Devils Diciples

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Der Devils Diciples Motorcycle Club (DDMC) ist ein Outlaw-Motorcycle-Club aus Fontana, Kalifornien, der 1967 gegründet wurde. Der Club wird nicht von der American Motorcyclist Association (AMA) anerkannt und deshalb zu den Outlaw Motorcycle Gangs gezählt. Diese Bezeichnung ist keine Wertung hinsichtlich der Kriminalität des Klubs.[1]

Ursprünglich hatte der Club zwölf Mitglieder, daher der Name „Disciples“ (dt. „Jünger“, vgl. Apostel). Die fehlerhafte Schreibung „Diciples“ ist beabsichtigt. Das Clublogo besteht aus zwei gekreuzten Dreizacken vor einem Motorradrad. Zahlencode ist die 44.

Heute hat der Club Chapter in Alabama, Arizona, Kalifornien, Illinois, Indiana, Michigan und Ohio. Die Hauptquartiere des Clubs liegt im Clinton Charter Township, Michigan, Port Huron, Michigan, und Detroit. Ihre Zahl wird auf um die 150 Mitglieder geschätzt.[2] Der bekannte Kopfgeldjäger und Fernsehstar Duane Chapman war eine Zeitlang Mitglied des Clubs.[3]

In England existieren drei weitere Chapter. Das älteste wurde 1969 in Greater Manchester gegründet. Es folgten ein weiteres Chapter im Norden von Manchester und ein weiteres in Cumbria.[4] 1979 hat sich ein Chapter in Dublin, Irland gegründet.[5] Diese Clubs benutzen statt des US-amerikanischen Patches je einen Teufelskopf. Der englische ist rot-weiß, der irische grün.

Das Hells-Angels-Mitglied John R. Bartolomeo wurde zu einer 35-jährigen Haftstrafe verurteilt, weil er am 29. Juni 1995 ein Devils-Diciples-Mitglied ermordet hat.[6][7][8] Phil Muollo, ein Agent der US-Behörde Drug Enforcement Administration (DEA), der in die Hells Angels eingeschleust wurde, gab an, Bartolomeo sei ein „Prospect“ (Anwärter) der Hells Angels gewesen und habe ein Mitglied der rivalisierenden Gang ermordet, um Vollmitglied zu werden.[9]

Seit 1995 wurden einige Mitglieder des Clubs verdächtigt oder angeklagt, illegale Substanzen hergestellt und vertrieben zu haben. Dabei handelt es sich meist um Methamphetamin, in Arizona gelten sie als Kokain-Händler.[10] Im November 2006 hat der United States District Court in Detroit zwei Mitglieder und fünf assoziierte Mitglieder verurteilt. Die sieben Personen haben zusammen Methamphetamin hergestellt. Es handelte sich dabei um den ersten größeren Methamphetamin-Fall in Detroit.[11]

2002 begann eine großangelegte Untersuchung im Club, die 2009 eingestellt wurde.[12] Dabei ging es um den Vorwurf des Drogenschmuggels und -handels. Am 2. April 2009 wurden 18 Mitglieder vom Federal Bureau of Investigation verhaftet, darunter auch der Präsident des Clubs.[2][13] Insgesamt wurden 42 Feuerwaffen, 3.000 Patronen, drei schusssichere Westen, 12.000 US-Dollar, 15 Spielautomaten, 1.000 Vicodin- und OxyContin-Pillen, 1½ Englische Pfund Methamphetamin und 55 Englische Pfund Marihuana sichergestellt.[14][15][16] Zu einer Verurteilung kam es in keinem Fall.[17]

Der District-Court-Richter von New Baltimore, Michigan wurde im April 2009 beschuldigt, dem Club eine besondere Behandlung zukommen gelassen zu haben. Er war ein Jugendfreund des Präsidenten Jeff Garvin Smith. Cassidy erklärte seinen Rücktritt, nachdem seine Wohnung und sein Büro durchsucht worden waren.[12][18] 2011 wurde Stephen J. Kinzey, Kinesiologie-Professor der California State University, angeklagt, Methamphetamin geschmuggelt zu haben, während er der Gang angehörte.[19]

Einzelnachweise

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  1. A. J. Drew: The everything motorcycle book: the one book you must have to buy, ride, and maintain your motorcycle. Adams Media Corp, 2002, ISBN 1-58062-554-1, S. 193–203, 277 (google.com).
  2. a b Paul Egan: Devils Diciples motorcycle club members arrested in FBI sweep In: The Detroit News, 2. April 2009. Abgerufen am 28. September 2009 
  3. David Thompson: Dog The Bounty Hunter. Honolulu Magazin, September 2004, abgerufen am 29. September 2011.
  4. Devils Diciples England: Offizielle Website. Archiviert vom Original am 1. Januar 2012; abgerufen am 17. September 2024 (englisch).
  5. Devils Diciples Ireland: Clubhistory. Archiviert vom Original am 11. November 2012; abgerufen am 17. September 2024 (englisch).
  6. Ralph Ranalli: Hell's Angel gets 35 years for murder. In: Boston Herald. 22. Mai 2005, S. 12.
  7. Biker sentenced for slaying rival. In: Boston Globe. 22. Mai 2005, S. B6.
  8. Hells Angel Member Receives 35 Year Prison Sentence. In: powersportsnetwork.com. 21. Mai 1998, archiviert vom Original am 31. Juli 2003; abgerufen am 6. Januar 2012 (englisch).
  9. Sam Bagnall: Undercover with the Hells Angels. BBC, 2. Januar 2004 (bbc.co.uk).
  10. National Drug Intelligence Center (Hrsg.): Arizona Drug Threat Assessment. Dezember 2003 (justice.gov).
  11. Christy Arboscello: Meth makers get prison: Biker gang allies ran operations in Macomb, St. Clair. In: Detroit Free Press, 14. November 2006. Abgerufen am 28. September 2009 
  12. a b Paul Egan: Prosecutors seek to dismiss charge against motorcycle club president. In: detnews.com. 27. Oktober 2009; ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); (englisch).@1@2Vorlage:Toter Link/www.detnews.com (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)
  13. Lania Coleman: Bay City man among Devil’s Diciples named in lawsuit. In: mlive.com. 3. April 2009, ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 28. September 2009 (englisch).@1@2Vorlage:Toter Link/www.mlive.com (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)
  14. FBI arrests president, members of motorcycle club In: Michigan News, 1. April 2009. Abgerufen am 28. September 2009 
  15. Charges dropped against motorcycle club members In: Guardian, 23. April 2009. Abgerufen am 8. Oktober 2009 
  16. US Department of Justice: Motorcycle gang national president indicted. In: atf.gov. 1. April 2009, archiviert vom Original am 8. April 2010; abgerufen am 17. September 2024 (englisch).
  17. Peter Hermann: Nicknames among gang members become more sinister. The Baltimore Sun, 13. Juli 2010, abgerufen am 29. Dezember 2011.
  18. Michigan Judge Questioned in Motorcycle Gang Probe (Memento vom 29. September 2011 im Internet Archive), abgerufen am 9. April 2024.
  19. Phil Willon: A tale of two Stephen Kinzeys In: Los Angeles Times, 6. November 2011. Abgerufen am 23. November 2011