„Parlamentswahl in Belarus 2008“ – Versionsunterschied

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K Weißrussland heißt im deutschen Sprachraum Weißrussland. Nur in Staaten der ehemaligen SU heißt es Belarus, was übrigens Weißrussisch ist. Sowas kann man ausdiskutieren, dafür brauchts kein Edit-War!
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Die '''Parlamentswahlen in Belarus ([[Weißrussland]]) 2008''' fanden am 28. September 2008 statt. Insgesamt strebten 263 Kandidaten nach einem der 110 Sitze im [[Parlament Weißrusslands|weißrussischen Parlament]]. Wahlberechtigt waren etwa sieben Millionen Menschen.<ref> [http://www.koeln.de/aktuell/afp/journal/pli/080928143320.vdr7paq4.html koeln.de, ''Parlamentswahl in Weißrussland als Test für Öffnung''], abgerufen am 28. Sept. 2008 </ref> Bei einem korrekten Verlauf der Wahl versprach die Europäische Union, die seit 1996 stets die Anerkennung der Wahlen in Weißrussland aufgrund von Missbrauchs- und Manipulationsvorwürfen verweigert hatte, eine Lockerung ihrer Sanktionen gegen Weißrussland.
Die '''Parlamentswahlen in [[Weißrussland]] 2008''' fanden am 28. September 2008 statt. Insgesamt strebten 263 Kandidaten nach einem der 110 Sitze im [[Parlament Weißrusslands|weißrussischen Parlament]]. Wahlberechtigt waren etwa sieben Millionen Menschen.<ref> [http://www.koeln.de/aktuell/afp/journal/pli/080928143320.vdr7paq4.html koeln.de, ''Parlamentswahl in Weißrussland als Test für Öffnung''], abgerufen am 28. Sept. 2008 </ref> Bei einem korrekten Verlauf der Wahl versprach die Europäische Union, die seit 1996 stets die Anerkennung der Wahlen in Weißrussland aufgrund von Missbrauchs- und Manipulationsvorwürfen verweigert hatte, eine Lockerung ihrer Sanktionen gegen Weißrussland.


== Kandidaten ==
== Kandidaten ==

Version vom 1. Oktober 2008, 19:21 Uhr

Die Parlamentswahlen in Weißrussland 2008 fanden am 28. September 2008 statt. Insgesamt strebten 263 Kandidaten nach einem der 110 Sitze im weißrussischen Parlament. Wahlberechtigt waren etwa sieben Millionen Menschen.[1] Bei einem korrekten Verlauf der Wahl versprach die Europäische Union, die seit 1996 stets die Anerkennung der Wahlen in Weißrussland aufgrund von Missbrauchs- und Manipulationsvorwürfen verweigert hatte, eine Lockerung ihrer Sanktionen gegen Weißrussland.

Kandidaten

Ursprünglich hatten sich 365 Kandidaten zur Wahl gestellt. Davon zogen fünf ihre Kandidatur wieder zurück, 84 wurde die Aufstellung verweigert.[2] Von den abgelehnten Kandidaten wandten sich 52 an die OSZE, acht von diesen wurde danach die Registrierung genehmigt.[3] Die Zahl der Kandidaten wurde vor der Wahl erneut reduziert. Von den verbliebenen 263 Kandidaten waren etwa 70 vom Oppositionsbündnis Vereinigte demokratische Kräfte.[4] Nach Aussagen der Initiative Menschenrechte für freie Wahlen verneinten einige Unterzeichner der Unterschriftslisten für die Oppositionsparteien die Echtheit ihrer Unterschrift aus Angst vor dem Verlust ihres Arbeitsplatzes.[5]

Wahlablauf

Die Opposition beklagte unfaire Bedingungen, da ihre Kundgebungen von der Polizei aufgelöst worden seien und die freie Verteilung von Wahlkampfmaterial behindert worden sei.[6] Weiterhin seien Studenten und Arbeiter in staatlichen Wohnheimen zur Stimmgabe gezwungen worden.[7] Die Wahlkommission gab bekannt, dass bereits vor dem Wahltag 25 Prozent der Wähler ihre Stimme abgegeben hatten.[8] Die dafür genutzten Urnen sollen unbewacht geblieben sein.[9] Nach Schließung der Wahllokale kam es in Minsk auf dem Oktoberplatz zu Protesten der Opposition.[10] Einen Tag nach der Wahl gab die Wahlkommission bekannt, dass kein Kandidat der Opposition den Einzug in das Parlament geschafft hat.[11]

Die Wahl selbst wurde von 41 Langzeit- und 300 Kurzzeitbeobachtern der OSZE kontrolliert.[12] Am Wahltag waren insgesamt 449 OSZE-Beobachter bei der Wahl. 48 Prozent der beobachteten Auszählungen wurden als schlecht oder sehr schlecht bewertet. Insgesamt entsprach die Wahl nicht den Anforderungen der OSZE für eine freie und faire Wahl.[13] Der Leiter der russischen Wahlkommission Wladimir Tschurow bezeichnet die Wahl hingegen als „freie Willensbekundung der weißrussischen Bürger“.[14]

Fußnoten

  1. koeln.de, Parlamentswahl in Weißrussland als Test für Öffnung, abgerufen am 28. Sept. 2008
  2. law.by, 276 candidates for House of Representatives registered in Belarus, 29. Aug. 2008
  3. osce.org, Parliamentary Elections, 2008 Republic of Belarus - INTERIM REPORT No. 2 31 August – 13 September 2008, abgerufen am 28. Sept. 2008
  4. kleinezeitung.at, Weißrussische Opposition protestiert nach Wahl, 28. Sept. 2008
  5. belarusnews.de, Wahlbeobachtung in Belarus: Kein freier und fairer Wahlkampf zu erwarten, 2. Sept. 2008
  6. tagesschau.de, Parlamentswahl beendet - Test für Demokratie in Weißrussland, 28. Sept. 2008
  7. belarusnews.de, Proteste nach Parlamentswahl in Weißrussland: Opposition spricht von Manipulation, 28. Sept. 2008
  8. nzz.ch, Kritik der Opposition an Parlamentswahl in Weissrussland, 28. Sept. 2008
  9. sueddeutsche.de, Wahl in Weißrussland - "Wahlurnen nächtelang unbewacht", 28. Sept. 2008
  10. belarusnews.de, Straßenproteste in Minsk gegen die manipulierten Parlamentswahlen, 28. Sept. 2008
  11. tagesschau.de, Parlamentswahlen in Weißrussland - Opposition darf offenbar nur zusehen, 29. Sept. 2008
  12. osce.org, Election observation mission - Observation of parliamentary elections in Belarus, abgerufen am 28. Sept. 2008
  13. OSZE, OSCE ELECTION OBSERVATION MISSION - STATEMENT OF PRELIMINARY FINDINGS AND CONCLUSIONS, abgerufen am 29. Sept. 2008
  14. polskaweb.eu, Wahlen - Lukaschenko führt EU an der Nase herum, 29. Sept. 2008