gemeinde-Artikel

Das WikiProjekt Französische Gemeinden ist entweder zu bescheiden oder es scheut die Öffentlichkeit, doch gibt es einen Meilenstein zu vermelden. Mit Ifs (Calvados) entstand nun der zehntausendste französische Gemeindeartikel.
Herzlichen Glückwunsch!
Über 36.000 Gemeinden gibt es in Frankreich insgesamt, also wird es noch eine Weile dauern, bis das WikiProjekt sein Ziel erreicht hat. Der Kurier wünscht den Projektmitarbeitern auf dem Weg dahin viel Erfolg. MaB, 15.3.

Wikipedia-Forschung auf frwiki

Während unsere Wikipedistik etwas ins Schlummern gekommen ist, ist gerade in der französischen Wikipedia ein neues Portal zur Wikipedia-Forschung eingerichtet worden. Seit drei Wochen gibt es einen neuen Newsletter Nouvelles du Wikilab, der den Research Newsletter wöchentlich auf Französisch übersetzt und ergänzt. Man kann ihn per Bot auf die Benutzerdiskussionsseite in der französischen Wikipedia abonnieren. Eine neue Open-Access-Zeitschrift Wikilogie zur Wikipedia- und Wiki-Forschung befindet sich in Vorbereitung. (A., 9.3.)

Großhändler: Spende für WP-Relevanz

Selbstbewusstsein zeigt Sascha Riethbaum, Marketing-Chef eines Spielzeug-Großhändlers namens Jamara in Aichstetten, Landkreis Ravensburg; Riethbaum postet unter eigenem Namen als OTRS-autorisierter Benutzer: Jamara e.K. (e.K. steht für "eingetragener Kaufmann", eine Rechtsform). Nachdem ein Artikel über seine Firma wegen Werblichkeit gelöscht wurde und im Relevanzcheck die Firma als zu klein eingeschätzt wurde, fragte er dort: „Vielleicht kann man eine Zulassung zu einem Eintrag auch mit einer Spende an Wikipedia verbinden?“ Auf Nachfrage wiederholt er: „Ich könnte mir vorstellen, das wenn wir eine Spende machen würden, dass wir im Gegenzug einen Artikel/Eintrag bei Wikipedia machen dürfen. Obwohl ich eigentlich der Meinung bin das wir durchaus eine Relevanz hätten. Wäre das eine Möglichkeit?“ Leider funkte ein anderer Benutzer dazwischen, bevor Riethbaum zur Nennung der Summe bewogen werden konnte, die der Firma ein solcher Eintrag wert wäre. Macht nichts – der Marketingmann blieb unverdrossen: „dann schreibe ich jetzt mal einen Wikipedia-Relevanten Jamara Artikel“. Es sei noch auf die Wikipedia-Definition von Korruption verwiesen: „um einen materiellen oder immateriellen Vorteil zu erlangen, auf den kein rechtlich begründeter Anspruch besteht.“ Vielleicht hat Riethbaum aber Glück, dass kein Konkurrent den Kurier liest und § 299 StGB oder das UWG gegen ihn in Stellung bringt, oder? Bewertungen des Vorgangs, der noch im Vor-Angebotsstadium stecken blieb, gerne umseitig. Aa, 8. 3. kleine Korrektur syr

Überraschung für Stammtisch

Sehr überrascht war der Autor dieser Zeilen über ein vom Oberbürgermeister der Stadt Kempten (Allgäu) persönlich unterschriebenes Schreiben in seinem Briefkasten. In diesem sind auch die ersten Stammtische von Kempten und Allgäu, die selbstverständlich in Kempten stattfanden, erwähnt – die Initiative wurde in der frisch herausgegebenen Jahreschronik 2012 der Stadt festgehalten. Das nächste Treffen in Kombination mit dem WikiProjekt Zeitkapselprojekt wird wohl in der Kalenderwoche 15 stattfinden – das Programm folgt demnächst. H&M 7.3.

Sprachschmuggler

in der Wikipedia vermutet der Berliner Sprachwissenschaftler Anatol Stefanowitsch in einem Beitrag für das Bremer Sprachblog. Ein anonymer User ergänzte den Begriff Crowdfunding, immerhin der Anglizismus des Jahres 2012, durch den Begriff Schwarmfinanzierung. Stefanowitsch vermutet bei der aus Berlin stammenden IP 78.52.242.240 einen Sprachkritiker auf Sprachsäuberungsmission und warnt vor Versuchen, im Kampf gegen Anglizismen neue eingedeutschte Wörter in den Sprachgebrauch einzuschleusen. S.

Englische WP verwirft AFT

Wie heute in den frühen Morgenstunden bekannt wurde, hat sich die Community der englischen Wikipedia gegen eine Ausweitung des Article Feedback Tools entschieden. Angesichts einer substanziellen Minderheit an Benutzern wird jedoch eine Fortsetzung der Tests in einem geringerem als dem derzeitigem Umfang angeregt, sofern die Foundation ein Interesse daran zeigt. Ob die bisher schon sehr eingeschränkten Ressourcen des AFT-Projektes in absehbarer Zeit ausgebaut werden, ist schwer absehbar. Die Auswirkungen auf die weiteren technischen Entwicklungen, die insbesondere in der deutschen Wikipedia zu rechtlichen Problemen (siehe auch Diskussion auf Mediawiki dazu) führen können, und die hiesigen Planungen sind derzeit nicht bekannt. Millbart 28.02.

Nöte? Fragt Rebecca!

Verstärkung für das Team Communitys

Rebeccas Zielgruppe, zum Teil

Gute Nachricht für alle Wikim/pedianer und Wikim/pedianerinnen, die manchmal längere Zeit auf Antworten auf Förderanfragen warten mussten: ab 1. März stößt Rebecca zum Team Communitys. Rebecca wird sich um Literatur-, Reise- und gemeinsam mit dem bestehenden Team aus Denis, Christoph um alle anderen Anfragen kümmern. Sie ist bereits einige Zeit auf Wikibooks aktiv und sowohl auf ihrer Diskussionsseite als auch für konkrete Anfragen per Mail unter [email protected] erreichbar. Übrigens: es sind noch Stellen offen, auch im Team Communitys – bitte schaut auf wikimedia.de/wiki/Jobs c.WMDE 25.02.

Nach zahlreichen Diskussionen über den Umgang mit dem Thema des Bezahlschreibens hat sich nur gezeigt, dass das gesamte mögliche Meinungsspektrum von uns Wikipedianern besetzt wird. Um nun zu erfahren, wer und wie viele von uns für welche der drei Grundpositionen ja, nein und ja, aber nur wenn ... steht, gibt es nun eine unverbindliche Umfrage Sv

Als Praktikant zur Foundation nach San Francisco

Kurze Transparenz-Notiz: Ab Juli unterstütze ich drei Monate lang Geoff Brigham und seine sechseinhalb Kollegen als Legal Intern in der Rechtsabteilung der Foundation. Für mich ist das Praktikum die Wahlstation innerhalb des juristischen Referendariats. Momentan ist meine größte Sorge noch das Visum, aber über Tipps für eine bezahlbare Wohnung über die Sommermonate in downtown San Francisco freue ich mich auch schon sehr! ;-) Gnom

Echtzeit-Statistiken für Artikel-Feedback-Tool

Vor kurzem konnten wir hier im Kurier erstmals einige Zahlen zur Nutzung des Artikel-Feedback-Tools in der deutschsprachigen Wikipedia liefern. Neben den beiden von der WMF bereitgestellten sogenannten Dashboard-Tools ([14] und [15]) mit ihren recht komplexen Zahlen war das zusätzlich ein Datensatz elementarer Angaben zur Nutzung wie Gesamtzahlen, Verteilung, Hilfreich-Markierungen und Herkunft (=IP oder angemeldet).

Es freut uns, mit „AFT Analysis“ ein Tool bereitzustellen, das dies nun bei jedem Aufruf aktualisiert ermöglicht. Auf Knopfdruck und visualisiert erfährt man so die grundlegenden Statistiken zum Artikel-Feedback-Tool in der DE-WP zur weiteren Diskussion. Mehr zum Artikel-Feedback-Tool selbst findet ihr hier. DB_WMDE 22.2.

Wikipedia Corporate Index nominiert für den PR-Report-Award 2013

Der umstrittene Wikipedia Corporate Index ist für den diesjährigen PR-Report-Award nominiert. Arne Klempert, alias Akl Director Digital bei Fleishman-Hillard: „Wir haben seit dem Launch des WCI bereits zahlreiche positive Reaktionen sowohl aus der Industrie als auch aus der PR-Branche erhalten. Das große Interesse an unserem Tool bestätigt, dass ein solches Analyse-Werkzeug längst überfällig war. Umso mehr freue ich mich mit dem gesamtem Team über die Nominierung zu den PR Report Awards 2013!“. Die Preise werden am 16. Mai in Berlin verliehen. Eine große Party ist zu erwarten, denn (Be-)Rauschend gingen am Donnerstag die PR Report Awards 2012 in Berlin über die Bühne – mit jubelnden Gewinnern, einer bestens aufgelegten Barbara Schöneberger und einer Aftershow-Party, die die letzten erst im Morgengrauen verließen. Na, das lässt doch das Wikipedianer-Herz höher schlagen, dass das dieses Jahr sogar ein paar Urgesteine von uns dort mitfeiern können. Wer weiß, wer sich noch sehen lassen wird von Wikipedia und Wikimedia. Die festliche Gala zur Verleihung der PR Report Awards findet im Maritim Berlin um 18:30 Uhr statt. Um Smoking bzw. langes Abendkleid wird gebeten. Es gibt die Möglichkeit, Galatickets zu erwerben. Preise rangieren zwischen 333,20 € (Normalpreis) und 273,70 € (Premium) (sic!). Die Paparazzi sind schon in Lauerstellung … ^^ J 20.2.

Erstmal keine neuen Wikiratschik-Stellen

Traurige Nachrichten für hoffnungsvolle zukünftige Wikimedia-Apparatschiks: erstmal kein Geld aus San Fran. Weil die Wikimedia Foundation nicht ganz blöd ist oder keine Konkurrenz haben will, drehte sie den Geldhahn für die Wikimedia Chapters Association zu. Ergebnis: keine neuen Stellen für irgendwelche CEOs oder so. Nun will man «inhaltlich» weiterarbeiten, um danach Geld für Stellen zu bekommen. Die «Inhalte» werden im Posting als Wundenlecken zwischen den Chaptern benannt. Eine wie gewohnt unabhängige Glosse von f, äh, f 20.2.

Mit Verlaub, Herr Fossa, das ist so nicht ganz richtig: Wer kurzfristig Kohle nötig hat, sollte sich hier bewerben: Manager gesucht: Teilzeit oder Vollzeit ab sofort. Der frühe Vogel fängt den Wurm... Nf

Wikimania-Neuigkeiten

James Forrester hat vor wenigen Tagen in einer Mail an wikimania-l darauf hingewiesen, dass für die Wikimania 2014 bisher nur zwei Bewerbungen vorlägen und neue Kandidaturen erwünscht wären. In Zuge dessen wurde auch das ehrenamtliche Jury-Team, das die erfolgreiche Bewerbung kürt, gesucht und mittlerweile gefunden, unter ihnen auch Manuel Schneider. Die Bewerbefrist für die Wikimania 2014 läuft noch bis 3. März 2013.

Bis zum 22. Februar 2013 23:59 UTC (diesen Freitag) ist jedoch nur noch die Bewerbung für ein Stipendium zur diesjährigen Wikimania in Hongkong (7. bis 11. August) möglich. Es wird um Bewerbung in englischer Sprache über https://scholarship.wikimedia.hk/ gebeten, da eines der Kriterien für die Teilnahme an der internationalen Konferenz die Verständigung in englischer Sprache ist (neben Aktivität in den Wikimedia-Projekten, Engagement für Freies Wissen außerhalb dieser und Interesse an Wikimania und Wikimedia generell). Wikimedia Deutschland hat für die Teilnahme von Personen mit deutschem Wohnsitz 20 Stipendien in Höhe von 1.500 € ausgeschrieben (auch Wikimedia Österreich und Wikimedia CH vergeben Stipendien für ihre Einwohner, wie die Wikimedia Foundation weltweit).

Gute Bewerbungen sind immer rar, gerade Frauen bewerben sich selten. Wer also Interesse daran hat, über die Entwicklungen von Wikimedia und den Wikimedia-Projekten in einer entfernten Kultur zu diskutieren, möge diese Chance ergreifen. Fragen zum Bewerbungsprozess beantwortet gerne das Stipendienvergabekomitee. DH, 18.2.

Die Jüngsten für die Besten

Die Jungwikipedianer haben innerhalb weniger Tage in über 200 ausgezeichneten WP-Artikeln und -Listen defekte Abschnittslinks korrigiert. Diese Artikel werden damit wieder an der Stelle zugänglich, auf die ursprünglich verlinkt war. Das JWP-Projekt Mängelbekämpfung, das eine Liste des Merlbot abarbeitet, hat damit nun bereits mehr als 400 Bapperl-Artikel repariert. Es ist eine Gemeinschaftsanstrengung, denn es gilt das Vieraugenprinzip: Jede Änderung wird von einem anderen Aktivisten gecheckt, bevor sie als erledigt gilt. Die Mängelbekämpfung startete ihre erste Kampagne im Oktober 2012, der Kurier berichtete. Aa, 17.2.

Wikivoyage: Rechtsstreit zwischen Internet Brands und Wikimedia Foundation beigelegt

Internet Brands hat seine Klage gegen zwei maßgeblich an der Gründung von Wikivoyage beteiligte ehrenamtliche Wikimedia-Mitarbeiter zurückgezogen und jegliche Rechtsansprüche gegenüber Wikivoyage e.V. aufgegeben. Die Wikimedia Foundation hat ihre Gegenklage ebenfalls zurückgezogen. A. K. 16.2.2013

Frauen auf die Hauptseite

Am 8. März findet der internationale Frauentag statt. Für die Rubrik Schon gewusst? werden noch Vorschläge gesucht, welche Artikel man zu diesem Anlass auf der Hauptseite präsentieren könnte. Die Artikel sollten nicht älter als 30 Tage und "vorzeigbar" sein. Bitte meldet eure Kandidaten für das Frauentag-Special hier an. Wer sich gerne beteiligen möchte, aber keine Idee für ein mögliches Thema hat, wird zum Beispiel auf dieser Liste fehlender Artikel fündig. Ber 12.02.

Der Verschiebepapst

Der Rücktritt des Papstes heute ist mir aus ganz anderer Sicht einen kleinen Beitag wert. Wer erinnert sich auch noch? Damals war ich in Wikipedia sehr aktiv und habe die Wahl weitgehend aus „Wikipedia-Sicht“ wahrgenommen. Im Wikipedia-Slang wurde der neue Papst damals auch „der Verschiebepapst“ genannt. Grund war, dass sich die Wikipedianer nicht über das Lemma einigen konnten. Das war damals sehr aufregend und man kam stundenweise gar nicht ans Editieren, weil unheimlich viele etwas zum Artikel des neuen Papstes beitragen wollten. Es wurde heftig über die Diskussionsseiten und im Chat darum gerungen, wie denn das Lemma heißen soll. nob 10.02.

Wikipedia war an allem schuld

Dem schweizerischen Journalisten und Historiker Andreas Ernst sollte in diesem Jahr von der Südosteuropa-Gesellschaft (SOG) der renommierte Journalistenpreis Rudolf-Vogel-Medaille verliehen werden. Ernst informierte sich in Wikipedia über den Namensgeber Rudolf Vogel und weigerte sich daraufhin, den nach einem nationalsozialistischen Propagandisten benannten Preis anzunehmen. Erst als das Präsidium die Auszeichnung in Journalistenpreis der Südosteuropa-Gesellschaft umbenannte, nahm Ernst den Preis am 9. Februar 2013 entgegen. Art 10.02.

Hoher Sichtungsrückstand

Der Rückstand an Artikeln mit ungesichteten Änderungen hat erneut einen sehr hohen Stand erreicht, aktuell sind die am längsten ungesichteten Artikel 31 24 Tage alt. Insgesamt existieren knapp 12.000 (9.000) Artikel mit ungesichteten Änderungen (siehe Statistik). Wenn Neuautoren merken, dass ihre Verbesserungen an Artikeln nicht zeitnah für die Leser freigegeben werden, kann dies zu Verärgerung führen. Wer mithelfen möchte, den Rückstand auf ein passables Maß zu bringen, der kann entweder systematisch die ältesten noch ungesichteten Änderungen auf offensichtlichen Vandalismus hin überprüfen, sich von diesem Tool eine kleine Liste an zufällig ausgewählten Änderungen anzeigen lassen oder mit Hilfe dieses (oder alternativ dieses) Tools seine Lieblingskategorie nach ungesichteten Änderungen durchsuchen lassen und diese durchgehen. Ziel sollte sein, langfristig mehr Sichter auf das Thema aufmerksam zu machen, den Rückstand auf einen möglichst niedrigen Stand zu bringen und diesen auch zu halten. Helfer sind immer gern gesehen, interessierte Sichter können sich beim Nachsichtungsprojekt eintragen. (Wn, 9.2.)

Schiedsgerichtstreffen mit dem Stammtisch Mittelhessen in Limburg

Das Schiedsgericht hat sich vom 1. bis 3. Februar 2013 in Limburg an der Lahn zu einem Real-Life-Treffen zusammengefunden.

Im Mittelpunkt der Diskussion standen zunächst die aktuellen Fälle. Weiter erfolgte ein längerer Austausch über die Arbeit des Schiedsgerichts im Hinblick auf die Lage der Community. Das Autorenkollektiv findet sich zur Zeit wieder in einem Veränderungsprozeß bei den Wikimedia-Organisationen und dem zunehmenden Versuch derselben, auf das Kollektiv Einfluß zu nehmen. Überdies sind Versuche von Politik und Wirtschaft erkennbar, inhaltlich im Artikelnamensraum ihre Vorstellungen durchzusetzen, insbesondere über bezahlte Autoren. Die aus diesen Einflußnahmeversuchen sich ergebenden Konflikte werden sich wohl künftig auch auf die schiedsgerichtliche Arbeit auswirken.

Eine Auswertung der zurückliegenden Fälle ergab, dass die Zahl der durch einen Schiedsspruch bearbeiteten Anfragen weiterhin bei rund zehn Fällen pro Jahr liegt. Die Anzahl der insgesamt gestellten Anfragen ist hingegen in letzter Zeit deutlich angestiegen. Die Schiedssprüche des letzten Jahres wurden hinsichtlich ihrer Wirksamkeit kritisch reflektiert.

Der Samstagabend klang aus bei einer Führung durch die malerische Limburger Altstadt und einem guten Abendessen mit dem Stammtisch Mittelhessen, dessen Organisatoren wir hiermit nochmals herzlich danken möchten. Im Laufe des Abends wurde auf Nachfragen Geschichte und praktische Arbeit des Schiedsgerichts erläutert. (SG, 9.2.)

Und was hat es gebracht? Ein Rückblick

Block C im ehemaligen Kabelwerk Oberspree, hier fand das Berliner Wikipedia-Seminar statt

Eine Menge hat es gebracht! Mit einem Universitätsseminar, das die Wikipedia für die Einführung in wissenschaftliches Arbeiten nutzen sollte, betraten der Verein Wikimedia Deutschland und die Berliner Hochschule für Technik und Wirtschaft im Wintersemester 2012/13 Neuland. Etwa 40 Studentinnen, vorwiegend im ersten Semester, fast zur Hälfte nicht Deutsch-Muttersprachlerinnen, schrieben sich für diese Veranstaltung ein und erbrachten, rückblickend betrachtet, eine bemerkenswerte Leistung. Nach anfänglichen Schwierigkeiten, die einen gewissen Pessimismus über das Gelingen des Seminars aufkommen ließen, wurden dann gut 30 Artikel, vorwiegend Biografien über zeitgeschichtlich bedeutende Frauen, in durchwegs kollaborativer Arbeit, teilweise auch mit Hilfe erfahrener Wikipediaautoren, verfasst. Daneben entstanden aber auch schon gleich richtige Meisterwerke. Fünf Artikel schafften es problemlos auf die Hauptseite und erschienen in der Rubrik Schon gewusst?, einer wurde sogar in kurzer Zeit mit dem Prädikat Lesenswert ausgezeichnet. Für die Recherche wurden neben traditioneller Fachliteratur auch ausgewählte Internetquellen herangezogen. Man muss den Studentinnen wirklich gratulieren, sie haben sich ihren Schein und ihre durchwegs guten Noten redlich verdient. Doch war es das jetzt auch? Hoffentlich nicht, es wäre schön, wenn Wikipedia neue junge Autorinnen gewonnen hätte. Einige haben schon versprochen, zumindest zeitweise, weiter mitzuarbeiten. Eine Auswertung dieser Seminarveranstaltung, mit hoffentlich reger Diskussion, wird es in den nächsten Tagen auf dieser Seite geben. S.

Steward-Wahlen 2013

Auf Meta haben die Steward-Wahlen begonnen. Stewards sind Benutzer, die „lokale und globale Benutzerrechte für alle Wikimedia-Projekte geben und nehmen“ können. Sie werden projektübergreifend auf Meta gewählt. Die diesjährigen Wahlen dauern noch bis zum 28. Februar 2013, 1 Uhr nachts unserer Zeit. Zur Wahl stehen zehn Benutzer. Zur Abstimmung bitte auf Pro/Contra/Enthaltung in dieser Tabelle bei dem jeweiligen Kandidaten klicken und in dem dort jeweils verlinkten Abschnitt der Abstimmseite signieren. Seine Wahlberechtigung kann man hier überprüfen. (A, 9.2.)

Zusammenarbeit von Wikivoyage und Wikinews bei Reisenachrichten

Der Reiseführer Wikivoyage und das Nachrichtenprojekt Wikinews arbeiten seit kurzem bei den Reisenachrichten zusammen. Neuigkeiten zu Reisethemen waren seit je ein fester Bestandteil von Wikivoyage; sie werden auf der Hauptseite verlinkt. Die Idee eines Austauschs von Meldungen zwischen den beiden Projekten war schon kurz nach dem Eintritt des Reiseführers in die Wikimedia-Familie aufgekommen. Den Anfang hatte Matthiasb gleich nach dem Start von Wikivoyage als Wikimedia-Projekt mit dieser Meldung gemacht. Wikivoyage-Admin RolandUnger hat die Zusammenarbeit nun im Wikinews-Pressestammtisch „offiziell“ angekündigt und beispielsweise Beiträge über den 100. Geburtstag der New Yorker Grand Central Station oder über die Wiedereröffnung von Martin Luthers Sterbehaus in Eisleben selbst auf Wikinews parallel zu Wikivoyage eingestellt. Beide Projekte arbeiten mit sehr ähnlichen Vorlagen für die Erstellung von Nachrichten. Grundlage sind jeweils Presseberichte, die als Quellen zitiert werden. Wikinews bedient sich der freieren Lizenz CC-BY 2.5, während die Inhalte auf Wikivoyage unter CC-BY-SA 3.0 stehen, die auch Wikipedia verwendet. Der Austausch kommt beiden Projekten zugute. Das Angebot von Wikinews wird dadurch bunter und lebendiger. (A., 9.2.)

Board of Trustees lehnt WCA als angegliederte Organisation ab

Wie heute auf der Vereinsmitgliederliste bekannt gegeben wurde, lehnt das Board of Trustees die Chapters Association (WCA) als angegliederte Organisation der Wikimedia-Bewegung ab (Bekanntgabe). Im März 2012 hatten 26 der 39 Wikimedia Chapters in einem „Vertrag von Berlin“ (Berlin Agreement) der Gründung eines übergeordneten Dachverbandes zugestimmt. Die Konsequenzen der Ablehnung – z. B. ob es diese Organisation überhaupt noch geben wird – werden sich in den nächsten Tagen zeigen. (aw, 5.2.)

„Außenkommunikation an die Wikipedianer zurück“

Am 22. Januar 2003 wurde die Presseseite der Wikipedia angelegt. Als erster Ansprechpartner für Pressevertreter trug sich nach zwei Tagen Kurt Jansson mit privaten Kontaktdaten ein, ein gutes Jahr später kam Arne Klempert als „Vertreter“ hinzu. Beide waren damals noch Wikipedianer wie du und ich – erst später gründeten sie das deutsche „Chapter“ Wikimedia Deutschland. Es folgten der Schweizer Nando Stöcklin und der Österreicher Christoph Breitler, ebenfalls zunächst einfache Benutzer. Im Laufe der Jahre änderte sich dieses Bild. WP:Presse wurde zu einer Kontaktseite der deutschsprachigen Wikimedia-Ländervereine. Wikipedianer ohne Vereinsfunktion wurden nicht mehr als Ansprechpartner für Pressevertreter genannt. Am Ende der Seite hieß es lediglich, interessierte Wikipedianer könnten „ihre Kontaktdaten gerne bei der Pressesprecherin von Wikimedia Deutschland e. V. hinterlegen“. Bis gestern. In einer umseitigen Diskussion kam die Idee auf, hier wieder direkte Pressekontakte zu Wikipedianern zu ermöglichen. Nur sie können die Wikipedia ungefiltert in ihrer ganzen Bandbreite darstellen. Vertreten kann die Wikipedia sowieso kein Einzelner; dafür sind wir zu heterogen. Seit heute ist die Presseseite umstrukturiert: Der Abschnitt „Kontakt“ beginnt nun (wieder) mit Wikipedianern; erst dann folgen Funktionsträger der deutschsprachigen Wikimedia-Vereine. Dies ist ein Versuch, einen Teil der Außenkommunikation – nämlich unsere Selbstdarstellung in der Presse – wieder direkt an die Wikipedia zurückzugeben. Ich habe einfach mal einen Anfang gemacht und hoffe, dass dort bald eine lange Liste von Wikipedianern steht! (MN, 4.02.)

Neue Ombudsleute

Die aus Communitymitgliedern bestehende Kommission zur Untersuchung möglicher Verstöße gegen die Datenschutzrichtlinie der Foundation wurde neu besetzt. 2013–14 gibt es erstmals sieben statt fünf Mitglieder und das Gremium wird gegen Ende seiner Arbeitsperiode erstmals einen zusammenfassenden Arbeitsbericht auf Meta veröffentlichen. Die deutsch- und die englischsprachige Wikipedia stellen je zwei Mitglieder: Erzbischof und Thogo bzw. FloNight und Deskana. Hinzu kommen Huji, Sir48 und Levg. J. 3.2.

WP-Stammtische demotivieren

Wikipedia-Stammtische frustrieren Newbies. So zumindest im Beitrag vom Hessischen Rundfunk zu hören. Wer dem Beitrag lauschen möchte kann das hier tun ...Sili 1.2.

WMDE sucht: Leiter (w/m) der Stabsstelle Kommunikation

Die Projekte und Programme von Wikimedia Deutschland sind enorm vielfältig – wir unterstützen Communitys, wirken im politischen Bereich, kooperieren mit Bildungseinrichtungen und Wissensinstitutionen, wir entwickeln Software und betreiben Fundraising. Eines ist all diesen Themen gemein: Sie werden unterstützt und zum Teil auch erst möglich durch umfangreiche Kommunikation. Vieles, was wir als Verein erreichen wollen, funktioniert eben nur, wenn wir im öffentlichen Raum, in Medien, in der Politik nicht nur wahrgenommen werden, sondern wenn wir dort unsere Themen auch gezielt platzieren und „im Gespräch“ halten können.

Daher kommt der Stabsstelle Kommunikation als einer internen Beratung und einem Kompetenzzentrum des Vereins eine enorme Bedeutung zu. Das derzeitige Team Kommunikation hat in den vergangen Jahren viel dafür getan, dass der Verein öffentlich gut wahrgenommen wird. Da sich die Pressesprecherin des Vereins, Catrin Schoneville, jedoch entschieden hat, in Zukunft ihre Arbeitszeit auf 32 Stunden zu reduzieren, suchen wir als Verstärkung zum nächstmöglichen Zeitpunkt einen Leiter (w/m) der Stabsstelle Kommunikation, in Vollzeit und mit Sitz hier in Berlin. Eine Aufgabenbeschreibung und das Anforderungsprofil sowie ein Link auf das Bewerbungsformular finden sich in der Stellenanzeige. PaR_WMDE 1.2.