Alps (Computer)

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Der Alps Computer ist ein von der Schweizerischen Eidgenossenschaft über den ETH-Bereich finanzierter Hochleistungsrechner mit Hauptstandort in Lugano. Er ist Teil des Centro svizzero di calcolo scientifico, welches Rechendienstleistungen für ausgewählte wissenschaftliche Kunden erbringt.[1]

Das Swiss National Supercomputing Centre (CSCS) wurde 1991 gegründet. Dieses Zentrum betreibt ein User Lab für Rechendienstleistungen. Beispiele in der Vergangenheit waren die Analyse von Daten des Large Hadron Collider (LHC) bei CERN, Datenspeicherung des X-ray-Lasers SwissFEL des Paul Scherrer Instituts sowie Simulationen für Wetterprognosen durch MeteoSwiss.[2] Diese Rechendienstleistungen wurden im Laufe der Zeit durch immer leistungsfähigere Rechenanlagen erbracht.[3] Ab 2020 und der Inbetriebnahme des Hochleistungsrechners HPE Cray EX findet der Name Alps für die neuen Rechner Verwendung. Am 14. September 2024 wurde der neueste Supercomputer Alps eingeweiht. Schon im Vorfeld wurde die geplante Leistung von Alps damit beschrieben, dass der neue Supercomputer das Training für das LLM GPT-3 von OpenAI in zwei Tagen durchführen könnte.[4] Dieser Supercomputer besteht aus einem Cluster von über 10'700 Chips (ICs) Grace Hopper[5][6] von Nvidia und erreicht eine Leistung von 270 Petaflops pro Sekunde, was 270 Billiarden Operationen pro Sekunde bedeutet. 2024 ist er damit auf Rang 6 der weltweit schnellsten Computer,[7] wobei allerdings die hausinternen Rechner von Meta, Microsoft, Alphabet Inc./Google LLC und Oracle wohl noch leistungsfähiger sind, jedoch deren Leistung nicht bekannt ist. Ein Panel aus Experten verschiedener Naturwissenschaften entscheidet, wer den neuen Rechner benutzen darf. Bereits bewilligt wurde die Nutzung durch eine Forschungskollaboration der EPFL und des Yale Institute for Global Health. Diese Forschungsgruppe nutzt ein Open-Source-KI-Modell von Meta und trainierte es auf der Alps-Infrastruktur mit Gesundheitsdaten aus der Forschung.[1] Mit Alps erhalten Wissenschaftler in der Schweiz eine Infrastruktur zur Ausschöpfung vieler Möglichkeiten der Künstlichen Intelligenz (KI). Der neue Supercomputer wird als Teil der Schweizer KI-Initiative von der ETH Zürich und der ETH Lausanne (EPFL) genutzt.

Dieser Rechner wurde von der Firma Hewlett Packard Enterprise (HPE) geliefert, welche 2019 das auf Supercomputer spezialisierte Unternehmen Cray als Tochterfirma übernommen hat. Er beansprucht eine Fläche von 2000 m². Die verwendeten Grace-Hopper-ICs von Nvidia bestehen aus der Kombination eines Hauptprozessors (CPU) mit einem Grafikprozessors (GPU).[8] Die Gesamtkosten betrugen etwa 100 Millionen CHF.

Für unterschiedliche Anwendungen erarbeitet ein Team von CSCS spezielle Software. Der Stromverbrauch des Rechners bei Volllast beträgt 10 MW. Man rechnet mit Kosten von etwa 15 Mio. CHF pro Jahr für die Elektrizität.[8]

Einzelnachweise

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  1. a b Gioia da Silva: ETH weiht einen der modernsten KI-Supercomputer der Welt ein. In: NZZ, 14. September 2024. Abgerufen am 17. September 2024.
  2. About CSCS. cscs.ch. Abgerufen am 17. September 2024.
  3. Computers overview. cscs.ch. Abgerufen am 17. September 2024.
  4. Alp's system to advance research across climate, physics, life sciences with 7x more powerful AI capabilities than current world-leading system for AI on MLPerf. nvidia.com, 12. April 2021. Abgerufen am 17. September 2024.
  5. Benedikt Schwan: Nvidia: Die KI aus dem Monstercomputer. In: Zeit Online. 1. Juni 2023, abgerufen am 17. September 2024.
  6. Neue Forschungsinfrastruktur: ‘Alps’ Supercomputer eingeweiht. ETH Zürich, 14. September 2024. Abgerufen am 17. September 2024.
  7. Supercomputer Alps. Tagesschau, Schweizer Fernsehen, 14. September 2024. Abgerufen am 17. September 2024.
  8. a b Ruth Fulterer und Sven Titz: Die Schweiz bekommt den weltweit modernsten Supercomputer für künstliche Intelligenz – so funktioniert er. In: NZZ, 24. Dezember 2023. Abgerufen am 19. September 2024