„Reppist“ – Versionsunterschied
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Version vom 24. November 2008, 20:24 Uhr
Reppist (niedersorbisch Rěpišćo) war ein Ort nördlich von Senftenberg. 1986 fiel Reppist fast vollständig der Erweiterung des Braunkohletagebaus Meuro zum Opfer. Vom Ort selbst zeugen heute nur noch ein paar unbewohnte Häuser.
Chronik
Der Ort wurde 1490 erstmalig erwähnt. Der Name leitet sich vom sorbischen Wort für Rübe Repa ab. Die fruchtbaren Felder und Wiesen des Orts wurde durch die Sornoer und Schwarze Elster bewässert. Die Bewohner betrieben auch Weinbau, dies ist im Wappen Reppist dargestellt. Reppist lag an einer alten Reichsstraße, die von Beeskow nach Dresden führt. Der Ort bestand bis zum Beginn der Braunkohleförderung vorwiegend aus Vierseitenhöfen, von denen aber keiner mehr erhalten ist. Im Zuge des Aufschlusses neuer Tagebaue begann sich das Dorf zu einer Bergarbeitersiedlung zu entwickeln. Um 1850 wurde um Reppist erstmalig Braunkohle im Tiefbau gefördert. 1871 wurde durch die Henkelschen Braunkohlewerke eine evangelische Bergkapelle errichtet. 1974 wurde diese Kapelle wegen des fortschreitenden Tagebaus abgerissen. Am 1. Januar 1974 wurde der Ort nach Senftenberg eingemeindet.
Der Ort lag unmittelbar an den Bahnstrecken Großenhain - Cottbus und Lübbenau - Senftenberg (Haltepunkt Reppist bis 1987), ca. 3 Kilometer nordöstlich von Senftenberg.
Bevölkerungsentwicklung
Einwohnerentwicklung in Reppist von 1875 bis 1971 [1] | |||
---|---|---|---|
Jahr | Einwohner | Jahr | Einwohner |
1875 | 347 | 1890 | 635 |
1910 | 895 | 1925 | 1419 |
1933 | 1360 | 1939 | 1165 |
1946 | 1121 | 1950 | 1242 |
1964 | 944 | 1971 | 826 |
Heutige Situation
Auf dem nicht abgebaggerten Gebiet der Gemeinde befindet sich heute ein Teil des Rangierbahnhofes Senftenberg sowie ein Betriebshof für Güterzuglokomotiven.
Trotz des Endes des Bergbaus und damit einhergehender Rekultivierung ist eine Wiederbesiedlung unwahrscheinlich.
Etwas nördlich des ehemaligen Ortes auf der Hochkippe befindet sich ein Aussichtspunkt, von dem man die Tagebaulandschaft weiträumig überblicken kann. Bei guter Sicht sind die Berge des Westlausitzer Hügel- und Berglandes zu erkennen. Am Aussichtspunkt sind Gedenktafeln für andere, ebenfalls abgebaggerte Orte angebracht.
Literatur
- Erika Jantzen: Die Reihe Bilder aus der DDR. Schwarzes Gold aus Senftenberg. Sutton, Erfurt 2002, ISBN 3-89702-495-0.
- Werner Forkert: Senftenberger Rückblicke. Interessantes aus der Senftenberger Geschichte. Herausgeber Buchhandlung „Glück Auf“, 2006.
Einzelnachweise
- ↑ Statistik Brandenburg (PDF)