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Weiße Rose

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Flugschriften

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Die Autorenschaft der einzelnen Flugschriften der Widerstandbewegung „Weiße Rose“ konnte nicht zweifelsfrei geklärt werden. Für die ersten vier Flugblätter waren Hans Scholl und Alexander Schmorell verantwortlich. Während der fünften Flugschrift waren neben beiden erstgenannten zumindest Christoph Probst, Sophie Scholl, Willi Graf und Kurt Huber in die Tätigkeiten der Weißen Rose eingeweiht. Die sechste Flugschrift wurde von Kurt Huber verfasst[1] und von Hans Scholl und Alexander Schmorell verändert.[2]

1. Flugschrift

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  • Goethe spricht von den Deutschen als einem tragischen Volke, gleich dem der Juden und Griechen, aber heute hat es eher den Anschein, als sei es eine seichte, willenlose Herde von Mitläufern, denen das Mark aus dem Innersten gesogen und die nun ihres Kerns beraubt, bereit sind, sich in den Untergang hetzen zu lassen.“ — Im I. Flugblatt der Weißen Rose
  • „Nichts ist eines Kulturvolkes unwürdiger, als sich ohne Widerstand von einer verantwortungslosen und dunklen Trieben ergebenen Herrscherclique ‚regieren‘ zu lassen.“ — Im I. Flugblatt der Weißen Rose
  • „Vergeßt nicht, daß ein jedes Volk diejenige Regierung verdient, die es erträgt!“ — Im I. Flugblatt der Weißen Rose

2. Flugschrift

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  • „Alle männlichen Sprößlinge aus adeligen [polnischen] Geschlechtern zwischen 15 und 20 Jahren wurden in Konzentrationslager nach Deutschland zur Zwangsarbeit, alle Mädchen gleichen Alters nach Norwegen in die Bordelle der SS verschleppt!“ — Im II. Flugblatt der Weißen Rose
  • „Es ist uns nicht gegeben, ein endgültiges Urteil über den Sinn unserer Geschichte zu fällen. Aber wenn diese Katastrophe uns zum Heile dienen soll, so doch nur dadurch: durch das Leid gereinigt zu werden, aus der tiefsten Nacht heraus das Licht zu ersehnen, sich aufzuraffen und endlich mitzuhelfen, das Joch abzuschütteln, das die Welt bedrückt.“ — Im II. Flugblatt der Weißen Rose
  • „Man kann sich mit dem Nationalsozialismus geistig nicht auseinandersetzen, weil er ungeistig ist.“ — Im II. Flugblatt der Weißen Rose
  • „Und nicht nur Mitleid muß er empfinden, nein, noch viel mehr: Mitschuld. Denn er gibt durch sein apathisches Verhalten diesen dunklen Menschen erst die Möglichkeit, so zu handeln, er leidet diese ‚Regierung‘, die eine so unendliche Schuld auf sich geladen hat, ja, er ist doch selbst schuld daran, daß sie überhaupt entstehen konnte!“ — Im II. Flugblatt der Weißen Rose
  • „Und wieder schläft das deutsche Volk in seinem stumpfen, blöden Schlaf weiter und gibt diesen faschistischen Verbrechern Mut und Gelegenheit, weiterzutöten – und diese tun es.“ — Im II. Flugblatt der Weißen Rose

3. Flugschrift

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  • „Alle idealen Staatsformen sind Utopien. Ein Staat kann nicht rein theoretisch konstruiert werden, sondern er muß ebenso wachsen, reifen wie der einzelne Mensch.“ — Im III. Flugblatt der Weißen Rose
  • „An allen Stellen muß der Nationalsozialismus angegriffen werden, an denen er nur angreifbar ist.“ — Im III. Flugblatt der Weißen Rose
  • „Das Volk muß aber dauernd in Spannung gehalten werden, nie darf der Druck der Kandare nachlassen!“ — Über die Handlungsweise der nationalsozialistischen Regierung, im III. Flugblatt der Weißen Rose
  • „Der Staat soll eine Analogie der göttlichen Ordnung darstellen, und die höchste aller Utopien, die civitas Dei, ist das Vorbild, dem er sich letzten Endes nähern soll.“ — Im III. Flugblatt der Weißen Rose
  • „Ein Ende muß diesem Unstaat möglichst bald bereitet werden – ein Sieg des faschistischen Deutschland in diesem Kriege hätte unabsehbare, fürchterliche Folgen.“ — Im III. Flugblatt der Weißen Rose
  • „Ist Euer Geist schon so sehr der Vergewaltigung unterlegen, daß Ihr vergeßt, daß es nicht nur Euer Recht, sondern Eure sittliche Pflicht ist, dieses System zu beseitigen?“ — Im III. Flugblatt der Weißen Rose
  • „Nicht der militärische Sieg über den Bolschewismus darf die erste Sorge für jeden Deutschen sein, sondern die Niederlage der Nationalsozialisten.“ — Im III. Flugblatt der Weißen Rose
  • „Nicht durch individualistische Gegnerschaft, in der Art verbitterter Einsiedler, wird es möglich werden, den Boden für einen Sturz dieser ‚Regierung‘ reif zu machen oder gar den Umsturz möglichst bald herbeizuführen, sondern nur durch die Zusammenarbeit vieler überzeugter, tatkräftiger Menschen, Menschen, die sich einig sind, mit welchen Mitteln sie ihr Ziel erreichen können. Wir haben keine reiche Auswahl an solchen Mitteln, nur ein einziges steht uns zur Verfügung – der passive Widerstand.“ — Im III. Flugblatt der Weißen Rose
  • „Verbergt nicht Eure Feigheit unter dem Mantel der Klugheit.“ — Im III. Flugblatt der Weißen Rose
  • „Wenn aber ein Mensch nicht mehr die Kraft aufbringt, sein Recht zu fordern, dann muß er mit absoluter Notwendigkeit untergehen.“ — Im III. Flugblatt der Weißen Rose
  • „Wir wollen hier nicht urteilen über die verschiedenen möglichen Staatsformen, die Demokratie, die konstitutionelle Monarchie, das Königtum usw. Nur eines will eindeutig und klar herausgehoben werden: jeder einzelne Mensch hat einen Anspruch auf einen brauchbaren und gerechten Staat, der die Freiheit des einzelnen als auch das Wohl der Gesamtheit sichert.“ — Im III. Flugblatt der Weißen Rose

4. Flugschrift

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  • „[A]us Liebe zu kommenden Generationen muß nach Beendigung des Krieges ein Exempel statuiert werden, daß niemand auch nur die geringste Lust je verspüren sollte, Ähnliches aufs neue zu versuchen. Vergeßt auch nicht die kleinen Schurken dieses Systems, merkt Euch die Namen, auf daß keiner entkomme! Es soll ihnen nicht gelingen, in letzter Minute noch nach diesen Scheußlichkeiten die Fahne zu wechseln und so zu tun, als ob nichts gewesen wäre!“ — Im IV. Flugblatt der Weißen Rose
  • „Für Hitler und seine Anhänger gibt es auf dieser Erde keine Strafe, die ihren Taten gerecht wäre.“ — Im IV. Flugblatt der Weißen Rose
  • „Mit aller Brutalität muß die Kluft zwischen dem besseren Teil des Volkes und allem, was mit dem Nationalsozialismus zusammenhängt, aufgerissen werden.“ — Im IV. Flugblatt der Weißen Rose
  • „Wer hat die Toten gezählt, Hitler oder Goebbels – wohl keiner von beiden.“ — Im IV. Flugblatt der Weißen Rose
  • „Wir weisen ausdrücklich darauf hin, daß die Weiße Rose nicht im Solde einer ausländischen Macht steht. Obgleich wir wissen, daß die nationalsozialistische Macht militärisch gebrochen werden muß, suchen wir eine Erneuerung des schwerverwundeten deutschen Geistes von innen her zu erreichen.“ — Im IV. Flugblatt der Weißen Rose
  • „Wohl ist der Mensch frei, aber er ist wehrlos wider das Böse ohne den wahren Gott, er ist wie ein Schiff ohne Ruder, dem Sturme preisgegeben, wie ein Säugling ohne Mutter, wie eine Wolke, die sich auflöst.“ — Im IV. Flugblatt der Weißen Rose
  • „Wohl muß man mit rationalen Mitteln den Kampf wider den nationalsozialistischen Terrorstaat führen; wer aber heute noch an der realen Existenz der dämonischen Mächte zweifelt, hat den metaphysischen Hintergrund dieses Krieges bei weitem nicht begriffen. Hinter dem Konkreten, hinter dem sinnlich Wahrnehmbaren, hinter allen sachlichen, logischen Überlegungen steht das Irrationale, d.i. der Kampf wider den Dämon, wider den Boten des Antichrists.“ — Im IV. Flugblatt der Weißen Rose

5. Flugschrift

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  • „Die Arbeiterschaft muß durch einen vernünftigen Sozialismus aus ihrem Zustand niedrigster Sklaverei befreit werden. Das Truggebilde der autarken Wirtschaft muß in Europa verschwinden. Jedes Volk, jeder einzelne hat ein Recht auf die Güter der Welt!“ — Im V. Flugblatt der weißen Rose
  • „Die Rüstung Amerikas hat ihren Höhepunkt noch nicht erreicht, aber heute schon übertrifft sie alles in der Geschichte seither Dagewesene. Mit mathematischer Sicherheit führt Hitler das deutsche Volk in den Abgrund.“ — Im V. Flugblatt der weißen Rose
  • Freiheit der Rede, Freiheit des Bekenntnisses, Schutz des einzelnen Bürgers vor der Willkür verbrecherischer Gewaltstaaten, das sind die Grundlagen des neuen Europa.“ — Im V. Flugblatt der Weißen Rose
  • „Nur in großzügiger Zusammenarbeit der europäischen Völker kann der Boden geschaffen werden, auf welchem ein neuer Aufbau möglich sein wird.“ — Im V. Flugblatt der Weißen Rose
  • „Was aber tut das deutsche Volk? Es sieht nicht und es hört nicht. Blindlings folgt es seinen Verführern ins Verderben.“ — Im V. Flugblatt der Weißen Rose
  • „Wollt Ihr und Eure Kinder dasselbe Schicksal erleiden, das den Juden widerfahren ist? Wollt Ihr mit dem gleichen Maße gemessen werden wie Eure Verführer? Sollen wir auf ewig das von aller Welt gehaßte und ausgestoßene Volk sein? Nein! Darum trennt Euch von dem nationalsozialistischen Untermenschentum!“ — Im V. Flugblatt der weißen Rose
  • „Zerreißt den Mantel der Gleichgültigkeit, den Ihr um Euer Herz gelegt! Entscheidet Euch, ehe es zu spät ist!“ — Im V. Flugblatt der Weißen Rose

6. Flugschrift

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  • „Der deutsche Name bleibt für immer geschändet, wenn nicht die deutsche Jugend endlich aufsteht, rächt und sühnt zugleich, seine Peiniger zerschmettert und ein neues, geistiges Europa errichtet. — Im letzten, VI. Flugblatt der weißen Rose
  • „Der Tag der Abrechnung ist gekommen, der Abrechnung unserer deutschen Jugend mit der verabscheuungswürdigsten Tyrannis, die unser Volk je erduldet hat.“ — Im letzten, VI. Flugblatt der weißen Rose
  • „Erschüttert steht unser Volk vor dem Untergang der Männer von Stalingrad.“ — Über die Schlacht von Stalingrad, im letzten, VI. Flugblatt der weißen Rose
  • „Es gibt für uns nur eine Parole: Kampf gegen die Partei!“ — Über die NSDAP, im letzten, VI. Flugblatt der weißen Rose
  • „Es gilt den Kampf jedes einzelnen von uns um unsere Zukunft, unsere Freiheit und Ehre in einem seiner sittlichen Verantwortung bewussten Staatswesen [zu führen].“ — Im letzten, VI. Flugblatt der Weißen Rose
  • Freiheit und Ehre! Zehn lange Jahre haben Hitler und seine Genossen die beiden herrlichen deutschen Worte bis zum Ekel ausgequetscht, abgedroschen, verdreht, wie es nur Dilettanten vermögen, die die höchsten Werte einer Nation vor die Säue werfen. Was ihnen Freiheit und Ehre gilt, haben sie in zehn Jahren der Zerstörung aller materiellen und geistigen Freiheit, aller sittlichen Substanz im deutschen Volk genugsam gezeigt. Auch dem dümmsten Deutschen hat das furchtbare Blutbad die Augen geöffnet, das sie im Namen von Freiheit und Ehre der deutschen Nation in ganz Europa angerichtet haben und täglich neu anrichten.“ — Im letzten, VI. Flugblatt der Weißen Rose
  • Hitler kann den Krieg nicht gewinnen, nur noch verlängern! Seine und seiner Helfer Schuld hat jedes Maß unendlich überschritten. Die gerechte Strafe rückt näher und näher!“ — Im V. Flugblatt der Weißen Rose
  • „In einem Staat rücksichtsloser Knebelung jeder freien Meinungsäußerung sind wir aufgewachsen“ — Über den Nationalsozialismus; im letzten, VI. Flugblatt der Weißen Rose
  • „Wollen wir weiter einem Dilettanten das Schicksal unserer Armeen anvertrauen?“ — Über Adolf Hitler, im letzten, VI. Flugblatt der Weißen Rose

Zitierte Personen

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In den Flugschriften verwendete die Weiße Rose auch Zitate von Philosophen und Schriftstellern wie Lao-tse (II. Flugblatt), Aristoteles (III. Flugblatt) oder Novalis (IV. Flugblatt). Quelle sind die jeweils zitierten Flugblätter.

  • „Wahrhafte Anarchie ist das Zeugungselement der Religion. Aus der Vernichtung alles Positiven hebt sie ihr glorreiches Haupt als neue Weltstifterin empor […]. Wenn Europa wieder erwachen wollte, wenn ein Staat der Staaten, eine politische Wissenschaftslehre bevorstände! Sollte etwa die Hierarchie […] das Prinzip des Staatenvereins sein? […]. Es wird so lange Blut über Europa strömen, bis die Nationen ihren fürchterlichen Wahnsinn gewahr werden, der sie im Kreis herumtreibt, und von heiliger Musik getroffen und besänftigt zu ehemaligen Altären in bunter Vermischung treten, Werke des Friedens vornehmen und ein großes Friedensfest auf den rauchenden Walstätten mit heißen Tränen gefeiert wird. Nur die Religion kann Europa wieder aufwecken und das Völkerrecht sichern und die Christenheit mit neuer Herrlichkeit sichtbar auf Erden in ihr friedenstiftendes Amt installieren.“ — Novalis (Anmerkung: Auslassungen stammen aus dem IV. Flugblatt)

Verhörungsprotokolle

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Für die Problematik von Verhörungsprotokollen siehe den Weblink: Verhörprotokolle – sichere Quellen?, Kirsten Schulz auf bpb.de

  • „Der Name ‚die Weiße Rose‘ ist willkürlich gewählt. Ich ging von der Voraussetzung aus, daß in einer schlagkräftigen Propaganda gewisse fest Begriffe da sein müssen, die an und für sich nichts besagen, einen guten Klang haben, hinter denen aber ein Programm steht.“ — Hans Scholl, Verhörungsprotokolle, München, 20. Februar 1943, Bundesarchiv Berlin, ZC 13267, Bd. 2, Online auf bpb.de
  • „Eine weitere Erscheinung, die ich als Kursänderung betrachtete, war die Tatsache, dass der Führer nicht, wie erwartet, mit England gegen den Bolschewismus kämpfte, sondern, was ich ihm nie verzeihen kann, England zum Hauptfeind erklärte und mit dem Bolschewismus einen Freundschaftspakt schloss.“ — Kurt Huber, Verhörprotokoll, 16. April 1943; weisse-rose-studien.de
  • „Es war unsere Überzeugung, dass der Krieg für Deutschland verloren ist, und dass jedes Menschenleben das für diesen verlorenen Krieg geopfert wird, umsonst ist.“ — Sophie Scholl, Auszüge aus den Verhörprotokollen, Februar 1943; Bundesarchiv Berlin, ZC 13267, Bd. 3 Online unter bpb.de
  • „Ich bin der Ansicht, dass in Deutschland in der Zeit von 1918–1933 und vor allem 1933 nicht zu sehr die Masse des Deutschen Volkes politisch versagt hat, sondern gerade diejenige Schicht, eines Staates, der ein Volk politisch führen sollte, die Intelligenz.“ — Hans Scholl, Verhörungsprotokolle, München, 20. Februar 1943, Bundesarchiv Berlin, ZC 13267, Bd. 2, Online auf bpb.de
  • „Ich bin ein Gegner der Demokratie, wenn ich mich jetzt zu den Grundfragen meiner politischen Einstellung äußern soll.“ — Kurt Huber, Verhörprotokoll, 16. April 1943; weisse-rose-studien.de
  • „Ich bin nach wie vor der Meinung, das Beste getan zu haben, was ich gerade jetzt für mein Volk tun konnte. Ich bereue deshalb meine Handlungsweise nicht und will die Folgen, die mir aus meiner Handlungsweise erwachsen, auf mich nehmen.“ — Antwort auf die Abschlussfrage, ob sie „nicht doch zu der Auffassung gekommen [sei], dass [ihre] Handlungsweise und das Vorgehen gemeinsam mit Ihrem Bruder und anderen Personen gerade in der jetzigen Phase des Krieges als ein Verbrechen gegenüber der Gemeinschaft insbesondere aber unserer im Osten schwer und hart kämpfenden Truppen anzusehen ist, das die schärfste Verurteilung finden muss.“ Sophie Scholl, Auszüge aus den Verhörprotokollen, Februar 1943; Bundesarchiv Berlin, ZC 13267, Bd. 3 Online unter bpb.de
  • „Ich sehe zwischen meinem Verhalten, insbesondere meinem Willen zur öffentlichen Kritik, keinen Widerspruch dazu, dass ich gleichzeitig der Meinung bin, der Krieg müsse gewonnen werden.“ — Kurt Huber, Verhörprotokoll, 16. April 1943; weisse-rose-studien.de
  • „Von dem Gedanken, eine schlagkräftige Organisation zu schaffen, bin ich bald wieder abgekommen, weil ein solches Unternehmen nicht zeitgegeben ist. Ich hatte diesen Gedanken im Anfang des Januar 1943 nur ganz flüchtig gefaßt. Ich habe darüber mit niemanden gesprochen und es ist nicht der geringste Versuch zur Bildung einer solchen Organisation unternommen worden.“ — Hans Scholl, Verhörungsprotokolle, München, 20. Februar 1943, Bundesarchiv Berlin, ZC 13267, Bd. 2, Online auf bpb.de
  • „[Weil] ich bestrebt sein wollte, als Staatsbürger dem Schicksal meines Staates nicht gleichgültig gegenüber zu stehen, entschloss ich mich, nicht nur in Gedanken, sondern auch in der Tat meine Gesinnung zu zeigen.“ — Hans Scholl, Verhörungsprotokolle, München, 20. Februar 1943, Bundesarchiv Berlin, ZC 13267, Bd. 2, Online auf bpb.de

Todesurteil gegen Hans Scholl, Sophie Scholl, Christoph Probst

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  • „Die Angeklagten haben im Kriege in Flugblättern zur Sabotage der Rüstung und zum Sturz der nationalsozialistischen Lebensform unseres Volkes aufgerufen, defaitistische Gedanken propagiert und den Führer aufs gemeinste beschimpft und dadurch den Feind des Reiches begünstigt und unsere Wehrkraft zersetzt. Sie werden deshalb mit dem T o d e bestraft. […] Wenn solches Handeln anders als mit dem Tode bestraft würde, wäre der Anfang einer Entwicklungskette gebildet, deren Ende einst – 1918 – war. Deshalb gab es für den Volksgerichtshof zum Schutze des kämpfenden Volkes und Reiches nur eine gerechte Strafe: die Todesstrafe.“ — Urteil des Volksgerichtshofes unter dem Vorsitz von Roland Freisler gegen Hans Scholl, Sophie Scholl und Christoph Probst, Mitglieder der Widerstandsgruppe Weiße Rose, 22. Februar 1943, bpb.de

Verteidigungsrede Kurt Hubers

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  • „Die Forderung der freien Selbstbestimmung auch des kleinsten Volksteils ist in ganz Europa vergewaltigt, nicht minder die Forderung der Wahrung der rassischen und völkischen Eigenart.“ — Verteidigungsrede vor dem Volksgerichtshof, 19. April 1943; weisse-rose-stiftung.de
  • „Ein Staat, der jegliche freie Meinungsäußerung unterbindet und jede, aber auch jede sittlich berechtigte Kritik, jeden Verbesserungsvorschlag als 'Vorbereitung zum Hochverrat' unter die furchtbarsten Strafen stellt, bricht ein ungeschriebenes deutsches, germanisches Recht, das ‘im gesunden Volksempfinden’ noch immer lebendig war und lebendig bleiben muß.“ — Verteidigungsrede vor dem Volksgerichtshof, 19. April 1943; weisse-rose-stiftung.de
  • „Ich fordere die Freiheit für unser deutsches Volk zurück. Wir wollen nicht in Sklavenketten unser kurzes Leben dahinfristen, und wären es goldene Ketten eines materiellen Überflusses.“ — Verteidigungsrede vor dem Volksgerichtshof, 19. April 1943; weisse-rose-stiftung.de
  • „Ich habe die Überwindung dieser Tyrannis durch die Macht des Geistes verlangt. Durch die Macht des Geistes, nicht durch Gewalt!“ — Verteidigungsrede vor dem Volksgerichtshof, 19. April 1943; weisse-rose-stiftung.de
  • „Ich habe mich im Sinne von Kants kategorischem Imperativ gefragt, was geschähe, wenn diese subjektive Maxime meines Handelns ein allgemeines Gesetz würde. Darauf kann es nur eine Antwort geben! Dann würde Ordnung, Sicher­heit, Vertrauen in unser Staatswesen, in unser politisches Leben zurückkehren.“ — Verteidigungsrede vor dem Volksgerichtshof, 19. April 1943; weisse-rose-stiftung.de
  • „Rückkehr zu klaren sittlichen Grundsätzen, zum Rechtsstaat, zu gegenseitigem Vertrauen von Mensch zu Mensch; das ist nicht illegal, sondern umgekehrt die Wiederherstellung der Legalität.“ — Verteidigungsrede vor dem Volksgerichtshof, 19. April 1943; weisse-rose-stiftung.de

Letzte Worte

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  • „Es lebe die Freiheit!“ — Die letzten Worte Hans Scholls unmittelbar vor seiner Hinrichtung am 22. Februar 1943 auf dem Schafott

Zitate über die Weiße Rose

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  • „Anders als vielfach dargestellt, konnten sie sehr wohl unterscheiden zwischen Denken und Handeln. Ja, sie handelten gerade, weil sie zu dem Schluss gekommen waren, dass in einer bestimmten Situation dem Denken das Handeln folgen muss.“ — Johannes Rau, Gedächtnisvorlesung des Bundespräsidenten aus Anlass des sechzigsten Jahrestags der Hinrichtung der Mitglieder der „Weißen Rose“, 30. Januar 2003, Ludwig-Maximilians-Universität München, bundespraesident.de
  • „Brave, herrliche junge Leute! Ihr seid nicht umsonst gestorben, sollt nicht vergessen sein“ — Thomas Mann, Radiorede an Deutsche Hörer vom 27. Juni 1943, zitiert nach Thomas-Mann-Förderkreis München e.V.
  • „Die Frauen und Männer der ‚Weiße Rose‘ rufen uns in Erinnerung: Jede noch so gute Ausbildung unserer Kinder, jede noch so moderne Bildung bleibt unvollständig, wenn wir uns nicht auch um eine klare ethische Orientierung bemühen.“ — Johannes Rau, Gedächtnisvorlesung des Bundespräsidenten aus Anlass des sechzigsten Jahrestags der Hinrichtung der Mitglieder der „Weißen Rose“, 30. Januar 2003, Ludwig-Maximilians-Universität München, bundespraesident.de
  • „Es gibt viele Beispiele dafür, wie Widerstandskämpfer instrumentalisiert worden sind. Dazu gehört auch die ‚Weiße Rose‘.“ — Johannes Rau, Gedächtnisvorlesung des Bundespräsidenten aus Anlass des sechzigsten Jahrestags der Hinrichtung der Mitglieder der „Weißen Rose“, 30. Januar 2003, Ludwig-Maximilians-Universität München, bundespraesident.de
  • „Heroisierung und Verharmlosung: Beides wird dem Widerstand der ‚Weiße Rose‘ nicht gerecht. Beides konnte sogar als Beweis dafür gelesen werden, dass Widerstand im ‚Dritten Reich‘ eben von vornherein aussichtslos gewesen sei. Das konnte all die entlasten, die mitgemacht hatten, und manche wollten das auch.“ — Johannes Rau, Gedächtnisvorlesung des Bundespräsidenten aus Anlass des sechzigsten Jahrestags der Hinrichtung der Mitglieder der „Weißen Rose“, 30. Januar 2003, Ludwig-Maximilians-Universität München, bundespraesident.de
  • „Höchst interessant, und ich bin nicht überrascht, dass Hitlers Bande mörderisch darauf reagierte.“ — Note von Winston Churchill, nachdem er von Sir Stafford Cripps (Sendung datiert vom 29. September 1943), Kabinettsmitglied von Premierminister Churchill, über die Weiße Rose informiert wurde. Zitiert nach: Richard Lamb: „Das Foreign Office und der deutsche Widerstand 1938–1944“, in: Klaus-Jürgen Müller, David N.Dilks (Hrsg.): „Großbritannien und der deutsche Widerstand 1933–1944“, zitiert nach weisse-rose-studien.de
  • „In diesem Sommer wurde die Welt aufs tiefste bewegt von den Vorgängen an der Münchener Universität, wovon die Nachricht durch Schweizer und schwedische Blätter, erst ungenau, dann mit immer ergreifenderen Einzelheiten, zu uns gedrungen ist. Wir wissen nun von Hans Scholl, dem Überlebenden von Stalingrad, und seiner Schwester, von Christoph Probst, dem Professor Huber und all den andern; von dem österlichen Aufstande der Studenten gegen die obszöne Ansprache eines Nazi-Bonzen im Auditorium Maximum, von ihrem Märtyrertod, von der Flugschrift, die sie verteilt haben und in der Worte stehen, die vieles gutmachen, was in gewissen unseligen Jahren an deutschen Universitäten gesündigt worden ist.“ — Thomas Mann, Radiorede an Deutsche Hörer vom 27. Juni 1943, zitiert nach Thomas-Mann-Förderkreis München e.V.

Einzelnachweise

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Wikiquote Siehe auch: Nationalsozialismus
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Film-Zitate aus Sophie Scholl – Die letzten Tage
Wikipedia
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Wikipedia führt einen Artikel über Weiße Rose.